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  #1  
Alt 13.02.2005, 14:55
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Ablehnung Kurantrag

Hallo ihr alle!

Kurz meine Geschichte. Ich bin 38 Jahre alt, Mutter von dreijährigen Drillingen. Im Sommer 03 wurden bei einer harmlosen Zysten-OP per Zufall Borderline-Tumore an den Eierstöcken diagnostiziert. In einer folgenden großen OP wurden dann Eierstöcke, Gebärmutter, Blinddarm, großes Netz und Teile des Bauchfells entfernt. Mir ging es nach der OP sehr schlecht, eine weitere OP mit Bauchschnitt wegen Narbenbruchs wurde ein halbes Jahr später notwendig.

Ich habe mich nie um eine Reha gekümmert, da ich nicht schon wieder von meinen Kindern getrennt sein wollte. Ich wollte nur noch mein "normales Leben" zurück.

Jetzt, ein Jahr nach der letzten OP habe ich einen Antrag bei meiner Kasse für eine Mutter-Kind-Kur gestellt, die abgelehnt wurde. Begründung: "keine besondere psychosoziale Belastungssituation erkennbar". Ich fiel aus allen Wolken, da zum einen der Alltag mit Drillingen äußerst erschöpfend ist ( es gibt sogar spezielle Mehrlingskuren, mit allein dieser Indikation für eine Kur) und ich zum anderen eine heftige Krankheitsgeschichte mit drei Op's hinter mir habe. Was muss man denn noch vorweisen, um eine Kur genehmigt zu bekommen ?!

Nun meine Frage: gibt es auch nach Borderline-Tumor (ich hatte FIGO II b) einen Anspruch auf Reha? Ich will auf jeden Fall Widerspruch gegen die Ablehnung der KK einreichen und hätte gerne treffsichere Argumente.

Vielen Dank vorab für eure Antworten!
Liebe Grüße von Sophia
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  #2  
Alt 14.02.2005, 01:09
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Ablehnung Kurantrag

Liebe Sophia,

fall nicht mehr aus allen Wolken, solche Ablehnungen sind schon zur Normalität geworden. :-(
Kaum ein (Reha) Kurantrag wird noch im ersten Anlauf genehmigt. :-(

Da deine letzte Op. schon ein Jahr her ist, brauchst du aber noch weitere Argumente, denn ein ganzes Jahr gilt als "Krankheits- Genesung".

Vielleicht solltest du mal in diversen Familienforen (zum Beispiel für Mehrlingseltern) nachfragen?
Natürlich sind Drillinge sehr anstrengend; ob das alleine aber für die Kurgenehmigung ausreicht, kann ich nicht sagen.

Mit Sicherheit hättest du aber unmittelbar nach der Op. die Kurbewilligung erhalten!

Widerspruch gegen die Ablehnung lohnt sich sehr oft; nur sollten die Argumente wirklich hieb- und stichfest sein!

Bist du zum Beispiel immer noch in regelmäßiger Behandlung? Dann kann ein eingehender Bericht des Arztes helfen (im Kurantrag ist ja immer nur ein Kurzbericht gefragt).

Dann könnte noch ein von dir angefertigtes Tagesprotokoll helfen.
Da sollte drinstehen, wann, bei welcher Tätigkeit und wie stark die Beschwerden auftreten.

Bist du durch die Beschwerden schnell erschöpft oder müde und brauchst Pausen? Aufschreiben!

Wie lange bestehen diese Beschwerden? Aufschreiben!

Natürlich gehört die Belastung durch die Drillinge noch einmal in dieses Protokoll!

Und dass du schon alles versucht hast, um wieder leistungsfähiger zu werden, sollte ebenfalls aufgeführt werden. (Sonst besteht die Gefahr, dass man dir rät, erst einmal ambulant alles zu versuchen ----> führt zur Ablehnung).

Sind die Drillinge öfter krank? (drei kranke Kinder auf einmal)?
Das SIND nämlich zusätzliche Belastungen, wenn man selbst Schmerzen hat und nicht leistungsfähig ist.

Außerdem wären Berichte über die Op´s von Vorteil, vielleicht könntest du nachträglich noch einige Kopien vom Krankenhaus erhalten?
Ruf mal an und frage nach; meine Erfahrung hat gezeigt, dass so etwas keine Probleme macht (natürlich solltest du die Op-Termine wissen, das erleichtert die Suche nach deiner Akte...Monat und Jahr reichen aber aus).

Fazit: je mehr Unterlagen du auftreibst; je mehr Arztberichte mitgeschickt werden (auch der Kinderarzt kann da mithelfen!)um so eher wird deinem Widerspruch positiv abeholfen (soll heißen, die Kur wird dann bewilligt).

Alles Gute und gib nicht auf, das wird schon noch! ;-)

Norma
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  #3  
Alt 09.03.2005, 21:07
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Kurantrag genehmigt!

Liebe Norma, liebe Leser/innen!

Liebe Norma, danke ganz herzlich für deine sehr ausführliche Antwort! Heute bekam ich die freudige Nachricht: mein zunächst abgelehnter Antrag auf Mutter-Kind-Kur ist genehmigt!!!!

Ich legte Widerspruch ein, aber ohne meine Gründe noch einmal darzulegen, ohne meinen Fall noch einmal zu schildern, sondern erst einmal - um die Widerspruchsfrist zu wahren - nur mit Bitte um Zusenden des Gutachtens etc. Und siehe da: heute kam der Anruf, Antrag genehmigt! Ich bin sicher: es gab nie ein solches Gutachten!

Die Kinder und ich, wir fahren in die Klinik Strandrobbe in Cuxhaven. Jippiiieeeee! Der bloße formale Widerspruch hat genügt!

Lieben Gruß von Sophia
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  #4  
Alt 10.03.2005, 10:48
Birgit64 Birgit64 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 01.03.2004
Beiträge: 4.099
Standard Ablehnung Kurantrag

Hallo Sophia,
manchmal sind es halt vorgeschobene Gründe, die dazu führen, dass eine Reha nicht genehmigt wird, wie hier bei dir ein offensichtlich nicht existierendes Gutachten. Bestimmt geben ganz viele dann schon in dem Stadium auf, weil sie entweder nicht wissen, wie sie reagieren sollen oder den Streß scheuen.
Deine Hartnäckigkeit hat sich ausgezahlt und ichf reue mich für dich, dass du fahren darfst und deine Kiddies mitnehmen kannst.
Glückwunsch
Liebe Grüße
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  #5  
Alt 13.03.2005, 02:19
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Ablehnung Kurantrag

Wie witzig! ;-)

Strandrobbe in Cuxhaven....kenne ich. :-)

Cuxhaven ist meine 2. Heimat geworden, fahre jedes Jahr im Sommer dort hin (für mehrere Wochen).

Übrigens kann ich jedem nur raten, in den Widerspruch zu gehen, lohnt sich fast immer!

Schönen Aufenthalt liebe Sophia und Grüße Cuxhaven ganz lieb von mir! ;-)

Norma
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