Neue Partnerschaft trotz Krebserkrankung?

[Optimist64]

Guten Abend und hallo an alle

Wie einige von Euch vielleich im Forum Krebsarten > Hirntumor gelesen haben, bin ich von einem GlioIV betroffen. Mit der Krankheit komme ich bis anhin gut zurecht. Wo ich von Euch Rat brauche bzw. Eure Meinung hören möchte ist zu folgendem Sachverhalt: Vor einiger Zeit habe ich eine Frau kennengelernt und wir verstehen uns sehr gut. Da sie attraktiv ist kommen bei mir mittlerweile auch stärkere Gefühle für sie auf und so wie ich das beurteile umgekehrt auch. Der "Hacken" ist, dass sie selber von einem bösartigen Krebs betroffen ist. Natürlich unterstütze ich sie, habe aber grosse Fragezeichen was eine Liebesbeziehung betrifft, weil dann in meinen Augen sozusagen jeder von uns doppelt mit der Krankheit konfrontiert wird. Im Moment schwanke ich zwischen Träumerei und Realität. Was denkt ihr?

Liebe Grüsse
Giusi

[Dirk1973]

Hallo Giusi,

also ich denke, heute führst Du die TopTen der "Schwierigsten Fragen im Krebs Kompass" an .

Ich lebe immer nach der Devise, dass ich mir das nehme, was ich mir nehmen darf, wenn es mir gut tut und ich es unbedingt haben möchte.

Wenn ich eine Frau "haben" dürfte, weil sie mich eben auch möchte, dann würde ich alle daran setzen, sie zu "bekommen".

Aber: Du siehst es schon ganz richtig. Jeder von Euch beiden hat schon so sein Päckchen zu tragen und genug mit sich selber zu tun. Ihr könnt Euch aber auch gegenseitig unterstützen. Unbeachtet der Krankheiten die Ihr habt (ich rate dies auch Gesunden, also nicht schlucken, wenn es zu drastisch klingt bitte..): Keiner weiß wie lange er hier auf Erden wandelt. Also genießt das Leben so gut es geht in allen Zügen.

Geht offen miteinander um, steht Euch bei, wenn der andere einen schlechten Tag hat und genießt die guten Tage. Und davon wünsche ich Euch gaaaanz viele..

[Lalesus]

Hallo,

ich selbst habe zwar keinen Krebs, dafür hatte meine Tochter Krebs (im Kinderkresforum steht Leonie´s Krankheitsverlauf und was sie hatte) aber ich denke das alles was Euch Beiden gut tut erlaubt ist. Klar gibt es auch schlechte Tage, aber es kommen auch immer wieder gute die man dann umso intensiver geniessen kann. Und zu zweit erträgt man bestimmt alles leichter. auch weiss der eine ja ganz genau was der andere durchmacht und kann Dich vielleicht viel besser verstehen, als ein Nicht-Betroffener.

Seit der Erkrankung meiner Tochter weiss ich jedes noch so kleine Glück zu schätzten, und habe gelernt das man jeden Tag geniessen muss.

Also, wenn sie will... immer ran an die Frau

Viele Liebe Grüsse und ganz ganz viel Kraft

Susanne und Leonie

[Regina_Beate]

Hallo, Giusi !

Ich denke auch, Du solltest keine Bedenken haben, eine Beziehung mit dieser Frau einzugehen. Wenn Sie will !! Im Gegenteil, ist sie selber betroffen, wird sie für Dich und Deine Erkrankung auch Verständnis haben und umgekehrt genauso. Bedenke, sie wird in ihrer Situation genauso Schwierigkeiten haben, jemanden kennenzulernen wie Du. Denn wer gibt sich schon gerne mit uns "Kranken" ab. So tragt ihr das gleiche Schicksal und könnt euch gegenseitig unterstützen und das Leben geniessen.
Ich wünsche Dir viel Glück.
LG
Regina Beate

[Rudolf]

Hallo Giusi,
niemand hat Dir bisher abgeraten, Dein Glück zu suchen und zu finden. Warum auch?

Du schreibst, daß Du noch zwischen Träumerei und Realität schwankst. Warum schwanken? Vereinige doch beides und mach Deinen Traum zur Realität!

