Meine Mutter - laut Arzt bald pflegebedürftig

[Schnucki]

Hallo Erika,

danke für Deine Worte - über Dich bin ich bereits hier gestolpert beim Lesen und habe meiner Mutter auch davon berichtet. Und jetzt schreibst Du mir *freu*

Ich kann jetzt auch etwas mehr sagen. Wir waren gestern beim Onkologen in der Klinik. Lunge und Brust sind klar, aber er will die Raumforderung am Pankreaskopf noch durch eine Biopsie geklärt haben. Er sieht das Thema nicht wie im Provinzkrankenhaus nach Sono vom Tisch. Äußerst übel.

Der Gyn wurde noch gerufen, weil der Onkologe Angst hatte, daß ein Knoten in der Brust demnächst platzt. Das ist genau der, der die extremen Schmerzen verursacht.

Sie wurde für heute stationär bestellt, morgen ist OP - Ablatio. Erst wollten sie nur den einen Knoten entfernen, aber auf meinen Einwand, sie hätte ja jetzt ein paar Tage zum Erholen, bis die Biopsie der BSD dran ist, sie wäre schon in Narkose, der Psyche würde es besser gehen, wenn eine Baustelle schon mal operiert ist ..... also haben sie das nochmal überdacht, die Brust wird entfernt.

Nächste Woche Biopsie der BSD, da wird sie noch in der Klinik sein. Und PET-CT. Der Onkologe muß wissen, ob BSD auch befallen ist, danach richtet sich die Therapie.

Beim Gyn heute hat der vaginale Abstrich wohl auch eine Veränderung gezeigt, meine Mutter weiß da nichts genaues, also morgen auch Ausschabung.

Hilfe! So viele Organe von Primärtumoren betroffen?

Erika: Lunge und Brust sind definitiv voneinander unabhängig und beides Primärtumore.

Aber auf Deinen Rat hin habe ich das heute mit der Astronautennahrung gleich angesprochen, das ist überhaupt kein Problem. Wir hatten am Montag auch welche in der Apotheke besorgt.

So. Mehr weiß ich noch nicht. Reicht eigentlich. Ich hoffe einfach, daß nicht noch mehr befallen ist. Die andere Diagnose hätte schon gereicht.

Achja Erika: Ihr Lungen-CA scheint momentan auch nicht operabel zu sein, zu nah ausgedehnt Richtung Herzbeutel.

Heute werde ich hoffentlich etwas ruhiger schlafen. Gestern war auch nochmal der Notarzt da, auf einmal Hustenanfälle mit akuter Atemnot. Ich wußte mir nicht zu helfen, aber es ging dann wieder, die Ärztin hat auf die Lunge gehört und uns beruhigt.

Wie geht man mit solchen Hustenanfällen/Atemnot um? Das gehört ja wohl zum Bild?

Viele liebe Grüße

Astrid

[Ekaka]

Hallo,Astrid Zunächst einmal ist es gut das Deine Mutter im KH ist,weil da im Notfall sehr schnell eingegriffen werden kann.Ich drücke die Daumen,das morgen bei der OP alles gut verläuft,das wäre für euch eine Sorge weniger.Ich denke,wenn sie das überstanden hast,wird man die Lunge betreffend mit Chemo bzw. Bestrahlung anfangen.Das Gute ist,das ein Adeno-Ca. nicht so schnell Metastasen bildet,so das etwas mehr Zeit bleibt für die Behandlung.---Was die Luftnot angeht,erkundige Dich beim Onkologen,er soll Deiner Mutter für den Notfall ein transportables Sauerstoffgerät verschreiben,sie wird es bestimmt im Laufe der Behandlung noch öfter brauchen.(Fällt unter Hilfsmittel und wird bei LK von der KK bezahlt) Meins steht heute noch in der Kammer rum,ich bin abergläubig.Den Husten betreffend soll der Arzt Dir sogenannte Hustenblocker aufschreiben und eventuell einen Turbohaler sprich Inhalator.( Ich habe Symbicort)Spreche das alles in Ruhe mit den Ärzten durch,die sollen alles tun,um es ihr leichter zu machen.Es wird ein langer,schwerer Weg und ihr werdet noch viel Kraft brauchen.Denke auch immer mal an Dich,damit Du nicht überlastet wirst.Viele liebe Grüsse: Erika.

