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  #1  
Alt 29.07.2013, 11:16
Benutzerbild von hope36
hope36 hope36 ist offline
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Standard gegen den Willen entscheiden?

Hallo..... Mein Vater 58 J. hat Kehlkopf und Lugenkrebs. Leider können die Ärzte nichts mehr für ihn tun. Er wurde vor Wochen Palliativ entlassen. Ich und seine Schwester kümmern uns um ihn. Allerdings finde ich das nicht ausreichend. Er lebt allein in seinem zuhause. Er lehnt bis jetzt jede hilfe von anderen ab. Bisher ging das auch ganz gut. Doch seit ein paar Tagen checkt er nichts mehr. Ist verwirrt.. Redet kaum... Ich glaube es dauert nicht mehr lang :-( mir wäre wohler wenn er in einem Hospitz wäre. Da ist rund um die Uhr jemand. Aber soll ich das gegen seinen Willen entscheiden? Oder ihn allein abends zuhause lassen .. Jeden Abend mit einem schlechten gewissen fahren. Es kann doch auch soviel passieren. Ich bin völlig verzweifelt und fühle mich hin und her gerissen
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"Einschlafen dürfen,wenn man müde ist und eine Last fallen lassen dürfen,die man sehr lange getragen hat,das ist eine tröstliche,eine wunderbare Sache"
Hermann Hesse

Papa gekämpft bis zum Schluss....
20.07.1955 -
16.10.2013
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  #2  
Alt 29.07.2013, 14:34
cicabohna cicabohna ist offline
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Standard AW: gegen den Willen entscheiden?

Vielleicht kann man Hilfe organisieren, die auch Nachts mal vorbei schaut? Ich würden ihn auch nicht so alleine lassen und irgendwas organisieren. Rede doch mal mit seinem Onkologen. Wenn er so verwirrt ist, ist er ja auch nicht mehr zurechnungsfähig und dann solltet ihr für ihn entscheiden. Das kann sein Arzt sicher am besten entscheiden.
lg Cica
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  #3  
Alt 31.07.2013, 20:43
Benutzerbild von wildcat2505
wildcat2505 wildcat2505 ist offline
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Standard AW: gegen den Willen entscheiden?

Liebe Hope,
versuch doch mal in einem klaren Moment über eine Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht mit ihm zu reden. Oder habt ihr so etwas?
Im Fall eines Falles erleichtert das den weiteren Weg ungemein. So ohne alles kannst und darfst du nicht über seinen Kopf hinweg entscheiden.
Habt ihr eine Pflegestufe beantragt? Oder einen Pflegedienst...es gibt auch die Möglichkeit eines ehrenamtlichen Hospizdienstes, die Damen und Herren kommen dann auch nach Hause und helfen mit Rat und Tat (übernehmen aber keine Pflegetätigkeit)
Ich weiss, das alles ist sehr sehr schwer zu ertragen. Schon allein die Krankheit und alles, was damit verbunden ist, macht den Angehörigen schwer zu schaffen und wenn dann noch Entscheidungen dazukommen, die man eigentlich gar nicht treffen möchte, dann wirds nochmal schwerer.
Diese Dinge solltest du gemeinsam mit deiner Tante besprechen. Ihr werdet den richtigen Weg finden, wenn ihr euch auf eure Zuneigung und Liebe verlasst. Die Angst, etwas falsch zu machen, Unsicherheit und all die Zweifel, die sich einschleichen verschwinden und machen einem inneren Frieden Platz, wenn ihr alle weiteren Gedanken und daraus resultierenden Schritte immer mit dem Herzen trefft.
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GlG Rika
mein Mann: Hautkrebs pT3aN1aM1c Klinisches Stadium IV, CL 4 *16.09.1963 - 26.1.13
Nicht die Zeit heilt unsere Wunden, wir gewöhnen uns nur an den Schmerz

Geändert von wildcat2505 (31.07.2013 um 20:45 Uhr)
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  #4  
Alt 05.08.2013, 23:03
Benutzerbild von hope36
hope36 hope36 ist offline
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Beiträge: 20
Standard AW: gegen den Willen entscheiden?

Hallo,
nun ging es ganz schnell und mein Papa ist im Hospiz. Ich habe mich dafür entschieden und gegen seinen Willen ein Palliativteam angerufen... kann ich nur empfehlen, die Ärzte und Pfleger waren einiges kompetenter als der Hausarzt und haben sich eine Woche ganz toll gekümmert. Gestern kam die Ärztin und sagte das ein Platz im Hospiz frei ist und ihn gefragt ob er hin möchte, er hat es verneint, als sie dann sagte das es evtl. länger keinen Platz mehr gibt und er an mich denken solle hat er dann zugestimmt.
Ich war froh, froh das er nun nicht mehr allein Zuhause ist, wenn es auch sein Wille war dort zu bleiben.
Nun plagt mich mein Gewissen, er sah so unglücklich aus, ganz still, traurig sagte das er nicht weiß wo er ist, hat sich übergeben (das hat er sonst nicht) ich denke Zuhause fühlte er sich sicher... kam blind durch die Wohnung, nun ist alles so fremd. Diese Gedanken... die ganzen letzten Monate... es ist so unerträglich, mich verlassen die Kräfte. Seit zehn Monaten guck ich meinem Vater jeden Tag ein bischen beim sterben zu, so empfinde ich es jedenfalls. Ich weiss das er bald gehen muss, doch ich halte fest, will es nicht wahr haben.
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