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Alt 07.02.2006, 12:10
KatharinaS KatharinaS ist offline
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Registriert seit: 07.12.2005
Beiträge: 8
Lächeln 19.Februar 2003

Warum ich dieses Thema gewählt habe? weil es "der" Tag war.
Meine Mutter starb am frühen morgen nach einer kurzen Leidenszeit.
Im Oktober 2002 erfuhr sie die Diagnose, Krebs im Bauchraum.
Dieser begann im Darm, und fraß sich durch Leber, nieren und alles andere für ihn greifbare. ´
Sie ging mit Bauchschmerzen zum Doc, aber damit hätten wir nie gerechnet, vor allem nicht dass sie so früh von uns geht.
Grade einmal 53 Jahre alt durfte sie werden.
Noch einen Grund gibt es, warum ich grad das Todesdatum als Überschrift gewählt habe.
Am gleichen Tag wurde meine (beste) freundin 18 Jahre alt.
am 11.2 habe ich meinen führerschein bestanden, mama hat es noch bei vollem bewusstsein miterleben dürfen
Ich war grad im Unterstufenpraktikum meiner Erzieherausbildung. Montags war ich angefangen, da wusste ich bereits (seit Donnerstags) dass meine Mutter uns verlassen wird.
Meine Mutter hätte nicht gewollt dass ich deswegen meine Ausbildung riskiere, also Augen zu und durch!
Das Wochenende vorher habe ich nur durchgeheult.
Ich bin meinem Schatz so dankbar (wirsind seit 4.5.2002 zusamm). er war das ganze we bei mir und auch bei der beerdigung und danach, hat extra urlaub genomm)
Von Mittwochs, bis Montags wo die Beerdigung war bin ich nicht zum Praktikum hin.
war natürlich auch noch Karnevalszeit. also als ich wiederkam wurde gefeiert.
hatte aber super Anleiter und Betreuungslehrer die sehr verständnisvoll waren.
auch in der wohngruppe für menschen mit behinderungen, wo ich auf 400- euro basis gearbeitet habe war alles klasse.
zwei kollegen kamen sogar zur kirche (beerdigung war engster familienkreis und die nachbarn da der kontakt da sehr eng war bzw ist)
jedes jahr an dem geburtstag von meinem dad und auch an meinem (bin einzelkind) versetzt es uns einen stich.
papa hat am 19. august und ich am 24 august.
an seinem geb. jährt sich der todestag, an meinem der tag der beerdigung. halbjährliches quasi.
ich bin übrigens inzwischen 21 jahre alt
Mama musste nicht alleine sterben. Sie starb in dem Krankenhaus indem sie auch gearbeitet hat (Säuglingskrankenschwester).
Als sie starb war eine bekannte bei ihr die nebenbei ehrenamtlich im hospiz arbeitet. das war gut so...
wir bekamen den anruf gegen halb vier, vier ich bin mir nicht mehr sicher.
wir sind direkt die zehn kilometer zum krankenhaus, gebetet.
die letzte ölung bekam sie schon am wochenende vorher.
ich wäre gerne mehr bei ihr gewesen. war nur ab und an nach dem praktikum bei ihr und bevor sie nicht mehr ansprechbar war war ich auch nicht immer da... hätte so gerne mehr zeit mit ihr verbracht.
ichweiss, sie is mirnicht bös, aber das sind manchmal so meine gedanken.
Ich trauere nicht mehr jeden tag, ich weiss für viele ist es "der" satz, den man ständig hört und nciht mehr hören möchte und erklingt vielelicht für viele auch wie hohn, aber das leben muss wirklcih weiter gehen...
sie ist in meinem herzen. und besonders wenn ich traurige lieder höre oder bilder von ihr sehe kommen mir die tränen.
auf der beerdigung habe ich keine vergossen..ich konnte nicht.
meine Oma ist im oktober 2004 gestorben. sie hat hier im haus gewohnt. die letzten monate allerdings im altenheim wegen mama. zu zweit um sie kümmern ging nicht, sie braucht ständig jemanden um sich.
ich konnte nicht weinen....ich vermisse meine mama irgendwie immer noch mehr als oma, so brutal es klingt. natürlich habe ich oma aber auch lieb!
acht jahre bevor mama gestorben ist, starb die mutter meiner freundin, sie hat noch 3 schwestern. wir warn damals in der 4ten klasse.
auch sie ist an krebs gestorben... auch sie und ihre familie waren für uns da.


Noch ein bisschen was zu Behördenirrsinn und Unverschämtheiten:
Die üblichen Gänge zu Behörden von wegen Halbwaisenrente hat meine Dad, der Frührentner ist ,erledigt, ich musste eine Vollmacht unterschreiben.
wir dachten wenn erst mal alles da ist wird das schon von allein werden.
Flötepiepen wie man bei uns sagt!
wegen einem falschen buchstaben musste mein dad ein komplett neues formular ausfüllen lassen.
und nicht dass die mal schreiben WAS GENAU da falsch war? nein, sie sagen einfach da war wat falsch, neues her...
super.. damit die den gleichen fehler (z.b. im krankenhaus) nochmal machen.
na ja irgendwann hatten wirs dann doch. Papa hat des öfteren mit einer aus Berlin wo man das beantragen musste, telefoniert und die war sehr nett und hat uns viel geholfen.
Das was mich am meisten aufgeregt , und in den Momenten auch traurig gemacht hat, waren anrufe, und briefe an meine ma.
einige dies natrülich noch nicht wissen konnten wie z.b. tchibo, haben direkt ihren namen in meinen umgewandelt weil wir das magazin weiter beziehen wollten. haben sich auch zig mal entschuldigt wobei die ja nu wirklich nix dafür konnten!
das andere war bei unserem Zahnarzt. also ich bin ja wirklich zufrieden da aber da hab ich mich wirklic haufgeregt
WIr kriegen immer Benachrichtigung wennwir nen neuen termin machen müssen.
ich hatte einige wochen nach mamas tod nen termin udn hab bescheid gesagt dass sie gestorben ist und dass die die da raus nehmen...
dreimal dürft ihr ratenwas kurz danach kam...
ja einige wochen danach kam der brief.
diesmal hat mein dad denen das also ncohmal gesagt.. udn wieder kam ein brief.
das ganze widerholte sich noch ZWEI MAL inzwischen war sie schon knapp 2 jahre tot.
einmal hatte ich es vor meinem dad verschwiegen aber danach kams halt nochmal und da hatte er zuerst die post gesehen
Von anrufen von irgendwelchen versicherungen diem eine mum versichern wollen auch nachdem sie nun fast 3 jahre tot ist, erzähl ich erst gar nicht...
sodale, auf bald!
Katha
(oder wie mama mich nannte: Kathinka)

PS: jetzt seh ich erst wie verdammt viel ich geschrieben habe.. hoff es hat euch nicht zu sehr gelangweilt

Geändert von KatharinaS (07.02.2006 um 12:13 Uhr)
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