[Schnucki]

Hallo Erika,

danke für die Tips Ich werde generell mal mit den Ärzten sprechen, mal alleine, was auf mich an "Notsituationen" zukommen kann. Ich denke nämlich mal, daß sie Ende nächster Woche zu mir heimkommt. Dann Ergebnis BSD, dann Therapiefestlegung. Ich muß mich irgendwie etwas wappnen für Notfälle, damit ich nicht ganz so hilflos bin. Lernen muß ich das wahrscheinlich irgendwie.

Danke Dir!

LG

Astrid

[susaloh]

Also, Schnucki/Astrid,
ich muss dich bewundern, was du da mitmachst im Moment, Wahnsinn. Du bist wirklich unglaublich tapfer. Ich wäre völlig mit den Nerven fertig, bei all diesen dramatischen Situationen. Also wirklich, du machst das super. Ich glaube, wenn ein naher Angehöriger so schwer krank ist, das ist beinah schwerer zu verkraften, als wenn man selber betroffen ist. Der Ausgang ist ungewiss, aber ich wünsche dir und deiner Mutter ganz ganz viel Glück.

Liebe Grüße
Susanne

[Schnucki]

Hallo Susanne,

so bewundernswert ist das nicht. Meine Nerven sind auch nicht gut, ich habe auch Angst, was da auf meine Mutter zukommt. Ich versuchs momentan noch mit logischem Denken, aber die Gefühle sind natürlich da. Angst, Unsicherheit .... Aber es nützt ja nichts. Ich werde meine Mum da durchbegleiten, egal was kommt.

Allerdings werde ich mich beim Sozialdienst im KH mal kundig machen, was es für Möglichkeiten gibt. Man muß ja leider auch davon ausgehen, daß der Zustand schlechter wird. Wie wird die Pflege dann? Welche Hilfe kann ich bekommen ....

Meine Mum hatte gestern die Ablatio und die Ausschabung. Es ging ihr wohl abends ganz okay. Ich weiß natürlich nicht, was sie alles so rausläßt. Aber sie klang ganz munter.

[Flips]

Guten Morgen Astrid-Schnucki

bist ein starkes Mädchen!!!!!!!
Du bist der einzig wahre Rettungsanker für Deine Mami, sozusagen auch Ihr Sprachrohr. Glaube mir, es gibt wohl nichts schlimmeres, als in solchen Momenten allein zu sein und hilflos. Auch wenn Sie es Dir so nicht sagen und zeigen kann.......
Aber bitte, vergiss Dich selbst nicht dabei. Gönn´Dir was Schönes, geh´in´s Kino oder tue etwas Verrücktes. So wird Dein Kopf wenigstens mal kurz frei....

Und noch ein toller? Spruchsatz: Erstens kommt es anders als man meistens zweitens denkt..... glaube das ist eine Liedzeile von Juliane Werding. Oh, Gott - bin i scho alt!

Viel, Kraft und einen lieben Gruß an die Mami Moni

[Schnucki]

tja Moni, da haste mit dem Sprachrohr wohl recht.

Gestern wurde ja die Ablatio gemacht, scheinbar auch ein Lymphknoten (mehr weiß ich nicht, meine Mutter frägt ja da nicht nach). Gestern abend dann wieder: Atemnot. Also zum Röntgen, Blut, Sauerstoff, Beruhigungsmittel.

Ich muß mir heute mal einen Gyn von der Station kaufen. Er muß mit dem Onkologen Kontakt aufnehmen, damit da irgendwas an der Lunge passiert. Sie hatte ja zwei Tage vorher bei mir zuhause auch diesen Erstickungsanfall.

Ich weiß ja nicht, was möglich ist. Wie belastend ist eine Bestrahlung der Lunge? Kann man das jetzt auch machen. Was ich gelesen habe, ist ja Bestrahlung auch dazu da, eben diese Symptome wie Atemnot zu lindern.

