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  #1  
Alt 17.01.2016, 19:24
Muschelkatze Muschelkatze ist offline
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Standard Taxane und extreme Gewichtszunahme

Hallo liebe Forumsfrauen,

Ich habe eine Frage für meine Schwester, die gerade in einem mächtigen Tief steckt.
Sie hat 4 Zyklen Epirupicin bekommen und hat nun 12 mal eine Anschlusschemo mit Einem Medikament was ich euch leider nicht nennen kann. ich weiß nur, dass es Taxane beinhaltet und ihr euch sicher damit auskennt.
Sie hat starke Nebenwirkungen bei ihr ausgelöst vor allem schwillt ihr gesamter Körper enorm an.
Sie weint fast nur noch - ich vermute eine echte Depression - und sie kann sich zu nichts aufraffen. Sie hat fürchterliche Träume und erzählt, dass sie ihren Körper verlassen konnte und sie mit anderen Personen fliegen konnte. Sie war ganz leicht und es wäre ein schöner Zustand gewesen. mir macht das furchtbare Angst.

Sie hat keine Metastasen und von ihren Achsellymphknoten war ein Knoten befallen. Ihre Brustdrüse wurde nach mehrfachen OP's entfernt und ein Silikonkissen eingesetzt. Mehrfache OP's , da immer wieder Vorstufengewebe gefunden wurde. Ich glaube sie nannte es Dics.

Obwohl ich vor fast 15 Jahren selbst betroffen war, sind mir bestimmt Begriffe fremd. Nach Dics wurde damals wohl noch nicht gesucht, oder es wurde bei mir nichts gefunden, aber darum geht es mir gerade auch nicht.

Ich möchte gern wissen, wer ebenso starke Nebenwirkungen unter Taxane hatte und wie man der Gewichtszunahme entgegenwirken kann. Geht das wieder weg , gibt es Medikamente dagegen. Sollte sie Diät machen ??? ich glaube wohl eher nicht.
Außerdem hat sich oft ein Zittern in den Beinen und Missempfindungen in den Füßen. Ebenso verabschiedet sich gerade der Geschmackssinn.

gibt es alternative Chemos, wenn diese so viele NB auslöst ?

Wie kann ich ihr nur helfen, damit sie nicht alles so schwarz sieht.

Geändert von Muschelkatze (17.01.2016 um 19:28 Uhr)
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  #2  
Alt 17.01.2016, 20:22
Benutzerbild von GlidingGeli
GlidingGeli GlidingGeli ist offline
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Standard AW: Taxane und extreme Gewichtszunahme

Hallo Muschelkatze,

es tut mir leid, dass deine Schwester so arg gebeutelt ist.
Ich denke die Beschwerden können sowohl von den Taxanen als auch von den Begleitmedia wie dem Kortison kommen. Bei Kortison neigt man zu Wassereinlagerungen, außerdem kann es zu Stimmungsschwankungen bis zu Depressionen kommen. Allerdings eine Diagnose dürfen wir hier nicht stellen, dazu sind die Docs da.
Ich denke sie sollte möglichst bald mit den behandelnden Ärzten sprechen, es gibt auch die Möglichkeit sich Hilfe durch Gespräche beim Psychologen oder Psychoonkologen zu holen. Dies sollte in jedem zertifiziertem BZ möglich sein.
Taxane sind sehr wirkungsvoll, und die Zeit der Chemo ist doch sicher bald vorbei.

Liebe Grüße
GlidingGeli
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  #3  
Alt 17.01.2016, 20:22
Zoraide Zoraide ist offline
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Standard AW: Taxane und extreme Gewichtszunahme

Hallo Muschelkatze,
als Angehörige leidet man noch einmal ganz anders mit. ((())) Innerhalb der letzten 15 Jahre ist in der Krebsforschung viel passiert. Selbst in den letzten 3 Jahren hat sich richtig viel getan. Natürlich kennt man sich dann nicht mehr aus.

Wenn sie E (/ und vermutlich auch C?) gefolgt von einem Taxan bekommt, dürfte sie nicht nur ein DCIS, sondern schon etwas Gefährlicheres haben - zumal ein Lymphknoten befallen war wie Du schreibst. Diese Therapie ist sehr, sehr hart, aber es geht ja hier nicht um einen lästigen Schnupfen. Es geht darum, die letzte böse Krebszelle im Körper zu erwischen, die der Brusttumor von sich gegeben hat und das erfordert eine halbjährige Therapie.
Unter der Chemotherapie sollte keine Diät gemacht werden - und die Gewichtszunahme kann viele Gründe haben. Bestimmt hat sie im Vorlauf für die Chemo Cortison, das zu einer Gewichtszuname führen kann. Diese Gewichtszunahme verschwindet in der Regel in o,nix, wenn die Chemo vorbei ist.
Während der Chemo haben wir Mädels miteinander gescherzt, dass sie offenbar auch Depris in die Chemo reinmischen. Es ist sehr, sehr anstrengend, diese Therapie durchzustehen und das schlug bei allen aufs Gemüt. Vielleicht mag sie im Thread bei den Chemomädels mitschreiben?

