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  #16  
Alt 28.11.2012, 21:28
manu151186 manu151186 ist offline
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Registriert seit: 22.11.2012
Beiträge: 8
Standard AW: Wie soll ich mich verhalten?

Also meine Mutter hat bereits ein Rezept für eine Perücke. Ob wir es brauchen kann ich noch nicht sagen. Müssen wir mal sehen wie stark der Haarausfall kommt. Darüberhinaus werden ja vermutlich wenn es wirklich zum Haarausfall kommt auch die Augenbrauen ausfallen. Wie wird damit umgegangen? Welche aufkleben find ich nicht toll. Sitzt am tisch und dann hast die Augenbraue im Glas. Welche hinschminken find ich auch blöd und für sowas hat meine Mutter keinen nerv. Meine Mutter schminkt sich nicht. Meine Mutter hat eine Brille mit Rahmen, das würde schon ein wenig ablenken. Ich weiß nicht ob die Kasse die komplette Perücke zahlen wird. Meine Mutter hat die telefonische Auskunft erhalten, dass sie 255 Euro bezahlt bekommt. Was der am Telefon allerdings nicht gewusst hat ist, dass meine Mutter von sämtlichen Zuzahlungen befreit ist. Also kann es durchaus sein, dass sie gar nichts selber bezahlen muss. Ich tendiere eher zu einer Kunsthaarperücke, da diese erstens nicht so teuer und zweitens auch pflegeleichter sein soll. Meine Mutter hat eher einen Kurzhaarschnitt. Ich brauch dann noch so einen Kopf wo man die Perücke drauf macht, wenn man sie nicht gerade trägt. Pflegehinweise wird meine Mutter von dem Friseur bekommen der das Teil anfertigt. Kurz zu unserer Lebenssituation. Ich wohne gemeinsam mit meiner Mutter und meinen Stiefvater in einer Wohnung. Ich kümmere mich um meine Mutter wo es nur geht. Mein Stiefvater ist da schon geprägt. Er hat seine erste Frau an einer Lungenkrankheit verloren. Ist ein sehr sensibler Mensch der Gefühle nicht zeigen kann. Der Verlust seiner Frau hat tiefe spuren hinterlassen. Er sorgt sich allerdings genauso um meine Mutter, nur er kann es nicht so zeigen. Wenn meine Mutter wohin muss, springt er sofort auf. Er hat einfach nicht die Kraft mehr zu tun. Er war damals auch schon total überfordert als er mal Hartz 4 bekommen hat. Da ging es bei den Anträgen schon los. Naja, da gibts eh nichts. Hab ich halt dann alles geregelt. Und genauso wird es jetzt wieder, dass ich mich um das Ganze kümmere, weil mein Stiefvater und meine Mutter einfach nicht meine Weitsicht haben. Meine mutter muss nächsten Montag zum Hausarzt zum Blut abnehmen. Da wird sie sich auch kurz mit dem Hausarzt unterhalten, sodass ich mich mit dem arzt nächste woche mal zusammensetzen werde und alles mit ihm durchgehe. Meine Mutter lässt sich gern von Ärzten einlullen. Ich bin da anders, ich stelle Ärzten meistens unangenehme fragen die sie sehr ungerne beantworten. Dafür weiß ich dann umso mehr, was los ist und was man tun kann. Glaub da ist nächste woche ein guter Zeitpunkt dafür. Die nächste Chemo ist vom 17.12. bis 19.12. Wann wäre ein geeigneter Zeitpunkt wieder Aufnahmen von der Lunge zu machen? 2 Monate nach der ersten Chemo oder früher? Bei 2 Monaten wäre der 2. Chemozyklus schon abgeschlossen (inkl. der 3 wöchigen Pause). Hier werde ich ein gemeinsamen Gespräch mit dem Onkologen und meinen Onkel (der jahrelang im krankenhaus gearbeitet hat) erwirken.
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  #17  
Alt 02.12.2012, 13:30
manu151186 manu151186 ist offline
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Registriert seit: 22.11.2012
Beiträge: 8
Standard AW: Wie soll ich mich verhalten?

Zunächst entschuldigung für den doppelpost.
Es ist nun 2 Wochen her seitdem ich erfahren habe das meine Mutter an Lungenkrebs erkrankt ist. Es waren turbulente 2 Wochen. Viele Ereignisse auf einma. Port gesetzt, MR Untersuchung, Verwandte involviert und auch die erste Chemo ist überstanden. Am Anfang hatte ich den Eindruck ich hätte bis dato alles gut weggesteckt. Aber jetzt wo es ruhiger wird merke ich das etwas in mir beginnt zu "arbeiten". Kennt ihr das Gefühl? Ich bin traurig weil ich weiß meine Mutter hat eine nicht heilbare Krankheit. Ich stell mir Fragen, warum mir beide Elternteile durch Lungenkrebs genommen werden. Warum es meine Mutter sein muss, Sie ist doch so ein liebenswerter Mensch und hat stets ihre eigenen Interessen zurückgestellt um zu sehen das es mir und meinen Vater gut geht. Bisher haben wir keinerlei Nebenwirkungen von der Chemo. Das ist erfreulich. Aber ich schlafe sehr sehr schlecht. Ich geh ins Bett und dann schießen mir tausend Gedanken durch den Kopf. Ich kann sehr schlecht einschlafen und wenn ich aufwache fühle ich mich kaputt und ausgelaugt. Letztes mal habe ich sehr sehr lange geschlafen ca. 12 Stunden, stehe auf und bin KO. Morgen sollte ich eigentlich wieder zur Arbeit gehen. Ich habe zuerst gemeint ich gehe ab Morgen wieder in die Arbeit und zieh noch die paar Wochen zum Weihnachtsurlaub durch und rette mich dann irgendwie in den Urlaub. Aber momentan bin ich eher dafür, dass ich morgen in die Arbeit fahre und mit meinen Chef rede, ob er mich im Dezember überhaupt noch dringend braucht weil ich einfach gerne zuhause sein möchte. Ich denke ich muss vieles erst noch Verarbeiten, für das jetzt in den ersten 2 Wochen keine Zeit war. Ich hätte daran gedacht Sport zu machen (Laufen, Schwimmen). Das hat mir schon immer in Schwierigen Situationen geholfen. Laufen macht den Kopf frei, beim Bahnen schwimmen mit anschließendem Whirlpool kann ich mich zumindest ein bischen entspannen. Was habt ihr da für Erfahrungen?
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  #18  
Alt 12.12.2012, 22:13
Katharina1402 Katharina1402 ist offline
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Standard AW: Wie soll ich mich verhalten?

