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  #16  
Alt 06.04.2004, 16:41
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Standard Es ist nicht mehr das selbe Leben!

Liebe Sabine,

Die Schuldfrage ist für mich jetzt nicht mehr wichtig für mich. Ich glaube es ist Schicksal . Kurz nach dem Unfall war das anders .Die Fragen wer hat hier Einfluß genommen, (Mutter Vater der Fahrer des Autos ec.) wer hat "Schuld" waren einfach da .Ich habe eine Erklärung gesucht und nie wirklich gefunden --ist aber nicht mehr schlimm -- .
Auch der Glaube an Gott schwankte ,ich bin nie richtig gläubig gewesen, doch zeitweise habe ich gebetet und tuhe es jetzt noch ab und ohne wirklich überzeugt zu sein.

Ich habe Ihr alles gesagt was mir auf dem Herzen lag auch wenn sie nicht mehr geantwortet hat es ist jetzt OK aber damals hätte ich Schreien können nur das Sie mich hört und ich glaube das hat sie und das tut sie noch (auch mit Zweifel)

Lieben Gruß
Elli
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  #17  
Alt 07.04.2004, 07:24
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Standard Es ist nicht mehr das selbe Leben!

Liebe Sabine
Es war nicht taktlos was du gefragt hast irgendwie ist es doch immer ein Hilfeschrei.Mein Sohn gibt mir oft die Antwort auf Fragen die ich habe selbst wenn ich am P C sitze spüre ich seine Anwesenheit er sagt mir was machst du da beschäftige dich mit schöneren Dingen er hat es auch nie verstanden wenn ich mich mit anderen Patienten über die Krankheit unterhalten habe,heute verstehe ich ihn.Ich denke auch nicht das die Zeit die Wunden heilt wie auch.Er wird mir immer fehlen bis der letzte Vorhang für mich fällt aber auch ich hatte Erlebnisse mit ihm die mir die Angst davor genommen hat im gegenteil manchmal hat man sogar Todessehnsucht nur weiß ich das er das niemals akzeptieren wird,außerdem habe ich noch einen Sohn 7 Jahre älter als Mario er mich ihm geht es nicht gut seit sein Bruder nicht mehr da ist es ist jetzt 5 Monate her und ich habe ihn seitdem nicht mehr lachen gesehn,auch er träumt und spürt die nähe seines Bruders nicht ich denke das belastet ihn sehr.Aber sowas kann man nicht erzwiengen das kommt von ganz alleine.Ich bin 45 Jahre und meine Söhne waren mein ganzer Lebensinhalt und trotzdem versuche ich mein Leben langsam wieder mit etwas Sonne zu füllen so gehe ich seit einer Woche wieder etwas arbeiten so das ich etwas abgelengt bin,denn ich hab manchmal das Gefühl durchzudrehn und keiner hat das Recht mir zu sagen wie lange ich trauern darf alle reden immer von einem Jahr als ob dann alles vorbei wäre solchen Menschen höre ich garnicht zu die übergehe ich.
liebe Grüsse Roswitha
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  #18  
Alt 07.04.2004, 08:01
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Standard Es ist nicht mehr das selbe Leben!

Liebe Roswitha,

Ich habe auch zwei Kinder ich kann trotzdem nicht nachvollziehen wie schlimm es ist eines davon zu verlieren. Es geht über meinen Horizont.
Verstehen kann ich Dich das Du empfindlich auf die Außage ein Jahr reagierst (hätte Ich Damals auch) aber bei mir war es so, es ging mir besser, das heist aber nicht das alle Wunden verheilt sind .
Es kommen immer wieder Situationen wo es weh tut, aber es ist auch gut sich zu Erinnern mit dem Wissen es geht wieder vorbei.

Wer immer auch sagt "Zeit heilt alle Wunden" will dich vieleicht trösten ist selbst gegenüber deiner Situation hilflos oder hat selbst schon jemanden verloren der ihm sehr nahe stand und spricht aus Erfahrung.