Meine größte Sorge ist einfach, daß ich sie so heimbekomme, bis eine weitere Therapie feststeht. Und dann? Mein Sohn bekommt alles mit, er ist 10 und macht sich da auch Gedanken drüber. Er merkt, wie die Oma leidet.

Ich hab jetzt beim Sozialdienst im KH um Rückruf gebeten. Ich muß mich schlau machen was ich tue, wenn die Woche nach der OP rum ist. Wenn sie dann immer doch diese Atembeschwerden hat, ist eine Pflege durch mich kaum möglich.

Ach. Es kann doch nicht sein, daß ich immer nachfragen muß. Wenn jemand ständig in der Nacht diese Erstickungsanfälle hat, dann müssen die Ärzte doch reagieren. Sch**ß auf das Ergebnis der BSD, bis das da ist, ist die Atemnot wahrscheinlich noch mehr.

[Schnucki]

tja, gestern abend im KH war wieder ein Erstickungsanfall. Also Röntgen, Blut, Sauerstoff, Beruhigungsmittel.

Gestern war auch die OP der Brust. Ich muß heute doch mal schauen, einen Arzt zu erwischen, damit er mit dem Onkologen redet. Ich weiß ja nicht, inwieweit eine Bestrahlung der Lunge jetzt möglich wäre. Aber irgendwas muß ja doch passieren, damit diese Erstickungsanfälle in Grenzen bleiben.

[Flips]

Hi, Du da

da fällt mir noch was ein:
Können evtl. Ergüsse da sein, die noch niemand bemerkt hat?
Pericard-oder Pleura? sprich Herzbeutel oder Lunge? Kann im Sono gut nachgewiesen werden?

Kopf hoch liebe Astrid und "fröhliches Löchern der Ärzteschaft"???

Moni

[Schnucki]

ach ja Moni, Du bist ja der Profi

Ergüsse? Wären die nicht auch beim Röntgen sichtbar? Sie hatten wohl gestern Wasser in der Lunge vermutet, war aber wohl nicht. Ich hasse es, solche Auskünfte zu bekommen .... aber mehr frägt meine Mutter nicht.

*notier* Herz-Lungen-Ergüsse, Sono .....

Moni: Kann man dagegen was machen?

Danke Dir

[Schnucki]

so. Meine Mutter hatte ja zur Schmerzstillung so eine Nadel in der Wirbelsäule, nennt man das auch PDA? Gestern hatte sie dann an dieser Stelle arge Schmerzen, so daß ihr die Nadel gezogen wurde.

Nun hat sie natürlich Schmerzen. Anscheinend richtig schlimm. Sie bekommt Tropfen, welche, erfrag ich gleich. Wirkt aber nicht. Gestern abend hat sie dann andere bekommen und eine Schlaftablette, so daß sie wirklich durchschlafen konnte.

Gerade am Telefon hab ich gemerkt, daß sie arge Schmerzen hat. Und sie verlangt aber nicht nach anderen Mitteln. Ich hab ihr auch gesagt, daß die Schwestern nicht riechen können, wenn das Mittel nicht wirkt und sie konsequent nach Schmerzmitteln verlangen muß, solange, bis sie eben einigermaßen damit leben kann.

Jetzt muß ich das in die Hand nehmen. Meine Mutter nimmt mal wieder zuviel Rücksicht auf das Personal. Aber dazu sind die da! Und wenn es die Schwestern nicht entscheiden können, dann muß es halt ein Arzt tun.

[Flips]

Hallo, Astrid-Schnucki

trotz allem, schön, von Dir zu hören.
So ein Schmerzkatheter kann schon mal falsch liegen, sich entzünden, oder einfach undicht werden. Dann leider nix wie raus damit.

Habe Dir ja schonmal von mgl. Medikamenten geschrieben.

Was sich noch anbieten würde ist Piritramid(Dipidolor) i.v. und gleichzeitig ein Voltaren(Diclofenac)Zäpfchen. Auch möglich als sogenannte Schmerzpumpe(Piritramid), die der Pat. selbst nach Schmerzempfinden bedienen kann.