Natürlich gibt es Nebenwirkungen. Der Geschmackssinn verändert sich, aber er kommt wieder. Die Therapie wirkt sich auf die Muskeln aus, aber auch das bessert sich ebenfalls wieder. Natürlich kann die Therapie auch auf die Nerven in Händen und Füßen gehen, aber auch hier bessert sich das bei angeblich 95% der Betroffenen.
Chemo ist eine medizinisch überwachte Vergiftung des Körpers, da hilft nur radikale Akzeptanz, dass das für eine Zeit sehr belastend ist und die Therapie bis Ostern "durch" ist. Ich kann nur zu gut verstehen, dass sie weint und viel Ruhen bzw. sich um Extrem-Safa-Liegen übt. Die Therapie ist unsäglich anstrengend. Es gibt Tage, da ist es eine Höchstleistung zum WC zu gehen und braucht vom ersten Pipi-Impuls, bis zur Willensbildung, den Weg zum WC in Angriff zu nehmen etc. über 30 Minuten. Der Körper hat ja auch extrem viel mit den Heilgift zu tun.

Bitte doch Deine Schwester, alle Nebenwirkungen und die empfundene Schwere der Nebenwirkungen aufzuschreiben und mit Ihrem Onkologen zu besprechen. Der hat ja dann Blutwerte etc. und kann zusammen mit Deiner Schwester das Therapiegeschehen genauer betrachten und besprechen.
Auch das Weinen kann sie ansprechen. Sie hat ja auch einiges zu verarbeiten und auch hier gibt es Angebote: Psychoonkologie, Medis etc.

Bewegung bzw. Bewegungstherapie oder auch Sporttherapie lindern die Nebenwirkungen der Chemo nachweislich. Vielleicht kann Deine Schwester nachfragen ob ihr Brustzentrum diesen Extraservice - der wohl schon zu den Leitlinien gehört - anbietet.

Was den Flugtraum Deiner Schwester betrifft, gehört sie zu den "Fliegern", was eine sehr schöne Traumerfahrung sein kann. Ich kenne so einige, die im Traum fliegen können. Ich kann nur flattern und hänge dann unter der Decke.

Herzliche Grüße, Zoraide
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  #4  
Alt 17.01.2016, 20:52
Muschelkatze Muschelkatze ist offline
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Standard AW: Taxane und extreme Gewichtszunahme

vielen Dank für eure Post's.
Klar war da auch ein Tumor, aber nach den Ops war eben immer noch Vorstufengewebe drum herum, daher kam es zu den weiteren OPs um endlich im gesunden Gewebe eine Entfernung zu erreichen. Es gelang nicht und es würde ihr zur Entfernung der gesamten Drüse geraten. nach langem Zögern hat sie das auch endlich machen lassen.

Die Sache mit den " Fliegern" finde ich spannend.....Ich hatte das irgendwie als mahnenden Traum empfunden, oder Ohmdn. Wenn es da noch andere Dinge gibt....dann beruhigt mich das sehr.
kann man darüber etwas lesen ?

dass sie ihre Nebenwirkungen aufschreiben soll, dazu habe ich ihr auch geraten.
morgen will sie ihren Zettel abgeben und am Di bekommt sie ihre 3. Taxane !!! Ich frage noch mal, wie es genau heißt, Chemo.
Immerhin ist sie dann schon im einstelligen Bereich ( nur noch 9 vor sich zu haben )
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  #5  
Alt 18.01.2016, 08:20
Muschelkatze Muschelkatze ist offline
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Standard AW: Taxane und extreme Gewichtszunahme

Gilda, danke für diese Information. das werde ich ihr heute gleich mitteilen.
Wozu wird das Cortison gebraucht ? Unterdrückt es das eigene Immunsystem damit die chemo besser greift ?
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  #6  
Alt 18.01.2016, 09:30
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GlidingGeli GlidingGeli ist offline
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Standard AW: Taxane und extreme Gewichtszunahme

Hallo Muschelkatze,

das Kortison wird gegeben um die Übelkeit und eventuelle allergische Reaktionen im Griff zu halten.

