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  #1426  
Alt 18.02.2003, 22:05
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Standard lungenkrebs

Hallo, Ihr Alle,

ich lese - wie so viele- diese Seiten regelmäßig. Viele wertvolle Tipps z.B. von Fredi oder Günther ( vielen Dank!) habe ich an meine Mutter, die sich ab nächster Woche im 3. Chemo-Zyklus befindet, weitergeben können. Wenn alles gut angeschlagen hat, bekommt sie auch Bestrahlung, darum notiere ich jetzt schon alle Eure Tipps hierzu. Auch meine Mutter redet nicht über ihre Krankheit, sagt oft, die Ärzte hätten sich geirrt und statt Chemo kriegt sie wohl eher Traubenzucker, da sie keine Nebenwirkungen hat. Darum ist es für mich wichtig, Gedanken von Betroffenen zu kennen, wobei ich natürlich weiss, dass jeder Mensch anders ist. ICh hoffe, dass sich meine Mutter mir gegenüber öffnet, wenn es ihr schlecht/er gehen sollte. ICh glaube, sie will mich immer schonen, aber ich will nicht geschont werden, ich will alles geben und für sie da sein, ihr helfen. Sie wäre auch immer für mich da! Habe aber schon gemerkt, dass Ihr mein Einmischen zu viel ist. Muss ich wohl auch akzeptieren. Ich begleite Euch gern still weiter...
Liebe Grüße aus dem hohen Norden, Daniela
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  #1427  
Alt 19.02.2003, 04:59
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Standard lungenkrebs

Liebe Mariejane, Olivia.......Lieber Günther!!!!!

Ich Danke Euch vom ganzen Herzen, auch für die wunder schönen Gedichte...
Was sollte ich bloß ohne euch machen....ich glaube ich wäre in moment das hilfloseste Bündel was es hier gibt.
Um 8.00 Uhr fahre ich wieder ins Krankenhaus.... da es die Schwestern dort nicht gebacken bekommen meine Ma zu waschen.
Jetzt tue ich es.....den als ich gestern Morgen zwei std. weg war aus dem Krankehaus war gerade waschen zeit dort aber meine ma haben sie einfach noch so liegen lassen wie sie nachts dort angekommen war in Socken und Morgenmantel.......Ich war so Entpört das ich vor Wut sogar die Schwestern an geschrien habe.

Lieber Günther.......oh ja ich erinnere mich auch immer noch so gerne an den Tag mit meiner Ma.....an alles was wir zusammen gemacht haben.
Und du wirst mit dem was du sagst recht haben.....sie hätte bestimmt weiter gekämpft aber die Nachricht das sie doch Metastasen hat, hat sie komplet umgehauen.
Danach verlor sie jeklichen Mut und auch die Kraft verschwand mit jeden Tag ein bisschen mehr.
Ich komme mir vor als stände sie hinter einer grossen durch sichtigen Stahlwand.....ich kann sie sehen aber nicht berühren.......

Ich drücke euch alle ganz ganz dolle............
Eure Ivonne
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  #1428  
Alt 19.02.2003, 10:02
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Standard lungenkrebs

Hallo Ivonne,
es tut mir so unendlich leid, mit Deiner Mutti, es kommt mir alles so bekannt vor, die Gefühle, die Ängste, die Hoffnung und evtl. der Trost, daß Sie bald nicht mehr zu leiden hat. Wünsche Dir ganz viel Kraft und das Gedicht von Olivia als eine schöne Erkenntnis. Drück Dich ganz toll

Lieber Günther,
freue mich, daß Du wieder mal die Kraft gefunden hast diesem "Biest" den Kampf anzusagen. Ich komme aus Düsseldorf, da ist ja in 2 Wochen auch die Karnevals Hölle los. Ich wußte gar nicht,daß Bonn auch davon angesteckt ist. Ja man lernt nie aus.
Wünsche Dir einen schönen, schmerzfreien Tag.
Liebe Grüße Muckel
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  #1429  
Alt 19.02.2003, 10:37
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Standard lungenkrebs

Hallo Susi,

Was Wünsche ich mir von meinen Angehörigen ???

Ganz Ehrlich,
ich will nur meine Ruhe, nicht immer daran Erinnert zu Werden KRANK zu sein, am Leben teilnehmen zu können mit all seinen Facetten, wenn ich vor dem PC sitze und Spiele oder im Netz bin meine Ruhe dann ich bin in dem Moment nicht Krank ich bin.....

