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  #1  
Alt 07.06.2004, 19:07
Gast
 
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Standard Es ist vorbei....und wird noch schlimmer...

Gast WARUM??????

Das ist der Gedanke der mich seit Monaten fesselt. Ich dachte irgendwann wird der Schmerz weniger, und die Bilder werden verblassen, aber irgendwie soll es nicht so sein.

Nachdem ich nun, trotz großer Trauer um meinen geliebten Bruder (Hirntumor, verstporben in meiner Hochzeitsnacht am 3.8.03), optimistisch in die Zukunft geschaut habe, weiß ich nun wieder nicht wie es weiter gehen soll. Am Anfang diesen Jahres dachte noch es geht wieder aufwärts, doch jetzt.....

Im März fing mein Mann plötzlich an über ein Taubheitsgefühl im Arm zu klagen. Ich schickte ihn natürlich sofort zum Arzt, und mit dem Moment der Diagnose hatte ich das Gefühl mir würde jemand den Boden unter den Füssen weg ziehen, Multiple Sklerose!!! Die Vorstellung das ich irgendwann meinen Mann nun genauso füttern, waschen, eincremen, windeln soll wie noch vor einem Jahr meinen Bruder zeriß mich fast. Ich weiß nicht wie ich die nächsten paar Tage überstanden habe, aber nun denn, das Leben geht ja weiter. Mein Mann muß sich nun wöchentlich selber spritzen um die Krankheit langsamer fortschreiten zu lassen. Also leben wir einfach jeden Tag so gut es denn eben geht.

Aber es soll nicht sein dass wir lange glücklich und zufrieden sind. Vergangenen Samstag erhielt ich dann den Anruf dass mein geliebter Daddy im Alter von gerade mal 64 Jahren an einem Herzinfarkt verstorben ist. Wieviel kann ein Mensch eigentlich noch ertragen?????

Ich kann nicht mehr, und ich will auch nicht mehr. Warum um Himmels Willen kann ich nicht einfach mal ein wenig Glücklich sein??? Was habe ich nur in meinem ersten Leben falsch gemacht, dass ich in diesem so bestraft werde???

Ich bin verzweifelt, habe keine Kraft mehr schon wieder einen meiner geliebten Männer zu Grabe zu tragen. Wie schafft man das nur?

Danke für`s "Zuhören"

Silke
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  #2  
Alt 07.06.2004, 19:52
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Es ist vorbei....und wird noch schlimmer...

Hallo Silke,

mein tiefes Mitgefühl zum Tod Deines Daddys.

Eigentlich bin ich seit Jahren eher nur stiller Leser, ich habe schon öfters von Dir und dem Tod Deines Bruders gelesen.
Heute hat Deine Mail mich zum Antwortet getrieben.
Diese Frage nach dem "Warum " und weshalb darf ich nicht auch mal ein bißchen Glück haben, stelle ich mir auch immer wieder.
Vor fast 2,5 Jahren starb mein Mann an Krebs. Es folgte eine schlimme Zeit und meine Eltern waren immer für mich da und eine große Stütze. Und als ich so langsam aus meinem Tief wieder hochkam, wurde meine Mama krank. Sie kam wegen Erbrechen ins Krankenhaus und 10 Wochen später war sie tot. Magenkrebs.

Ich war wieder total unten und wollte auch nicht mehr. Ich hatte alle Lebenslust verloren und fragte mich was als nächstes kommen wird.
Aber irgendwie geht es weiter, ich kann nun nicht behaupten daß ich mittlerweile das Leben wieder schön finde, tue ich nicht. Ich hangele mich von einem Tag zum Nächsten und bin sauer auf die ganze Welt. Natürlich weiß ich daß meine Einstellung nicht richtig ist, aber ....

Liebe Sike, ich wünsche Dir ganz viel Kraft und vor allem, genieße jeden Tag mit Deinem Mann. Glaub mir, Du bist stark und Du wirst es für ihn auch schaffen.

