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  #16  
Alt 22.12.2002, 12:58
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Liebe Anja,
zur Zeit bin ich recht selten hier. Es wird eigentlich eher schlimmer. Ich hab auch Angst vor Weihnachten. Zwar werden wir wegfahren, weil es mein ersten Weihnachten ohne meinen Dad sein wird. Dann kam noch dazu, dass letzte Woche der Vater meiner Freundin im gleichen Alter an der gleichen Krankheit gestorben ist. Die Beerdigung hat alles wieder total hochgebracht. Diese innere Unruhe ist wieder da. Und bei dir? Kommst du mit der Weihnachtszeit zurecht? Würde mich freuen, von dir zu hören. Lilly
  #17  
Alt 22.12.2002, 17:38
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Liebe Lilly,

ich komme ganz gut klar. Ich freue mich auf Weihnachten, weil ich alles genieße, was mit Erinnerungen an meinen Vater zu tun hat. Ehrlich gesagt hatte ich noch nie das Gefühl, dass irgendetwas "wieder hochgekommen" ist, weil ich mich ja sehr intensiv und ohne Verdrängen mit dem Sterben und dem Tod meines Vaters auseinandersetze. Im Gegenteil, ich bin nach wie vor unbeschreiblich begierig, jedes kleine Detail seines Lebens und seines Leidens zu erfahren. Ich habe das Bedürfnis, einfach alles wissen zu müssen.
Ich freue mich auf Weihnachten, weil dann auch endlich wieder etwas Ruhe einkehren kann, um die Erinnerungen zu genießen. Im Alltagsleben ist man ja doch oft stark abgelenkt.
Bei mir ist es das zweite Weihnachten ohne meinen Vater. Beim letzten war er genau drei Wochen tot. Das war sehr schlimm, ich hätte ununterbrochen weinen können. Dieses Jahr wird es sicher wieder ähnlich sein. Ich bin immer sehr sentimental, wenn ich in der Kirche bin oder "unsere" Weihnachtsmusik höre. Aber dieser ganze Kummer gehört für mich dazu, der Rest meines Lebens wird davon geprägt sein.
Das Gefühl, welches du beschreibst, dass es eigentlich immer schlimmer wird, kenne ich auch. Wichtig ist jetzt, dass du die Traurigkeit nicht verdrängst. Es ist normal, was dir gerade passiert. Immerhin realisiert man ja auch erst nach einiger Zeit, dass der Verstorbene nie wieder zurückkommen wird. Und mit der Zeit ergeben sich ja auch immer mehr Gelegenheiten, an denen man ihn vermisst, weil er sonst immer dabei war und nun auf einmal nicht mehr. Schlimm ist halt nur, dass die Umgebung dies nicht begreift, sondern einem eine gewisse Zeit der Trauer zubilligt, damit man danach dann wieder ganz der alte ist.
Ach, Lilly, es gibt einfach keinen Trost für unseren Verlust. Was soll man machen außer sich in sein Schicksal zu fügen?

Liebe Grüße. Anja
  #18  
Alt 22.12.2002, 23:28
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Liebe Anja,
es freut mich, dass du Weihnachten genießen kannst. Du hast recht, ich verdränge noch sehr. Kann es noch nicht ertragen, zu intensiv darüber nachzudenken, dass er nie wieder bei mir sein wird. Die Zeit auf dem Friedhof bei der Beerdigung des Vaters meiner Freundin, habe ich fast als schlimmer empfunden, als die Beerdigung meines Vaters. Die konnte ich nicht realisieren und nun wurde sie mir so richtig bewußt.
Ich bin sehr froh darüber das ich mit meiner Familie und meinen Freunden viel über meinen Vater sprechen kann und es keinem zuviel wird. Von außen kommt oft die Frage, wie es mir den geht, wenn ich dann aber ehrlich antworte, dann sieht man in ihren Gesichtern, dass sie damit nicht gerechnet haben und es wird versucht, das Gespräch möglichst schnell zu beenden.
Wir werden in die Berge fahren über Weihnachten. Ich möchte hauptsächlich wegen meiner Kinder nicht hier sein. Sie waren die zwei Jahre täglich mit der Krankheit konfrontiert, haben viele Tränen gesehen und selber geweint. Sie waren immer um ihn und haben viel mittragen müssen. Ich denke sie haben ein fröhliches Weihnachten verdient. Hier könnte ich es ihnen nicht bieten. Weil ich wahrscheinlich nur weinen müsste. Mit den Erinnerungen tu ich mich auch recht schwer. Mein Vater hat ein Tagebuch geschrieben in der Zeit seiner Krankheit. Er hat es mir oft zu lesen gegeben und auch kurz nach seinem Tod, habe ich oft Stunden damit verbracht, da er mir dann so nahe war, als ob er neben mir steht. Jetzt aber zerreißt es mich, wenn ich seine Eintragungen lese. Dann sind mir seine Gedanken so nah und er ist trotzdem nicht da. Vielleicht ist das jetzt etwas wirr, aber du verstehst sicherlich was ich meine. Ich hoffe, dass ich auch irgendwann, so wie du, die Erinnerungen genießen kann. Ich wünsche dir wundervolle Weihnachten und viele schöne Momente im neuen Jahr. Liebe Grüße Lilly
  #19  
Alt 23.12.2002, 06:56
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Liebe Lilly,