Und du hast recht das niemand Dir sagen kann und darf wie lange Du trauerst.

Alles alles liebe
Elli
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  #19  
Alt 07.04.2004, 09:50
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Standard Es ist nicht mehr das selbe Leben!

Liebe Heike,

Du schreibst, dass Du nach dem Besuch bei dem Medium etwas ruhiger geworden bist. Wo hast Du denn die Adresse her gehabt? Mein Problem ist, dass ich eigentlich ein sehr rationaler Mensch bin und nicht weiß, ob der Besuch bei einem Medium wirklich seriös ist oder ob es sich nur um Geldmacherei handelt, dass mir nur das erzählt/vorgegaukelt wird, was ich hören möchte. Wie kann man die Guten von den schwarzen Schafen unterscheiden?

Was ich mich auch frage ist, ob mir dann ein Besuch reicht oder ob mich das dann nicht mehr loslässt und ich immer wieder zu diesem Medium gehen möchte.

Ganz liebe Grüße von
Sabine
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  #20  
Alt 07.04.2004, 10:03
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Standard Es ist nicht mehr das selbe Leben!

Liebe Roswitha,

trauern ist etwas ganz persönliches. Jeder macht es auf seine Weise und da gibt es weder falsch noch richtig. Mein Vater beispielsweise hat in seinem Haus nichts verändert. Der Morgenmantel meiner Mama hängt vor dem Schrank, im Bad sind ihre Sachen und auch sonst erwartet man, dass die Tür aufgeht und meine Mama kommt. Ich besuche ihn fast täglich und für mich war das sehr belastend, aber für ihn ist es genau das richtige. Und wenn ich mir vorstelle, dass er ihre Sachen einfach weggeben würde, würde mir das noch weniger gefallen.
Heute wird für mich ein ganz schwerer Tag. Mein Papa hat sich gewünscht, dass ich das Auto meiner Mutter fahre und das werde ich heute holen. Im Auto - wie auch im Haus - liegen ihre persönlichen Sachen (Sonnenbrille...), die ich dann erst einmal ausräumen muss. Das wird bestimmt genauso schlimm wie der Tag nach ihrem Tod (im Krankenhaus ihre Sachen abholen, zum Bestatter gehen, die Kleidung für die Beerdigung aussuchen...). Ich habe richtig Horror davor, möchte aber auch nicht, dass irgend eine fremde Person mit dem Auto fährt. Ich bin ziemlich widersprüchlich!

Jetzt aber nochmal zu Dir! Dein anderer Sohn braucht Dich dringend und ich denke, wenn er bei Dir sieht, dass Du wieder am Leben teilnimmst, arbeitest etc. wird er es sich auch erlauben, wieder zu leben. Wenn ich mal lache, habe ich direkt ein schlechtes Gewissen nach dem Motto: Wie kann ich lachen, wenn so etwas schreckliches passiert ist. Vielleicht hat Dein Sohn auch dieses schlechte Gewissen und er muss lernen, dass das genau das ist, was Dein verstorbener Sohn auf gar keinen Fall will. Vielleicht hilft ihm auch das Buch von Moody (Leben nach dem Tod).

Ich drücke Dich ganz fest!
Sabine
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  #21  
Alt 07.04.2004, 15:19
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Standard Es ist nicht mehr das selbe Leben!

Hallo Sabine,

ich kann Deine Fragen gut verstehen, weil ich auch sehr rational veranlagt bin.