Was soll ich sagen, Pauschlierungen bringen nicht viel, jeder Moment ist anders. Ich will, ich will, Ich weiss nicht was ich will !!!.

Zur Zeit finde ich das Wetter in Köln so toll, fast nur Strahlend blauer Himmel und Sonnenschein, ich würde am liebsten in den Süden Fliegen und am Strand in einer Hängematte einen Drink schlürfend vor mir her Träumend einschlafen.

Andererseits würde ich gerne 100 Schlaftabletten mit einem Mittel gegen Übelkeit einnehmen und einschlafen.

Dann wiederum will ich leben, obwohl ich mir oft die Fragen stelle. WARUM, WOZU, WESHALB ???.

Jeder Angehörige soll wissen, wir Betroffene haben jede Sekunde ANGST. Angst das der Krebs woanders im Körper sein Werk verrichtet. Angst das die Chemo nicht wirkt. Angst das die Bestrahlungen uns mehr Verbrennen, als das sie Heilen. Angst Schwach zu werden und ........ ach ich habe fast nur noch Angst.
Hilfe bekommst du für die Seele nicht, deine Ängste werden nicht Behandelt. Obwohl ich ohne Schlaftabletten nicht schlafen kann, bin ich fast nur Müde, Fatic oder so Ähnlich ist der Fachausdruck.

Für heute mache ich Schluss Fredi
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  #1430  
Alt 19.02.2003, 10:42
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Standard lungenkrebs

Guten Morgen Yvonne,
Ich weiß ehrlich nicht so recht was ich sagen soll, es tut so weh, mitzuerleben, wie auf einmal alles versagt.
Wir haben uns so mit Dir mitgefreut als es Deiner Mutter gutging und Ihr noch auf dem "Krautfeld" Spaß hattet, und nun müssen wir lesen, daß es wahrscheinlich zu Ende geht. Jeder, der es nicht schafft, und jeder Angehörige, "bei dem die Ärzte nichts mehr tun können" ist eine Hoffnung weniger für uns Betroffene.
Yvonne, ich wünsche Dir alle erdenkliche Kraft, diese schweren Tage durchzustehen, bleib bei Deiner Mutter, sie wird es sicherlich fühlen, wenn Du da bist.
Ich kann es irgendwie gar nicht ausdrücken, was ich Dir noch sagen möchte, aber ich denke, Du weißt,daß es von ganz "drinnen" kommt!
Alles alles Liebe, ich halte Dich fest, und drücke Dich, denk dran, wenn Du weinen möchtest, ich bin da.!!
Gib mir Deine Hand...
Wini
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  #1431  
Alt 19.02.2003, 15:39
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Standard lungenkrebs

Hallo Leute.

Heute hatte ich Chemo. - Taxol. Ich habe gestern 2 Stunden das Internet durchwühlt, um heraus zubekommen, wieso Taxol bei einem Kleinzeller gegeben wird. Ich war kurz davor meinem Arzt zu mißtrauen, daß er sich da vertan hat. Doch dann fand ich den einzigen Link, wo man aufgeklärt wird.
Taxol reichert sich in den Zellen an und blockiert die Zelle im sog. G2 Zyclus. Also kurz vor der Teilung. (Andere Chemo wirkt wohl nur während der Teilung) die Bestrahlung wirkt wohl gerade dann besonders gut, wenn die Zelle im G2 Zyclus ist. ("na, hoffentlich weiß die Zelle das auch").
Heute morgen also erst mal Antiübelkeitsmittel, unter anderem was, was müde macht. Plötzlich totale Schmerzen im Brustbereich. Man gab mir so eine Morphiumtablette, die nicht wirkte. Also noch so eine Morphiumtablette. Ich war total von der rolle und schlimmer als besoffen.... Leider ohne Wirkung. Dann plötzlich Schluckauf....Daraufhin wollten sie mir Atosil geben... Doch das wär zuviel des Guten für meine Psyche gewesen.... Nach 4 Stunden Chemo in Windeseile zur Bestrahlung. Dort brechend voll "es wird gut ne STunde dauern...". Da ich leider keine Pralinen und Schmiergeld zur hand hatte, habe ich der netten Frau gesagt, daß sie bitte ab und zu gucken soll, ob ich nicht schon vom Stuhl gefallen bin. Ich habe mich dann gemütlich an die Wand gelehnt, hab mein elendigstes Gesicht aufgesetzt, was ich habe und habe die Augen geschlossen.... Nach 5 Minuten war ich dran. Gott sei dank. - DAs Bestrahlungsgerät war kaputt, man bestrahlte mit einem alten Ding, wo per Hand und Schaumstoff die Bestrahlungsränder eingestellt wurden. So ein schei´ß Gefühl. DAs hat bestimmt rechts und links alles mitbestrahlt.....
Endlich um zwei zuhause. - Die kinder streiten ständig. Eine Psychologin sagte mir, daß sei die Form, wie sie Trauer zeigen. na, Prost Mahlzeit.
Ein großes Lob den Taxifahrern, die immer warten und sich jeden Scheiß von uns anhören. Immer versuchen Mut zu machen und auch ne Menge aushalten.

