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  #16  
Alt 08.09.2016, 23:40
Jacky74863 Jacky74863 ist offline
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Standard wird der Wachstum nun gestoppt?

Hallo,

seit gestern bekommt meine Mutter wieder einmal Wöchentlich für 2. Stunden eine Infusion. Zusätzlich erhält sie 3 mal in der Woche Spritzen, leider konnte man mir das Mittel nicht nennen. Als Nebenwirkungen sollen starke Grippe ähnliche Symptome auftreten und es soll auf die Psyche schlagen.

Gestern Nacht hatte sie sehr starken Schüttelfrost. Wie mein Vater den Anfall schilderte.

Ich habe verstärkte Angst um sie und leide mit ihr mit, bis es ihr mit dem neuen Mittel wieder besser geht. Ob dieses Mittel es schafft den Wachstum vom Tumor und Metastasen zu stoppen? Ich wünschte mir jemand könnte mir sagen was sie gerade für ein Mittel bekommt und wie hoch die Heilungsprognosen sind und was man gegen diese Nebenwirkungen unternehmen kann.

Ich wünschte mir eine Antwort, weil ich im Moment jegliche Hoffnung aufgegeben habe. Es ist alles sehr traurig und das sieht man mir auch an, bin fix und fertig mit den Nerven und reagiere wenn ich angesprochen werde nur noch sehr gereizt.

Ich wünschte mir ich könnte das ändern. Ich will doch die Leute nicht so anpöbeln, aber ändern kann ich es nun auch nicht. Ich pöbel auch die Kinder zeitweilig an oder den Ehepartner. Das ist sonst überhaupt nicht meine Art, ich bin sonst immer angepasst und liebevoll zu jedem.
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  #17  
Alt 09.09.2016, 00:00
Hermine81 Hermine81 ist offline
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Standard AW: Angerhörige und neu hier

Hey,
kann es sein dass es sich bei der Infusion um Bisphosphonate handelt, die die Knochen stärken sollen??? Du hast ja geschrieben dass sie Metastasen am Rippenbogen hat.
Mein Schwiegervater in Spe bekommt die auch regelmässig weil er Metastasen im Becken hat. Mama hat sie auch einmal bekommen. Beide hatten nach der ersten Infusion innerhalb von 24 Std. starke Nebenwirkungen inklusive Grippeähnlicher Symptome. Meinen Schwiegervater mussten wir am Morgen danach sogar in die Notaufnahme bringen weil er so starkes Fieber bekommen hat, nicht laufen konnte und die Augen verdreht hat.
War bei ihm aber zum Glück nur bei der ersten so schlimm. Seitdem soll er sich einen Tag vorher und am Tag der Infusion extrem schonen, woran er sich hält und seitdem verträgt ers relativ gut.
Spritzen bekommt er zwar auch, weiss aber dabei auch nicht worum es sich genau handelt. Die beiden sind Spanier und haben bei den ganzen Fachbegriffen manchmal Probleme alles genau zu erfassen.
Auf jeden Fall wünsch ich euch alles Gute und drück ganz fest die Daumen dass das alles anschlägt und Besserung eintritt.
Lieben Gruss Hermine
__________________
♡Mama♡
17.01.1963 - 05.08.2016
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  #18  
Alt 09.09.2016, 00:43
Jan64 Jan64 ist offline
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Standard AW: Angerhörige und neu hier

Hallo Jackey,

Für mich hört sich das wie eine Behandlung mit Bevacizumab (Avastin) + Intereron alpha. Das Avastin wird alle 2 Wochen per Infusion gegeben, das Interferon subkutan 3 mal die Woche als Spritze unter die Haut, kann der Patient auch selbst zu Hause machen, ist wie Insulin spritzen. Dieses Interferon leiert die Immunfunktion an, deshalb die grippeähnlichen Zustände und der Schüttelfrost. Laut der BevLin-Studie kann die Dosis des Interferon verringert werden, ohne die Wirksamkeit der Therapie zu beeinflussen, falls die Nebenwirkungen unerträglich werden.

Bisphosphonate oder Xgeva kann bei Knochenmetastasen auch noch fällig werden, sind dann alle 3-4 Infusionen mit Nebenwirkungen wie von Hermine beschrieben.

