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  #211  
Alt 26.06.2005, 23:46
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Standard Nicht nichts ohne dich, aber nicht dasselbe.......

Schön, daß du da bist, Alina. Briele wird sich wohl der Versuchung heut nicht aussetzen, nach dem peinlichen Vorfall gestern. Dabei hätt sie eh keinen Allohol gekriegt heute. Ich bin ja schließlich verantwortungsbewußt.
Wundert mich ja, daß dein Bruder dich nicht gleich gebeten hat, en Notarzt zu holen. Aber ich sollte nicht spotten (obwohl ich immer noch finde, daß Männer in dieser Hinsicht wehleidiger sind als Frauen). Kann mich noch erinnern, daß ich auch schon beinah umgekippt bin, als ich mich geschnitten hatte. Aber das ist lang her.
Ja, Chandra hätte bestimmt den Jungs vom Tierheim noch einiges beibringen können. War sie schon mal im Fernsehen?
Sprache solltest du verstehen! Ist ja nicht so weit weg. Ich versteh schließlich auch österreichisch :-).
Zu Mühlviertel fällt mir spontan nur Weberei ein, werde mich mal ein bißchen dort umsehen.

Gaby, Hunde muß man manchmal füttern. Wenn sie Hunger haben nerven sie und manche werden richtig grantig. Frag Alina.
Der Neffe und die Nichte (Neffe ist neu, wenn ich das richtig mitgekriegt habe, Nichte hab ich anscheinend überlesen, wie alt ist sie denn?) sind ja wirklich ganz gute Argumente. Kannst du immer als Ausrede gebrauchen, wenn du hierherziehst. Und nur wir beide werden wissen, daß der eigentliche Grund ein ganz anderer ist und mit A anfängt ;-)
Spaß beiseite, München hat schon ein paar Vorzüge. In der Stadt die Isar, vor der Stadt alles, was das Herz begehrt an Landschaft.
Wenn nur das Leben hier nicht so schweineteuer wäre...

So, jetza schlofts es guat und draamts was scheens...
  #212  
Alt 26.06.2005, 23:59
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Standard Nicht nichts ohne dich, aber nicht dasselbe.......

Nachsatz an Alina: im Januar kam die Diagnose, ich dachte bei mir, wenn wir Glück haben, erlebt er noch seinen Geburtstag. Elf Tage danach ist er gestorben. Am 3. April.
Aber ich habs vielleicht ein bißchen wie Gaby gemacht. Viel vorweggenommen Mit meiner Trauer angefangen in dem Moment in dem ich wußte, wie es um ihn steht. Und ich wußte zuviel und bin zu sehr Realistin, deswegen habe ich nie an ein Wunder geglaubt. Trauere ich noch? Ehrlich gesagt: ich weiß es nicht. Ich glaube, ich trauere eher um Verpaßtes im Leben. Und da kommt natürlich wieder mal meine Mutter ins Spiel.
  #213  
Alt 27.06.2005, 00:43
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Standard Nicht nichts ohne dich, aber nicht dasselbe.......

Hallo meine Lieben,

ich wünsch eine gute Nacht! War ein intensives Wochenende mit Euch und vielleicht zieh ich ja doch in eine WG mit Euch!

Nein, Werner liest nicht mit, könnte er ruhig, was mich betrifft würde er nichts Neues erfahren. Ich hör ihn und seh ihn - kopfschüttelnd würde er sagen, meine Güte, daß Frauen immer so viel sabbeln müssen.

Ingrid, bist eine Großzügige, immer alles einkaufen, sogar Gartenmöbel, morgen bring ich die Eiswürfel!

Heute war ein Schreibabend der anderen Art: mit Füllfeder - Briefe an ein paar ältere Leute die ich auch schrecklich gern mag.

Angenehme Träume!
Eure Briele
  #214  
Alt 27.06.2005, 07:58
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Standard Nicht nichts ohne dich, aber nicht dasselbe.......