Hallo Fredi.
Ich kann dich so gut verstehen. Die Angst und besonders die Frage "wozu leben" ist immer da. Wenn man sich, wie ein Krebskranker mal ehrlich mit dem Leben und dem Tod auseinander gesetzt hat, ist man innerlich meilenweit entfernt von den anderen Menschen. Denn es stellt sich die Frage, was ist anders, ob ich heute oder in 3 oder 4 Monaten sterbe. Für mich sehe ich da keinen Unterschied drin. Gestern sagte mir jemand, er an meiner Stelle würde wegfahren und das Leben geniessen. Paris, Rom, Malediven. Hahaha. Und morgens um 9 bin ich pünktlich zur Bestrahlung zurück!!! ja, Malediven. Keine Sonne, wegen der Chemo, kein Meer wegen den ausserirdischen Landeplätzen in Filzstift auf meinem Körper. "machen sie sich doch noch ein paar schöne Urlaubswochen mit den Kindern..." Ja, gerne, aber wann?

100 Schlaftabletten... ich habe auch schon gerechnet. 10 Lexotanil, 20 Valium, 20 Stilnox, 20 Morphiumtabletten... und wenn das alles nicht reicht. - Ich habe auch Angst vor diesem Schritt und kann ihn wohl nicht machen. Ich habe Angst zu sagen " hört auf, Leute damit, ich will keine Lebensverlängerung". Ich habe Angst vor den Strahlenschäden und Angst vor allem, was kommt.

Ja, ich will auch leben, aber so wie ich früher gelebt habe. Mit der Illusion, daß ich ewig lebe. Mit der Illusion, daß eine Grippe nach 7 Tagen weg ist und die schlimmste Magenverstimmung wieder ausheilt. Ich will leben mit der Hoffnung auf Enkel, auf gesunde Kinder, auf Kaffee trinken im Rentenalter. Mit dem wissen auf den Sommer und den Winter. Das wäre ein Leben.

Zu den Angehörigen möchte ich sagen, daß das eine Zeit ist, in der man sich kennen lernt. Der Krebskranke lernt sich kennen, seine Gefühle, seine Grenzen, seine Stimmungen. Der Angehörige lernt sich kennen. Auch der Angehörige wird ja in bestimmter Weise plötzlich mit der endlichkeit des Lebens konfrontiert und muß einen Weg finden, wie er damit umgeht. Verfällt er in Depressionen, oder schafft er es trotzallem noch zu lachen und sein Leben zu geniessen. Oder wird er so solidarisch, daß er auch nur noch leidet und sein Leben davon beeinflussen läßt. - Dir Yvonne wünsche ich so sehr, daß du das Krankenhaus verläßt, in eine andere Rolle schlüpfst und dir das Recht nimmst mit deinen Kindern zu lachen. Sei bei deiner Mutter, wenn du bei ihr bist. Aber sei bei deinen Kinder, wenn du bei ihnen bist. Das kannst du nicht den ganzen Tag mit dir tragen und deine Mutter würde es nicht wollen. Vielleicht verschwindet dann auch die Stahlwand zwischen dir und deiner Mutter, wenn du dann bei ihr bist.

