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  #16  
Alt 03.02.2015, 20:51
Bernsteinketterl Bernsteinketterl ist offline
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Standard AW: Anfang vom Ende...?

Liebe Astrid, danke, dass du nachfragst...es ist im Moment alles so unendlich schwierig...vor allem weil mein Mann und ich beruflich bedingt örtlich gerade getrennt sind und ich nicht ständig bei ihm bin...jetzt ist er - ganz wie sein Vater - ohnehin schon so verschlossen und kommt überhaupt nicht mit der Situation zurecht...er ist zwar unendlich stark für alle anderen, aber er tut nichts für sich...und wenn ich nicht da bin, erzählt er fast nichts...nur das nötigste...also weiß ich grad gar nicht, wie gut sich sein Papa grad erholt...er ist immer noch sehr mitgenommen...gehe davon aus, dass man Papa ja nun irgendwann mit dem Tumor im Hirn konfrontieren wird müssen...vor allem wenn diese Verwirrung nicht abnimmt...mich beschäftigt ja immer noch diese Verwirrtheit vor der OP, ständiges ausziehen, wo rauf steigen...Morphium ist doch ein Sedativum, davon wird man doch nicht so (wirr) aktiv oder...? ...wenn mein Schatz so wenig erzählt wie jetzt gerade heißt das bei jedenfalls in der Regel nichts gutes...sondern es fällt ihm schwer darüber zu reden...und er will sein rund herum nicht belasten, was völliger Blödsinn ist natürlich...ich bin ja gerne da für ihn...und darum bin ich oft so dankbar, in diesem Forum von Euch unmittelbar betroffenen Töchtern und Söhnen zu lesen...weil ich ja doch "nur" eine Schwiegerbeziehung habe und schon glaube, dass die eigenen Eltern noch einmal ein großes Stück mehr Belastung sind...

Es tut mir so leid, was du alles durchmachst gerade...hab vorhin in deinem Thema bisschen gelesen...deine Worte helfen auch ein bisschen zu verstehen, wie das meinem Mann gerade alles zusetzt...hm...dennoch weiß ich oft nicht, was ich tun kann für ihn...ich hab nicht nur um den Schwiegerpapa Angst, sondern auch um meinen Mann...mit Fragen löchern will ich ihn auch nicht...ich sag ihm halt immer wieder, dass ich da bin...und erkundige mich vorsichtig...ich muss ihn einfach dringend sehen...

...hoffe du hast noch ganz viel Kraft in dir...aber deine Worte hören sich so an...! Das ist schön...wünsche Dir, dass du dir diese Kraft behältst...!
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  #17  
Alt 04.02.2015, 06:51
Wind Wind ist offline
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Standard AW: Anfang vom Ende...?

Liebe Bernsteinketterl,

sei nicht traurig, dass dein Mann viel mit sich selber ausmacht. Es gibt so Menschen … das weiß ich, ich gehöre nämlich auch ganz klar in diese Kategorie . Ich lasse auch nur relativ wenig nach außen, davon das Meiste noch hier im Forum und das ist auch nur die oberste Eisbergspitze. Aber was ich immer weiß: Wenn es hart auf hart kommt, wird mein Mann immer der beste Mann sein und an meiner Seite stehen … egal ob ich Worte für die Situation haben werde oder nicht. Man muss nicht immer über diesen ganzen Gefühlsdusel reden müssen. Das Leben ist einfach manchmal sehr beschissen, das ist Fakt und dazu kann man sich alle weiteren Worte sparen. Man könnte uns also auch „Worte-Sparer“ nennen .
Nein, im Ernst … ich denke, er weiß ganz genau, dass du für ihn da bist und das du auch weißt, wie es ihm geht. Jeder benötigt andere Zeit, mit dieser schweren Situation umzugehen und sich zu öffnen. Weißt du, manchmal ist es auch eine Art Eigenschutz … wenn ich nicht drüber rede, muss ich das Schlimmste nicht aussprechen. Verstehst du, was ich damit sagen will?
Mach dir nicht so sehr Gedanken über deinen Liebsten… über kurz oder lang wird es aus ihm herausbrechen … und dann sei einfach nur da …
Und zu dem herausoperierten Lymphknoten … meinem Papa haben sie damals nach der Blasen-OP auch Lymphknoten aus dem rechten Bein entfernt und er hatte danach wirklich furchtbare Schmerzen. Die Ärzte sagten …. die Flüssigkeit müsse sich erst einen neuen Weg suchen und dieses würde einen Stau verursachen. Ob das immer so ist und ob man das mit eurer Situation vergleichen kann, weiß ich nicht … aber bei ihm war es so.
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  #18  
Alt 05.02.2015, 20:14
Bernsteinketterl Bernsteinketterl ist offline
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Standard AW: Anfang vom Ende...?