Prognosen kann keiner stellen, auch die Mediziner nicht. Man kann nur auf die Kontrollen warten und schauen ob es anschlägt.

Es fällt einem schon schwer zu helfen, wenn man die ganze Lage wegen fehlender Information nicht einschätzen kann.

Gruß Jan
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  #19  
Alt 09.09.2016, 15:41
Safra Safra ist offline
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Standard AW: Angerhörige und neu hier

Liebe Jacky,

Zitat:
Ich pöbel auch die Kinder zeitweilig an oder den Ehepartner. Das ist sonst überhaupt nicht meine Art, ich bin sonst immer angepasst und liebevoll zu jedem.
Ist ja verständlich. Bitte sage doch Deinen Leuten einfach, dass Du Dich im Moment bescheiden fühlst, und sie möchten es bitte verzeihen. Ich habe es so gehalten mit meinem Mann, und dann wissen wenigstens alle den Grund und nehmen es nicht so persönlich.

Viele Grüße! Safra
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  #20  
Alt 09.09.2016, 23:35
Jacky74863 Jacky74863 ist offline
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Hallo,

danke für Eure Antworten. Dann weiß ich doch wie ich handeln kann wenn die Nebenwirkungen zu stark werden. Man kann das Mittel reduzieren, eine gute Idee so vor zu gehen, statt ganz abzusetzen. Den Ratschlag werde ich im Auge behalten.

Meine Familie reagiert auf meine Erklärungen das es mir aufgrund meiner Mutter nicht gut geht nicht gerade Verständnisvoll. Mein Partner sieht mich oft weinen, aber schafft es nicht mich in den Arm zu nehmen und mal zu trösten. Da bekomme ich in Foren oft mehr Trost als wie von ihm. Vielleicht ist er selbst zu sehr mit betroffen oder kann mich einfach nicht leiden sehen.

Mein Sohn sagt immer ich grenze mich nicht klarer von der Mutter ab und lasse das Thema zu sehr an mich heran. Ich erkläre oft das es nicht so einfach ist sich abzugrenzen, weil ich die beiden ja lieb habe. Sie ist die Lebensgefährtin von meinem Vater, ich muß mit ihm vieles alleine stemmen wenn sie nicht mehr da ist und es kommen gravierende Veränderungen auf mich zu. Die mir auch Angst machen. Das versteht der Sohn einfach nicht, er ist 24. Ich tröste mich oft mit dem Gedanken das er auch um seine Omi trauert.
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  #21  
Alt 10.09.2016, 07:43
Wassersportlerin Wassersportlerin ist offline
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Hallo Jacky,

Das finde ich sehr schade, dass deine Familie nicht genügend Verständnis und Rücksichtnahme aufbringt.
Vielleicht kannst Du statt Erklärungen (kommen bei manchen als Entschuldigungen an) einfach sagen, was du dir von Ihnen erwartest. Deinen erwachsenen Sohn, der mit 24 auf eigenen Beinen steht, verstehe ich nicht. Aber vielleicht hilft es, wenn du dich gegenüber ihm sbgrenzt und sagtst, was jetzt für dich wichtig isi. Die Idee sich gegenüber deiner schwerst erkrankten Mutter abzugrenzen, verstehe ich nicht. Glaubt er, er kommt zu kurz?
Herzliche Grüße, Wassersportlerin.
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  #22  
Alt 11.09.2016, 16:21
Tobi1974 Tobi1974 ist offline
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Hallo Moni,

ich habe Dir mal alle Medikamente für Nierenkrebs aufgeschrieben (Wirkstoff und Handelsname):

möglich als Erstlinie:
Sunitinib / Sutent
Pazopanib / Votrient
Bevacizumab+IFN / Avastin+IFN
Temsirolimus / Torisel

möglich als Zweitlinie:
Axitinib / Inlyta
Everolimus / Afinitor
Sorafinib / Nexavar

Neu: Cabozantinib (wird im Nov. in Deutschland zugelassen)
Neu ab 07.04.16 - Immun-Checkpoint-Inhibitor: Nivolumab / Opdivo
--------------------------------------------------------------------
Alles was kursiv gedruckt ist hat Deine Mutter schon bekommen.

