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  #16  
Alt 25.07.2011, 10:04
Nu85 Nu85 ist offline
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Standard AW: glaubensfrage

Liebe MavoLiMa,

ich habe gerade erst Deinen Beitrag gelesen.

Ich möchte Dir hiermit mein aufrichtiges Beileid und tief verbundenes Mitgefühl ausdrücken.
Du hattest mir damals auch so nette Zeilen geschrieben...Es tut mir sehr leid. Ich weiß wie Du Dich fühlst und trotzdem ist es schwer die richtigen Worte zu finden...

Ich wünsche Dir viel Kraft für die nächste Zeit.

Fühl Dich gedrückt.

______________________________________
Meine wunderbare Mama: 1952-2011

"Für die Welt bist Du nur ein Mensch,
für einen Menschen kannst Du die Welt sein!"
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  #17  
Alt 25.07.2011, 14:21
Sammarly Sammarly ist offline
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Standard AW: glaubensfrage

Liebe MavoLima,

ich weiß nicht, wo sie sind, ich hoffe aber ganz fest, dass sie uns sehen und hier ganz in der Nähe sind. Man sagt ja, sie sind "nur" in das nächste Zimmer gegangen, ich hoffe, es ist so und wenn wir dann durch diese Tür müssen, werden sie schon da sein und uns empfangen....


@ Fuzzi,
sorry, dass ich mich hier reinhänge, aber ich muss das unbedingt loswerden, dass es mir genauso geht. Wenn wir am Krankenhaus vorbeifahren, dann möchte ich anhalten, auf Station gehen, sie suchen, nachsehen an welcher Tür ihr Name steht, die Schwestern fragen, wie es ihr heute geht...... ich kann nicht glauben, dass sie "weg". Irgendwo muss sie sein.
Am Wochenende haben wir unsere Tochter aus dem Ferienlager abgeholt und mußten an der Ausfahrt vorbei, an der wir runter mußten, wenn wir sie in der Reha besucht haben. Wie gerne hätte ich zu meinem Mann gesagt, lass uns runterfahren, ich muss da jetzt hin. Ich will dorthin, wo sie die letzten Minuten ihres Lebens war, ich möchte nochmal das Bett berühren, nachfühlen, ob ich sie dort spüren kann, ob noch ein winziger Duft von ihr in diesem Zimmer ist.... All das nach über 18 Wochen.

Von meiner Mama wurde in der Reha ein Lehrvideo gedreht, wie man mit schwerstpflegebedürftigen Menschen umgeht und sie pflegt. Das sind die letzten "lebenden" Bilder von ihr. Ich möchte sie sogern haben, einfach nur haben weil ich Angst habe, die löschen das Video und dann ist nichts mehr von ihr übrig....

ganz liebe Grüße an euch alle
Heike
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  #18  
Alt 25.07.2011, 15:58
Nu85 Nu85 ist offline
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Liebe Heike,

sorry auch wenn ich mich da jetzt so rein dränge...
aber mir geht es ganz genauso wie Dir... bei mir ist nun fast ein halbes Jahr her seitdem ich meine liebe Mama das letzte Mal gesehen habe... (kaum zu glauben, dass das schon so lange her ist)... sie hat auch ihre letzten Tage im Krankenhaus verbracht und irgendwie denke ich auch immernoch, sie würde da noch liegen, obwohl ich dabei war als sie von uns ging...

Hast Du schon einmal darüber nachgedacht nochmal an den Ort (also das Krankenhaus) zurück zu kehren? (Hoffe ich trete Dir da jetzt nicht zu nahe?!)

Ich denke da oft darüber nach und irgendwie habe ich auch den Wunsch irgendwann nochmal dort hin zurück zu kehren, um vielleicht zu begreifen, dass sie da wirklich nicht mehr liegt....aber ich habe auch Angst vor diesen Schritt...

Sorry Mavolima, dass ich jetzt von Deinem Thema abweiche.

