Wenn das Leben plötzlich langsamer läuft !

Hallo,an alle Leser.
Mein Name ist Birgit,46 Jahre,verheiratet,3 Kinder,
Erzieherin und Entspannungspädagogin.

Seit meiner Diagnose(Mamacarzinom,li.) und der
OP mit Brustaufbau,
ist mein Leben reichlich aus den Fugen geraten.
Bis Oktober 2004 war ich 150% im Job unterwegs.
Nun muß ich alles an Arbeit zu Hause einteilen.
Etwas mehr Arbeit geht gleich an die Kraft.
Nun bin ich froh,das ich hier ein Forum für "uns"
gefunden habe.
Gerne würde ich auch über ganz normale Sachen
schreiben.
Ich lese gerne und könnte ein paar Buchtipps gebrauchen und weitergeben.
Also,ich freue mich über Post.
Um alles besser zu verarbeiten,schreibe ich
Tagebuch und gehe zu einer Gesprächstherapie.
Wer hat denn ähnliche Erfahrungen?

Herzlichst Birgit

Hallo Birgit,

dieser Bruch in unserer Biografie, der unseren Alltag total durcheinander bringt und uns das Leben plötzlich völlig anders erscheinen lässt, den kennen wir alle. Jede Einzelne, die hier im Forum postet.
Die Meisten von uns machen nach der OP noch Chemo und Bestrahlung mit. Besonders während der Chemo sind etliche von uns für einige Tage überhaupt nicht in der Lage auch nur einfachste Hausarbeiten zu verrichten.
Unsere berufliche Arbeit können viele von uns monatelang nicht ausüben, einige müssen sogar den Beruf wechseln oder eine Zeitrente in Anspruch nehmen.
Viele von uns nehmen psychologische Hilfe in Anspruch.
So, das ist in Kürze, was uns, ausser unserer Krankheit/Behandlung, am meisten zu schaffen macht.
Du schreibst, Du würdest gerne über normale Sachen schreiben.
Nun steht in diesem Forum das Thema BK mit allem Drumherum natürlich an erster Stelle. Hier weinen sich Betroffene aus, es werden Medikamente und Behandlungsmöglichkeiten diskutiert, Angehörige beraten und Traurige getröstet. Dieses Forum gibt uns Allen Kraft.

Liebe Grüsse
Lore

[Elfe]

Liebe Birgit und liebe lore,:-)
ja, das ist eben eine sehr "einschneidende" Erfahrung, die wir machen mußten. Und sie bleibt natürlich nicht ohne Folgen. Die Gesprächstherapie ist für Dich, liebe Birgit, sicher ein guter Schritt zur Verarbeitung des Ganzen.
Ich bin mir gegenüber "freundlicher" geworden, habe mit mir viel mehr Geduld und genieße mein Leben jetzt "anders", tiefer und intensiver.
Ich lese übrigens auch gerne und viel. Besonders beeindruckt hat mich "Der Alchimist" von Paulo Coelho. Seitdem bin ich ein großer Fan des brasilianischen Schriftstellers!
Liebe Grüße Elfe :-)

Hallo Birgit, Lore und Hi Elfchen, winke rauf zu dir,

also, ich habe das Gefühl, daß die Uhr und das Leben viel schneller ablaufen als früher, nur ich bin langsamer geworden!!!!
Und das ärgert mich ganz gewaltig, daß ich meine Kräfte jetzt so einteilen muß, aber das glaube ich, geht jeder von uns so.
Trotz allem lebe ich nicht für die Krankheit, sondern für alles das, wozu ich vorher nie Zeit hatte, nämlich einfach mal faul sein und alle sieben grade sein lassen, wenn's mir gerade danach ist und der "Shit" an der Sache ist, daß das oft der Fall ist!
Ich kann mir GottseiDank leisten, nur noch das zu machen, wozu ich Lust und auch Spaß dran habe! Das heißt nicht, daß ich meine Hausarbeitspflichten nicht mehr erfülle, die mache ich schon, aber nicht mehr mit dieser Intensität, wie früher, sprich "Putzfimmel"! :-)

Liebe Grüße und Euch alles Gute
Leni

[kocki]

Hallo Birgit
Bei mir wurde im November eine Brust erhaltende Op gemacht.
Mittlerweile hatte ich die erste Chemo und eine Port OP.
Seit meiner Diagnose führe ich ebenfalls Tagebuch weil es mir beim Verarbeiten hilft.
Zur Zeit bin ich zu nichts zu gebrauchen, bin schlapp, habe Schweißausbrüche und die Nähte tun noch weh. Ich schlafe viel, und ob ich meinen Beruf je wieder ausünen kann weiß ich auch nicht.
Doch seit ich mich mit der Krankheit richtig auseinander gesetzt habe und hierher gefunden habe sehe ich vieles aus einem anderen Blickwinkel.
Es hat mich so einige Tränen gekostet.
Aber das Leben hat für mich an neuem Wert gewonnen und dafür bin ich Dankbar !

Hallo,
allen,die geschrieben haben vielen Dank.

Ja,die Zeit läuft schneller!Den Eindruck habe
ich auch ,aber das Leben an sich geht langsamer.
Keine Hausarbeit ohne viel Schnaufen und Mühe.
Aber ich hoffe,das sich das mal wieder ändert.