Liebe Viv,

ich mußte lächeln als ich las, Du willst der Boss sein in der Beziehung. Ich auch.
Wahrscheinlich war es mit ein Grund, daß ich an Werner kleben blieb, weil er das relativ schnell erkannte und mir nicht signalisierte, daß er es sei. Ich weiß noch, ich dachte, aber hallo, was ist denn das für ein toller, emanzipierter Kerl als er sagte, ....zwischen Mann und Frau gehts gut wenn früh fest steht wer der Chef ist, und sich beide daran halten ... Ich mein, er ist nicht nur emanzipiert, er ist auch schrecklich klug mein Werner. Eine Erinnerung erheitert uns noch immer. Als wir einmal eine Wohnung kaufen wollten, gab es eine, die ihm recht gut gefiel,mir nicht. Der Besitzer erkannte das schnell und als wir das zweite Mal zur Besichtigung kamen, wandte er sich nur an Werner, tat so, als sei ich gar nicht da. Bis ich mich einschaltete und sagte, hören sie, "er" - mit Handbewegung zu Werner, hat das Geld, aber ich hab das Sagen! Unvergesslich für uns beide der Blick des Mannes. Ich hoffe Viv, Dein Mann kann gut damit leben, daß Du die Hosen anhast.

Du lebst in der Vergangenheit? Das glaub ich nicht. Du denkst viel an sie. Vielleicht ist es gut wenn wir hier - in manchen Stunden machen wir hier auch Selbsthilfegruppe - mit Dir über die Vergangenheit meditieren. Dann ist sie noch immer da, das soll sie ja, wird aber auf das Maß zurecht gestutzt, das ihr zusteht. Mir ist das nicht fremd.Manchmal schlag ich mir vor, wie wärs denn mit ein bißchen mehr Gegenwart, nicht so viel Vergangenheit und Zukunft!

Das hört man oft, daß nach dem Tod des Partners, milder über ihn gesprochen wird, manchmal ja sogar verklärt. Als Kind, auch als altes, hat man es nicht leicht. Es gibt keine absolute Wahrheit, die Geschichten, die man miterlebt, erzählt bekommt, man kann sie eigentlich erst halbweg beurteilen wenn beide Elternteile tot sind. So traurig das ist.

Die Ehe meiner Eltern war wahrscheinlich viel besser als ich es mir vorstellen konnte. Als Mama im Sterben lag sagte sie zu mir, ... ich würde fast alles wieder so machen, ich würde auf jeden Fall den Papa wieder heiraten, ich würde nur viel früher klar machen, wenn mir etwas nicht paßt.
Liebe Viv, das hab ich meinem Papa nicht gesagt. Und das bekümmert mich sehr. Ich kann Dir sagen warum ich das verschwiegen habe. Papa hat oft gerne etwas von sich gegeben, so eine schnelle Äußerung, nur um originell zu sein. Das war manchmal witzig, manchmal kränkend. Und ich dachte, wenn ich ihm das von Mama sage, vielleicht mit einem Pathos in meiner Stimme, dann kann es sein, daß er flott drauf sagt ...ich aber nicht...
Und ich wußte, wenn das geschieht, dann verlieren wir einander, der Papa und ich.
Das heißt, er verliert mich.
Als Papa tot war und ich seine Wohnung im Heim räumte, kam Herr S., sein Lieblingspfleger und wir sprachen über meinen Papa. Die beiden mochten sich sehr, ich stehe heute noch in Verbindung mit ihm. Er sagte auch, ... oft hat ihr Vater gesagt, wie leid es ihm tut, daß er nicht ein besserer Ehemann war, er habe so eine tolle Frau gehabt, eine, mit der man Pferde stehlen konnte, er hätte das alles nicht ohne sie machen können.
Ist es nicht traurig, daß er das nie mit mir besprochen hat?

Ich glaub, liebe Viv, wir sollten alle erkennen, daß die Ehe unserer Eltern nichts mit uns zu tun hat. Wir leiden höchstens darunter.

Wenn Du sagst, auch jetzt noch ist Dein Vater ungeheuer präsent, dann denk ich mir, er hat in Eurer Familie so richtig viel herum gewirbelt, Energie erzeugt, da war so viel Spannung und es wird halt seine Zeit brauchen bis alles entladen ist.

