Mutter 12cm lebertumor - Krebs-Kompass-Forum seit 1997

basti83 · #1 06.02.2009, 00:29

guten abend,

bei meiner mutter wurde letzen mittwoch ein 12cm großer lebertumor im 2/3
lebersegment festgestellt.

seit einigen monaten hatte sie einen leichten knubbel am oberbauch. da sie
sehr schlank und sportlich ist (jeden tag 1h joggen) und sie keinerlei
beschwerden hatte/hat, wurde es von den ärzten nach ultraschall als
muskelbildung abgetan. ein ct mit kontrastmittel hat dann letztendlich die
schlimme diagnose gebracht.
nach den diversen folgeuntersuchungen in dieser woche (darmspiegelung,
magenspiegelung, ct, ultraschall, biopsie etc) stellte sich heraus, dass es ein
bösartiger, primärer lebertumor ist.
die tumormarker waren alle negativ und anscheinend gibt es keine anderen
krebsherde im körper. ihr leberwert liegt bei 190, das ist anscheinend auch
den umständen entsprechend gering.

immerhin ist das eine verbesserung der ersten diagnose, die eine metastasen-
ansammlung in der leber und einen anderen tumor irgendwo im körper vermuten
ließ.
die gewebeproben werden noch weiter untersucht um genauere informationen
zu erhalten. ebenfalls wurde nochmal eine blutprobe entnommen um auf einen
weiteren tumormarker zu prüfen. (APF nehme ich an)
der aktuelle stand ist, dass meine mutter eine chemotherapie bekommen soll
um den tumor zu verkleinern und danach erst soll eine operation folgen.
genauers wird morgen besprochen.

ich war bei den besprechnungen leider nicht dabei und habe alles nur aus gesprächen
mit meinen eltern. meine frage ist nun, wie die prognose aussehen könnte...
die diversen unterschiedlichen informationen, die man im internet findet sind
leider eher verwirrend als hilfreich.

ist in diesem zustand eine heilung möglich, oder wird es darauf hinauslaufen,
dass man nur noch versucht die restliche zeit möglichst angenehm zu gestalten?

wie kann es sein, dass der tumor so groß ist und noch keinerlei beschwerden
aufgetreten sind?
warum ist der leberwert 'nur' bei 190 wenn man von werten bei leberkrebspatienten
von über 1000 liest.
wir hatten die ganze woche gehofft, dass es sich um ein gutartiges geschwür handelt...

vielen dank im voraus und verzweifelte grüße,
sebastian

katzenmutti81 · #2 06.02.2009, 07:02

hi basti

die diagnose leberkrebs ist sehr sehr hart und vorallem die aussichten auf eine heilung sind leider sehr klein...
deine mam hat doch das glück, dass man sie noch mit chemo und einer allfälligen operation behandeln kann... dass ist schon mal ein guter anfang...
bei meinem paps wurde der tumor festgestellt, und es hiess von anfang an, da kann man nichts mehr tun... dass ist verdammt hart... nun sind seit der diagnose 5 monate vergangen, in den ersten 3-4 monaten ging es ihm noch recht gut, doch jetzt, seit ein paar wochen hat sich sein zustand extrem verschlechtert... :-( er liegt jetzt im krankenhaus und es werden einfach nur noch die symptome bekämpft... er isst kaum mehr was, ist meistens am schlafen und ab und zu nicht mehr ansprechbar... dass tut verdammt weh, ihn so zu sehen... nun müssen wir uns mit dem tod auseinandersetzen, auch wenns verdammt hart ist...
ich will dir keine angst machen, aber primär ist leberkrebs eine eher schlechte prognose mit wenig chancen auf eine heilung.
aber eben wie gesagt, deine mama hat glück und man kann wenigstens noch versuchen das krebswachstum zu dämmen...

ich wünsche dir und deiner familie ganz viel kraft und deiner mama natürlich gute besserung...

ganz liebe grüsse
jacky-katzenmutti

*Anoli* · #3 06.02.2009, 14:43

Hallo Basti,

so eine Diagnose ist ja wirklich erstmal ein totaler Hammer, sowohl für den/die Betroffene als auch für die Familie und Freunde!

Um dir einfach mal ein bißchen Mut zu machen habe ich dir mal folgenden Link kopiert: http://www.krebs-kompass.org/forum/s...ad.php?t=35202

Hier kannst du mal in ganz groben Zügen meine Geschichte nachlesen, du kannst daran sehen, daß einfach nichts unmöglich ist. Kein Arzt der Welt kann sich anmaßen, irgendwelche Prognosen abzugeben, du findest auch hier in den verschiedenen Foren jede Menge 'Stehaufmännchen', bei denen sich diese Krankheit dann doch völlig anders entwickelt hat als es von den Medizinern prophezeit wurde.