Dir Susi möchte ich sagen, daß ich es total okay finde, daß du in den Armen deiner Mutter weinst. Ich wünschte meine Söhne würden in meinen Armen weinen. Doch sie liegen dann da und starren in die Luft. - Ich wünschte, sie würden über ihre Ängste sprechen. Oft ist es so, daß ich mit ihnen über die Ängste sprech, von denen ich annehme, daß sie die Ängste haben und ich ihnen dann Trost gebe, für Ängste, die sie nicht ausgeprochen haben.
Ich finde es als Betroffener gut, wenn mein Gegenüber auch einmal "nicht nur zuversichtlich" ist sondern auch mal über das unabwendbare Ende spricht. - Du machst das gut so. - Ich glaube jeder Angehörige macht es gut, so wie er es macht. - Denn jeder Krebskranker ist anders und will anders angeprochen werden. - Macht weiter so.

ich will euch noch was sagen, was mir schon lange auf der Seele brennt. - Ich habe einmal in einem Beitrag geschrieben, daß ich auch jemanden habe, der mich in allen Situationen unterstützt und für mich da ist, der meine Launen aushält. Ihr alle habt daraus geschlossen, daß ich eine Ehefrau habe, die immer für mich da ist. - nein, das ist nicht so. Ich bin ein alleinerziehender Vater. Ich habe allerdings wirklich eine gute (platonische) Freundin, die telefonisch jederzeit für mich da ist und mich begleitet. - doch ihr könnt euch nun vielleicht vorstellen, wie schwer es auch für mich ist, daß alles alleine hinzukriegen. Jederzeit trotzdem Stark für die Kinder zu sein. Schule, Essen, Wäsche zu organisiern. Die Kinder unterzubringen, wenn ich so lange Tage habe wie heute und den Großen klar zu machen, daß sie den Müll runter bringen müssen, weil ich es nicht schaffe. Und trotzdem nicht die Dramatik heraus zu kehren, sonder zu vermitteln, daß es morgen schon wieder geht.
Die Mutter hat sich ganz der Karierre verschrieben und nimmt die Kinder alle zwei Wochenenden, wenn es in ihren Termin kalender paßt. Am Montag habe ich ihr gesagt, daß es nun langsam wirklich ernst wird und sie hat da wohl erst kapiert, was ich ihr schon vor einem halben Jahr versucht habe klar zu machen....Sie hat es wohl total verdrängt, oder hat gedacht, ich schaffe das noch....

Das ist der einzige Grund, warum ich für meine Jungs kämpfe.
Der Kleine hat bis zum Sommer Schwimm unterricht und ich hoffe, ich schaffe solange, damit er im Wasser sicher ist und nicht ertrinken muß, weil dann keiner Zeit mit hat mit ihm das Schwimme zu üben.

Ich mußte das mal hier loswerden, weil das für mich so schwer ist, zu tragen.

Ansonsten bewunder ich alle Angehörigen hier und wünschte mir, ich hätte auch jemanden, der mich manchmal zuviel betüddelt oder auch mal nervt.

Ich danke euch, daß ihr mir zugehört habe. - und ihr seht an der Länge meines Beitrags, daß meine Seele voll ist.

Ich werde mich jetzt in meinem Morphium Rausch etwas in den Garten setzten und im Schatten die Sonne geniessen.
(Wahrscheinlich hat mich das Morphium auch so gesprächig gemacht - sorry.)

LG
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  #1432  
Alt 19.02.2003, 16:38
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Standard lungenkrebs

Hallo Günther!
Eigentlich schreibe ich (als Angehörige) auf der Seite:Wie kommt der Tod,aber ich lese hier jeden Tag mit.Meine Ma liegt im sterben und deswegen denke ich,wäre ich hier wohl eher fehl am Platz mit meinem geplärre.
Ich möchte Dir sagen,das Du mit Abstand der STÄRKSTE Mensch bist,der mir je begegnet ist.Das heißt natürlich nicht nicht,das alle anderen Weicheier sind,aber was Du auf die Reihe bekommen mußt und auch tust,ist schon mehr als bewundernswert.
Auch Fredi ist ein starker Mensch und viele andere auch.
Aber vor Dir ziehe ich den Hut.
Ich wünsche Dir von ganzem Herzen alles erdenklich Gute.
Liebe Grüße Birgit
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  #1433  
Alt 19.02.2003, 16:47
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Standard lungenkrebs

Lieber Günther,

ja, Du warst mal gesprächig. Aber das war gut. Warum sorry?
Deine Seele ist voll, wo könnte man sich besser einmal alles von der Seele schreiben, als hier im Kompass.
Jetzt verstehe ich Deine Stärke zu kämpfen. Ich freue mich für Dich, dass Du die Kinder hast. Wie alt sind Deine Kinder? Sie geben Dir Kraft, wenn Du nicht mehr kannst. Aber sie machen es auch so schwer, weil man sich sorgt, das verstehe ich gut. Auch ich bin Mutter und das Wichtigste sind die Kinder!