LG GlidingGeli
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  #7  
Alt 18.01.2016, 12:26
Muschelkatze Muschelkatze ist offline
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Standard AW: Taxane und extreme Gewichtszunahme

danke für die Info.
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  #8  
Alt 18.01.2016, 12:45
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suze2 suze2 ist offline
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Standard AW: Taxane und extreme Gewichtszunahme

hallo kätzchen, was meinst du denn mit extreme egwichtszunahme? ich habe auf die taxan-chemo (plus cortison) auch mit wassereinlagerungen reagiert, das waren vielleicht so 3 kilo, maximal waren es vier. ich fühlte mich schwer und aufgedunsen, aber schon einige tage nach der chemogabe ließ dieses gefühl wieder nach (bis zur näüchsten chemo halt, ich hatte 6 mal platin + taxan)
ich wünsch deiner schwester, dass es ebenso ist.
weinen. das kenne ich auch. oft wirkt es für die angehörigen und liebsten viel bedrohlicher als man es selbst erlebt, also ich kann das nur für mich sagen, das weinen war auch eine art spannung abzubauen. ich hoffe, ich darf hier auf die meditationsübungen von simonton hinweisen, es sind visualisierungsübungen der eigenen genesung. mir half das, auch weil es dann bestimmte zeiten gab, in denen ich auch tränen fließen lassen konnte und ich konnte dadurch die angst und den kummer in bann halten.
das mit dem geschmackssinn war für mich sehr unangenehm, weil ich mich dann auch nicht mehr mit essen trösten konnte. nur bitter konnte ich schmecken. aber es vergeht! 3 wochen nach abschluss der chemo war dies alles wieder okay!

alles gute!
suzie
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  #9  
Alt 18.01.2016, 15:19
Tonwerk Tonwerk ist offline
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Standard AW: Taxane und extreme Gewichtszunahme

Hallo!

Meine Vorgängerinnen haben ja schon jede Menge zu den einzelnen Themen gesagt. Vielleicht noch ein Detail zum Cortison und der Taxan-Chemo (wahrscheinlich Paclitaxel).

Ich hatte ebenfalls 4xEC, gefolgt von 12 wöchentlichen Taxan-Chemos und wollte das Cortison reduzieren. Auf meinen Wunsch hin hat man die Cortison-Dosis jeweils um die Hälfte reduziert, bis ich nach 4 Wochen überhaupt keins mehr bekommen habe.

Tja, die Gewichtszunahme kenne ich nur allzu gut: Cortison lagert nicht nur Wasser im Körper ein, es hat bei mir auch einen immensen Appetit verursacht. Ich wäre am liebsten auch nachts an den Kühlschrank gegangen. Hinzu kommt eine latente, untergründige Übelkeit, die sich mehr wie Hunger anfühlt und verschwindet, sobald man etwas isst.

Aber mehr als die Hälfte ist schon vorbei und es lohnt sich!

Liebe Grüße

Ingrid
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  #10  
Alt 18.01.2016, 18:56
Muschelkatze Muschelkatze ist offline
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Beiträge: 15
Standard AW: Taxane und extreme Gewichtszunahme

Liebe Ingrid, Liebe Susze,


Danke auch an euch. ich finde es unglaublich lieb, wie ausführlich ihr alle antwortet und auf jede Frage so individuell eingeht. Auch mir geht es dadurch besser
Meine Schwester war heute bei ihrer regulären Blutuntersuchung um zu schauen, ob sie morgen wieder ihre Chemo bekommen kann. Soweit sind die Werte ok und sie hat auch ihren Zettel mit allen Nebenwirkungen abgegeben. morgen hat sie vor der Infusion noch ein zusätzliches Arztgespräch und ich hoffe sehr, dass der Doc sie wieder etwas seelisch stabilisieren kann.
Meine Erkrankung liegt schon so lange zurück. ich hatte eine so tolle Onkologin die mich in einem Tief so gut aufgefangen hat, dass ein nächstes Tief nicht kam. Ängste klar, die kehren zurück, auch heute noch, aber nicht mehr so schwer und bei weitem nicht so oft. Erst durch meine Schwester bin ich wieder näher im "Karusell" gelandet.
ich habe heute mal längere Zeit mit meinem Schwager geschwatzt, ich hoffe, ich konnte auch ihm ein bisschen den Rücken stärken. Für ihn ist es auch nicht so einfach.

Euch Lieben hier im Forum wünsche ich einen schönen Abend.

Geändert von Muschelkatze (18.01.2016 um 18:58 Uhr)
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