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  #1  
Alt 04.03.2014, 21:16
Judi Judi ist offline
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Standard AW: Pflegestufe bei SPK, Knochen,-und Hautmetastasen

ja Olli so war es bei uns auch. Vor vier Jahren nach der OP war der Krebs auch weg, keine Metastasen, keine Lymphknoten befallen, war alles super bis dann letztes Jahr das rezidiv kam, völlig unerwartet. Obwohl der Krebs im Moment nicht mehr sichtbar ist könne ja noch Krebszellen da sein, darum heisst es ja auch nur noch palative Behandlung.

Ich freu mich dass du oft an uns denkst, ich denke auch oft an dich. Wir drücken dir auch die Daumen, wir werden kämpfen. Wenn du deine Probleme schilderst denke ich immer die gleichen wie bei uns. Leider musst du ja alles alleine durchstehen wir sind ja zu zweit. Aber hier im Forum haben wir genug Leute die uns immer wieder aus unseren Löchern herausziehen wenn wir hinein fallen.

Wünsche dir noch einen schönen Abend du immer müder Olli
  #2  
Alt 05.03.2014, 13:46
Suewal Suewal ist offline
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Standard AW: Pflegestufe bei SPK, Knochen,-und Hautmetastasen

Hallo Olli,

@Psychotherapie - man hat mir sofort nach der Diagnose geraten, begleitend zur Chemo einen Psychoonkologen in Anspruch zu nehmen, den hat das Krankenhaus auch beigestellt. Ich sags aber ganz ehrlich, bei mir hats mit dem Onko-Psycho-Doc nicht geklappt, denn mir ist damals gerade eine Welt zusammengebrochen (Hausbaupläne, Kinderwunsch, etc. - alles futsch!!!), ich hatte angesichts der bei Speiseröhrenkrebs recht schlechten Prognosen den sicheren Tod vor Augen, und der erzählt mir da was vom positiv denken und das Schiff durch die stürmische See führen und was weiss ich - und geht dann heim zu Frauchen und Kindern. Allein diese Vorstellung hat in mir solche Aggressionen geweckt, dass er zu mir nicht durchgedrungen ist. Deshalb habe ich dann auf die Betreuung ganz verzichtet. Wers nicht selbst erlebt kann nicht mitreden - so meine egoistische Ansicht dazu.

Ganz anders ist es mit der Angst und Einsamkeit. Nach meiner Scheidung vor mittlerweile....überleg.....11 Jahren war ich monatelang von Einsamkeit, Zukunftsängsten, Schlaflosigkeit und hysterischen Weinkrämpfen geplagt. Es ging oft so weit, dass ich mich tagelang nicht aus dem Haus traute und irgendwann auch Angst um den Job bekam. Um diese Einsamkeit zu überwinden habe ich fast ein Jahr intensive Gesprächstherapie gemacht, und das hat mir wirklich geholfen. Ich musste aber lange nach der richtigen Therapeutin suchen, denn wenn die Chemie nicht passt, dann hat es m. E. keinen Sinn.

lg
Sylvia
  #3  
Alt 05.03.2014, 19:12
Wikinger73 Wikinger73 ist offline
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Standard AW: Pflegestufe bei SPK, Knochen,-und Hautmetastasen

nabend zusammen, hallo sylvia!

also ich habe das ganze psychologische immer vor mir hergeschoben, als ich die diagnose bekam, hatte ich ja noch meine partnerin, und da fühlte ich mich sicher aufgehoben. da hatte ich diese ängste auch nicht und wir standen alles gemeinsam super durch. als sie sich dann trennte, brach für mich schon eine welt zusammen, und dann kam ja die diagnose knochenmetastasen. und ab jetzt ( september 2013 ) musste ich alles alleine durchstehen.

haus weg, job so gut wie weg, frau weg und wieder krebs. anfangs ging es noch erstaunlich gut. ich weiss auch garnicht genau wann diese ängste kamen und wie. weihnachten und silvester habe ich ja in der klinik gelegen, da war irgendwie noch alles ok, aber mitte januar musste ich urplötzlich abends meinen besten freund ins krankenhaus bestellen zum reden. ich glaub das war der tag, an dem es losging.

nicht jeden tag, aber die depris und ängste und schlaflosigkeiten kamen jetzt immer öfters und jeder riet mir zu einem psychologen. auch da lehnte ich ab, weil ich dachte, das geht wieder von alleine weg. aber es wurde schlimmer, die zeitabstände wurden immer kürzer. und plötzlich fühlte ich mich zuhause nicht mehr wohl, ich schaute fern und bekam davon garnix mit, in meinem kopf waren nur noch fragen wie: wielange habe ich noch? wie fällt die nächste untersuchung aus? kann ich schlafen etc etc etc........

nun ist es mittlerweile soweit wie bei dir damals.....unangemeldete weinkrämpfe suchen mich heim, an schlaf fast kaum zu denken, egal zu welcher uhrzeit. ablenken tun mich nur treffen mit freunden usw. wenn ich danach zuhause bin, geht das kopfkino wieder los. es ist jetzt nicht soweit, das ich mich zuhause einschliesse, ganz im gegenteil, ich will raus! aber abends ist halt niemand mehr da.

