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Alt 26.04.2016, 14:45
sinnwandler sinnwandler ist offline
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Registriert seit: 26.04.2016
Beiträge: 10
Standard Zweite Runde

Ich lese hier schon lange mit und nun möchte ich mich auch mal einbringen und vll. einfach auch etwas los werden.

Bei meiner Mutter wurde Anfang letzten Jahres ein Plattenepitelkarzinom festgestellt. Die Diagnose damals war erschütternd. Als ich die ersten Berichte dazu gelesen habe, dachte ich damals, dass wir sicherlich nur mehr wenig Zeit haben. Dann wurde eine adjuvante Radio/Chemotherapie gemacht. Sie sprach darauf sehr gut an und der Tumor war nach Ende der Therapie weg. Man riet ihr damals trotzdem zur großen OP (lt. Arzt wäre der Tumor sonst sicherlich binnen 6 Monaten wieder zurück). Sie wurde von einem absoluten Spezialisten operiert - Magenhochzug etc. und nach ca. 5 Woche hatte sie sich auch ganz gut erholt. Es hieß dann: Sie sind krebsfrei! Wir waren überglücklich!! Die nächsten Monate liefen an sich gut - sie hat sehr hohe Lebensqualität, kann alles (wenn auch nichts viel) essen und eigentlich hatte sie schon mit der Rückkehr in den Beruf geliebäugelt Anfang Sommer 2016.

Vor 6 Wochen dann die erschütternde Diagnose. Die letzten Nachsorge war gut, alles fein. Eher zufällig im Zuge eines Infekts wurde ein vergrößerter Lymphknoten festgestellt. Wir dachten zuerst noch: sie hat einen Infekt, wird schon nichts sein. Der Radiologe hat sich dann aber doch für eine genauere Untersuchung ausgesprochen. Nachdem die Lymphknoten (4 Stück) im Bauchraum entfernt waren, hatte der Arzt schon angedeutet, dass ihm das nicht gefällt... Damit wurde sie am Freitag entlassen und warteten eine bescheiden lange Woche auf die Befunde. Dann der Hammer: Befall der Lymphknoten. Erst weitere 3 Wochen später (dazwischen Einsatzen eines Ports) erhielten wir auf der Onko den Befund, dass es sich dabei um Fernmetastasen des Plattenepitelkarzinoms handelt. Meine Mutter ist körperlich sehr gut drauf und hat kaum Beschwerden. Deshalb sprechen sich die Ärzte nun für eine systemische Chemo aus. Diese beginnt morgen und man hofft sehr, dass man die Zellen damit weitgehend zurückdrängen kann. Leider spricht natürlich bei diesem Rezidiv keiner von einer Heilung. Ich habe es im KH ganz offen angesprochen und man meinte, dass Abschied nehmen noch nicht unser Thema sei.

Ganz ehrlich, es ist wirklich schwierig damit umzugehen, zumal es ihr mal besser mal schlechter geht. (psychisch gesehen) Man weiß eigentlich nicht wirklich, was man erwarten soll. Haben wir noch Jahre? Darf man in Anbetracht ihrer guten Verfassung auf eine lange Zeit in Remission hoffen?

Aktuell hoffe ich einfach sehr stark, dass sie die Chemo diesmal wieder so gut verträgt. Die ambulante Variante sagt ihr sehr zu - was schon mal gut ist. Ich frage mich oft, ob man im Bereich Speiseröhrenkrebs auch auf immunologische Ansätze hoffen kann in absehbarer Zeit? An sich sind wir in einem Top-Klinikum mit einem weltweit extrem guten Ranking. Das ist alles fein und schön und doch ist Krebsart denkbar bescheiden... Menno. Manche Tage sind total okay und man denkt nicht weiter darüber nach, aber das anzunehmen ist wirklich manchmal sehr fordernd.
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