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  #1  
Alt 06.08.2008, 02:17
Hanny 1 Hanny 1 ist offline
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Frage ErhöhterPSA - Krebs?

Hatte Blut im Sperma - PSA - Wert 3,9 Bin 41 und Urologe meinte: ist wahrscheinlich zu 99,9% eine Entzündung. Verschrieb mir 6 Wochen Antibiotika. Bin aber vorerst zur Homöopathie gegangen , was 1,5 Monate nicht fruchtete und habe dann meine 6 Woche plus zwei Wochen Pause absolviert. PSA immer noch auf 2,9. In der Zwischenzeit wurde mein VAter an der Prostata wegen eines bösartigen Gewächses operiert. U. meinte, dass die wahrscheinlichkeit auf 20% gestiegen sei und empfahl mir eine Gewebeentnahme. Morgen wäre der Termin gewesen, habe ihn allerdings verschoben, um noch Informationen ein zu holen. Gibt es alternativen. Ich hasse Eingriffe, die nicht notwendig sind, falls sie denn nicht notwendig sind. Suche möglichkeiten den PSA-Wert zu senken. Bin etwas nervös weil meine Frau im neunten Monat ist, und ich eigentlich meine Zeit anders verbringen möchte. Bitte um Hilfe. Habe mir zwei Monate Zeit einberaumt, bevor ich erneut den PSA Wert testen möchte. Ist das zu viel, zu riskant,etc.?
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  #2  
Alt 17.08.2008, 12:13
Heribert Heribert ist offline
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Standard AW: ErhöhterPSA - Krebs?

Hallo Hanny,
wie Dir aus den Beiträgen bekannt ist, kann das PSA nicht als Tumormarker der Prostata bezeichnet werden. Inzwischen gibt es aber einen Urintest, der eine viel höhere Wahrscheinlichkeit beinhaltet ein Tumorwachstum in der Prostata auszuschließen. Der PCA3-Test, der von der GKV nocht nicht getragen wird, kann Dir größere Sicherheit vermitteln, mit dem abwartenden Beobachten, richtig zu liegen.

Was die fast zum Standard degradierte Vorgehensweise bei einer Prostatitis betrifft, kann ich David nur beipflichten. Oft werden Antibiotika verordnet, deren Wirksamkeit zur Bekämpfung der Bakterien nur bedingt geeignet sind.
Das fordert bei einer gründlichen Antibiose ein Antibiogramm des Ejakulats, weil die 3-Gläser Probe in aller Regel wegen der Druckdolents der Prostata nicht möglich ist. Sobald das Ergebnis des Antibiogramms vorliegt, muss die Antibiose angepasst werden. Nach Absetzen des Antbiotikums sollte dann nach weiteren 8 Tagen eine Erfolgskontrolle über Ejakulat und Antibiogramm gemacht werden. Erst nach weiteren 8 Wochen ist es Sinnvoll einen PSA-Test durchzuführen, weil dann erst angenommen werden kann, dass die Prostata wieder ausgeheilt ist.
Bei hartnäckigen Keimen wie dem Proteus mirabilis kann sich so eine Entzündung schon mal ein halbes bis zu einem Jahr hinziehen oder auch chronisch werden, wenn in der Vorgehensweise Fehler gemacht werden.

Zu den Borrelien, die sich, wenn nicht rechtzeitig erkannt, an den Nervenbahnen entlang ausbreiten und zu Polyneuropatien führen, ist der einzige Weg einen Nachweis zu erhalten, eine Liquorentnahme durchzuführen.
Die üblichen Bluttitrationen auf Antikörper sind dazu nicht ausreichend. - Deine Befürchtung, Borrelien könnten sich auch in Der Prostata breit machen, sind unbegründet.

Gruß Heribert

Geändert von Heribert (17.08.2008 um 12:16 Uhr)
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  #3  
Alt 22.08.2008, 00:54
Hanny 1 Hanny 1 ist offline
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Standard AW: ErhöhterPSA - Krebs?

Hallo Ihr hilfreichen Seelen.

Habe leider einige Tage keine Zeit gehabt mich ins Netz zu klinken, da am Montag mein Sohnemann das Licht der Welt erblickt hat und ich alle Hände voll zu tun hatte den Haushalt in Schuß zu halten und mich um meine Familie zu kümmern.
Vielen Dank Heribert für die Info des neuen PCA-3 Tests. Was ist das genau oder wo finde ich da nähere Infos.
Ist auf jedenfall einmal eine Alternative, wenn auch nicht so 100% sicher, aber was ist das schon - der PSA test nicht und die Stanzbiopsie, wie ich auch schon von meinem Urologen vernommen habe, auch nicht. Klingt auf jeden FAll nicht so schmerzhaft und Entzündungsgefährdet. Kann ehrlich gesagt freiwillig auf so einen Eingriff verzichten, wenn er nicht notwendig ist. Und meine Verdauung wird´s mir danken.
Hab noch eine Frage bezüglich erhöhtem PSA Wert: habe gehört, dass Geschlechtsverkehr den PSA erhöht. Nun hat der Urologe eine Spermaprobe erbeten, die ich nach meinem dafürhalten, da er nichts anderes erwähnte möglichst frisch lieferte, das heißt 1-2 Stunden. Kann das den Wert noch erhöht haben? Und wie hoch kann der Wert nach so einer Zeit noch dadurch erhöht sein?
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  #4  
Alt 29.08.2008, 13:15
Heribert Heribert ist offline
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Standard AW: ErhöhterPSA - Krebs?