und heut hab ich dann die entscheidung gefällt, einen psychologen zu rate zu ziehen und rief meinen onkologen an, ich machte ihm meine verzweiflung klar und das es dringend ist. er meinte, er arbeite da mit einer therapeutin recht erfolgreich zusammen, die auf sowas spezialisiert ist. morgen kriege ich den anruf, wann ich den termin habe.

wie lange hat es bei dir gedauert, sylvia, bis du wieder "auf dem dampfer" warst und wie hat es sich bemerkbar gemacht? über was habt ihr geredet?

Lg olli
  #4  
Alt 05.03.2014, 20:27
monika100 monika100 ist offline
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Standard AW: Pflegestufe bei SPK, Knochen,-und Hautmetastasen

Hallo Olli,

ich kann dir nur sagen, dass mir der Psychologe, wo ich vor Jahren wegen heftigsten Panikattacken in Behandlung war, sehr gut getan hat.
Ohne ihn wäre ich nicht da, wo ich heute bin.

Leider praktiziert er nicht mehr und ich bin nun bei einer recht jungen Psychologin in einer Klinik, das bringt mir leider nicht so viel, passt einfach nicht so gut. Ich warte das jetzt noch ein bisschen ab und vielleicht kann ich sonst innerhalb des Teams irgendwie wechseln.

Du hast Glück, dass du so schnell einen Termin bekommst. Geh aufgeschlossen an die Sache ran, rede dir alles von der Seele, dazu gehört nicht nur deine Erkrankung sondern wohl auch deine Trennung etc. Du wirst sehen, dass das nicht schlimm ist und dass es dir nach einer Zeit besser gehen wird. Viel Erfolg!

LG Monika
  #5  
Alt 05.03.2014, 20:48
Wikinger73 Wikinger73 ist offline
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Standard AW: Pflegestufe bei SPK, Knochen,-und Hautmetastasen

vielen lieben dank, monika!

na ob es schnell klappt, höre ich ja morgen erst. aufgeschlossen gehe ich auf jeden fall ran, wenn die chemie stimmt, lass ich meinen gefühlen freien lauf....es tut gut, zu hören, das es dir sehr geholfen hat, das iss auch mein ziel....einfach die abende mal wieder "normal" geniessen können ohne gedanken, denn ich denke nur ein starker geist kann mir gegen die krankheit besser helfen! :-)

LG olli
  #6  
Alt 06.03.2014, 09:42
monika100 monika100 ist offline
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Standard AW: Pflegestufe bei SPK, Knochen,-und Hautmetastasen

Hallo Olli,

erwarte aber keine Wunder!
So eine Begleitung ist eine Linderung, komplett weggenommen wird dir "die Sache" nicht.
Aber wenn du besser damit umgehen kannst - auch wenn es zwischendurch immer mal wieder Rückschläge geben wird - dann ist das schon ein großer Schritt.

LG Monika
  #7  
Alt 06.03.2014, 13:11
Suewal Suewal ist offline
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Standard AW: Pflegestufe bei SPK, Knochen,-und Hautmetastasen

Hallo Olli,

ich schliesse mich mal Monika an, wenn sie sagt, sei offen, aber erwarte keine Wunder.

Du wirst auch nach der Therapie immer noch Krebs haben und ohne Partnerin sein, aber du wirst es vielleicht aus einem anderen Blickwinkel betrachten und schlussendlich besser damit umgehen können. Das ist das Ziel, und bis dahin sind es Millionen kleiner Schritte.

Was du in den letzten Monaten erlebt hast, das machen manche in zwei Leben nicht durch, da darf man schon mal deprimiert sein, heulen, verzweifeln, etc.

Ich habe insgesamt 1 Jahr lang Therapie in Anspruch genommen, davon ca. 3 Monate sehr intensiv 1-2x pro Woche, danach seltener. Es hat schon mehrere Wochen gedauert, bis ich die akuten Angsattacken hinter mir hatte und Rückfälle und schwarze Löcher gibt es immer wieder, besonders jetzt seit ich Krebs habe. Ich bin ja kein Naiverl, auch wenn es mir grad gut geht, weiss ich doch ganz genau, was mich alles noch erwarten könnte und das macht mir eine Scheissangst.

Die Themen, über die wir geredet haben, haben sich im Laufe der Therapie von selber ergeben, klar, als erstes redet man mal, was offensichtlich nicht stimmt - also Krankheit, Trennung, etc. Aber vielleicht kommen noch ganz andere Dinge zutage, die dich belasten, lass dich überraschen.

Es gab dann immer wieder Themen, über die ich gar nicht reden wollte oder wo ich das Gefühl hatte, nicht weiter zu kommen. Das hab ich dann auch offen gesagt.

Also - lass es mal auf dich zukommen......

lg
Sylvia
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