Ja es ist höchstwahrscheinlich, dass Deine Mutter jetzt Avastin + IFN (Interferon alpha) bekommt. Hört sich nach den Nebenwirkungen sehr stark danach an. Ein mir bekannter Patient sagte mir, es macht keine weißen Haare und kein Hand-Fuß-Symptom, aber man hat jeden 2. Tag Grippe.
Sorry, ich kann die Entscheidung der Ärzte zwar nicht nachvollziehen, aber von den NWs her ist es nicht ohne.

Deine Geschichte gerät öfters aus dem Auge, da sie jetzt nicht mehr im Nierenkrebsforum steht. Zwei NK-Patienten haben sich auch schon dafür eingesetzt, dass sie wieder verschoben wird. Vorerst ohne Erfolg

Zu Deiner Gereiztheit: Es ist ein Zeichen von Wut auf diese Krnakheit und auf dieses Schicksal. Auch wenn man Dir sonst nach außen hin nichts anmerkt, hat sich doch ziemlich viel Wut in Dir angesammelt. Und die bricht halt bei relativ kleinen Anlässen aus, bei Konflikten oder generell, wenn mal Deine Bedürfnisse nicht erfüllt werden.
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  #23  
Alt 12.09.2016, 00:25
Jacky74863 Jacky74863 ist offline
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Hallo,

ich bin sehr gerührt von Euren Antworten und bedanke mich herzlich. Ich denke das ich sehr traurig über den Zustand meiner Mutter bin. Es fallen Ihr die Haare inzwischen etwas aus. Die Tatsache das sie ausfallen ist nicht tragisch, das sie aber so traurig darüber ist tragisch. Sie ist auch traurig über viele Dinge die nicht mehr so gehen wie früher. Sie leiden zu sehen ist traurig, aber ich bin niemand der sich in die Ecke setzt und weint. Ich versuche aktiv zu bleiben und möchte ja auch das mein Leben weiter geht. Ich möchte weinen und kann oft einfach nicht, dann funktioniere ich weiter aber reagiere gereizt. Das sagte ich eben meinen Partner auch.

Es stimmt mein Sohn könnte tatsächlich auch so denken wie du geschrieben hast. Er fühlt sich zurück gesetzt. Er beschwerte sich des öfteren das ich so oft bei meinen Brüdern bin und hier zu Hause nicht mehr so präsent bin weil ich bei Ihr sein muss. Wenn ich das weiß dann versteh ich meinen Sohn auch besser besser.
Vielen Dank das sind wirklich nützliche Hinweise mit denen ich auch arbeiten kann.

Ich verstehe ich suche Gewissheit, will nicht los lassen, versuche Dinge zu finden an denen ich mich festhalten kann wie Prognosen. Ihr habt recht wenn ihr schreibt das ich keine Prognosen erwarten kann. Selbst wenn ich das Medikament googel und sich herausstellt das es bei vielen anderen wirkt, heist das ja nicht das es bei meiner Mutter wirkt. Es gibt vielleicht nichts was mir einen Halt geben kann. Ich erklärte was ich hier schreibe, gerade meinen Partner, der mir aber nur mit Ja antwortet. Er redet nicht mit mir darüber und darum fühle ich mich sehr alleine und begib mich lieber in ein Forum. Mit Euch gemeinsam finde ich Probleme im Zusammenhang der Familie und finde aber auch Lösungen dazu. Ich schaffe es im Moment nicht auf den Umgang mit den Kindern und der Familie zu schauen. Finde dann aber auch hier die Probleme die die Kinder haben heraus und kann Lösungen finden. Ihr versteht bestimm was ich meine.

Danke an Euch
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  #24  
Alt 13.09.2016, 22:28
Jacky74863 Jacky74863 ist offline
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Hallo,

heute telefonierte ich mit meinen Eltern, beide sind besorgt um Ihr Gewicht. Einglück hatte ich das Forum, als ich hier ein wenig herum schnupperte, sah ich das man die Kalorien anzahl vom Yoghurt, den sie schon bekommt nicht erhöhen kann. Man kann wohl aber zusätzlich Proteinshakes zusätzlich zu sich nehmen.