Liebe Grüße
Mona
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  #3  
Alt 07.06.2004, 19:52
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Standard Es ist vorbei....und wird noch schlimmer...

liebe silke,
ich weiß gar nicht was ich dir tröstliches schreiben soll bei so viel leid .
Ich umarme dich und wünsche dir ganz viel Kraft für die nächste Zeit.
gruß mortischa
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  #4  
Alt 07.06.2004, 21:49
Gast
 
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Standard Es ist vorbei....und wird noch schlimmer...

Silke, es tut mir so unendlich leid für dich. Was kann man in solch einer Situation sagen. Wie kann man die Frage nach dem warum beantworten ? Ich denke, dass das nicht geht. Ich bin überzeugt davon, dass alles was uns zustößt Schicksal ist, es kommt so wie es kommen soll. Aber warum es so ist, kann ich mir nicht erklären. Für mich bin ich aber zu der Erkenntnis gelangt, dass wir das Schicksal einfach so annehmen müssen, wie es kommt.
Tun wir es nicht, werden wir den Rest unseres Lebens zutiefst unglücklich sein. Dass das unsere Verstorbenen bestimmt nicht wollten, ist uns allen wohl doch ziemlich klar !?!
Vieleicht würde es helfen, wenn man an Gott glauben würde, an das was die heilige Geschichte uns erzählte, als wir noch ohne Zweifel an allem lebten ?
Warum haben einzelne Menschen besonders schwer an ihrem Schicksal zu tragen ?
Ach Silke, ich weiß es einfach nicht. Ich möcht dir aber alle Stärke und Kraft wünschen, die es gibt. Ich möchte dir die Stärke wünschen, diese schwere Zeit zu überstehen. Bleib in diesm Forum, denn das hilft ganz, ganz, ganz, ganz bestimmt.
Alles Liebe sendet dir Petra, auch wenn ich dir nicht unbedingt helfen konnte.
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  #5  
Alt 08.06.2004, 20:27
Gast
 
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Standard Es ist vorbei....und wird noch schlimmer...

Liebe Silke,

sitze hier (schon wieder) am PC, lese Deine Zeilen zum xten Male und weiss gar nicht so recht, was ich schreiben soll. Mir fehlen einfach die Worte, um Dir wenigsten etwas Lebensmut rüberzubringen.

Hab irgendwo schon Deinen Eintrag von Eurer Hochzeit und Deinem Bruder gelesen und dachte, dass musste damals verdammt schwer sein. Denn eigentlich ist eine Hochzeit und jeder nächste Jahrestag ein Grund zur Freude; aber auch hier wirst Du jedes Mal an den Verlust Deines Bruders erinnert.

Das Dein Papa jetzt auch nicht mehr hier ist, ist ebenfalls hart. Aber am schlimmsten wird Dich die Krankheit Deines Mannes getroffen haben.

Ich kann VIELLEICHT irgendwie ein bisschen nachvollziehen, dass Du meinst, Du bis am Ende. Aber versuche bitte ganz fest daran zu glauben, das es doch weitergeht auf irgendeine Art und Weise. Ich wünsche Dir und auch Deiner Familie ganz ganz viel Kraft für die nächste Zeit.

Liebe Grüße und eine stille Umarmung,
Ulrike
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  #6  
Alt 10.06.2004, 10:13
Gast
 
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Standard Es ist vorbei....und wird noch schlimmer...

Liebe Silke,
die Frage "wieviel kann ein Mensch ertragen und aushalten" habe ich mir schon so oft gestellt.

Mein Vater starb im März 2003, meine Schwester im Oktober 2003. Beide an Krebs.
Meine Schwiegermutter kämpft derzeit gegen Brustkrebs.

Ich weiß nicht, wie man es jemals wieder schaffen soll, ein einigermaßen glückliches Leben zu führen.

Ich würde Dir so gern aufmunternde Worte schreiben, Dir einen Weg aus dem Dunkeln zeigen. Doch es gibt diese Worte nicht - und den Weg musst Du ganz alleine finden.
Ich bin aber sicher, dass es diesen Weg gibt.

Alles Liebe,
Sonja
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