Günther, was soll ich Dir schreiben, was ich Dir alles wünsche? Du weißt es, ich habe es schon so oft geschrieben, es hört sich langsam langweilig an, immer das gleiche!

Ich hoffe, die Zeit im Garten hat Dir gut getan.

Alles Liebe Monika
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  #1434  
Alt 19.02.2003, 16:50
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Standard lungenkrebs

Hallo Guenther,
Sorry,fuer was den?Du bist schon erstaunlich...wie konntest du es nur solange mit dir rumschleppen,das du mit deinen Kindern allein bist.Mein Gott ,Guenther auch wenn es nervt ich habe Mitleid mit dir und denke es muss die Hoelle sein was du empfindest.Darum bin ich froh das du es rausgelassen hast.
Ich habe seit der ganzen Geschichte Halsschmerzen und dieser Klumpen im Hals will einfach nicht verschwinden...Was fuer Schmerzen musst du erst haben.Geniesse deinen Garten,auch wenn es nur im Schatten ist.
Mariejane

Hallo Ivonne,ich denk an dich und deine Mama,schrei die Leute ruhig an...irgendwie muss es ja mal raus.Du machst das klasse!
Drueck Dich Mariejane

Hallo Fredi,dir wuensche ich einen ganz normalen Tag mit deinen Lieben!
Strand waere nicht schlecht.
Mariejane
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  #1435  
Alt 19.02.2003, 21:08
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Standard lungenkrebs

Hallo, nach 2 1/2 Monaten habe ich mich heute entschlossen, meine Erfahrung in das Forum zu schreiben, um anderen vielleicht etwas Hoffnung zu geben. Kurz nach Weihnachten fing mein Vater (63 J. langjähr. Raucher, der vor 1 1/2 Jahren damit aufgehört hat) plötzlich an über Nacht Blut zu spucken, -er kämpfte schon seit Monaten mit schlimmen Husten und selbst der Pulmologe der ihn 4 Monate vorher geröntgt hatte, tippte auf eine verschleppte Bronchitis- und hörte damit nicht auf, also brachten wir ihn in die Uni nach Mainz. Dort sagte man uns nach ersten Untersuchungen schon, dass das nicht gut aussieht, ein Tag später wurde er in die Lungenabteilung verlegt, und dort fing die Maschinerie des Untersuchens und (furchtbaren) Wartens an. Zwei Bronchoskopien wurden gemacht, Computer-Tomografie, Röntgenaufnahmen um festzustellen, dass er einen zunächst war es ein Schatten und nach ca. 1 1/2 Wochen war es raus Lungenkrebs, Plattenepithel-Karzinom Stadium T2. In der Bronchoskopie wurde der Tumor gelasert, da er aufgebrochen war und dadurch blutete. Nachdem klar war, dass im Skelett und Magen nichts was über 1 mm groß ist (das kleinere kann man heute noch nicht sehen) gestreut war, fand man aber heraus, dass der Lymphknoten in der linken Lunge (rechts sass der Tumor 3,5 cm groß) geschwollen war!! Das hieß entweder hatte er gestreut oder es war eine Infektion. Also wurde beim Max-Planck-Institut (Universität Mz) eine sogenannte PET-Untersuchung gemacht, da wurde mit Uran angereichertes Traubenzucker per Infusion in den Körper gebracht um festzustellen, ober der Zucker in den Knoten wandert, was er auch tat (Krebszellen verbrauchen viel Energie, und das zieht Zucker an). Also wurden von 5 Lymphknoten Gewebeproben entnommmen, die Gott sei Dank negativ waren. Danach fiel leider die rechte Lunge zusammen, und die gelegte Drainage war zu klein, sodass mein Vater Schmerzen hatte und die Lunge erst wieder aufgebaut werden musste. Aber nachdem er wieder hochgepäppelt wurde, wurde er vor 1 1/2 Wochen endlich operiert, die unteren 2 Lungenlappen sind entfernt worden. Und jetzt können wir nur hoffen, dass mein Vater zu den ca. 60 % gehört, die es schaffen. Ich kann euch Herr Dr. Guth und Herrn Dr. Maier nur sehr ans Herz legen. Herr Dr. Guth (2. Chirurg) hat sich sehr viel Zeit für uns genommen und war sehr verständnisvoll. Meinem Vater hat es sehr geholfen, dass wir immer bei ihm gewesen sind. Gott sei Dank ist er so ein Kämpfer!!! Seit Freitag ist er zu Hause und muss nun langsam wieder anfangen zu leben. Eine schlimme Zeit war es bis jetzt. Aber eins hat mir persönlich geholfen, ich habe über den Krebsinfo-Dienst in Heidelberg wertvolle Unterstützung gehabt (auch mental) mein Mann und mein Bruder haben mich so toll unterstützt und ich konnte (nicht vor meinem Vater) aber vor den beiden auch heulen, wenn es mir danach war. Ich habe mich viel informiert und habe den Äzrten Löchern in den Bauch gefragt, lasst euch ja nicht abfertigen!!!! Wir haben ein Recht auf Information!!! Und auch auf Verständnis. Hier geht es schließlich um Menschen. Ich hoffe, dass es gut bleibt....
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  #1436  
Alt 19.02.2003, 22:28
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Standard lungenkrebs