Ich muß dazu sagen, daß bereits 2 Jahre vor dem Tod meiner Mutter meiner Cousine etwas passiert ist, was mich doch damals schon hat aufhorchen lassen. Ich habe das ganze wieder adakta gelegt und erst nach dem Tod meiner Mutter mit ihr darüber gesprochen. Eine Bekannte von ihr, die bereits die ganze Familie verloren hat, ging eben zu diesem Medium (ein Schotte, der nur sehr selten in Deutschland ist). Ich habe meine Cousine dann gebeten, mir nur den Namen und die Tel.-Nr. des Mediums zu besorgen. Ich hatte sie gebeten, daß sie auch ihrer Bekannten nicht erzählt, wem sie die Tel.-Nr. weitergibt und warum. Ich weiß, daß ich mich auf sie verlassen kann.

Ich habe dann tel. einen Termin bekommen für November als er wieder hier in Deutschland war. Ich habe einen falschen Namen genannt, keine Adresse und auch keine Tel.-Nr. herausgegeben (ich wurde auch nach gar nichts gefragt, was mich wiederum doch irgendwie erstaunte). So kritisch war ich. Ich habe mich Stunden vor meinem Termin auch gefragt, was es mir bringen wird und was ich erwarte. Immerhin bin ich dafür 320 km durch Deutschland gefahren mit falschen Namen.Wollte schon fast umkehren und bin dann doch hingegangen und das war gut so.

Ich habe heute nicht mehr das Bedürfnis nochmals zu dem Medium hinzugehen.Ich weiß, daß sie auf mich aufpassen und immer für mich da sind. Das schlimme ist nur, ich kann sie nicht mehr in den Arm nehmen, kann nicht anrufen und einfach mal nach Rat fragen oder mal nur so kurz was reden. Ich habe die Sitzung auf Kassette aufnehmen lassen und wenn es mir ganz schlecht geht, dann höre ich sie mir an und das hilft mir und ich werde wieder ruhiger.

Liebe Grüße Heike
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  #22  
Alt 08.04.2004, 08:30
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Standard Es ist nicht mehr das selbe Leben!

Liebe Sabine
Das es ein schrecklicher Tag für dich war kann ich mir gut vorstellen, ich wollte das Auto von Mario seiner Freundin schenken sie waren fünf Jahre zusammen und wollten Heiraten aber sie hat es abgelehnt,dann blieb mir nichts anderes übrig als es selbst zu behalten und meinen Wagen wegzugeben,als ich dann auf dem seinen Wagen auf mich angemeldt habe,konnte ich sie verstehn es war schrecklich ich habe geweint weil es mir so vorkam als wenn ich ihm was wegnehmen würde und das war bei vielen anderen Dingen auch so.Aber ich wollte auch alles alleine Regeln nur bei der Auswahl der Grabstätte habe ich meinen Sohn entscheiden lassen er hat auch einen eigenen Grabstein für seinen Bruder am P C erstellt war nicht so einfach jemand zu finden der das umsetzen konnte aber wir haben nach langem suchen jemand gefunden der es genau so gemacht hat auch mit Foto worauf er sein schönstes lächeln zeigt und immer wenn wir am Grab sind lächelt er uns an.Sein Zimmer ist auch noch so als wenn er jeden Moment rein kommt,und jeder fühlt sich darin sehr wohl mein Sohn ist gern alleine dort ich denke er fühlt sich seinem Bruder da besonders nah.Die Bücher von Elisabeth Küppler Ross haben wir beide sehr viel gelesen.Und wenn das mit dem Medium für dich richtig und wichtig ist versuch es doch einmal ich denke jeder sollte für sich herausfinden wie er mit der Situation am besten klar kommt.Ich finde es auch gut das du oft zu deinem Vater gehst denn ich denke das es für Männer sehr schwer ist plötlich alleine zu sein.Ich wünsche dir viel Kraft für den heutigen Tag.

Wahre Liebe endet nie glücklich,wahre Liebe endet nie.....

Bis dann Roswitha
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  #23  
Alt 08.04.2004, 17:14
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Standard Es ist nicht mehr das selbe Leben!

Hallo Roswitha!