Zu Deiner Frage: Ich bin mir auch nach über 5 Monaten noch nicht sicher, wo meine Mama jetzt eigentlich ist. Mal denke ich Sie ist jetzt im Himmel und sieht auf mich herab, dann denke ich wieder..."nein, dass kann nicht sein, sie ist doch noch im Krankenhaus"...eine gewisse Zeit bin ich täglich zu Ihrem Grab gefahren und habe mit ihr gesprochen. Im Moment kann ich nicht so gut zu ihrem Grab fahren, es tut einfach zu weh... ach es ist einfach ein Wechselbad der Gefühle...
aber mit der Zeit lernt man damit ein wenig besser um gehen zu können...aber das braucht seine Zeit...

Ich grüße und drücke Euch alle ganz doll.
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  #19  
Alt 25.07.2011, 16:18
Sammarly Sammarly ist offline
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Standard AW: glaubensfrage

Liebe Nu,

nein, du tritts mir nicht zu nahe, ich denke da ja selber drüber nach, geh ich dorthin... Ich konnte keinen Abschied von ihr nehmen, sie ist in der Reha verstorben und ich konnte nicht bei ihr sein als sie fortging... scheinbar hab ich deswegen auch das Gefühl, nachsehen zu müssen, ob sie nicht doch noch "irgendwo" ist. Im Krankenhaus hat sie meiste Zeit ihrer letzten Monate verbracht (7 Monate), ich würde so gern dort hin, aber, was sag ich, wenn ich da klingel und einfach da stehe? Sie lag dort auf einer Isolierstation nach der Stammzelltransplantation, da kommt man nur rein, wenn man klingelt....
Aber eher würde ich wahrscheinlich nochmal in die Reha fahren und da zu ihrem Zimmer gehn..... ich weiß es einfach nicht....

6 Monate...., kommt dir das auch gleichzeitig so verdammt lange und doch so kurz vor?

Ich schaue jeder Frau hinterher, die kurze graue Haare hat und denk, das könnte sie doch sein...

Liebe Grüße Heike
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  #20  
Alt 25.07.2011, 16:35
Nu85 Nu85 ist offline
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Ja genau so geht es mir auch… auf der einen Seite ist es schon so lange her als ich sie das letzte Mal gesehen habe und auf der anderen Seite ist es so als ob ich sie gestern noch gesehen hätte… das ist echt ganz komisch… aber so geht es meinem Bruder auch. Anscheinend ist das normal oder gehört zur Trauerphase dazu…
es ist eh alles so komisch.. man hat Gefühle und Gedanken, die man vorher gar nicht kannte…der Körper macht einfach was er will, man hat überhaupt keinen Einfluss darauf…
egal wo ich bin, ich sehe meine Mama immer vor mir, auch wenn sie noch nie an dem Ort war, wo ich mich gerade befinde… sie ist irgendwie doch immernoch bei mir…nur kann ich sie nicht mehr anfassen…

Geändert von Nu85 (26.07.2011 um 07:47 Uhr)
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  #21  
Alt 25.07.2011, 19:06
Georgie2101 Georgie2101 ist offline
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Standard AW: glaubensfrage

[QUOTE=Nu85;1048831]Ja genau so geht es mir auch… auf der einen Seite ist es schon
so lange her als ich sie das letzte Mal gesehen habe und auf der anderen Seite ist es so als
ob ich sie gestern noch gesehen hätte… QUOTE]

Ja, ich denke, das geht vielen so. Auch mir.
Man hat wahnsinnig starke Sehnsucht, sie fehlt mir so sehr.
Und trotzdem habe ich das Gefühl, als könne sie jeden Moment
um die Ecke kommen. Deshalb kann ich auch ihre Sachen nicht weggeben.
Es wäre wie Verrat für mich. Als würde ich damit verhindern, dass sie wieder
kommt.