nicht dass du es falsch verstanden hast. Mit"Genießen" meine ich nicht, dass es mir immer gut geht, wenn ich an meinen Vater denke. Im Gegenteil, oft zerreißt es mich innerlich. Aber ich denke einfach gerne über alles nach, weil mein größter Wunsch das Verstehen ist. Und ich habe das Gefühl, dass ich unbedingt wissen muss, wie er sich gefühlt hat mit dem Tod im Nacken.
Leider muss ich gleich weg, deshalb kann ich jetzt nicht ausführlicher schreiben. Ich melde mich später wieder. Fahrt ihr heute schon? Dann wünsche ich dir und deinen Lieben auch jetzt schon ein friedliches Weihnachtsfest. Liebe Grüße. Anja
  #20  
Alt 23.12.2002, 17:11
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Liebe Anja, liebe Lilly, ich schreib es wirklich ungern, und ich hoffe ihr versteht mich richtig. Es wäre ganz toll von Euch, wenn ihr nicht mehr unter dieser Überschrift (Cannabis) posten würdet. Mich interessiert dieses Thema und ich deshlab schaue ich immer rein. Da ihr Euch doch sehr persönlich schreibt, denke ich ist dies der falsche Platz oder besser die falsche Überschrift. Ich wünsche Euch alles Liebe und hoffe ihr versteht mich nicht falsch. S.
  #21  
Alt 23.12.2002, 17:16
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war nicht für Ladina, irgendwie spinnt mein Text immer mal
  #22  
Alt 25.12.2002, 11:45
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Liebe Lilly,

vielleicht hat S. Recht. Sollen wir uns an einem anderen "Ort" weiter unterhalten?
Gruß. Anja
  #23  
Alt 25.12.2002, 16:12
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Liebe Anja, vielen Dank.S.
  #24  
Alt 30.12.2002, 17:45
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Zur Bekämpfung der Nebenwirkungen Chemo nimmt meine Frau Dronabinol-Tropfen( Cannabis), haben gut gegen Übelkeit und Appetitlosigkeit geholfen,werden auch von unserer Kasse bezahlt, da zugelassenes Arzneimittel.Die Schmerzklinik Flensburg hat darüber einen interessanten Artikel ins Internet gestellt, einfach auf "google.de" dronabinol eingeben, es finden sich viele interessante Studien. Die Tropfen sind in fast jeder Apotheke auf Bestellung erhältlich, da Lieferant die Frankfurter Fa. THC.
  #25  
Alt 05.02.2003, 21:16
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Ich möchte mich bei wolf für diesen Tip ganz herzlich bedanken. Ich habe meiner Frau dieses Dronabinol besorgt und sie hat seitdem keine Schmerzen durch die Knochenmetastasen mehr. Sie konnte die Schmerzmittel komplett absetzten und sie hat auch wieder ein bißchen appetit bekommen. Schade, dass man die Patienten immer erst mit diesen starken Schmerzmitteln vollpumpt, anstatt dieses relativ harmlose Mittel einzusetzen
mfg Ralf
  #26  
Alt 10.03.2003, 09:37
Sandra Müller
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Ich habe was von Haschischkeksen gehört, sie sollen die Übelkeit auch eindämmen und den Appetit stärken. Sollen wir den Hausarzt da einfach mal drauf ansprechen?

Gruß Sandra
sporthunde@arcor.de
  #27  
Alt 11.03.2003, 23:38
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Hallo Sandra, ich würde auf jeden Fall diese Dronabinol Tropfen empfehlen. Die haben meiner Frau wirklichj sehr geholfen und der Hausarzt kann sie auch einfacher verschreiben, als Kekse
  #28  
Alt 27.05.2003, 10:55
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Mein Mann bekommt seit 2Jahren eine Chemotherapie nach der Anderen.Da ich Krankenschwester bin, und im Moment jede sich mir bietende onkologische Fortbildung besuche, habe ich im Dezember auf der Verordnung von Cannabis bestanden.
Als Dronabinoltropfen in öliger Form, ein zugelassenes Arzneimittel.
Seitdem kennt mein Mann keine Übelkeit, oder andere Chemonebenwirkungen mehr.
  #29  
Alt 01.06.2003, 18:52
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Also bei Chemo Asthma und Schmerzen habe ich eigene Erfahrungen mit Cannabis. Daher gibt es auch meine Page http://www.hanfheilt.de -
wäre schön, wenn die/der Eine oder Andere von Euch mir seine Erfahrungen zur Verfügung stellt.
ansonsten empfehle ich den IACM (Internationale ARbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin) hab den Link gerade nicht im Kopf - ist aber auch auf meiner Seite zu finden.
Gruß
und gute Besserung an alle
Nuunanuuna@hanfheilt.de
  #30  
Alt 03.06.2003, 00:49
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Als Heilmittel mein uneingeschränktes JA. Als Betroffener (kleinzelliges Bronchialkazinom) warne ich allerdings vor dem Rauchen.

Es gibt Altenativen zum Rauchen. Tropfen und/oder Tabletten. Diese werden auch vom Arzt verschrieben und man braucht sich da nichts "illegal" zu besorgen.

Was mich aber interessiert ist folgendes: Es ist unbestritten, daß Tabak rauchen krebserregend ist. Wie ist das mit "Gras" und wie ist das mit "Dope"? Wie ist das mit den Blättern der Cannabispflanze? Hat da jemand wissenschaftl. gesicherte Erkenntnisse?

Gruß

Klaus
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