...hm...es tut so gut zu lesen, wenn ein Mensch wie du, der offensichtlich meinem Mann so ähnlich ist, beschreibt was er fühlt...und wie er tickt in solchen Situationen...du hast so sehr recht...das Leben ist manchmal einfach nur vollkommen beschissen...ich weiß mein Liebling will derzeit einfach nur funktionieren...gar nicht viel nach spüren, weil dann hätte er Angst in ein riesen Loch zu fallen...er fühlt so viel Schmerz...aber es ist so schön zu wissen, dass er verinnerlicht hat, dass ich da bin...das spüre ich richtig, dass er das - auch wenn er nicht viel spricht - einfach weiß....

Derzeit ist es ganz schrecklich...Papa weint nur und klammert sich an meinen Mann wie ein kleines Kind....im wahrsten Sinne des Wortes...nicht nur innerlich...beim Abschied lässt er ihn nicht los...ich habe kein gutes Gefühl...und ich finde gerade wenig passende Worte für meinen Mann....was tut Euch denn gut in so einer Situation zu hören...?

...ich habe kein gutes Gefühl ehrlich gesagt grad...
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  #19  
Alt 06.02.2015, 09:55
Wind Wind ist offline
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Standard AW: Anfang vom Ende...?

Welch eine schwierige Situation bei euch . Es tut mir so leid, zu lesen, was bei euch gerade passiert. Du fragst, was du tun oder sagen kannst. Ich weiß es nicht! Es gibt keine richtigen Worte. Was will man da auch sagen? Sei einfach nur da. Nimm deinen Liebsten in den Arm, wenn er heim kommt und wenn er reden mag, höre zu. Ich weiß, man hat immer das Gefühl, zu wenig zu tun, aber an diesem Punkt, an dem ihr seid, kann man wahrscheinlich nichts anderes tun als hoffen … hoffen, dass dein Gefühl dich täuscht.
Ich bin in Gedanken sehr bei euch und fühle dich mal ganz feste gedrückt .
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  #20  
Alt 09.02.2015, 06:38
Wind Wind ist offline
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Standard AW: Anfang vom Ende...?

Wie geht es bei euch?
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  #21  
Alt 09.02.2015, 20:45
Bernsteinketterl Bernsteinketterl ist offline
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Standard AW: Anfang vom Ende...?

...sehr lieb, dass du nachfragst...hm...es ist alles unverändert...mein Mann öffnet mir hin und wieder ein Türchen wo ich meine Fürsorge dann in sein Herz fließen lassen kann, ansonsten ist er recht verschlossen...er will einfach funktionieren....gar nicht viel nachdenken...ich versteh das...bin froh, dass er einfach weiß, dass ich da bin für ihn...
Papa liegt immer noch auf der Chirurgie...das ist absurd...OP war vor eineinhalb Wochen...ich habe das Gefühl sie wissen nicht wohin mit ihm...Lunge geht nicht, weil Lunge kann ja nicht mehr behandelt werden (inoperabel), Neuro auch nicht weil Gehirntumor auch inoperabel, Onko auch nicht, weil Chemo aufgrund Leber-/Nierenschwäche nicht geht (außer Bestrahlung vielleicht...weiß nicht, macht das einen Unterschied für die Organe von der Belastung her??)...