Man...ich bin wohl nach einem Jahr auch noch ganz am Anfang..
__________________
Wir haben's beide gewusst - und doch verdrängt bis zum Schluss- dass man die Zeit nicht besiegen kann.
(Silbermond)
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  #22  
Alt 25.07.2011, 20:25
fuzzi fuzzi ist offline
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Standard AW: glaubensfrage

Zitat:
Zitat von Georgie2101 Beitrag anzeigen
Hi "fuzzi",

ich kann das echt gut verstehen. Habe auch keinerlei Bezug zum Friedwald
(dort liegt die Asche meiner Mutter unter einem baum begraben).
Habe allerdings auch schon ein paar Mal überlegt, nochmal zur Palliativstation
zu fahren, auf der sie (auf eigenen Willen, sie wollte nicht zu Hause sterben)
gestorben ist. Ich traue mich aber nicht, weil ich Angst habe, dass mich dort jemand anspricht. Das würde ich (noch) nicht aushalten.
Außerdem habe ich panische Angst vor Krankenhäusern.

Dein letzter Satz hat mich echt getroffen.
Ich habe am Anfang, wenn ich auf blöde Gedanken kam, immer gedacht,
dass ich sicher "da oben" Ärger von ihr bekomme, wenn ich jetzt schon komme, bzw. sie dann nicht zu Gesicht bekomme.
Mittlerweile ist mein Glaube an das Leben danach allerdings genau so tot wie meine Mama...Deshalb frage ich mich ja:
Ist der Glaube nur dafür da, den Menschen Halt zu geben, oder ist da wirklich was?!
Hi! Sorry ich wollte dir nicht zu nahe treten oder dir weh tun aber meiner Familie sind Dinge passiert nach dem Tod meines Vaters die mir beweisen, dass sein "Geist" bei uns war. In meiner Familie passieren solche Dinge/Zeichen. Auch schon nach dem Tod meines Großvaters. Der Glaube an ein Leben nach dem Tod - wie auch immer das dort ist - ist ein Trost für uns Hinterbliebene und gibt dem Sterbenden Hoffung, dass danach nicht alles vorbei ist.
Wie geht es dir denn so damit, dass du eben nicht dran glaubst? Ich würde verrückt werden oder den Tod meines Vaters gar nicht verkraften. Ich bin noch lange nicht drüber hinweg aber mich tröstet der Gedanke sehr.
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  #23  
Alt 25.07.2011, 23:45
MavoLiMa MavoLiMa ist offline
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hab noch nicht nachgelesen - sorry

kennt ihr das? man hätte ewig so weiter machen können? ich war fast täglich bei mama, sie lag da nur und wir haben nicht viel geredet. aber es war so normal. das gehörte dazu. ich hätte nie damit gerechnet, dass es soweit ist. sonst hätte ich mich doch irgendwie verabschiedet. war man einfach nur blind? habe ich einfach was verpasst? ich habe irgendwie gar nicht alles sagen können. wir haben nicht viel geredet, da es ihr das herz zerrissen hätte. außerdem war es m.E. auch noch gar nicht so weit.

oh jeh, ich hänge gerade... passt ja gar nicht rein, aber ich habenoch keinen eigenen thread und ich wollte das mal los werden. gute nacht und danke
__________________
betroffen: meine mama (1952)
diagnose 20.05.2010: epitheliales pleuramesotheliom rechts - T3N0M0
Für immer eingeschlafen: 07.07.2011
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  #24  
Alt 26.07.2011, 10:20
Sammarly Sammarly ist offline
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Hallo Ihr Lieben,

wenn ich euch so lese, dann finde ich mich in so vielen Dingen wieder...... das ist beinahe schon erschreckend, aber doch irgendwie auch tröstlich...

@georgie: ich hab ihre Uhr bei mir, sie ist kaputt und geht nicht mehr, ich habe darauf ihre Sterbezeit eingestellt "9:20 Uhr", warum weiß ich gar nicht, vielleicht will ich mir damit selber weh tun. Ich habe meinen Papa gebeten, mir ihr Parfüm zu geben, wenn ich will, dann kann ich sie riechen, aber ich hab den Flakon lange nicht aufgemacht, ich hab Angst davor. Als ich im Frühjahr mit dem Rad unterwegs war, kam ich an blühenden Robinien vorbei und dachte an sie, so hat sie gerochen. Ich bin gefahren und hab ganz tief eingeatmet. Ich hab dann meine Schwester angerufen und das erzählt, ich sag, da kannst du Mama riechen. Ich war so dankbar für diesen Duft, ich hatte das Gefühl, sie wäre neben oder bei mir.....