Geändert von gitti2002 (13.09.2016 um 22:46 Uhr) Grund: Nutzungsbedingungen!
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  #25  
Alt 15.09.2016, 22:28
Jacky74863 Jacky74863 ist offline
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Hallo,

hier läuft etwas mächtig schief. Vor ein paar Tagen las ich hier im Forum das man Eiweißshakes als Ergänzungsnahrung nehmen kann, wenn die Kalorienanzahl vom Yoghurt nicht ausreicht. Ich bat meine kleineren Brüder um Hilfe etwas passendes für die Mutti zu finden.

Mein Bruder Kai beschwerte sich nun bei meinem Vater das ich ihn um Hilfe bitte. Meine Mutter sagt mir sie will nicht das ich die kleinen Brüder um Hilfe bitte. Die halten also zusammen. Mein Vater, schimpfte heute mit mir ebenso weil ich meine kleinen Brüder um Hilfe gebeten hatte.

Ich fühle mich für Ihre Gesundheit aber am meisten verantwortlich, weil ich als Pflegekraft eingetragen wurde, ausgewählt wurde von der Familie. Aber alle arbeiten plötzlich gegen mich. So empfinde ich das. Ich weiß nun nicht wie ich diesem Problem begegnen sollte. Ich war ja auch noch nie Pflegekraft. Nehme ich die Aufgabe zu ernst, aber es geht ja auch um Leben und Tod, das ist doch ernst zu nehmen. Ich kämpfe und meine es ja auch nur gut und kämpfe doch ebenso für Ihre Gesundheit. Ich versuche das richtige zu tun.

Mein Vater klagt mir sein Leid am Telefon und ich bekomme mit wie traurig er ist. Meine Brüder nicht! An mir wird heran getragen und jede Information bekomme ich zu aller erst. Ich versuche gut darauf zu reagieren, bin aber auch ich selbst, habe meine Gefühle und Traurigkeit.

Nachdem mein Vater so mit mir schimpfte, weinte ich lange und schrieb meinen Brüdern. Weil ich sie nicht verstehe, ich würde sie nie veraten und werde so an meinen Vater verpezt, der mir gleich ne harte Ansage macht. Ich weis nun nicht damit um zu gehen und muß morgen zu meinen Eltern fahren. Eigentlich wollten wir uns beim Bruder treffen, der aber urplötzlich das teffen absagte. Ich habe schuldgefühle, weil er es vielleicht wegen mir und meiner Nachricht absagte und weil ich so traurig war.

Meine Mutter sagt, sie haben Familie sie müßen arbeiten gehen usw. sich um Ihr Leben kümmern. Ich halte Ihnen auch den Rücken frei so gut ich kann, aber ab und zu brauche ich deren mithilfe. Sie können sich nicht so aus der Affäre ziehen, es ist doch Ihre Mutter, die meinen Vater geheiratet hat. Ich bin nicht mal Ihre leibliche Tochter und mache was ich kann. Und die sollen geschont werden, nichts darf an sie heran getragen werden. Mein Vater teilt sich Ihnen überhaupt nicht mit. Für all das Leid soll ich zuständig sein, auf der einen Seite, auf der anderen arbeiten alle gegen mich.

Bitte entschuldigt,

seit heute morgen beschäftigt sich mein Kopf mit dem Konflikt der da plötzlich entstanden ist. Den ich auch überhaupt nicht gebrauchen kann und seit heute morgen kommen mir auch immer wieder die Tränen, weil mich dieser Konflikt nun zusätzlich belastet. Auch noch ein Familienstreit und das nur weil ich um Hilfe gebeten habe.

Dem Brüdern schrieb ich in Whats App. Habe mich erklärt, das ich ohne Ihre Hilfe nicht auskomme. das ich mir aber Mühe dabei gebe sie heraus zu halten. Ich schrieb das ich keine Ahnung von Krebs habe und mir das meiste selbst erarbeite. DAs mein Papa nicht alles weiß und ich ihm mit Ratschlägen zur Seite stehe. Das ich ihn beruhigen muß usw. Beide Brüder sehe ich nicht oft, ich kann oft nur schreiben, weil ich nicht so lange warten kann bis man sich mal sieht. Sie wohnen weiter weg von mir. Ich schrieb das ich mit Ihnen gerade nicht über den Konflikt reden kann, weil ich selbst sehr weine. Ich wollte mich beruhigen und mich dann telefonisch melden. Ach, ich bin mir so ratlos. Was ich sagen wollte habe ich ja schon geschrieben und ich habe eigentlich nicht die Kraft mich auch noch solchen Ausseinandersetzungen zu stellen. Ihre Krankheit ist ja schon schwer genug.

