Meine Mama ...

[Veilchen]

Hallo,

bin neu hier und wollte mich kurz vorstellen. Ich bin 33 Jahre alt und im Moment in Elternzeit. Meine Tochter wird im März 2 Jahre alt.

Sie hängt so sehr an ihrer Oma ..... letzten Dienstag bekamen wir die Diagnose .. Großer Rachentumor. Wahrscheinlich mit Befall des Kehlkopfes.... meine Kleine fragt immer nur nach Oma, Oma, Oma. Was soll ich nur tun??

Im Krankenhaus wurde nach der Biopsie eine Untersuchung nach der anderen gemacht. Wenn ich alles richtig verstanden habe, hat der Krebs noch nicht gestreut. Er sitzt nur sehr weit hinten im Rachen, so dass er nicht entdeckt wurde. Länger als 1/2 Jahr hat meine Mutter schon Schmerzen beim Schlucken.

Die OP ist für nächsten Donnerstag vorgesehen. Sie soll den ganzen Tag dauern und sehr schwierig sein. Das Loch im Rachen soll mit Haut aus dem Unterarm gestopft werden. Es soll eine sehr schwierige OP sein. Ich weiß gar nicht, wie ich diesen Tag meistern soll. Nur meine Tochter hält mich aufrecht. Sie braucht mich schließlich. Aber auch ich brauche meine Mama!! Sie ist erst 60 und hat sowas nicht verdient!!

Mein Papa starb bereits mit 55 Jahren an Darmkrebs - inoperabel. Wir hatten noch genau ein halbes Jahr nach der Diagnose, dann ist er gestorben.

WARUM DAS ALLES? Ich möchte nur noch schreien!!

Danke fürs Zuhören!
Veilchen

[Ylva]

Hallo Veilchen,
ersteinmal herzlich Willkommen hier, auch wenn es ein trauriger Grund ist , dass wir uns hier treffen. Dennoch hat mir der KK als meine Mutter an BK erkrankt ist, sehr geholfen.

Auf die Frage WARUM , gibt es leider keine Antwort und doch fragen wir uns immer wieder, WARUM?

Ich drücke deiner Mama ganz feste die Daumen, dass sie die OP gut übersteht, und an dich werde ich denken, denn ich weiß wie ohnmächtig und hilflos man sich fühlt. Viel tun können wir nicht, nur DA SEIN und das ist für unsere Angehörigen meist schon sehr viel!!!

Niemand hat es verdient, an dieser scheixx Krankheit zu erkranken. Es hat lange gedauert bis ich es annehmen konnte, dass meine Mutter, die auch noch sehr jung ist Krebs hat! Mittlerweile akzeptiere ich es (was soll man auch sonst tun??) aber ich kämpfe. Sie kämpft. WIR kämpfen. Und wir sind füreinander da. Es gibt gute und schlechte Tage, es geht auf und ab!

Es hilft ungemein, wenn man sich hier alles von der Seele schreiben kann. SCHREIB VEILCHEN, schrei deine Angst hinaus.

Ich wünsche Euch alles Gute!

liebe Grüße
Ylva

[Veilchen]

Hallo,

danke für deine Antwort. Ich komme zur Zeit nicht viel ins Internet. Es wird in letzter Zeit alles zu viel. Meine Tochter war jetzt auch noch krank und ich musste drei Mal zum Dok bis sie vernünftige Medikamente bekam.

Seit heute morgen ist meine Mutter wieder im Krankenhaus. Als ich heute Mittag da war, wollte die Ärztin nochmal alles mit uns besprechen. Meine Mutter war geschockt, was dort alles erzählt wurde. Sie hat versucht ihre Gefühle vor mir zu verbergen, aber ich kenne sie zu gut. Sie hat solche Angst und ich kann sie ihr nicht nehmen. Sie war immer für mich da und jetzt kann ich nicht helfen.

Sie sagten uns heute, dass die op durchaus bis ca. 18 Uhr dauern kann. Morgen werden nochmal Untersuchungen gemacht und Blutreserven bestellt. Wenn doch nur schon Freitag wäre und wir die OP hinter uns hätten.

Ich hoffe es geht alles gut!!

[Ylva]

Ich wuensche euch auch allen das es gut geht !!! Nie die Hoffnung aufgeben und feste daran glauben. Auch Mama musste einige OP´s über sich ergehen lassen und ich weiss wie man sich fühlt...hilflos, leer, machtlos, wütend, einsam...ich denk fest an dich

[Mama79]

Ich drücke euch auch so sehr die Daumen.

[Chrigissi]

Auch ich drücke die Daumen für euch.
Meiner Schwester wurde das linke Bein amputiert.
Wir kämpfen auch weiter. Wenn es auch oft Tränen gibt, man muß nach vorn blicken.
In diesem Sinne, fühl dich

[Veilchen]

Hallo,

war jetzt einige Tage nicht hier.

Nach der schlimmen Diagnose lief alles gut !!! Möchte jetzt allen hier Mut machen.

Meine Mutter wurde am Donnerstag ca. 9 Stunden operiert. Und was soll ich sagen? Der Kehlkopf konnte gerettet werden. Juchhuuuhhh.
Es war eine sehr schwere OP. Es wurde der Tumor im hinteren Rachenbereich und die Lymphdrüsen entfernt. Das entstandene Loch wurde mit der Haut vom Unterarm genäht. Dieses Loch widerum mit der Haut vom Oberarm genäht. Die Stelle am Oberarm wurde mit künstlicher Haut zu gemacht.
Nun hat meine Mutter einen Luftröhrenschnitt, einen dick eingegipsten Arm und kann natürlich nicht sprechen.

Schon am Freitag wurde sie von der Intensiv entlassen. Gestern bekam sie noch eine Blutkonserve, weil ihr Arm sehr stark blutete.

Ich kann es gar nicht glauben, aber der Arzt sagte, sie hätte wirklich sehr gute Heilungschancen, wenn sie nicht mehr rauchen würde.

Klar steht uns jetzt noch ein schwerer Weg bevor, aber das schaffen wir auch noch.
Nächste Woche wird sie langsam damit anfangen, wieder Schlucken zu lernen. In ca. 6 - 8 Wochen bekommst sie dann Bestrahlung.

Bitte Leute gebt nicht auf, auch wenn die Diagnose noch so schlecht ausfällt! Ich kann es immer noch nicht glauben.

Wünsche euch allen viel viel Kraft!!!

Danke für eure lieben Worte. Chrigissi - alles Gute für Deine Schwester!! Ich drücke auch euch die Daumen, dass alles gut wird!!

Liebe Grüße