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  #1  
Alt 30.06.2013, 23:42
mamma1950 mamma1950 ist offline
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Ort: Düsseldorf
Beiträge: 13
Standard 6 1/2 Wochen ist es her,das sie ging...........

Ihr Lieben,
möchte mich mal wieder melden.
Der Alltag läuft so dahin,ich funktioniere-wenn es mir grad nicht gut geht,der Schmerz zu gross ist-werde ich Unruhig,beschäftige mich

6 1/2 Wochen ist der Anruf meines Bruders her,das Mutter gestorben ist.
Schon solange oder doch erst.....
Mittlerweile habe ich die Wohnung meiner Mutter geräumt und das war auch gut so.Diese Aufgabe habe ich meinem Bruder abgenommen-er wollte/konnte es nicht,wollte einen Entrümpler reinstecken.Viel habe ich verkauft,einiges musste leider auf dem Spermmüll.Ich habe etwas behalten und auch eine Andenkenkiste fertig gemacht,mit ihrer Lieblingsstrickjacke,oft getragenen T.Shirts,etc.
Während des Packens und Ausräumen hatte ich Null Gefühle (Selbstschutz?)---bei mir Daheim habe ich oft gedacht "Was mache ich da überhaupt?".

Ein Wunsch ging in Erfüllung:Habe mir immer gewünscht von ihr zu träumen-egal was,hauptsache etwas träumen.
Am 38. Tag nach ihren Gehen träumte ich:Ich kam in ihre Wohnung,sie stand dort und einen Teil ihres Wohnzimmerschrankes wurde zurück gebracht (hatte ihn verschenkt).Fragte sie ,warum die Teile vom Schrank zurück gekommen sind.Sie meinte,die Leute haben nicht soviel Platz.Sie ging dann zur Wohnungstüre,meinte ,sie geht jetzt,ich fragte ob ich sie nochmal drücken darf,wir sind ja im Streit auseinander gegangen--ich habe sie gedrückt---es tat soooooooooooo gut und auf einmal war sie weg--wie in Luft aufgelöst---einfach weg.
Sie sah in meinen Traum so gesund aus wie vor der scheiss Diagnose.
Bin aufgewacht und war erstmal verwirrt.Sie war so nah und auf einmal ganz weg.
Ein paar Tage später war der Sperrmülltermin und es war okay---ich deute es so:Es ist in Ordnung das ich den Rest wegwerfe,sie war nochmal in ihrer Wohnung und sie ist mir nicht mehr sauer,weil ich sie drücken durfte.Sie war immer so,das sie an allem was zu meckern hatte und im Traum meckerte sie nicht.

Jetzt muss ich weinen,jetzt grad tuts wieder so weh und ich würde die Zeit so gerne nochmal zurück drehen.
Kann grad nicht weiterschreiben........dabei würde ich gerne weiter schreiben,habe doch auch noch Fragen an euch.............


LG Steffi

Geändert von mamma1950 (30.06.2013 um 23:45 Uhr)
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  #2  
Alt 02.07.2013, 03:51
Ayslinn Ayslinn ist offline
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Registriert seit: 30.07.2012
Beiträge: 15
Standard AW: 6 1/2 Wochen ist es her,das sie ging...........

Hallo Steffi,

erstmal tiefes Mitgefühl, dass du deine Mutter verloren hast.

Als ich in deinem Beitrag gelesen haben, dass dein Wunsch nach einem Traum mit deiner Mama in Erfüllung ging - habe ich mich für dich gefreut! Ja, auch wenn es unsagbar traurig ist, dass auch deine Mutter den Weg gegangen ist, den wir noch vor uns haben, aber ein Traum verbindet uns wieder. Und ja - auch mir geht es so, dass ich von meiner Mama träume. Nicht nur Schönes, sondern auch Momente wo wir uns gestritten haben - so, wie das Leben eben auch war! Ich versuche nicht viel zu "deuten" sondern genieße einfach die Zeit in der ich meiner Mama wieder nahe sein kann - auch wenn es nur geträumt ist. Aber es ist oft so real und so innig, dass es mich einfach nur "erfüllt" und ich spüre, dass sie eben weiterhin ein Bestandteil meines Lebens bleiben wird und nicht einfach verschwindet auch wenn sie nicht mehr greifbar ist - und das tut mir einfach nur gut.

Herz und Verstand arbeiten eben oft "gegeneinander"... so ein Traum schafft es zumindest bei mir, dass sich beide wieder "unterhalten" (bildlich gesprochen).

Ich hoffe, dass dir dein Traum auch etwas "innerlichen Frieden" zurückgegeben hat. Weisst du, ein Abschied auf immer ist und bleibt ein Einschnitt ins Leben - auch wenn man sich "scheinbar" nicht so vertragen hat - trotzdem die Verbindung zwischen Mutter und Kind ist etwas besonderes.

Streit gehört zum Leben... bei den einen mehr, bei anderen weniger... bei dir und deiner Mama hat er wohl auch zu eurem Leben gehört... trotzdem habt ihr euch immer wieder angenähert - warum also auch nicht über den Tod hinaus... mach dir keine Vorwürfe mehr. Und in deinem Traum hat deine Mama dir ja auch keine Vorwürfe gemacht oder?

Du hast das schon geschafft, was ich noch nicht mal in Erwägung ziehe - "Entrümpeln" und Entscheidungen treffen "was bleibt oder geht"... dabei ist ist das mit meiner Mama schon ein bisschen mehr wie 6 Monate her...
Dein Bruder wird dir dankbar sein, dass du ihm diese Bürde abgenommen hast. Was der eine nicht schafft, schafft der andere - meine Schwester schirmt mich auch gerade ab, weil mein Vater "ausmisten" will. Ich mach dafür anderes.

Hoffentlich hört sich dass jetzt nicht zu "schmalzig" an aber ich wünsche dir weiterhin: träume von deiner Mama, bis du deinen "Seelenfrieden" findest.

Und was sind schon 6 1/2 Wochen? - du steckst doch noch am Anfang von deiner Trauerzeit... und mich würde es innerlich zerreißen, wenn ich mit meiner Mama im Streit auseinander gegangen wäre... gib dir Zeit!
Soll ich dir einen Rat von meinem Therapeuten geben?!
"Setz dich nicht unter Druck und versuch nicht das Rad zurückzudrehen, die Vergangenheit kann man nicht mehr ändern und du kannst auch nicht wissen was die Zukunft bringen wird. Wichtig ist nur, dass du weder in der Vergangenheit noch in der Zukunft "lebst"... sondern in der Gegenwart im jetzt... den hier spielt sich das Leben ab und hier kannst du augenblicklich Einfluss nehmen."
(Anmerkung: ich kann nur "kluge" Ratschläge geben , sie umzusetzen ist ein anderes Thema!)

Auch wenn wir uns nicht kennen ... fühl dich umarmt!

Stille Grüße durch die Nacht
Ayslinn
__________________
Schöne Grüße
Ayslinn

Das sind die Starken im Lande,
die unter Tränen lachen,
ihr eigenes Leid vergessen
und anderen Freude machen.
(Franz Grillparzer... Lebensmotto meiner Mutter)

Ich trage dich in meinem Herzen
trotzdem vermisse ich dich, Mama!
*02.07.1956
+11.12.2012

Diagnose Brustkrebs 15.11.2007
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