also ich persönlich habe mir auch immer vorgenommen, irgend solche Dinge zu unternehmen. Sport, mal weggehen... Fakt war, dass mich das Internet magisch angezogen hat. Informationen über Informationen.... keinen Tag ohne, ich könnte ja was verpassen. Und ich muss sagen, es war richtig, dass ich mich nicht zu irgendetwas anderem gequält habe, wenn ich es nicht wirklich auch gewollt hätte. Wobei Schwimmen, Fahrradfahren natürlich wohl gesünder für Körper und Seele wäre...aber ob es dich wirklich ablenkt? Hilft das zu verarbeiten .... ?! Alles Liebe!
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  #19  
Alt 18.12.2012, 23:46
manu151186 manu151186 ist offline
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Registriert seit: 22.11.2012
Beiträge: 8
Standard AW: Wie soll ich mich verhalten?

Das mit den Sport funktioniert bei mir sehr gut. Das is irgendwie "meine" Therapie geworden. War auch heute wieder Schwimmen. Gehe mittlerweile mehrmals die Woche. Abends weggehen und "feiern" kann ich im moment einfach nicht. Mich hätten letztes wochenende wieder freunde gefragt ob wir da und da hingehen. Ich hab abgelehnt. Dieses Wochenende soll ich mit in eine Disco gehen. Da werd ich wohl in den sauren Apfel beissen müssen. Immer darf ich auch nicht absagen, weil mich Freunde dann mittendrin nicht mehr fragen. Ich kämpfe da noch sehr innerlich. Weggehen, was trinken, tanzen - ich weiß nicht. Auch die Freude auf Weihnachten ist mir sowas von vergangen. Zumindest achte ich jetzt besser auf meinen Körper. Viel Schwimmen. Ernährung hab ich auch leicht umgestellt. Mehr Vitamine in Form von Gemüse und Salat. Abends käse, eier oder mal ne tomate, paar Gürkchen. Und ein Gläschen milch darf natürlich auch nicht fehlen. Ich will meinen Körper auch in jungen Jahren die Nährstoffe und vitamine zuführen die er braucht um ein gutes Immunsystem zu entwickeln. Das ist ja heute leider in Zeiten von McDonalds & Co. nicht mehr ohne weiteres möglich. Schaden kann es nicht und vielleicht wird es mir mein Körper einmal danken. Ich bin mittlerweile davon überzeugt, das jemand, der auf seinen Körper achtet, von vielen Krankheiten und Leiden verschont wird, da in meinen Augen viele Leiden der Menschen darauf zurückzuführen sind, das über einen längeren Zeitraum nicht auf seinen Körper geachtet wurde. Ich sehe es immer wieder in meiner Verwandtschaft, von meinen Onkeln und Tanten. Ungesundes Leben, wenig Bewegung ist da die Tagesordnung. Und wenn dann Krankheiten auftauchen wundert man sich wo die herkommen. Sowas verstehe ich nicht so recht. Ich denke, oft macht man einfach die Scheuklappen zu und denkt "der kelch wird schon an mir vorbeigehen".
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  #20  
Alt 05.08.2013, 15:00
piddel76 piddel76 ist offline
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Ort: Berlin
Beiträge: 39
Standard AW: Wie soll ich mich verhalten?

hallo Manu,

mir geht es ähnlich wie Dir.
Auf Arbeit kann ich mich schlecht konzentrieren, zu hause bin ich abgelenkt, da springt noch mein Lütter rum, 3,5 J. aber wenn ich alleine im Auto unterwegs bin, dann darf kein trauriges Lied im Radio kommen...
Bin auch ziemlich dünnhäutig geworden und manchmal habe ich ein schlechtes Gewissen, weil es mir schwer fällt, genügend Verständnis für die "Wehwehchen" z.B. von meinem Partner aufzubringen. Mir geht's auch nicht so gut. ich hoffe ich bin nicht zu ungerecht.
__________________
lieben Dank & lieben Gruß
Daniela


***
Mama: Lungenkrebs ED 12/2011, OP, Chemo (2x) - 02/2013... ich vermisse Dich
Papa: nicht-kleinzelliges Lungenkarzinom (+Lymphknoten, Leber) ED 06/2013 [cT3cN2cM1b] Stadium IV (palliative Chemo (Carboplatin/Etoposid) 4x, Abbruch wg. schlechter Nierenwerte)
Gemischtzelliges Karzinom; Anteile plattenepithelialen, Adenokarzinoms und neuroendokrine
ED 10/2013 Metas in HWK+BWK, & mehrere in Leber (gewachsen 01/2014 )
***
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