Es ist schon eine große Herausforderung die einem das Leben da so einfach vorsetzt, aber du kannst dir sicher sein, daß man in solchen Ausnahmesituationen auch eine besondere Stärke entwickelt, die man in dieser Form gar nicht für möglich halten würde.

Auf alle Fälle war es eine sehr gute Idee, dich hier anzumelden, hier weiß einfach jeder wie sich das anfühlt und du findest hier ganz wunderbare Menschen die dir einfach immer gerne zur Seite stehen weil sie diese Situation einfach nur zu gut kennen. Du kannst dir hier alle Ängste und Kummer von der Seele schreiben und auch den einen oder anderen guten Rat im medizinischen Bereich finden, was ganz einfach eine große Hilfe ist.

Daß es deiner Mutter soweit recht gut geht ist allemal eine gute Ausgangssituation um das alles jetzt in Angriff zu nehmen.

Alles Liebe für dich und besondere Grüße an deine Mam,

Ilona

Nur wer an Wunder glaubt ist ein Realist.

Sara25 · #4 06.02.2009, 17:27

Hey Basti,

Ich bin so ein STEHAUFMÄNNCHEN

Als erstes: KOPF hoch... die welt ist noch lange nicht untergegangen.... ich selbst bin auch an diesem mist erkrankt.... ich habe auch erst eine chemo direkt in der leber bekommen und dann eine op, bei der mir 3/4 der leber entfernt wurde... leider kam der sch... krebs in leber und lunge zurück.... Es ist nicht leicht und glaub mir ihr werdet erfolge haben aber auch niederlagen erleben. Aber es ist noch laaaange keine Todesurteil... hör ja auf im Netz zu forschen... ich habe es auch nicht mehr gemacht. Im Netz stand das ich nur noch 6 monate zu leben hätte.... ganz großer QUATSCH!!!!! Das war nämlich im August... jetzt sind 6 minate um und ich bin so lebendig, das glaubst du gar nicht

wenn du möchtest kannst du ein wenig in meinem Theard lesen was alles bei mir gemacht wurde und gemacht wird... klar gibt es nebenwirkungen aber wenn deine mama ansosnten gesund ist und eigentlich gut in Form, gibt es keinen grund warum sie nicht weiter leben kann... Keiner kann mir sagen wie lange ich habe oder ob ich geheilt werde. Aber mir hat mal eine Frau im KH gesagt " Halte so lange wie möglich durch die medizin wird was finden" und ich denke gebau so ist es. Vor 5 Jahren gab es gegen diese sch... krankheit nix, jetzt gibt es diese chemo und Nexavar.... ich kann die nur sagen lasst euch nicht hängen aber ignoriert es nicht. Ich bin seit dem zu hause und arbeite nicht mehr aber ansonsten geh ich weiter feiern udn habe einfach spaß am leben.... natürlich habe ich auch so meine teifs, wie du in meinem Theard auch lesen kannst. Aber man kann verdammt viel ertragen und überstehen ....

Wo kommt ihr denn her????

http://www.krebs-kompass.org/forum/s...ad.php?t=35429

Wenn du magst kann ich dir auch in einer pn mal so einige tips geben worum ihr euch kümmern solltet.... meine mama und ich mussten uns da auch ganz lange durch beissen aber so langsam bekommen wir licht ins dunkele.... es geht um ämter und so weiter... aber erst mal versucht diese nachricht zu verdauen... wenn du fragen hast, kannst du dich gerne melden....

LG Sara

basti83 · #5 10.02.2009, 15:51

vielen dank für eure antworten!

nach diversen verschiebungen gibt es nun eine diagnose:
es ist ein adenokarzinom in der leber. CUP (cancer of unknown primary)
wurde ebenfalls genannt, da alle weiteren untersuchung ohne befund
waren! es gibt also keinen hinweis auf einen noch vorhandenen
primärtumor. (es kann in diesem seltenen fall anscheinend so sein,
dass der körper einen kleinen primärtumor selber heilen kann, aber zu
schwach für die ausgeprägten metastasen ist)

meine mutter hat heute einen port gelegt bekommen und heute abend
oder morgen geht die chemotherapie los.

jetzt heißt es daumendrücken und hoffen dass der tumor kleiner wird
oder sich abkapselt und schnell operiert werden kann.

lieben gruß aus köln,
sebastian

basti83 · #6 12.03.2010, 00:37

nach etwas mehr als einem jahr ist nun alles gut ausgegangen:

die chemos haben alle gut angeschlagen, die operation war sehr schwierig,
hat aber gut funktioniert. (operiert wurde meine mutter in frankfurt von prof. bechstein + team)
der befund nach der operation war ein gallengangkarzinom mit großen lebermetastasen.

es gab eine anschließende bestrahlung, da es keine r0 resektion war,
und nun sind alle bisherigen folgeuntersuchungen tumorfrei!!

all das trotz damals extrem schlechten prognosen.

liebe grüße und nie die hoffnung aufgeben!

basti