Also wird uns über kurz oder lang vielleicht die Palliativ vorgeschlagen werden...oder ihn heim zu nehmen...ich weiß es nicht...es ist alles so unberechenbar...es könnte genauso gut, morgen alles vorbei sein...und wahrscheinlich wäre das für ihn sogar ein Segen...ich wünsche ihm einfach keine Schmerzen...ein friedliches Gehen...aber ich befürchte er tut sich ganz ganz schwer mit dem los lassen...

...weitere Operationen kanns laut Jetzt-Stand nicht geben...Chemo auch nicht...also befürchte ich, dass er nicht mehr lange im Kh bleiben wird..."nur" zur Schmerzmittelgabe werden sie ihn nicht wochenlang behalten nehm ich an...

Wie die Zeit vergeht...Weihnachten konnte er daheim schon nicht mal mehr aufstehen...dann Neujahr im Krankenhaus...mit der Nachricht er wird es nicht mehr lebend verlassen...vielleicht ja doch....? Aber um welchen Preis...? Tausend Gedanken in meinem Kopf...
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  #22  
Alt 10.02.2015, 06:22
Wind Wind ist offline
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Standard AW: Anfang vom Ende...?

Liebe Bernsteinketterl,

es tut mir so leid für euch, aber du hast so recht. Ab einem gewissen Zeitpunkt zählt nur noch die Frage: Um welchen Preis? Es ist furchtbar zu sehen, wie der geliebte Mensch immer weniger da ist, aber doch auch noch nicht gehen kann. Und eigentlich will man nicht, dass er geht, aber das Hier und Jetzt ist einfach kein Leben mehr. Ich bin in Gedanken sehr bei euch.
Habt ihr denn ggf. einen Plan B, falls dein Schwiegerpapa aus dem Krankenhaus muss? Können dein Mann und du darüber sprechen? Ich weiß nicht, wie das in anderen Krankenhäusern so vor sich geht, aber bei meiner Freundin sagten sie damals einfach: Lebenserwartung gering, Entlassung morgen. Da war es gut, dass es einen Plan B gab.
Fühl dich ganz fest gedrückt …
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  #23  
Alt 11.02.2015, 21:23
Bernsteinketterl Bernsteinketterl ist offline
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Standard AW: Anfang vom Ende...?

...Plan B ist noch nicht angedacht nein...dadurch dass die Ärzte von vornherein sagten dass Papa das Kh nicht mehr lebend verlassen wird haben wir uns darüber nie Gedanken gemacht...mir war damals ehrlich gesagt nicht klar, dass sich das so lange ziehen kann...Anfang Jänner haben wir jeden Tag mit seinem Tod gerechnet...aber nun...sicher geht es ihm sehr schlecht...aber das ja auch schon einige Wochen...und nur zur Schmerzmittelgabe werden sie ich nicht behalten denk ich...man wird jetzt sehen was die Chirurgie macht...die werden ihre Betten frei kriegen wollen über kurz oder lang...und seit der OP sind nun fast zwei Wochen vergangen...aber eben weder Lunge, noch Neuro noch Onko kommen sonst in Frage...demnach wird es bald einen Plan B geben müssen... Mama wird das nervlich nicht händeln können daheim...es gäbe hier bei uns ein sehr sehr schönes Hospiz...das wäre eine Möglichkeit...wirklich mit so herzenswarmen Menschen...da haben alle Angehörigen viel mehr von dem Sterbenden, meine Schwiegermama könnte sogar dort schlafen wann immer sie mag...und er wäre so gut umsorgt....sicher es ist nicht daheim...aber besser aufgehoben wäre er jedenfalls...ich weiß es nicht...und vor dieser Entscheidung graut mir...und auch vor dieser Zeit die dann kommt...ich möchte einfach nicht, dass Papa einen so langen Leidensweg gehen muss...hm...auf der anderen Seite darf ich gar nicht daran denken, dass sich in diesen Stunden oder Tagen diese Frage auch bereits völlig erübrigen könnte, weil er vielleicht von uns geht...hm...die Gedanken drehen sich einfach im Kreis...
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  #24  
Alt 12.02.2015, 08:42
AHoo AHoo ist offline
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Standard AW: Anfang vom Ende...?