Eine Schlaftablette finde ich persönlich, gehört zwingend dazu.

Auf Deine Frage nach Ergüssen:
ja, kann man punktieren, jedesmal einzeln oder es kommt ein Gerät auf "Dauersog" an die liegende Drainage, solange, bis nichts mehr nachläuft.

Wiedermal alles Gute für Dich und Deine Mami Moni

[Schnucki]

Hallo Moni,

ach, immer wieder schön Dich zu lesen.

Dipi kenn ich, das hatte meine Tante i.V. nach ihrem schweren Motorradunfall bekommen. Das ist ganz schön stark. So stark benötigen wir es noch nicht.

Sie bekommt Tramal (das hatte der Onkologe) auch vorgeschlagen. Zwischendrin auch Novalgin. Sie wurde auch von der Schwester angewiesen zu sagen, wenn sie was braucht. Es kommt wohl auch ein Schmerztherapeut zu ihr.

Schlaftablette hatte sie gestern erst verweigert bekommen, dann aber um 12 zusammen mit Novalgin gekriegt. Dann konnte sie auch schlafen bis halb 8. War ja schonmal gut.

Ach Moni, wie gut tun Deine Ratschläge. Ergüsse sind es wohl nicht, bis jetzt war auch *schnellaufHolzklopf* nichts mehr mit dem Erstickungsanfall. Ich hab aber meiner Mum trotzdem aufgetragen, mit dem Arzt zu reden wegen Sauerstoff und auch Tavor - sie hatte das als Beruhigung unter die Zunge gelegt bekommen, damit sie nicht weiter sich aufregt, hat supergut und schnell geholfen.

So, jetzt leg ich mich in die Wanne. Ich muß einfach ausspannen.

Liebe Grüße und danke

Astrid

[Schnucki]

Jetzt kann ich etwas mehr sagen.

Die Gyn wollten meine Mutter jetzt bitte entlassen, Do war OP. Die Rede war von einer Woche.

Der Onkologe wurde geholt. Biopsie der BSD und PET-CT ist jetzt am Donnerstag. Bis dahin bleibt sie auch auf der Gyn. Die Schmerztherapeuten, die heute da waren, haben ihnen nämlich klar gemacht, daß eine vernünftige Schmerztherapie sehr wohl Bestandteil der Behandlung nach OP ist. Sie wird jetzt eingestellt, es ist wohl wichtig, daß die Schmerztherapie funktioniert, bevor es weitergeht.

Eine Psychologin war auch da, was ich gut fand. Meine Mutter hat dies auch angenommen und sie für morgen wiederbestellt.

Am Donnerstag wird sie dann wohl auf eine andere Station verlegt. Der Onkologe ist wohl der Meinung, sie ist ein besonderer Fall, der eine besondere Behandlung verlangt.

Sie ist schlapp, müde, schwindlig und ihr ist schlecht. So wird sie nicht entlassen, was sie auch nicht will.

Morgen hab ich noch einen Termin im KH beim Sozialdienst.

[Flips]

Hallo, Astrid


nun sag mir doch mal ehrlich, wieviel von den "Erfolgen" in Bezug auf weiterführende Maßnahmen auf Dich gehen?

Gut gemacht!

Aber es gibt sehr einleuchtende Erklärungen für den Zustand Deiner Mami.

1. Schon vor Op stark im Allgemeinzustand reduziert, Untergewicht, Schmerzen...
2. Op, Narkose ich grüße Dich, macht selbst junge, noch gesunde Menschen richtig doooof. (Kann mich bis heute nicht mehr an meine PIN-Nr. der Sparkasse erinnern................)
3. Schock - Krebs
4. hochdosiert Schmerzmittel, gehen auf´s Hirn, den Kreislauf, den Magen
5. Angst...

und die Liste könnte ich sicher noch erweitern.

Aber Kopf hoch, mit Dir zusammen und einem fähigen team wird´s bald besser. Gruß an die Mami.

Knuddel

Moni