Bis zum nächsten Mal - hab einen guten Tag!
Briele
  #215  
Alt 27.06.2005, 12:23
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Hallo Ihre Lieben,

muss euch einfach mal wieder voll texten. Mein Puls ist auf 180.
Wie ihre ja wisst, hat mein Bruder (natürlich ohne Frau)
endlich nach drei Monaten wieder mal seine Oma und seine Mutter besucht.
In der kurzen Zeit (Sonnabend-Nachmittag bis Sonntag-Früh) hatte er nichts
anderes zu erledigen, als sich bei Oma auszuheulen. Der Arme Junge muss
für das Heim Unterhalt zahlen. Oma ist doch allen ernstes der Meinung,
wir müssen uns das Geld teilen. Auch und wie war es schön.
Wir haben so schön gegrillt und eine Flasche Wein getrunken. Dass wir ahmen Schweine (mein Freund und ich) jedes Mal auf dem Grundstück ackern wie die blöden, zählt ja nicht. Ich kann zurzeit auch nicht in diesem Hause übernachten. Bin immer zu frieden, wenn ich wieder zu Hause bin. Ich versuche alles von meiner Oma fernzuhalten. Aber das ist wohl doch nicht der richtige Weg. Ich habe soooo einen Hals. Kann der nicht bei sich bleiben und uns in Ruhe lassen? Ich habe so eine Wut im Bauch.
Jetzt geht es schon ein klein wenig besser.

Liebe Grüße
Heike 2
  #216  
Alt 27.06.2005, 12:24
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Hallo Briele,
Wünsche dir auch einen schönen Tag.
Ja, ich glaube mein Mann ist ganz zufrieden mit der Situation, ist ja auch meistens bequemer für ihn.
Ich organisiere alles, mache auch das Finanzielle usw.
Manchmal werde ich sogar wütend, weil er alles so selbstverständlich hin nimmt. Und wenn er dann noch sagt, mach wie du es für richtig findest, ist doch bisher immer alles gut gelaufen.
Wie so oft, es hat seine Vorteile und Nachteile.
Aber ich könnte die umgekehrte Version sicher nicht ertragen. Ich will nicht bevormundet werden und glaube auch, dass ich schon alles richtig hinkriege.
Die Ehe unserer Eltern: ich glaube doch dass sie das Leben der Kinder irgendwie beeinflusst. Ob negativ oder positiv sei dahingestellt.
Ja, man glaubt so vieles über die Eltern zu wissen, aber das ist halt nicht so der Fall. Ich vergesse manchmal, dass sie auch ein Leben vor mir hatten.... und auch ausserhalb von mir.
Dass dein Vater das von deiner Mama nicht ausgesprochen hat, ist traurig. Aber ich bin der Meinung dass viele Männer so sind. Sie reden nicht darüber, das wäre vielleicht eine Blösse in ihren Augen, ich weiss nicht.
Aber oft hängen sie viel mehr an ihren Frauen, wie sie nach draussen jemals zugeben würden. Oft sind sie sogar ohne sie verloren.
Zum Beispiel bei Scheidungen, ich glaube dass Männer es da emotional oft schwerer haben wie Frauen, nur sie reden nicht so darüber oder suchen sich schnell Ersatz.
Ich versuche schon in der Gegenwart zu leben, muss ich ja auch und ist auch gut so. Du hast schon recht mit deiner Behauptung.

Liebe Alina,
Am Anfang hab ich nur mitgelesen. Dann hatte ich mal einen Thread angefangen 'Neue Beziehung...', war aber nicht so der Hammer. Dann hab ich bei Kerstin mitgeschrieben und jetzt bin ich angekommen, glaube ich.
Manchmal muss man ja etwas länger suchen.
Aber dann ist es umso schöner.
Dir auch einen schönen Tag.
Und liebe Grüsse an den Rest der Bande.
Viv
  #217  
Alt 27.06.2005, 12:31
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Liebe Heike,
Da haben wir wohl miteinander geschrieben.
Ich kann gut verstehen dass du eine Riesenwut auf deinen Bruder hast. Der benimmt sich ja wie ein 5 jähriger ( sorry ).
Sei ruhig wütend. Kannst du ihm nicht mal die Meinung sagen, oder gibt es dann noch mehr Arger.
Du schuftest dich ab und er geht sich ausheulen. Und so was will erwachsen sein.
Liebe Grüsse
  #218  
Alt 27.06.2005, 14:45
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Standard Nicht nichts ohne dich, aber nicht dasselbe.......