Liebes Bernsteinketterl,

so schwer es ist und so gerne man abwartet, vor sich herschiebt.... ihr solltet mit den Ärzten sprechen.... was haben sie vor? wie geht es weiter? was sollte jetzt schon organisiert oder in die Wege geleitet werden?

Der Sozialdienst im Krankenhaus kann euch da auch unterstützen und Tipps geben... diese Möglichkeit sollte man nutzen.

Wenn unvorbereitet der Satz: "Dannunddann ist die Entlassung" kommt... dann ist es schwieriger so Hals über Kopf.

Ich denke an euch und drück dich ganz herzlich

glg Astrid
__________________
Mama: Diagnose Eierstockkrebs Figo IV Nov. 2014
Onkel: LK + 2009 8 Wochen nach Diagnose
Tante: BK 2005
Oma: BK 1998 + 2006
Opa: BSDK April 1983 + Nov. 1983
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  #25  
Alt 12.02.2015, 21:54
Bernsteinketterl Bernsteinketterl ist offline
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Standard AW: Anfang vom Ende...?

...ach ihr Lieben...heut ist bei UNS der mega beschissene Tag...immerhin hat sich heute mein Mann wieder mal schön geöffnet mir gegenüber und viel erzählt und viel mit mir gesprochen...aber Papa hat nur mehr 65 Kilo...im Dezember waren es noch 80...und die Wundheilung seit der Lymphop lässt mehr als zu wünschen übrig...und heute haben es die Ärzte tatsächlich ausgesprochen...er soll nächste Woche entlassen werden...ein Pflegeantrag ist zur Vorsicht schon mal von meinem Mann gestellt worden...die Schwiegermama will Papa auf jeden Fall daheim haben für mein Gefühl...aber ich weiß nicht wie das gehen soll...er kann zwar noch alleine essen und so...aber kommt kaum mehr auf...zehn Meter alleine gehen ist schon ein Marathon für ihn...es ist alles so furchtbar...und Papa mag einfach nicht mehr...am Montag ist nochmal großes Ärztetreffen, aber ich glaube, dass sie da nur beschließen werden, dass er im Krankenhaus eigentlich nicht mehr richtig aufgehoben ist...und selbst wenn die Ärzte wider Erwarten dazu kämen, es doch noch mal mit Chemo zu probieren - soweit es die Organwerte zulassen - er würde es nicht mehr wollen glaub ich...versteh ich auch...

...mein Mann ist so stark...er wirkt so kraftvoll...er strahlt das richtig aus...aber er zerbricht innerlich grad...
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  #26  
Alt 13.02.2015, 06:45
Wind Wind ist offline
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Standard AW: Anfang vom Ende...?

Liebes Bernsteinketterl,
auch der beschissenste Tag geht mal rum … und ich hoffe sehr, dass er das ist und ihr heute wieder etwas mehr Licht seht. Dieses ständige auf und ab und mal besser, dann wieder schlechter … dieser ständige Wechsel zwischen Hoffnung und Verzweiflung … das kostet einfach soviel Kraft und lässt einen tatsächlich innerlich zerbrechen.
Aber dein Mann redet … und du bist da . Das finde ich ganz wunderbar für euch beide … ich könnte ja nun schreiben …. Ich habe es ja gesagt! … aber natürlich mache ich das nicht, weil ich ja nicht besserwisserisch sein will ….
Du hattest mal von einem tollen Hospiz bei euch geschrieben … wäre das nicht vielleicht eine Option?
Mein Papa hat sich von dem Entfernen der Lymphknoten übrigens bis jetzt nicht wirklich erholt. Das Bein ist immer dick und geschwollen und bereitet Schmerzen seitdem.
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  #27  
Alt 14.02.2015, 19:51
Bernsteinketterl Bernsteinketterl ist offline
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Standard AW: Anfang vom Ende...?