Mein Rausch ist weg... das war ja wirklich heftig. Der Garten und die Luft waren auch toll.
Als ich vorhin auf dem Sofa lag sagte mein Ältester (die kinder sind übrigens 7,14,15 Jahre alt) "mensch geht es dir so schlecht mit der chemo" - Ich fand es toll, daß er das angesprochen hat, denn ich sagte, "nein, die Chemo merk ich gar nicht, aber ich habe zwei Morphium tabletten bekommen und bin total high..." Wir haben echt darüber gelacht, daß ich mal high bin. Die zwei älteren wollten wissen, wie das ist und ich erklärte ihnen, daß mir ihr Streiten im Kopf verstärkt wird und mich echt nervt. - Mein ältester sagte: " gib mir doch auch mal eine Morphium Tablette" - Bei dem bin ich mir total sicher, daß er mit Drogen, Alkohol und Rauchen nix am Hut hat. Ich sagte " Bist du verrückt, die dinger wirken bei mir nicht, die werden wir jetzt auf Ebay verticken und uns ein schönes Wochenende machen." Wir haben viel gelacht und die Kinder waren erleichtert, daß es mir nicht von der Chemo schlecht geht, sonder es nur ein Rausch war.

Ich habe heute abend meine Adressenliste angeguckt, die ich für meine Beerdigung angelegt habe und habe mich entschlossen alle diese Menschen zu meinem Geburtstag mitte März einzuladen. Das gibt mir soviel Kraft, daß ich sie alle noch lebend sehen möchte. - Eine tolle Idee. - die Idee kam mir, als ich von Olivia las, daß sie ein Abschiedsessen gab, weil sie dachte, sie schafft es nicht mehr. - Ich will es auch schaffen. Ich will Ziele erreichen. Ich will kämpfen. - Trotz all der anderen Gedanken.

Ich bin so froh, daß ich dieses Forum gefunden habe und den Mut hatte rein zuschreiben. Ich danke euch allen für eure Worte, auch wenn man manchmal denkt, daß es immer die selben, platten Trostversuche sind. Sie helfen.

Fredi, du bist mein großes Vorbild. Lange habe ich hier gelesen und bewundert, daß du dich so geöffnet hast. Dass du so deine Wut und deine Angst geäussert hast. Ohne dich, hätte ich mich nicht getraut, weil man als Mann doch immer noch eine Große Hemmschwelle hat sich zu öffnen.
Schreib weiter rein, ich brauche den Austausch mit dir, weil wir doch ähnlich fühlen und denken.

Ich brauche auch alle anderen hier. Ihr seid wunderbar.

so, jetzt bin ich echt müde und freu mich aufs Bett.

LG
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  #1437  
Alt 19.02.2003, 22:29
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Standard lungenkrebs für Günther

Lieber Günther,

ich bin sehr betroffen und doch so unendlich glücklich das Du hier geschrieben hast. Ich kann Dir nicht helfen, Dir nicht ein Stückchen von meinem Leben abgeben , damit Dir mehr Zeit für Dich und Deine Kinder bleibt. Ich kann dir bloß und das ist so wenig sagen, das ich für Deine Gesundheit bete.