Allen Lesern,Betroffenen und Angehörigen
hiermit eine gesegnete Weihnachten,ein gutes 2005,
und viel viel Kraft.
Herzlichst Birgit.
Bin über diese Seite für alle,die mal quatschen
wollen ereichbar.

name@domain.de

Hallo Birgit,
Hallo auch an alle Anderen,

und ich dachte schon, nur ich bin unter die "Beim-Laufen-die-Schuhe-besohlen-können" geraten ;-)).
Erst war ich unzufrieden, dass ich schneller aus der Puste geriet; wollte mich nicht damit abfinden, dass manche Einkaufstasche jetzt für den linken Arm zu schwer ist.
Ich habe gegen die ständige Müdigkeit rebelliert und bin mit Gewalt länger aufgeblieben, als mein Körper es mir empfahl.

Aber ich habe einfach lernen müssen, dass mein Körper am besten weiß, was ich ihm zumuten kann und ich halte mich daran. Ich habe mit "entschleunigt", lass meinen Mann die schweren Tüten tragen und gehe schlafen, wenn ich müde bin.
Und meinen Job habe ich auf 5 Stunden täglich reduziert, was mir auch sehr gut bekommt.

Ich lebe - und das ist gut so.

Liebe Grüße
Elke

Hallo Birgit,

ich habe am 30.09.04 die Diagnose Brustkrebs bekommen. Im Oktober wurde mir die linke Brust abgenommen. Jetzt muss ich Zoladex nehmen, um in die vorzeitigen Wechseljahre zu kommen. Mich würde interessieren, ob Du evtl. Erfahrungen mit Zoladex und seinen Nebenwirkungen gemacht hast.

Ich würde mich auch gern mit Dir über den Brustaufbau unterhalten.

Liebe Grüße

Inaname@domain.de

[Jeany]

Hallo ihr Lieben,
mir geht es auch so, dass ich Probleme hatte zu akzeptieren, dass jetzt alles anders ist wie vor dem Krebs. Ich wollte, dass nach den Therapien alles so weiterläuft wie früher. Ich bin gestern erst 36 Jahre alt geworden, war immer nen echter Partylöwe, keine Party ohne Jeany. War bekannt als jemand, der verdammt viel Temperament hat und immer als Letzter schlafen geht. Ich habe in einem Männerjob gearbeitet, habe schwer malocht, habe es aber alles genauso wie die Männer gepackt. Ich musste lernen, dass das mit dieser Art von Arbeit vorbei ist, ich kann nicht mehr so lange wach bleiben und oft habe ich keine Lust auf Parties. Manchmal denke ich, dass mein Leben in einem ganz anderem Film abläuft, wie der Rest der Welt, mein Film läuft viel langsamer. Aber es ist o.k. für mich, das Leben ist anders, aber trotzdem echt schön!!
Man lernt damit zu leben!!
Ich schicke euch allen viele Knuddelgrüsse!!
Jeany

Hallo Jeany,

alles Liebe zum Geurtstag wünsche ich Dir, mögen alle Deine Wünsche in Erfüllung gehen

Gruss

Claudia Rebella

[Jeany]

Hallo Claudia,
danke für die netten Wünsche!!Ich wünsche dir auch schöne Feiertage, ich melde mich sobald ich mehr Zeit habe!
Liebe Grüsse
Jeany

Liebe Ina,liebe "Mitschreiber",
danke für Eure Zeilen.
Zoladex nehme ich (noch) nicht.
Habe gestern meinen Port bekommen und am nä.
Montag meine 3. Chemo.
Alle Nebenwirkungen sind wohl schon da.Haarausfall,
trockener Mund,.....
Aber am meisten ärgert mich diese Langsamkeit,die
einen so überrennt.Heute wieder nach der Portlegung.
Was ich auch merke,ich bin viel viel dünnhäutiger
geworden.Jetzt heule ich sogar schon bei "Sissy"
Meine Gesprächstherapeutin sagt,das ist normal.

Meinen Brustaufbau macht eine "Könnerin" auf diesem
Gebiet. Frau Dr.Bauer aus Mannheim.Sie hat
viele Artikel darüber in Fachzeitschriften und
gehört zum Team des "Brustzentrums" in Mannheim.
Jetzt habe ich einen Expander mit Kochsalzlösung
unter der Haut und in ca 9 -10 Monaten wird der
Aufbau mit Bauchhaut gemacht.Da habe ich totales
Vertrauen in diese Frau.
Meine Chemos allerdings lasse ich jetzt in einer
onkologischen Praxis machen.
Bis bald!!! Birgitname@domain.de

Hallo Ina,
durch Zufall bin ich in Euren Thread gestolpert un dhabe deine Frage nach Zoladex aufgeschnappt... Ich bin nicht an Brustkrebs erkrankt, habe aber schwere Endometriose (Gebärmutterschleimhautwucherung). Deswegen bekomme ich bereits seit 3 Monaten Zoladex. Meine "spürbaren" Nebenwirkungen sind Hitzewallungen und Schlafstörungen. Vorher konnte ich mir unter Hitzewallungen nichts vorstellen, jetzt weiß ich, was das ist... dafür hat dies den Vorteil, dass ich im Moment nirgends mehr friere, was früher oft der Fall war. Bis vor 3 Monaten hatte ich einen absolut perfekten Schlaf, jetzt wälze ich mich hin und her, grübele und wache ständig auf. Aber im Ganzen ist es gut auszuhalten.
Also Kopf hoch und alles Gute!
Uta