Muß man manchmal für Brüder kämpfen wenn man Kontakt zu Ihnen wünscht?

Ich könnte heute nur weinen so traurig macht mich das. Bin fertig mit den Nerven und fühle mich heute alleine. Mein Sohn oder der Partner haben keine passenden Worte übrig. Fühlen sich beide zurück gesezt, sie sagen ich soll den Scheiß hinschmeißen. Allen sagen das sie Ihren Dreck alleine machen sollen. Aber ich kann doch meine Mutter nicht so hängen lassen.

Darum bitte seid nicht böse das ich heute soviel geschrieben habe und mir Stess von der Seele reden wollte. Ich weiß mir aber auch keinen Rat und vielleicht helfen auch die Meinung der anderen.

Geändert von gitti2002 (16.09.2016 um 00:53 Uhr) Grund: zusammengeführt
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  #26  
Alt 16.09.2016, 10:14
Adlumia Adlumia ist offline
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Du stehst zwischen sehr vielen Stühlen und niemals wirst du es allen recht machen können. Es ist eine emotionale Ausnahmezeit, in der ihr euch alle befindet. Und ganz schnell (nur meien Erfahrung) kann man sich gegenseitig auf den Schlips treten, weil man Sachen hineininterpretiert, weil man der eigenen Ängste nicht Herr wird etc und dementsprechend vielleicht sogar abwehrend und schroff reagiert.

Nein, diesen Konflikt braucht wahrlich jetzt niemand in der Familie. Es wäre besser jetzt alle Kräfte so gut es geht zu bündeln. Es ist immer schwer, wenn der eine es so sieht und der andere so. Und manchmal ist auf der einen Seite eben kein Verständnis zu erwirken, das muss man dann akzeptieren.

Hör ihn dich rein. Hilft es dir, ihnen zu "vergeben", zu denken, dass sie vielleicht auch überfordert sind und sie dementsprechend nicht fair reagieren? Oder hilft es dir in dem du jetzt sagst: Ich reduziere den Kontakt, da es mir nicht gut tut. Ich tue das was ich kann und erwarte aber nichts mehr von Ihnen?

Es ist eine Zwickmühle, ich steckte in einer Ähnlichen. Letztlich muss man entscheiden, was man für sich möchte. Ich habe zunächst mich etwas zurückgezogen aber dann entschlossen keinen weiteren Groll zu hegen (der dennoch berechtigt war aus meiner Sicht!), ich habe also versucht zu vergeben/verzeihen/verstehen - aber das ist ein Prozess und muss auch verarbeitet werden.

Versuch bei all dem auch ein bisschen an dich zu denken. Wie singt Bourani: Was tut dir gut, wo gehörst du hin, weißt du wo deine Wege sind?

Geändert von Adlumia (16.09.2016 um 10:17 Uhr)
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  #27  
Alt 16.09.2016, 14:31
Safra Safra ist offline
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Hallo Jacky,

Zitat:
Meine Mutter sagt mir sie will nicht das ich die kleinen Brüder um Hilfe bitte. Die halten also zusammen. Mein Vater, schimpfte heute mit mir ebenso weil ich meine kleinen Brüder um Hilfe gebeten hatte.
Jetzt habe ich gerade noch einmal Deine Zeilen überflogen, weil ich wissen wollte, wie alt denn Deine "kleinen" Brüder sind, und siehe: sie sind 30 und 28 und haben selber Familie. Aber hallo!!! Sie sollten alt genug sein, um auch in diesem Fall ihren Mann zu stehen! Aber Mütter (in dem Fall Deine Schwiegermutter) verziehen oft gerade die Jungens. Und von Dir - als Stieftochter mit selber 3 Kindern - verlangen nun alle, dass Du funktionierst. Das ist echt ein Witz! Mir kommt es so vor, dass Du ein ausgeprägtes Helfersyndrom hast und auch eine mitleidige Seele bist, und dass alle anderen das nun gehörig ausnutzen. Insofern kann ich auch Deinen Mann und Deinen Sohn verstehen, dass sie sauer sind. Hilfe ist gut und richtig und wichtig, aber diese Sache betrifft ALLE, und alle sollten in dieser schwierigen Situation ihren Teil beitragen. Lass Dich nicht in Schuldgefühle drängen! Dazu besteht überhaupt kein Grund. Den Burschen und auch Deinem Vater gehört mal ordentlich der Kopf gewaschen! (Eigentlich möchte ich hinter jeden Satz ein Ausrufezeichen setzen. So etwas macht mich echt wütend.) Vielleicht gibt es dann noch in Deiner eigenen Familie Krach, bloß weil alle anderen Verdränger sind. Sie sind alle erwachsen, also sollen sie sich auch so verhalten!