Hallo Hanny,
sehr vereinfacht beschrieben: Ein Anmtibiogramm wird durch Ausstriche aus Sekret oder auch Urin auf einen speziellen Nährboden gebracht und in einem Inkubator bebrühtet. Dann werden Bakterien sondiert und mit verschiedenen antibiotischen Stoffen beimpft. So wird festgestellt gegen welche Antibiotika die Bakterien empfindlich sind.

Zu Deiner Frage, ob auch aus Urin die Kontrolle gemacht werden kann, ist die professionelle Antwort: Wenn nach einer Massage der Prostata von einer dann genommenen Urinprobe ein Antibiogramm gefertigt wird ist das auch in Ordnung.
Gruß Heribert
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  #5  
Alt 01.09.2008, 22:26
Hanny 1 Hanny 1 ist offline
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Standard AW: ErhöhterPSA - Krebs?

Hallo Heribert
Wie sieht so eine Prostatamassage aus?
Am Damm, im After?
Hanny1
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  #6  
Alt 01.09.2008, 23:17
Heribert Heribert ist offline
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Standard AW: ErhöhterPSA - Krebs?

Hallo Hanny,
ja, die Prostata wird über den Anus abgetastet und mit zwei, drei Fingerstreichungen ausmassiert. Das dadurch gewonnene Sekret wird dann nach der Anschließenden Urinabgabe auf Keime untersucht.
Gruß Heribert
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  #7  
Alt 03.09.2008, 02:11
Hanny 1 Hanny 1 ist offline
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Standard AW: ErhöhterPSA - Krebs?

Hallo Heribert
Diese hartnäckigen Keime können nun mit Hilfe des Antibiogramms fest gestellt werden. Das würde heißen, dass solange solche Keime festgestellt werden können, eine neuerliche PSA Wert kontrolle sinnlos ist, oder?
Gruß Hanny
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  #8  
Alt 03.09.2008, 11:39
Heribert Heribert ist offline
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Beiträge: 173
Standard AW: ErhöhterPSA - Krebs?

Hallo Hanny,
Deinem Nachfragen zu urteilen, bewertest Du das PSA zu sehr als Krebsmarker, was es in Wirklichkeit 'nicht' ist. Dieser Marker ist nur dann halbwegs als Krebsmarker zuverlässig, wenn sich keine Entzündung in der Prostata abspielt. Andererseits kann man sich nicht in Sicherheit wiegen, wenn bei erhöhtem PSA der Quotient zum freien PSA z.B. 15% beträgt.

Bei der Prostatahyperplasie ist es bildlich gesprochen so wie bei dem Hund der sich ständig kratzt. Er kann Läuse oder/und Flöhe haben.
Aber vollkommen unabhängig von der Frage ob Krebs oder nicht Krebs, muss eine bakterielle Prostatitis auskuriert werden. Während dieser Zeit ist ein PCA3-Test der verlässlichere Marker gegenüber dem PSA um ein Prostatakrebsgeschehen zu beurteilen. Ansonsten muss man mit dieser Unsicherheit leben oder sich ständig einer Rebiopsie unterwerfen, was bei einer mit Bakterien infizierten Prostata nicht ungefährlich ist.
Also, abwarten und Tee trinken

Gruß Heribert
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  #9  
Alt 03.09.2008, 22:09
Hanny 1 Hanny 1 ist offline
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Beiträge: 5
Standard AW: ErhöhterPSA - Krebs?

Hallo Heribert
Abwarten und Tee trinken klingt hervorragend. Genau das habe ich jetzt vor!
Ich hatte mich nur gefragt, warum der Urologe schon zwei Wochen nach Ablauf der Antibiotikabehandlung gleich einen PSA test gemacht hat und nicht vorerst eine Untersuchung, ein Antibiogramm, auf Keime.
Nun ja werde Ihn wohl fragen müssen, um eine Antwort zu bekommen.
Danke auf jeden Fall für die umfangreiche Hilfe und Beseitigung von Wissenslücken. Komme mir jetzt nicht mehr ohnmächtig dem Urologen ausgeliefert vor und kann gezieltere Fragen stellen.
Auch wenn ich noch nicht mehr über meinen Gesundheitszustand erfahren habe, so fühle ich mich deutlich besser und der Stress und die Angst haben nach gelassen. Das ist doch schon mal was
Danke, danke, danke für diesen Rückgewinn an Lebensqualität
Grüße an all die hilfreichen Geister
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