Geteilte Freude ist doppelte Freude und geteiltes Leid ist halbes Leid.
Mathematisch gesehen: eine Verdoppelung und eine Halbierung ergeben ein Verhältnis 4 : 1!
Ihr habt eine gemeinsame Basis, die Euch beide stärken kann und wird. Ihr habt dadurch ein Verständnis füreinander, wie es viele andere nicht haben.

Scheue Dich nicht, vom Schicksal das zu nehmen, was Du möchtest und was es Dir anbietet. Du nimmst ja niemandem etwas weg. Im Gegenteil, ich glaube, daß Du sehr viel freiwillig bekommst.
Du nimmst nur die Gelegenheit wahr, der Rest ist ein Geschenk.
Und wenn wirklich einer von Euch eher gehen muß als der andere, dann habt ihr doch bis dahin eine glückliche Zeit, die im Herzen weiterlebt und die Euch niemand nehmen kann.

Es soll Krebszellen geben, die sich vor Glückshormonen fürchten und ganz klein werden, sich verstecken und irgendwann nicht mehr auffindbar sind.
Das wünsche ich Euch von Herzen.
Liebe Grüße
Rudolf

[Beli]

Hallo Giusi,

im November 06 wurde bei mir Brustkrebs diagnostiziert.
Antwort meines damaligen Partners: er möchte sich nicht mit "so etwas" belasten. War hart, aber ich habe OP, Chemo und Bestrahlungen durchgestanden - auch ohne ihn. Zwei Mal meldete er sich noch bei mir, doch beide Male "hatte ich keine Lust mit 'so etwas' wie ihm" zu sprechen. Noch während der Bestrahlungszeit hatte ich mich im Internet in einigen Partnerschaftsforen eingeloggt, einfach um etwas anderes zu sehen. Ich habe wirklich gute Erfahrungen damit gemacht, einige noch jetzt andauernde Freundschaften habe ich geschlossen.
Das Schönste aber war, dass ich im August des letzten Jahres meinen jetzigen Lebenspartner getroffen habe, der mich mit allen meinen Unzulänglichkeiten mag.

Ich nehme mir vom Leben das, was es mir Positives und Schönes anbietet. Das nicht so schöne - HWS-Op, Schlaganfall, Thrombose im Kopf, Brustkrebs - habe ich doch auch abgekriegt.

Wenn es für euch beide passt, helft euch gegenseitig - eine schöne Stunde wiegt einige nicht so gute auf.

Ich wünsche dir, besser gesagt euch, viel, viel Glück!
Beli

[KHK]

Hallo Giusi,

Ich denke, Du solltest es einfach versuchen. Hast doch nichts mehr zu verlieren. Ausserdem versteht man sich besser, wenn beide sonen Mist haben. Gesunde können uns leider nicht immer verstehen. Wie sollen sie auch?

Viel Glück,

Kai-Hoger

[Sternschnuppe07]

Hallo lieber Giusi,

ja, aber selbstverständlich solltest Du eine neue Partnerschaft eingehen, wenn Ihr beide das wollt.

Ich wünsche Euch Beiden alles Glück der Welt und noch viele, viele, viele Jahre gemeinsam!!!


alles liebe

Manu

[~mo~]

Ups..., is jetzt aber doch en längeres Ps. geworden

[Speranza]

In so einer ähnlichen Situation stecke ich gerade auch, nur dass er Betroffen ist (Magenkrebs). Und mal nebenbei über 1.500 km von mir weg wohnt.... Das macht die Sachlage nicht unbedingt leichter.

Ich weiss nicht, wie es mit uns weiter geht und ob wir überhaupt ein Paar werden, aber eine Garantie für ewige Gesundheit gibt es nie, egal in was für einer Konstellation. Und wie ~mo~ es schon so treffend formulierte, in einer langjährigen Beziehung würde sich die Frage auch nicht stellen! Ich denke auch, dass man sich sicherlich eine gute Stütze sein kann, auch wenn das nicht immer leicht sein wird.

Krebsfressende, durch Liebe hervorgerufene Glückshormone, na das klingt doch prima

Ich denke nur, dass Ehrlichkeit wichtig ist! In meinem Fall muss ihm alles aus der Nase ziehen, er blockt ziemlich ab und tut so, als müsse er nur ein paar Smarties einwerfen und alles wird gut. Ich weiss also gar nicht genau was er hat, oder was es für Behandlungmöglichkeiten gibt, was mich doch ziemlich belastet.


Alles Gute euch allen