Beste Grüße!

eine wütende Safra
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  #28  
Alt 16.09.2016, 22:39
Jacky74863 Jacky74863 ist offline
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Hallo,

da habt Ihr völlig Recht. Ich habe mit den Konflikt durch gestanden, meine Brüder schrieben mir heute zurück das es künftig ok ist wenn ich Ihnen mal schreibe. Sie versuchten mich zu beruhigen und haben sich mal Mühe mit dem Text gegeben.

Meinem Vater und meiner Mutter erklärte ich das ich die zu pflegende Person bin und mir wünschen würde das mein Vater mir mehr vertraut. Das die Zusammenarbeit mit ihm funktionieren muß und ich darauf angewiesen bin das er mit mir arbeitet und nicht gegen mich. Meine Mutter war dabei als ich es ihm erklärte. Sie rechtfertigte sich damit das sie überfordert war mit dem Nahrungsangebot von mir weil das mit ihr vorher nicht abgesprochen war. Ich wollte sie noch nicht damit belasten, da mein Vater alles in der Hand hatte, schrieb ich ihm eine E-Mail die er nicht verstanden hatte. Diese E-Mail habe ich ihn heute erklärt, wir sahen uns zusammen die Seite an und er war erleichtert als er sah, das es den Yoghurt den sie gerade bekommt noch mit höheren Kalorienwerten gibt. Wir wollten darüber gemeinsam mit ihr sprechen, aber sie reagiert auf das Wort Essen gerade sogar Aggressiv. So kenne ich sie ja nicht.

Er sagte es wird ihm alles zuviel weil alle aus der Familie Ratschläge geben wollen. Ich sagte ich bin die Pflegekraft und was ich sage hat er ernster zu nehmen und über Probleme dieser Art muss er offen mit mir sprechen. Ich sagte das er bei den anderen Grenzen setzen sollte wenn es ihm zuviel wird.

Ich sehe wie überfordert alle mit der Situation sind und bei allen liegen die Nerven sehr blank. Es geht Traudi nicht gut, seit dem neuen Medikament geht Ihr Gewicht stark Bergab. Die Lage wird immer bedrohlicher und ernster. Ich habe sie heute gesehen, sie ist nur noch Haut und Knochen und der Körper ist arg geschwächt. Es sieht einfach nicht gut aus. Darum ist es so wichtig das man auch schnell handelt. Das sagte ich auch meinem Vater. 4. Wochen war ich nicht mehr bei meiner Mama, weil ich selbst mit den Kindern zu tun hatte. In diesen 4. Wochen hat sie sehr stark abgebaut.

Ich bin so stolz auf mich, weil ich meine Aufgabe so verdammt gut mache. Das sagte ich meinem Vater auch. Ich denke sehr vorausschauend und handel gut durchdacht. Ich nehme meine Aufgabe ernst, weil mit Krebs nicht zu spaßen ist und schaffe es Leid abzuwenden, bevor es entsteht und Ihr helft mir dabei. Als ich diesen Satz sagte freute sich meine Mutter sehr und sie lachte. Auch mit meinen Brüdern der Kai ist 38. Jahre habe ich heute erfahren bin ich behutsam und versuche sie auch mit einzubeziehen. Auch das mache ich gut.

Mein Vater sagte mir ich dürfte den Brüdern schreiben, aber eben vorsichtig mit ihnen sein, weil Traudi sich das so wünscht.

