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  #1  
Alt 08.09.2006, 23:29
Papikind Papikind ist offline
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Registriert seit: 08.09.2006
Beiträge: 4
Standard mein papi

hallo,
im april diesen jahres habe ich angefangen in diesem forum als angehörige zu lesen, nun lese ich als hinterbliebene.
mein papi ist am 16.08.06 im alter von 45 jahren an bauchspeicheldrüsenkrebs gestorben. ich lebe seit 2 jahren, aus beruflichen gründen mit meinem freund, fast 500km entfernt von meinen eltern worauf mein papi auch immer sehr stolz war. aber auf einmal ist alles anders aber doch wie immer...
ich habe gemerkt das es mir hilft mit jemandem darüber zu reden was aber nicht so einfach ist, meine mami wird immer traurig da sie ja nun "allein" ist und von meinem freund die mutti ist auch erst am 14.06.06 an magenkrebs gestorben....
vielleicht hat hier jemand ähnliche erfahrungen gemacht
ich freue mich über jede antwort
liebe grüße
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  #2  
Alt 09.09.2006, 19:50
Clarissa Clarissa ist offline
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Registriert seit: 25.06.2006
Beiträge: 353
Standard AW: mein papi

Hallo Papikind,mir geht es im Moment nicht so toll,hab auch dieses Jahr einen Verlust erlitten,meine Mama starb am 27.03.06 an Lungenkrebs.Das leben geht zwar weiter,aber für mich ist es immernoch nicht wieder lebenswert.Mir fehlt meine Mama sehr und kann nur mit wenigen Menschen darüber reden,die meisten Menschen scheinen mir genervt,wenn ich anfange,über sie zu reden,so nach dem motto,stell dich nicht so an.Aber ich kann über diesen Verlust nicht hinweg kommen.Ich würde mich freuen,von dir zu hören.Ich drücke dich und hoffe,das es dir auch bald etwas besser geht.Lieben Gruß,Clarissa!
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  #3  
Alt 10.09.2006, 10:59
Papikind Papikind ist offline
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Registriert seit: 08.09.2006
Beiträge: 4
Standard AW: mein papi

hallo clarissa,
erstmal danke für deine lieben worte.
mir geht es auch so das ich nicht mit so vielen menschen über meinen papi sprechen kann, weil ich irgendwie das gefühl habe ich belaste sie. aber ich rede gern über meinen papi, über seine art wie er war, was er gemacht hat über seine pläne und über das was er in seinem kurzen leben geschafft hat, weil ich auch der meinung bin das mein papi ein zu kurzes leben hatte aber auch dafür das es so kurz war ein sehr erfülltes leben hatte. das macht mich auch sehr stolz. er war immer mein vorbild bzw. ist es immer noch. ich habe aber das gefühl das viele menschen angst haben mit mir über meinen papi zu reden, weil sie denken das macht mich traurig, aber das macht es nicht, es macht mich unheimlich stolz und ich muss mehr lachen als weinen. sie versuchen eben mich lieber abzulenken was aber sowieso nicht funktioniert, weil ich die ganze zeit an ihn denken muss auch wenn ich versuche mich dagegen zu wehren er ist immer da egal was ich mache und ich habe angst davor das es immer so bleiben wird, versteh mich jetzt nicht falsch, mein papi wird immer bei mir bleiben, aber ich hoffe das er mich nicht bei allem was ich mache "verfolgt". war bzw. ist das bei dir genauso ?
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  #4  
Alt 10.09.2006, 21:40
Clarissa Clarissa ist offline
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Beiträge: 353
Standard AW: mein papi

Hallo Papikind,ja mir geht es genauso,ich denke noch jeden Tag ganz viel an meine Mama,sie ist immer bei mir,es ist echt erschreckend und es tut auch weh,immer an sie zu denken.Ich hoffe,das es irgendwann mal ein bißchen weniger wird,denn sonst kann man das nicht aushalten.Wie alt bist du,hast du noch Geschwister?Schade das ein Leben aus freud und leid besteht,mir ist oft alles zu viel.Ich war heute den ganzen Tag lang unterwegs,an der frischen Luft,tat echt gut.Ich schlafe oft schlecht und power mich Sonntags gerne aus um abends zu schlafen.Kennst du das auch?Meld dich mal wieder!Bussi,Clarissa!
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  #5  
Alt 10.09.2006, 21:57
Papikind Papikind ist offline
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Registriert seit: 08.09.2006
Beiträge: 4
Standard AW: mein papi

hallo clarissa,
ich bin 22 und habe keine geschwister. ich bin aber kein typisches einzelkind, weil unsere famiele schon immer groß war und ich früher viel mit meinen cousienen zusammen war entweder bei mir zu hause oder bei ihnen wir sind also fast wie geschwister aufgewachsen und die verbindung ist trotz der entfernung noch da. es tut auch wirklich gut eine familie zu haben die jede situtaion zusammen durchsteht egal ob es was schönes ist oder eben etwas nicht so schönes wie jetzt. ich fahre nächstes wochenende wahrscheinlich auch wieder nach hause obwohl ich erst 1 woche wieder hier bin aber meine mami braucht mich einfach auch wenn sie das relativ gut packt allein. wie alt bist du ?
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  #6  
Alt 11.09.2006, 14:20
Benutzerbild von mondkugel
mondkugel mondkugel ist offline
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Registriert seit: 11.09.2006
Ort: Emsland
Beiträge: 17
Standard AW: mein papi

Hallo Ihr Lieben,

bei mir war es ganz ähnlich... Meine Mutter ist im Alter von 42 Jahren (ist jetzt 6 Jahre her) an BSDK gestorben. Nachdem sie wirklich hart und tapfer 1 1/2 Jahre dagegen angekämpft hat, hat sie den Kampf doch verloren, was mir ehrlich gesagt den Boden unter den Füßen weggezogen hat.