@fuzzi: bei uns sind auch einige Dinge passiert, bei denen ich glaube, dass sie da war (ich bin kein religiöser Mensch). Ich weiß, dass sie das war! In einer bestimmten Situation hab ich gedacht, Mama, wenn du das jetzt warst, dann mach das bitte nochmal und ich hatte dies kaum zuende gedacht, da ist es noch einmal gesehen. Seitdem nie wieder...

@MavoLiMa: ja, auch das kenne ich, ich hätte sie noch zig Monate/Jahre besuchen können, wenn sie nur hiergeblieben wäre. Ich hatte gehofft, dass ich sie nochmal sehen würde, als ich das letzte Mal bei ihr war, auch ich habe nicht gesehen, dass sie schon auf dem Weg war. Weil man sich das einfach nicht vorstellen kann: es gab immer ein, "bis Morgen" und dann, auf einmal nicht mehr?

Ich bin sehr froh, euch gefunden zu haben
alles Liebe
Heike
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  #25  
Alt 26.07.2011, 12:18
Georgie2101 Georgie2101 ist offline
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Zitat:
Zitat von fuzzi Beitrag anzeigen
Hi! Sorry ich wollte dir nicht zu nahe treten oder dir weh tun aber meiner Familie sind Dinge passiert nach dem Tod meines Vaters die mir beweisen, dass sein "Geist" bei uns war. In meiner Familie passieren solche Dinge/Zeichen. Auch schon nach dem Tod meines Großvaters. Der Glaube an ein Leben nach dem Tod - wie auch immer das dort ist - ist ein Trost für uns Hinterbliebene und gibt dem Sterbenden Hoffung, dass danach nicht alles vorbei ist.
Wie geht es dir denn so damit, dass du eben nicht dran glaubst? Ich würde verrückt werden oder den Tod meines Vaters gar nicht verkraften. Ich bin noch lange nicht drüber hinweg aber mich tröstet der Gedanke sehr.
Hi fuzzi,

das ist ja schön für eure Familie.
ich freue mich ehrlich für Dich, dass Du daran glaubst, und es Dir so Halt gibt.

Mir sind solche Dinge nicht passiert.
Ich hatte eine sehr innige und einmalige Beziehung zu meiner Mama
und habe sehr gehofft, dass es für uns die Möglichkeit geben wird,
auch weiterhin miteinander in Verbindung zu stehen, aber rein realistisch
betrachtet sind es lediglich die Gedanken an den Menschen, bzw darüber,
was er jetzt tun oder sagen würde, die bleiben.

Ich bewerte diesen Glauben nicht, aber ich halte ihn für ein Mittel,
die Trauer auf eine bestimmte Art zu überwinden, eben ohne verrückt zu werden.
Allerdings muss man auch der Typ sein, der daran glaubt.
Und der bin ich eben nicht. Die Hoffnung auf ein Wiedersehen bleibt natürlich irgendwie,
aber ich bin letztendlich doch immer noch zu sehr verletzt,
um mich wirklich da rein illusionieren zu wollen.

Lass uns also am besten nicht weiter darauf eingehen.
Wir scheinen in dieser Hinsicht einfach zu unterschiedlich zu sein

Alles Gute,
die Georgie
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(Silbermond)
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  #26  
Alt 26.07.2011, 12:22
Georgie2101 Georgie2101 ist offline
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Zitat:
Zitat von MavoLiMa Beitrag anzeigen

kennt ihr das? man hätte ewig so weiter machen können?
Hi Mavo,

ich glaube, das geht fast allen so, die ihre Angehörige über eine
längere Zeit lang gepflegt/begleitet haben.
Natürlich irgendwie egoistisch, aber ich wünsche mir immer noch jeden
Tag, dass sie wieder kommt. Ich würde wahrlich alles tun,
um nur mit ihr zusammen sein zu können...
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  #27  
Alt 26.07.2011, 12:58
Nu85 Nu85 ist offline
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Hallo Mavolima,