Wollt nur kurz hallo sagen: Hallo Ihr Lieben!

Ach Heike, ich hätte dir so sehr ein schöneres Wochenende gewünscht. Ich denk, hier kannst du dich auskotzen, soviel du magst, ein paar offene Ohren hören immer zu.
Darf ich mal direkt sein (rhetorische Frage ;-)): ich glaub, wenn ich du wäre, wäre ich durchaus sauer auf meine Oma. Du hast die ganze SCH... am Hals, dein Bruder (jetzt habe ich mich schwer zurückgehalten mit den pejorativen Adjektiven, die mir so zu ihm einfallen) kriegt das Mitleid, und , wenn ich das richtig verstanden habe, sollst du noch weitergehende finanzielle Opfer bringen, als du sie eh schon gebracht hast. Könntest du mal ein deutliches Wort mit ihr reden. Und auch rauslassen, wie du dich dabei fühlst. Und zwar unmißverständlich? Also so richtig kräftig mit dem Fuß aufstampfen? Kann ich natürlich nicht im mindesten einschätzen, weil ich nix über deine Oma weiß. Aber mir scheint, daß der Druck, der auf dir lastet irgendwann vielleicht eines kleinen Befreiungs'schlags' bedarf.

Briele, heut warst du aber schon früh auffe Maloche. Kannst du vielleicht hicht nur Eiswürfel mitbringen heute abend, sondern auch was zu trinken für euch (August für Gaby und mich ist noch genug da), weil ich nicht viel Zeit hab heute. Delegieren konnt ich noch nie gut, aber ich versuche zu lernen :-).

Vielleicht passt meine Geschichte vom 'gefühlsbehinderten' Mann zu dem, was Viv geschrieben hat. Muß ich später nochmal drüber meditieren. So, jetzt wirds aber höchste Zeit, diesen gastlichen Ort zu verlassen.

Ich seh euch später.
  #219  
Alt 27.06.2005, 15:44
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Liebe Viv, liebe Ingrid,

natürlich würde ich gerne mal meiner Oma die Meinung geigen. Habe ich auch schon versucht, aber sie kann das alles nicht richtig verstehen. Schließlich gehörte Ihr mal das Haus und sie fühlt sich jetzt irgendwie überfahren. Das mit den Krediten (Schulden) begreift sie auch nicht. Außerdem habe ich große Angst, dass ihr zu viel Aufregung schaden könnte. Sie ist sehr labil und dann hätte ich noch mehr Schei…. am Ar…. Endlich habe ich etwas Ruhe gefunden und jetzt das. Ich nehme mir das viel zu doll zu herzen. Sollte mir eigentlich egal seien. Was interessiert mich mein Bruder, er hat ja auch kein Interesse für uns. Die Kluft wird leider immer tiefer. Bald ist Feierabend. Zum Glück, habe nämlich wahnsinnige Kopfschmerzen. Euch allen einen schönen Feierabend.

Heike2
  #220  
Alt 27.06.2005, 17:27
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Die Geschichte vom 'gefühlsbehinderten' Mann.

(so hat Alina sie einmal genannt. Aber gefühlsbehindert war er gar nicht. Es war das uralte Lied: 'Männer - Gefühle - nicht sprechen darüber können').

Kurz gefasst:

Er war Ende dreißig, Feuerwehrmann, ein 'gstandenes Mannsbild' (wie wir in Bayern sagen).
Glücklich verheiratet, Kinder, Geschwister, mit denen er ein gutes Verhältnis hatte. Eine 'dicht gestrickte' Familie.
Mit Symptomen, die recht schnell als 'nicht' organisch zu identifizieren waren.
Irgendwann habe ich anscheinend die 'richtige' Frage gestellt:
es war, als ob ein Schleusentor aufginge...