Wir haben Sie das letzte halbe Jahr immer wieder im Krankenhaus besucht, an einem Freitag (dem Karfreitag) sind wir dann mal nicht ins Krankenhaus gefahren, da wir am Donnerstag da waren. Es ging ihr zwar schlecht, jedoch war ich eigentlich zuversichtlich (war ich immer), da es ihr schlecht ging, weil wieder einmal Schleim abgesaugt wurde.

Doch an diesem Freitag abend kamen mein Mann und ich nach Hause, wo ich im Flur gleich von meinem Opa empfangen wurde, der mir sagte, dass es meiner Mama sehr schlecht ginge. Wir sind sofort ins KH gefahren. Als ich dann in ihr Zimmer kam, wurde mir ganz schlecht, man konnte ihr im Gesicht ansehen, dass sie sterben wird. Fürchterlich... ich werde es nie vergessen!!

Dazu kam dann noch, dass mein Mann und ich am Samstag einen Schwangerschaftstest gemacht haben und er positiv war!!! Ich konnte gleichzeitig weinen und lachen. Meiner Mama haben wir es auf Wunsch meines Papas nicht mehr gesagt. Es wäre zu schwer für sie gewesen mit dem Gedanken zu sterben, dass sie ihr Enkelkind nicht mehr sehen wird.

Am Sonntagmorgen sind wir (mein Mann, mein Vater und ich) wieder ins KH gefahren und haben bis abends an ihrem Bett gesessen. Dann wurde mein Vater so müde, dass er sich eben auf das Nachbarbett legen wollte, also habe ich mich neben meine Mutter gesetzt und ihr die Hand gehalten...

Und dann kam das Unfassbare: Sie hörte auf zu atmen!! Der schlimmste Moment in meinem Leben!!

Nun ja, wir haben 9 Monate später eine kleine Tochter bekommen und ich bin sicher meine Mama ist ihr Schutzengel!!

Der zweite Schlag kam dann aber auch noch.

Wir sind nach ca. 2 Jahren nachdem meine Mutter gestorben war, zu meinem Vater gezogen um ihn zu unterstützen (ich habe noch einen 6 Jahre jüngeren Bruder, der alleine mit Papa nicht mehr klar kam).

Mein Papa hatte immer wieder Probleme mit dem Magen und dem Rücken. Ich weiß nicht wie oft ich ihm gesagt habe er solle eine Magenspiegelung machen lassen und er es wieder abgeschwächt hat. Bis er dann nach 2 Jahren endlich den Schritt gemacht hatte und zum Arzt zwecks BS gegangen war.

Als er dann wieder zuhause war, sagte er: "Die haben da was an meiner Speiseröhre gefunden!"

Mir wurde schwarz vor Augen und dann fragte ich: "Aber doch kein Krebs?!"

"Doch, wahrscheinlich! Die haben eine Probe eingeschickt!"

Ich kann gar nicht sagen, wie klein ich mich in diesem Moment gefühlt habe.

Mein Vater wurde dann auch sofort operiert und er sagte uns immer wieder, dass alles gut wäre und der krebs fort wäre. Er müsste nur zur Sicherheit noch eine Chemo hinterher machen. Es ging ihm immer schlechter und schlechter. Sein Körper konnte die Chemo nicht weiter verkraften und dann kam er ins KH. Nach einem Monat, in dem er starke Schmerzen hatte und einer ganz schweren Woche, wo plötzlich doch die Angst kam zu Sterben ist er dann von uns gegangen.

Das ist jetzt zwei Jahre her und er fehlt mir entsetzlich. Ich fühle mich manchmal so allein auf der Welt und bin doch froh, dass ich zwei gesunde, fröhliche Kinder habe, die mich immer wieder ablenken und so schaffe ich es auch mit dem Wissen über diese Krankheit zu leben! Ich habe jedoch schreckliche Angst, dass es mich auch irgentwann erwischt!!

Ich drücke Dich ganz feste Papikind und hoffe Du hast starke Leute an Deiner Seite, die Dich immer wieder auffangen, wenn Du glaubst es geht nicht mehr!!!!!!
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  #7  
Alt 11.09.2006, 22:31
Clarissa Clarissa ist offline
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Registriert seit: 25.06.2006
Beiträge: 353
Standard AW: mein papi

Hallo Papikind,ich bin 26 Jahre alt und Einzelkind.Meine Mama wollte immer vier Kinder haben,aber es hat nur einmal geklappt,Sie sagte sogar noch einen Tag vor ihrem Tod,Clarissa du bist und warst mein Wunschtraum.Ich werde sie nie vergessen.Ich hab noch meinen Papi und meinen Verlobten,ohne die beiden,wüsste ich oft nicht weiter und meine Arbeit lent mich auch sehr gut ab.Schön,das du auch nicht alleine bist.Bis bald und eine schöne Woche,wünscht dir,Clarissa!
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