Das Auto zu holen, war wirklich schlimm. Ich hatte meine beiden Töchter mitgenommen, damit ich in diesem Moment nicht ganz alleine war und das hat mir geholfen. Meine Töchter gehen damit sehr natürlich um. Sie haben unglaublich an meiner Mama gehangen und sehen in demAuto aber nur ein Auto und meinten, dass es die Oma genauso gewollt hätte. Das hat mir alles etwas leichter gemacht.
Die Beerdigung wollte ich gar nicht alleine organisieren. Mein Vater hat mich nur überall hin geschickt/mitgenommen, wahrscheinlich damit ich , wenn er irgendwann (bitte sehr lange noch nicht!) auch verstirbt, weiß, was gemacht werden muss. Dieser Hintergrund hat es für mich noch schlimmer gemacht.Mein Vater ist elf Jahre älter als meine Mutter und die beiden hatten nie damit gerechnet, dass sie zuerst gehen würde. Ich habe auch noch einen Bruder, der aber körperbehindert ist, also viele Wege einfach nicht erledigen kann.

Dass Dein Sohn den Grabstein für seinen Bruder selbst entworfen hat, finde ich klasse. Mit diesem Thema muss ich mich auch noch auseinandersetzen. Zum Friedhof zu gehen, ist für mich nicht schlimm, weil ich nie das Gefühl dort habe, dass meine Mama da liegt.

Tja, das mit dem Medium muss ich mir noch überlegen. Mein Mann ist strikt dagegen. Er meint, dass es nur unseriös sein kann, dass unsere Verletzbarkeit durch die Trauer ausgenutzt würde und man manipuliert würde. Wenn ich auf der anderen Seite Heikes Zeilen lese, denke ich da wieder ganz anders 'drüber (Vielen Dank, Heike!). Ich habe die Telefonnummer von jemandem bekommen, der sehr gute Erfahrungen mit einem Medium gemacht hat (mein Mann würde jetzt sagen, er wäre nur auf Kundenfang). Ich werde sie (eine Frau) anrufen und einen Termin vereinbaren, weil ich wirklich denke, für mich ist das wichtig.

Ich wünsche Euch allen trotz all der Trauer ein schönes Osterfest (obwohl ich mir im Moment wirklich gar nicht vorstellen kann, wie so etwas ohne meine Mama schön sein kann).

Liebe Grüße

Sabine
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  #24  
Alt 11.04.2004, 10:11
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Standard Es ist nicht mehr das selbe Leben!

Hallo Sabine
Ja im Momemt ist alles sehr schwierig es wird einem vieles abverlangt,und keiner fragt wie man es schaffen soll.Man hat zu funktionieren aber ich habe auch gelernt nein zu sagen wenn ich für mich merke es wird mir zuviel.Heute sind wir bei meinem Sohn Schwiegertochter und Enkelkind 7 Monate zum Essen eingeladen und morgen kommen sie zu uns auch die Freundin von Mario kommt was uns besonders freut das sie weiter in unserer Familie ist und immer bleiben wird solange sie will.So werde ich die Ostertage überstehn,und beim essen wird immer ein Platz für Mario dabeisein.Irgendwie hat dein Mann nicht ganz unrecht aber wenn du es nicht ausprobierst läuft es dir ständig hinterher.wir werden später noch ausführlicher darüber schreiben.Ich mach jetzt schluß bis später.

Gruss Roswitha
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  #25  
Alt 13.04.2004, 11:50
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Standard Es ist nicht mehr das selbe Leben!

Hallo Roswitha!
Hast Du das Osterfest gut überstanden? Ich finde es gut, dass Du da ein wenig Ablenkung gefunden hast! Morgen werden wir für einige Tage (bis Samstag) mit meinem Papa an die Ostsee fahren. Ich muss einfach mal 'raus. Vielleicht komme ich da ja etwas zur Ruhe. Bisher haben wir den Ostersonntag immer bei meinen Eltern verbracht. Dieses Jahr waren mein Vater und mein Bruder bei uns und gerade an solchen Feiertagen ist der Verlust ganz besonders schlimm (und das war erst der erste von vielen...). Durch meine Töchter habe ich aber trotzdem auch Freude an diesem Tag empfunden.