ja mir ging es auch so... ich hätte auch ewig so weiter machen können, obwohl ich mit meinen Kräften völlig am Ende war...und es für meine Mama eigentlich nur noch eine Qual war...aber ich wollte sie einfach nicht verlieren. es war für einen wirklich schon normal, weil man eine unbeschwerte Zeit gar nicht mehr kannte... geredet haben wir an ihren letzten Tagen auch nicht mehr viel...dafür war sie zu schwach und wie Du schon sagst, man wollte ihr das auch nicht antun...aber in Gedanken haben wir viel miteinander geredet (hört sich blöd an, aber Mutter und Tochter verstehen sich auch blind und ohne Worte...wie Seelenverwandte halt...denke ihr wisst was ich meine!?)

ich habe es irgendwie schon kommen sehen dass es irgendwann soweit ist, aber es ging auf einmal alles so schnell... 2 1/2 Wochen lag sie zuletzt im Krankenhaus, die letzten 3 Tage bin ich nicht mehr von Ihrer Seite gewichen...ich saß Tag und Nacht an ihrem Bett und habe alles Menschenmögliche für sie getan, was in meiner Macht stand.. und dann auf einmal ist sie nicht mehr da... ich weiß gar nicht was ich mit mir anfangen soll... es hört sich zwar blöd an, aber ich möchte mich so gern wieder um sie kümmern, sie einfach nur bei mir haben, für sie da sein... und doch weiß ich, dass es das Beste in ihrem Zustand war...

Es ist alles so verrückt.. auf der einen Seite weiß man irgendwie dass sie nicht mehr da ist und auf der anderen Seite auch wieder nicht...(ähnlich wie mit der Zeit) man schaut sich immer noch nach ihr um und hofft dass sie gleich zur Tür rein kommt... Geht es Euch auch so?

_________________________________
Meine wunderbare Mama: 1952-2011

Eben noch da gewesen!
Eben noch gelacht!
Eben noch gehofft!
Eben noch voller Zuversicht!
Eben noch geplant!

....und plötzlich fort...

Geändert von Nu85 (26.07.2011 um 14:08 Uhr)
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  #28  
Alt 26.07.2011, 13:25
Georgie2101 Georgie2101 ist offline
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Hi Nu,

ja, das kenne ich nur zu gut.
Wir waren auch immer mehr als nur "Mutter und Tochter".
Deshalb kann ich nach einem Jahr auch heute noch nicht
akzeptieren, dass sie nicht mehr wieder kommt.
Das darf einfach nicht sein!

Ich habe mit ihr 9 Jahre lang gekämpft, Chemos, KH, Ärzte, zuletzt
Palliativstation und häusliche Pflege (im Grunde abwechselnd, je nachdem,
wie es ihr ging)- überall war ich dabei, IMMER.

Sie wollte nur noch gehen, hatte solche Schmerzen.
Es müsste ein Trost sein für mich,dass sie erlöst ist,
aber ich KANN es nicht so sehen.

Unser Leben war so voll mit dem Kampf für das Leben
unserer Mütter, dass es einem jetzt extrem sinnlos und leer
vorkommt. Man steht da und kann nichts mehr tun.
An ein Leben ist (noch) nicht wieder zu denken.
Heirat, Kinder, ohne Mama?! Undenkbar...
__________________
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(Silbermond)
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  #29  
Alt 26.07.2011, 20:13
MavoLiMa MavoLiMa ist offline
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Beiträge: 220
Standard AW: glaubensfrage

danke ihr lieben!

meine mama war alles für mich. sie war bei beiden geburten dabei. ich habe noch nicht eine sache für die kinder ohne sie gekauft. neulich dann das erste mal ein paar schuhe für die kleinste. das war traurig. ich habe 4 monate mit meiner großen bei ihr gewohnt. wir hatten so viel spaß. diverse urlaube, auch später noch. wir haben abends "zusammen" tv geguckt. ich musste jauchs lösungen googlen am telefon mama ist schon was besonderes! schon immer und nach meiner trennung vor einem jahr noch mehr...