...ich sags euch...es muss einfach immer irgendwas unrund laufen...mein Mann hat sich ein kleines Wintersportvergnügen gegönnt mit Freunden, was ihm unheimlich viel Kraft gegeben hat weil es wunderschön war...ich hab mich so gefreut für ihn...nur ist er leider gestürzt und nun an der Schulter ziemlich verletzt....ich hoffe nur dass uns da jetzt nicht auch ein KH Aufenthalt bevorsteht...ich zerplatze mittlerweile fast vor lauter Sorgen...und bin nervlich nicht gut beinander...

...mir kommen ständig die Tränen...weil ich nicht weiß was uns jetzt bevor steht...ja...ein Hospiz gäbe es bei uns...ein wirklich großartiges sogar...aber erstmal wird es schwierig wegen einem Platz....und zusätzlich ist das viel größere Problem, dass ich glaube dass Papa das gar nicht will...und dann ist der Plan ohnehin schon abzuhaken...die Schwiegermama möchte es wie ich sie einschätze auch nicht...die verdrängt eher das zugehen auf ein nahes Ende...und daher glaub ich, dass auch mein Mann letztendlich sich dem anschließen wird, was seine Eltern sich vorstellen können...er wird das Hospiz nicht mal vorschlagen glaub ich...aber ich denke das wird vielleicht das KH zur Sprache bringen...es ist einfach schwierig, weil ich kann es auch eher schwer direkt ansprechen...mein Schatz will es nicht hören...ich hab das Gefühl er befindet sich auch noch eher mehr in dieser Verdrängungs- und nicht Wahrhabenwollen-Phase...ach...was für eine kräftezehrende Zeit....
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  #28  
Alt 17.02.2015, 07:06
Wind Wind ist offline
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Liebes Bernsteinketterl,

wie geht es bei deinem Mann mit der Schulter? Ich hoffe, dass man dir mittlerweile diese Sorgen nehmen konnte und es wirklich nix Schlimmes ist. Manchmal ist es, als wenn sich alle Welt gegen einen verschworen hätte, oder? Aber weißt du … in uns allen stecken unglaubliche Kräfte … eigentlich denken wir, wir können nicht mehr … nix mehr ertragen, nix mehr verarbeiten, fühlen uns nervlich völlig am Ende. Aber dann passiert das Nächste und was tun wir? Wir brechen nicht zusammen, wir machen einfach weiter. Es geht immer weiter … wir werden funktionieren, so lange man uns braucht. Und warum ist das so? Weil wir es uns gar nicht anders leisten können. Das ist doof, aber es ist so. Aber ich hoffe ganz inständig, dass dir wenigstens die Sorge um deinen Mann genommen werden konnte … ich sage ja immer … Sport ist nicht gesund !!!!

Wie geht es deinem Schwiegerpapa? Habt ihr eine Entscheidung treffen können, wie es nach dem Krankenhaus weitergeht?
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  #29  
Alt 18.02.2015, 21:14
Bernsteinketterl Bernsteinketterl ist offline
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Liebe Wind...mei du hast so recht...wir brechen nicht zusammen...weil es gar nicht ginge...hm...mein Mann musste Gott sei Dank nicht operiert werden...er hat sich zwar eine Sehne in der Schulter gerissen, aber der Arzt sagte keine OP. Ich bin so froh...das wäre in dieser Situation für mich an Sorgen glaube ich zu viel...er hat zwar Schmerzen und kann sich jetzt auch zwischendurch nicht mehr sportlich austoben, aber zum Glück ist ihm nicht mehr passiert...das hätte auch ganz ganz anders ausgehen können...war ein ziemlich schlimmer Sturz. Tja...jetzt hat er allerdings seine kurzen Bergtouren zwischendurch nicht mehr, die ihm immer irrsinnig viel Kraft gegeben haben...das war der einzige Teil des Tages wo er einigermaßen runter kam...