Er war im selben Raum, als sein Vater zusammenbrach, vermutlich mit einem massiven Herzinfarkt. Nicht sein erster, er war bereits ein paar Jahre herzkrank gewesen.
Er hätte nicht besser reagieren können: hat den Notarzt gerufen, Herzdruckmassage und Mund-zu-Mund-Beatmung gemacht bis der NAW kam.
Ist mitgefahren ins Krankenhaus.
Sein Vater ist entweder während des Transports oder kurz nach seiner Ankunft in der Notaufnahme gestorben.
Aus irgendwelchen Aussagen der Sanis/Ärzte schloß er, daß er etwas falsch gemacht hatte. Ein Mißverständnis seinerseits, da bin ich sicher.
Sein Vater wäre, nach menschlichem Ermessen, wohl kaum zu retten gewesen, selbst wenn sofort fachlich ausgebildetes Personal zur Stelle gewesen wäre. Dazu hätte es schon ein kleines Wunder gebraucht.
Aber das wusste er nicht.
Für ihn war es sein Versagen. ER konnte seinem Vater nicht das Leben retten!

Bisher war das eine traurige Geschichte. Aber ich habe euch eine Information vorenthalten, die die traurige Geschichte zu einer tragischen macht:
Sein Vater hatte ihm in die Welt geholfen. Buchstäblich. Hat IHN entbunden. Ganz allein. Der Arzt konnte nicht rechtzeitig da sein...

Der Tod seines Vaters lag fast zwei Jahre zurück.
Er hatte NIE mit irgendjemandem über diese Ereignisse und seine Gefühle gesprochen!

All das hat er mir erzählt.
Er hatte mich nie vorher gesehen.
Unser Gespräch hat fast eine Dreiviertelstunde gedauert.
Eine Woche später habe ich ihn wiedergesehen.
Seine 'psychosomatischen' Symptome waren alle verschwunden.
Ich werde ihn nie vergessen.
  #221  
Alt 27.06.2005, 17:29
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Sch..., jetzt habe ich schon wieder meine Identitäten durcheinandergeworfen :-)
  #222  
Alt 27.06.2005, 21:51
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Ach,Ingrid,

was für eine traurige Geschichte und wie schön, dass du zur für ihn richtigen Zeit da warst und du du bist ( irgend jemandem hätte er sich sicher nicht einfach so geöffnet ) Bin sicher, du hast ihm Dinge gesagt, die ihm halfen,sich entlastet zu fühlen und den schweren Rucksack der Schuld und des vermeintlichen Versagens mal abzustellen. Das Erzählen und Aussprechen alleine ist schon heilsam.Wie schwer machen wir uns Menschen das Leben auch manchmal. Aber wer weiß,ob er nicht eben die zwei Jahre gebraucht hat,um endlich reden zu können ?

Deine Geschichte macht mich auch so betroffen, weil sie mir wieder bewußt macht, wieviel "Glück" ich doch hatte ( sorry, dass ich schon wieder von mir schreibe, das fällt halt noch unter meine Trauer ): Wenn ich nicht durch Fügung oder durch sonst was bei meiner Mutter gewesen wäre,als sie ihren schrecklichen Grand Mal Anfall im Garten hatte,nur drei Meter von ihr entfernt- ich weiß nicht, wie es mir dann ergangen wäre. Ich mag gar nicht daran denken,wie es für mich gewesen wäre,wenn ich gerade mit dem Hund unterwegs gewesen wäre oder einkaufen.. Dann wäre sie hilflos im Garten gelegen,allein und blutend und völlig desorientiert. Dann, ja dann wäre es mir ähnlich wie deinem Feuerwehrmann gegangen,keine Vernunftsargumente hätten mich dann wohl zumindest für längere Zeit erreichen können. Mein Gott,bin ich froh, dass ich da sein durfte, auch wenn ich nicht viel für sie tun konnte.Vielleicht hat ihn das auch ein wenig trösten können, nämlich dass er DA war und sein Vater nicht irgendwo ganz alleine den Herzinfarkt erleiden musste.

Ich gehe mal eine Kerze anzünden,komme wieder,
Alina
  #223  
Alt 27.06.2005, 22:39
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Weißt du, Alina, ich denke gar nicht, daß es soviel mit mir als Person zu tun hatte. Ich habe nur das Glück gehabt, das 'Sesam-öffne-dich' zu sagen. Da ist der Deckel vom Dampfdrucktopf geflogen. Zwei Jahre angesammelter Dampf, der ihn krank gemacht hat. Naja, vielleicht hab ich ja doch was dazu getan. Zumindest ihm genug Zeit gegeben, sein Herz auszuschütten, ihm zugehört, nachgefragt, ihm erzählt, daß er nichts hätte besser machen können.
Aber zwei Jahre hat er sich aufgrund eines Mißverstehens das Herz zerrissen. Mit keiner Menschenseele darüber gesprochen, weil er sich so schuldig gefühlt hat. Sein Vater hatte ihn auf die Welt geholt, und als es darum ging seinen Vater in der Welt zu halten hat er versagt
Ja, ich denke, ich habe ihm sehr geholfen. Ich war eine Fremde, zur rechten Zeit am rechten Ort.
Er aber hat mich viel gelehrt! Also hab ich ihm ähnlich viel zu verdanken, wie er mir :-)