ich habe den tod immer realistisch im auge gehabt. alle waren immer so positiv, redeten von jahren. mir war sofort klar, dass dem nicht so sein wird. und natürlich, sie lag nur noch im bett, war zu schwach für alles! was hätte passieren müssen, dass ich das raffe? sie war 2 wochen im KH, wo man endlich die schmerzen in den griff bekam. danach hatte sie noch 1,5 wochen zuhause... im mai hat sie noch auf meine kinder aufgepasst. alles normal...
aber sie hatte sich auch aufgegeben. als sie morgens ins KH kam und die schmerzspritze bekam war ihre aussage "hoffentlich wirkt sie". als die ärztin mir das sagte, war mir klar, sie wollte gehen! es ist ihr gutes recht nach all dem mist

ich kann mir so vieles nicht vorstellen ohne sie... es wird eine schwere zeit!

ich muss wieder raus hier... ich bin mir manchmal nicht sicher, ob weniger manchmal besser wäre bei mir zu viel lesen ist auch nicht gut. aber ich kann auch nie ohne das forum

GLG annika
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Für immer eingeschlafen: 07.07.2011
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  #30  
Alt 27.07.2011, 19:07
silba01 silba01 ist offline
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Liebe Annika,

schon längst wollte ich Dir auf Deine Fragen vom Anfang antworten. Meine Zeit hat es leider nicht erlaubt.
Ich hoffe, Du liest das hier und machst es nicht so wie ich zu Beginn der Erkrankung meines Vaters. Damals war ich hier im Forum und ich konnte die Dinge, die ich lesen musste, kaum ertragen. Damals habe ich mir selbst verboten, den Krebskompass aufzurufen. Erst 1 Monat vor seinem Tod konnte ich hierher wieder zurückkomemn und regelmäßig hier lesen und auch ab und an schreiben.

Also:
Wo unsere Lieben sind, um die wir trauern, diese Frage kann dir keiner beantworten. Ich für meinen Teil denke, dass wir von irgendwoher kommen und auch irgendwohin gehen werden. Wie, in welcher Form, ob als Energie, als Licht oder . . . ???
Das übersteigt mein Vorstellungsvermögen.
Die Seele, das was einen Menschen einzigartig macht, hat etwas "Göttliches"; diese Form von Energie kann nicht verschwinden. Ich denke, sie ist überall.

Wenn das Leben hier das Einzige wäre, dann wäre das für mich schrecklich. Wozu dann das alles? Ich hoffe und denke, dass man sich irgendwann, irgendwie und irgendwo wiedersieht.
Meine liebe Oma (vor 16 Jahren gestorben) hatte 6 Wochen vor ihrem Tod einen Traum: Ihr Mann, der im Krieg gefallen war, sagte zu ihr, dass es Zeit sei, nach Hause zu kommen.

Deine Tochter geht vermutlich sehr unbefangen mit dem Tod der Omi um, oder?
Ich frage mich oft, ob die Kinder, die noch nicht so lange auf der Welt sind, die ja von "irgendwoher" gekommen sind, nicht im Unterbewusstsein spüren, dass es da wo die Oma ist, gut ist.

Ich persönlich empfinde die Auseinandersetzung mit dem Sterben, dem Tod und was danach kommt, als eine Herausforderung. Man ist gezwungen, sich mit dem Geschehenen nochmals auseinanderzusetzen (siehe Moni/MoSchu), man muss die Hoffnungslosigkeit und die Endgültigkeit aushalten und sich ihr stellen.
Aber auch die Ungewissheit, wo unsere Lieben sind.
Deine Fragen sind also vollkommen berechtigt.

Und - jede Form von Trauer ist gut so wie sie ist. In solch einem Fall über richtig oder falsch, über gut oder schlecht zu urteilen, ist unfair.

Allen, die hier mitlesen (sie sind ja nicht grundlos hier) wünsche ich viele schöne Erinnerungen an die lieben Menschen, um die sie trauern.

Dir, liebe Annika, schicke ich eine Umarmung in Gedanken.
LG
Anke
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