Geändert von Jacky74863 (16.09.2016 um 23:00 Uhr)
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  #29  
Alt 01.10.2016, 20:18
Jacky74863 Jacky74863 ist offline
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Standard AW: Angerhörige und neu hier

Hallo,

ich wollte mich nach langer Zeit wieder melden. Ich bin noch aktiv und stiller mit leser.

Das neue Medikament, die Spritzen schlägt nicht an, Meine Mutter verträgt es aber gut und hat weiterhin keine Schmerzen. Sie nimmt an Gewicht weiter ab und wird schwächer. Aufgrund meines gesundheitlichen Zustandes habe ich mich entschlossen nicht mehr zu kämpfen und alles an mich zu reißen. Sie wird sterben und ich kann Ihren Tod nicht verhindern. Es halfen meine Kämpfe nicht, es hilft meiner Mutter nicht wenn ich sie zu stark unter Druck setze. Ich muß mit meinen Verlustgefühlen selber fertig werden.

Ich habe meinen Vater über einen neuen Joghurt informiert, der mehr Kalorien hätte, ich schickte ihm auch den Namen des neuen Medikaments welches gegen Nierenkrebs seit September auf dem Markt ist mit Beipackzettel. Ich lasse es aber mit meinem Vater oder der Mutter darüber zu diskutieren ob sie es nehmen sollte oder nicht. Ich schaue nun zu und beobachte was andere aus der Familie alles für sie machen. Ich bin aber da wenn ich gebraucht werde nur reiße ich nicht alles an mich.

Gestern waren meine Eltern bei mir. Ich hatte Angst vor diesem Treffen, weil alles schwerer geworden ist. Es geht ihr einfach schlechter, Ihre Stimme klang schwach, anders als sonst. Es schmerzte sehr sie so zu sehen, oft bin ich der Verzweiflung sehr nahe und fühle mich hilflos. Es gelang mir dennoch das Treffen schön zu gestalten. Wir sprachen über Ihre Grabstätte und wo das Grab sein soll. Sie äußerte Wünsche an mich, wie sie es sich vorstellt wenn sie nicht mehr da ist. Mein Vater könne noch in der 4. Raumwohnung bleiben, da Ihre Rente ja ausreichen würde. Er müsse so schnell nicht aus der Wohnung. Nach einem halben Jahr soll er dann zu mir in die Nähe ziehen. Dann helfen mir die Stiefbrüder die Wohnungen zu renovieren. So sagte sie es. Ja, es ist ein Plan, ob alles so laufen wird können wir nicht wissen.

Sie wird mir so sehr fehlen und mein Herz ist so verdammt traurig und schwer. Ich sehe in die traurigen Augen der Brüder und ich sehe meine. Ich gehe selten noch raus, bemühe mich aber es noch zu tun. Ich versuche mein Leben irgendwie gerade weiter zu leben und für die Familie zu funktionieren. Ich habe oft das Gefühl das es mir an Kraft fehlt. Manchmal bin ich mit dem Gefühl nicht bei mir, das sind ganz schwere Momente, wenn sich alles nur noch in Gedanken abspielt. Ich schlafe nicht mehr wirklich in der Nacht und liege stundenlang wach. Denke an das was ich verlieren werde. Sie hielt die ganze Familie zusammen. Einige werde ich bestimmt nicht wieder sehen. Soviel geht mir in der Nacht durch den Kopf, was mit meinem Vater wird, ob er es schaffen wird. usw. So sieht es im Moment bei uns und mir aus.

Geändert von Jacky74863 (01.10.2016 um 20:29 Uhr)
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  #30  
Alt 26.05.2017, 23:47
Jacky74863 Jacky74863 ist offline
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Beiträge: 16
Standard Nierenkrebs bei meiner Mutti

Hallo,

es ist länger her das ich hier schrieb. Da es mir wieder schlechter geht, möchte ich wieder schreiben.

Meine Mutter hat Krebs im Endstadium, ich war heute bei meinen Eltern. Der Weg zu ihr wird immer schwerer und während ich hier schreibe spüre ich den Schmerz und die Traurigkeit, den der Krebs hinterlässt. Vor zwei Jahren noch konnte ich ihn noch kontrollieren und oft reichte ein kleiner Trost für den ganzen Tag. Heute ist mir oft so, als würde mir die Luft weg bleiben, ich empfinde Druck oder das Herz ist unerträglich schwer.