...aber da sich zwischenzeitig bei uns eh wieder einiges getan hat, ist es möglicherweise eh unerheblich, weil die Zeit für kleine Auszeiten für ihn nun eh mehr als knapp wird...Papa wurde montags einfach entlassen...keine Chemo mehr...er will nicht mehr und die Ärzte sagen auch es bringt nichts mehr...die Tumore sind so aggressiv, dass sie auf Leber und Knochen übergreifen werden. Bestrahlung wurde noch überlegt, aber ich glaub Papa mag einfach nicht mehr...die OP Wunde verheilt schlecht und muss außerdem nochmal aufgeschnitten werden, weil die Flüssigkeit dort nicht abtransportiert werden kann unter der Achsel...ich weiß nicht, ob das auch der Hausarzt machen kann oder ob er dazu wieder ambulant ins KH muss...denke Wundversorgung wird auch der Hausarzt machen können...

Tja...Stand der Dinge...Papa zu Hause...für die Schwiegermama natürlich eine irre Aufgabe...das wird auf Dauer nicht gehen...mein Schatz macht grad eher zu was die Auseinandersetzung damit angeht...wisst ihr...ich frag mich sooft wie lange sowas gehen kann...damit sind wir wieder bei dem, das keiner einen Zeitpunkt vorher sagen kann...Gott sei Dank...? Leider...? Ich möchte einfach nicht, dass er leiden muss...ich möchte nicht, dass mein Mann sich so kaputt macht...er opfert sich richtig auf...und über einen längeren Zeitraum schafft er das nicht...wenn ich so im Forum herum lese, wie lange sich wirklich akute Sterbeprozesse offensichtlich ziehen können, da bekomme ich einfach nur riesige Angst...aber kommt sicher auch auf das Lebensalter und die Körperverfassung an...ein starkes Herz hat er nicht...hm...ich wünsche ihm, dass wenn seine Zeit wirklich gekommen sein sollte, er einfach einschläft und nicht mehr aufwacht...ganz friedlich...ohne Schmerzen und Qualen...
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  #30  
Alt 19.02.2015, 09:38
Wind Wind ist offline
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Liebes Bernsteinketterl,

ich bin sehr traurig, deinen Eintrag zu lesen. Wenigstens ist dir die gesundheitliche Sorge um deinen Mann etwas genommen worden. Und das ist gut! Auch wenn jetzt die andere Sorge wegen dem „nicht-reden“ wieder erwacht. Aber auch jetzt kannst du ihm einfach wieder nur die Zeit geben, die er braucht. Bisher konnte man sich an der vorgesehenen Chemo entlang hangeln und alle Hoffnung darauf setzen und sich daran festhalten. Nun ist die Situation völlig verändert. Dein Schwiegerpapa mag nicht mehr und wer weiß, wofür es gut ist. Bei meinem Papa hatten die Ärzte ja auch von Anfang an gesagt, dass wir von der Chemo nicht so viel erwarten sollen. Aber Papa wollte es und es war am Ende einfach nur eine furchtbare Qual … für ihn und auch für uns. Aber als er dann die Entscheidung gegen eine weitere Chemo getroffen hatte, war das für mich trotzdem wie ein riesiger Schlag ins Gesicht. Keine Chemo bedeutete für mich, dass er sich aktiv für das Sterben entscheidet. Ich habe auch sehr lange gebraucht, damit zurecht zu kommen. Aber jetzt … mit allem was bisher passiert ist … war es die richtige Entscheidung … für ihn und auch für uns.
Was ich damit eigentlich nur schreiben will … lass deinem Mann die Zeit, sich mit der neuen Situation auseinander zusetzen. Du weißt … manche Leute brauchen länger …
Habt ihr mal überlegt, euch Hilfe für die Pflege daheim zu holen? Einen Pflegedienst oder vielleicht sogar den Palliativdienst? Wir haben damit bisher nur gute Erfahrungen gemacht und der Palliativdienst ist einfach klasse. Die kümmern sich nicht nur um den Patienten, sondern auch ganz, ganz viel um die Angehörigen. Vielleicht wäre das eine Möglichkeit, die Lage etwas zu entspannen?

Ich bin in Gedanken sehr bei euch.
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