Ich mußte oft an ihn denken, wenn die eine oder andere hier über Männer und Gefühle geredet hat.
  #224  
Alt 27.06.2005, 23:36
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Meine Lieben,

heute kommt nur ein müder gute Nacht, gute Nachtgruß von mir.

Ingrid, Du wirst sagen, ist ja kein Wunder, wenn ich schon so früh herum geistere. Aber das ist nicht der Grund. Hier lief es für Werner und Briele recht gut. Leider bei anderen gar nicht. Wir haben eine liebe Portugiesin, die einmal in der Woche mit mir die Wohnung aufschleckt, sie hat einen spielsüchtigen Mann, schon wieder ist das ganze Geld futsch.

Dann zwei sehr lange Telefonate, bei denen jedes Wort bedacht werden mußte.

Und - Alina - es wird Dir wie mir gehen, Saphirs Nachrichten machen traurig und betroffen.

Liebe Ingrid, ich hab heute mehrmals über "Trauer um den Vater" nachgedacht - morgen mehr darüber.

Euch allen eine liebe Umarmung
Eure Briele
  #225  
Alt 28.06.2005, 11:33
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Hallo, Ihr Lieben,

INGRID -bei Deiner schönen Geschichte, sind mir Erlebnisse eingefallen, die in diese Richtung gingen. Dann dachte ich, wie wahr ist doch Gaby`s Spruch am Ende ihrerTexte .....mit wem du gelacht hast......, auch wenn man nur innerlich mitweint.

Über Männer und Gefühle und tote Väter und Trauer sinniere ich noch.

HEIKE - das scheint eine ziemlich verfahrene Sache zu sein. Wenn man nicht mehr miteinander reden kann, nicht mit Bruder, nicht mit Mama, nicht mit Oma - jeweils aus verschiedenen Gründen - was kann man da noch machen, Dir raten. Momentan fällt mir nichts anderes ein als: Herz auf, Augen zu, und durch!Das ist leicht geschrieben, aber schwer gelebt. Es tut mir leid, daß Du neben der Trauer um den Zustand Deiner Mama noch so viel Ärger hast.
Ich war schon immer dankbar, daß meine Eltern alles so gut geregelt haben. Meinem Bruder und mir gehört alles zur Hälfte. Die Kosten teilen wir uns. Die Arbeit gehört mir zu 80%. Dafür, daß muß ich auch ehrlich sagen, bin ich letzte Instanz bei Entscheidungen. Was diese Dinge betrifft hat es zwischen meinem Bruder und mir noch nie einen Hauch von Mißstimmung gegeben. Da kann ich nur froh und dankbar sein.
Gibt es denn wirklich keinen Menschen der zwischen Euch vermitteln könnte?
Und, die wichtigste Frage - weißt Du etwas über den Besuch bei der Mutter?
Wie gerne würde ich Dir ein Rezept gegen Groll geben. Ich weiß wie kräftezehrend das ist. Ich wünsch Dir täglich ein paar Stunden, in denen Du diese Gedanken aus dem Kopf bekommst.

VIVIANE - natürlich hast Du recht, daß die Eltern unser Leben beeinflussen. Da bin ich ganz bei Dir. Ich meinte mehr, daß die Ehe der Eltern nicht so sehr unsere Beziehungen zu ihnen beeinflussen sollte. Aber Kinder haben da kaum eine Chance, egal wie alt sie sind.

ALINA - bist Du dann neben der Kerze eingeschlafen?

GABY - meine Liebe, wie ist Dir so? Sitzt Bär noch viel in der Wohnung mit Dir?

Ich wünsch Euch einen schönen Tag, daß Ihr froh seid!

Eure Briele
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