So richtig glauben kann ich es immer noch nicht. Ich weiß, dass sie nicht mehr wiederkommt, aber ich glaube es trotzdem nicht. Ein bisschen irre bin ich ja anscheinend doch!

Liebe Grüße
Sabine
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  #26  
Alt 14.04.2004, 07:36
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Standard Es ist nicht mehr das selbe Leben!

Hallo Sabine ja das Osterfest hab ich einigermassen gut überstanden,es ist gut das ihr ein paar Tage weggefahren seit man sieht mal was anderes,aber ich habe auch festgestellt das man am schönsten Ort der Welt sein kann und es einem im Grunde doch nichts bringt auch wir waren im Februar auf Gran Canaria wir wollten Karneval nicht hier sein und am 27.04 fliegen wir für 10 Tage nach Italien zur Familie mein Mann ist Italiener aber so richtig freuen kann ich mich nicht darauf habe nur manchmal auch das Gefühl ich muß mal hier raus,klar können wir uns nicht vorstellen sie nie mehr wieder zu sehn wie auch wenn man solche Sehnsucht hat man wird ja nicht auf so was vorbereitet und ich kann und will auch garnicht daran denken sonst werde ich verückt aber was ist schon normal,in so einer Situation die wie auch ich glaube nie vorbei geht.
Schöne Grüsse Roswitha
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  #27  
Alt 28.04.2004, 20:43
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Standard Es ist nicht mehr das selbe Leben!

Hallo!
Ich habe nach dem Tod meines Vaters vor 9 Monaten auch viele Bücher über Nachtod Begegnungen und Leben nach dem Tod gelesen.
Das hat mir irgendwie geholfen und mich getröstet.

Ich sitze oft im Dunkeln und warte auf ein Zeichen von meinem Vater. Irgendwas damit ich weiß es geht ihm jetzt gut.

Eine Bekannte hat mir erzählt, daß ihr verstorbener Vater ins Zimmer kam und an das Bett ihres neugeborenen Kindes ging und hineinschaute und lächelte. Sie ist seither nicht mehr traurig über den Tod des Vaters.

Ich würde so etwas oder ähnliches auch gerne erleben.
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  #28  
Alt 30.04.2004, 08:20
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Standard Es ist nicht mehr das selbe Leben!

Liebe Gaby,

mir geht es da sehr ähnlich. Am Morgen, nachdem meine Mama gegangen war, kam meine ältere Tochter zu mir und erzählte, dass sie in der Nacht das Gefühl hatte, ihre Oma wäre da, hätte ihr die Hand auf die Schulter gelegt. Sie war sich ganz sicher, hat sich umgedreht , aber niemanden gesehen. Weil meine Tochter auf die Uhr gesehen hatte, konnte sie mir die Uhrzeit sagen und es war genau die Todeszeit (die meine Tochter beim Erzählen aber noch gar nicht kannte). Auch in den ersten Wochen danach hatte meine Tochter noch mehrmals so ein Erlebnis, über das sie aber nicht gerne spricht. Das Verrückte ist, das ich auf ihre Erlebnisse neidisch bin, das ich selbst auch so ein Erlebnis haben möchte, damit ich weiß, dass es meiner Mama gut geht, dass wir uns irgendwann wiedersehen werden. Ich solte doch froh sein, dass meine Tochter das erleben durfte.
Ich glaube, wir alle warten irgendwie auf ein Zeichen und je verzweifelter wir warten, desto weniger wird es eintreten. Bei der Beerdigung hatte ich übrigens auf einmal die Gewissheit, dass meine Mama woanders ist und seitdem ist es für mich auch nicht schwierig auf den Friedhof zu gehen. Aber trotzdem würde ich so gerne mit ihr Kontakt haben. Ich vermisse sie so sehr!!