Ich wohne direkt bei Lourdes ( Frankreich) und am Wochenende fahre ich dort hin ( es ist auch wenn man nicht gläubig ist ein sehr magischer Ort ) und wenn Du möchtest nehme ich dich in meinen Gedanken mit dort hin . Ich sage es Dir vorher, weil ich nur mit dem Einverständnis desjenigen „bitten“ kann.

Ich weiß garnicht ob ich das jetzt schreiben sollte, aber es kommt ganz tief aus meinem Herzen und wenn wir diese "Herzensgefühle " nicht rauslassen, ja wie soll unsere Welt sich dann weiterdrehen.

Je t'embrasse
Elisa
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  #1438  
Alt 19.02.2003, 22:39
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Standard lungenkrebs

Oui, Elisa.
Je voudrais que tu fais ca pour moi!
Mein Französisch ist lange her.... aber ich liebe Frankreich und habe soviele Urlaube dort verbracht.
ja, Ich möchte, daß du für mich dort bittest.
Denn ich bin überzeugt, daß nur das Wunder von oben kommen kann. Ich warte auf den Strahl Gottes in meinem Herzen, der mein Schicksal verändert.
Ich habe ein gutes Gefühl dabei und es macht mich glücklich, daß du das für mich tust.

Danke
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  #1439  
Alt 19.02.2003, 22:56
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Standard lungenkrebs

Hallo Ihr Lieben, erst eine Grippe, die mich momentan von der Arbeit fernhält gibt mir die Möglichkeit mal wieder zu schreiben. Bin im Moment im Arbeitsstress und komme zu nixaber alle paar Tage habe ich hier immer nachgelesen wie es euch so geht. Ich sehe die Berg und Talfahrten von euch Betroffenen und muss euch dagen dass Ihr euch super haltet! Behaltet eureEnergie und Kraft und Ihr habt alle Chancen der Welt.Ich musste sehr lachen über die Morphium Geschichte mit Ebay und so. Wir haben auch mit meinem Dad solche Episoden gehabt.Er hatte immer so nette Kurzträume unter Morphium und wenn wir ihn mal weckten sagte er immer wir würden immer kurz vorm Ende seinen Traum unterbrechen und hat gemeckert wir sollten ihn gefälligt nicht wecken dabei hat er aber gelacht und gemeint ergibt uns mal was ab davon...Wir haben sowieso immer viel gelacht mit ihm bis zum Schluss.Er war ja ziemlich wirr teilweise und hat das dann manchmal gemerkt und dann musste er auch über sich lachen wenn erirgendwas durcheinander gebracht hat.
Das war aber für uns alle manchmal sehr erleichternd in dem ganzen Stress und der Angst.Der Pfarrer hat es bei der Trauerfeier gesagt:Manchmal hat er dem Krebs ins Gesicht gelacht....sich nicht unterkriegen lassen.....
Das tat gut manchmal.
Humor ist manchmal sehr wichtig!!!!!!
Geh zur Hölle Krebs!!!!!!!!!!!

Ja liebe Petra es ist nicht so leicht ohne unsere Väter.Ich vermisse meinen auch sehr und denke jeden Tag an ihn ganz bewusst und bin stolz dass ich so einen Vater hatte und dass ich in dieser schweren Zeit bei ihm sein konnte bis zum Schluss.... das hilft mir jetzt sehr....
Ich vermisse ihn aber ich habe es angenommen dass ich ihn nie wieder sehe...er ist immer in meinem Herzen....

Liebe Assi wieder da? Oder bist du noch eingeschneit. Ist ja abgefahren wenn der Urlaub sich so verlängert ....:-)

Silke wie geht es Dir?

Ansonsten wünsche ich allen alle Liebe bis bald
Felicitas
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  #1440  
Alt 19.02.2003, 23:13
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Standard lungenkrebs

Hallo Günther,

Meine Frau fragt ab und an, "was hat denn Günther so geschrieben ?" und ich muss ihr immer alles erzählen.

Damit wir uns mal etwas besser kennen lernen schreibe bitte an Rentnerband@hotmail.com und ich werde dann mit dir in Kontakt treten.
Ich glaube das wir mansches nicht ins Forum schreiben möchten;-)

Hallo Jeanette,
Stimmt das mit dem Zucker und das der Krebs Zucker mag ?
Ich frage so dumm, weil ich das bisher nicht wusste.

Hallo alle CU Fredi
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