Meine Mutter hat Nierenkrebs, ist 1,61 M und wiegt noch 40 Kilo. Ihre Haare hat sie während der Chemos verloren. Sie hat 4. verschiedene getestet, doch keine wollte anschlagen, es ging ihr davon so schlecht das sie keine mehr machen will. Sie bekommt flüssige Ernährung über einen Port seit ca. 3 Monaten. Sie ist zu Hause und will nicht in ein Krankenhaus oder Hospitz. Der Pflegedienst kommt 2 mal am Tag um sie an den Port anzuschließen und von ihm zu trennen.

Wenn ich sie besuchen will, dann schaffe ich den Weg nach Hause kaum noch zurück, jeder Schritt fällt mir unsagbar schwer und mein Leben ist Angstbesetzt. In der U-Bahn Angstzustände und auf dem Hinweg zu Ihr weine ich oft in der Bahn. Heute sagte ich zu meiner Stiefmutter, die ich sehr lieb habe, das ich ihr eine Niere oder auch jedes andere Organ von mir spenden würde, wenn ich wüsste es würde ihr helfen. Wir weinten beide.

Wir sprachen über den Tod und das im Himmel alles, was von uns ging auf uns wartet. Das wir alle eines Tages wieder sehen werden. Sie beginnt ihre Sätze oft damit, wenn ich mal nicht mehr bin, dann mußt du auf deinen Vater gut aufpassen. Mein Vater vermisste heute das gemeinsame Frühstück mit ihr. Ich tröstete ihn und sagte das wenn er erstmal bei mir in der Nähe wohnen würde, wir dann gemeinsam groß Frühstücken. Er wird dann wieder zunehmen. Die beste Freundin der Mama sucht den Kontakt zu mir und es bahnt sich der Weg ohne meine Mama immer mehr an. In meinen Gedanken bin ich mit meinem Vater schon oft alleine und ich frage mich ob das normal so ist. ich habe das Gefühl ich mache mich viel zu früh verrückt mit den Verlust. Ist das alles normal so?

Es ist schwer sich auf ein einzelnes Ziel zu konzentrieren. Ich reisse im Moment viele Ziele an und schaffe es nicht mich zu bremsen. Statt einen Schritt vor dem anderen zu gehen. Gehe ich gerade viele gleichzeitig. Fühle mich zu dick und will gerade an Gewicht abnehmen. Baue im Moment aber an dem Zimmer vom Sohn herum und gestalte sein Besucherzimmer. Er ist ja nach Bayern gezogen. Ich schaffe es nicht meine Gedanken die mir ständig sagen du musst dies das und jenes machen zu stoppen. Ist das denn auch normal? ich frage mich ständig warum ist das so und warum das so. Grübel oft oder meine Gedankenwelt geht ins Leehre.

Hinzu kommt nun das auch noch mein Sohn im Februar ausgezogen ist. Die Zimmer in der Wohnung sehen alle nach Baustelle aus, so wie sich mein Leben gerade anfühlt. Ich vermisse ihn oft sehr. Beides zusammen zieht mir die Kraft unter den Füßen weg. Ich habe eine MAE Maßnahme und versuche an einem normalem Leben teil zu haben. Spüre aber wie schwer es ist mit Schlafstörungen zur Arbeit zu gehen. In der Nacht, wenn ich eigentlich schlafen sollte kommt oft die Traurigkeit und die Unruhezustände. Ich schlafe am Arbeitsplatz oft ein. Meine Chefin und Kollegen erzählte ich vom Krebs der Mutter. Ich habe noch 3. Kinder und 2. Enkelkinder bin 53. Jahre alt. Ich versuche mir so viel gutes zu tun, wie ich es gerade schaffe und hier zu schreiben gehört dazu.

Ich bin sehr unkonzentriert und finde meinen alten Eintrag nicht mehr wieder. :sorry: Kann mich auch kaum noch auf das was ich schreibe und wie konzentrieren. Ich hoffe mir geht es wirklich besser wenn ich hier wieder schreibe.

Das Wochenende steht vor der Türe und ich möchte euch ein schönes Wochenende wünschen.

Bis bald

Cody
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