Liebe Gaby, vielleicht ist es ja auch ein Zeichen, dass Du auf die Idee gekommen bist, die Bücher über das Leben nach dem Tod zu lesen. Vielleicht gab es auch Zeichen, die Du als solche gar nicht erkannt hast (ein Vogel, der besonders schön singt oder einfach nur ein Gefühl des Trostes, wenn Du besonders verzweifelt warst).

Ganz lieben Gruß von
Sabine
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  #29  
Alt 30.04.2004, 10:44
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Hallo ihr lieben,
ich glaube es ist nur Kindern vergönnt, solche Erfahrungen zu haben. Als mein Bruder starb war ich 10 Jahre alt und ich war die Einzige in der Familie die eine solche "Naherfahrung" haben durfte. Durch diese Erfahrung hat sich für unsere ganze Familie das Leben geändert. Bis dahin waren wir Atheisten und glaubten uns fressen die Würmer im Grab und damit Schluss!!
DOch durch dieses Erlebnis hat sich alles geändert. Es fing an mit dem Buch "Die Möwe Jonathan" (sehr zu empfehlen) und führte weiter über Bücher die sich mit dem Thema befassen. Es hilft ungemein und tröstet sehr. Meine ELtern haben irgendwann später mal ein Seminar mit Elisabeth Kübler-Ross mitgemacht. Die sagte meinem Vater ins Gesicht: Neben Dir steht ein Junge von ca. 14 Jahren mit blonden, halblangen Haaren und der sagt Du sollst nicht traurig sein. Sie wusste nichts von meiner Familie, konnte nichts von meinem Bruder etc. wissen.
Inzwischen bin ich 37 Jahre alt und leider habe ich keine solchen Erlebnisse mehr gehabt. Vielleicht denken und Wissen wir Erwachsenen zu viel. Kinder sind da noch sensibler. Vielleicht meldet sich meine ma ja auch mal bei meiner Tochter. Zu meiner Großen hatte sie ein besonderes Verhältnis...
Ansonsten bleibt mir die Gewissheit, dass ich sie bald wiedersehe. Es ist halt eine lange lange Reise bis dahin..
LG Katharina
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  #30  
Alt 30.04.2004, 11:42
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Standard Es ist nicht mehr das selbe Leben!

Liebe Katharina,

Du hast bestimmt Recht. Meine Tochter (14) hat mir gesagt, dass ich vielleicht nicht genug hinhöre bzw. einfach nicht aufmerksam genug bin. Das kann schon so sein. Die Bücher von Kübler-Ross habe ich noch nicht gelesen, wohl aber das von Moody, was mir persönlich viel gibt, weil er alles hinterfragt und ich vom Wesen her eigentlich auch eher ein skeptischer Mensch bin, der nicht alles sofort glauben kann.

Meine Mama ist vor knapp 10 Wochen gegangen. Nach der OP ist sie gar nicht mehr wach gewesen (nur künstl. Koma und dann Tiefennarkose). Diesen Ausgang konnten wir alle nicht vorhersehen und auch wenn ich sie vorher jeden Tag besucht habe, mindestens 5 x am Tag noch telefoniert habe, habe ich das Gefühl, ich habe mich nicht von ihr verabschieden können, nicht mehr mit ihr reden können. Auf der anderen Seite bin ich froh, dass sie den ganzen Sch... nicht bewusst erlebt hat, keine Todesangst hatte. Manchmal denke ich, dass ich nicht mehr normal bin, weil ich so unglaublich egoistisch bin, anstatt meiner Mama, die ich wirklich über alles liebe, diesen Tod (wenn es denn überhaupt sein muss) zu gönnen.

Wie ist das bei Dir?

Liebe Grüße
Sabine
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