Hat es meinen Vater auch erwischt????

[Venusberg]

Hallo liebe Forumsmitglieder,

kurz zur Geschichte meines Vaters (72 Jahre): Heute vor genau zwei Wochen hatte mein Vater einen Herzinfarkt und kam eine eine Spezialklinik und wurde entsprechend behandelt. Die notwendigen Untersuchungen ergaben, daß mein Vater wohl in der letzten Zeit immer etwas wenig getrunken hat. Sein Trinkverhalten wurde strikt überwacht.

Nun begannen die Probleme mit dem Wasserlassen. Bereits am Dienstag war es so schlimm, daß sie einen Katheter legen mußten. Der hinzugezogene Urologe stellte fest, daß die Prostata fünf Mal so groß ist wie normal und verordnete Tabletten (welche weiß ich nicht). Am Sonntag wurde dann der Katheter gezogen und es sah erst auch ganz gut aus. In der Nacht wurde es dann aber wieder so schlimm, daß erneut ein Katheter gelegt werden mußte, der jetzt 14 Tage drin bleiben muss.

Ich habe meinen Vater beauftragt, nach dem PSA-Wert zu fragen. Dieser liegt bei ihm bei 70. Was genau bedeutet das jetzt. Ist das Krebs? Steigt der PSA-Wert auch, wenn es sich um eine gutartige Vergrößerung der Prostata handelt?

Leider kann operativ im Moment nichts gemacht werden. Die Herzärzte sagten, es müssen mindestens vier Wochen vergangen sein.

Bitte um Hilfe. Danke.

L.G.
Venusberg

[Hansjörg Burger]

Hallo,

ein PSA-Wert von 70 deutet leider auf einen fortgeschrittenen Prostatakrebs hin. Wobei die Beschwerden mit dem Wasserlassen damit nichts zu tun haben müssen, dafür ist normalerweise die gutartige Vergrößerung verantwortlich.

Aber alles Spekulieren hilft Euch im Moment nicht. Dein Vater soltle sich einer Biopsie unterziehen, die - wenn Prostatakrebs gefunden wird - nähere Aufschlüsse über das Stadium und die Aggressivität gibt. Erst dann kann man in Abhängigkeit vom Alter Deines Vaters und von seinen Nebenerkrankungen über eine sinnvolle Therapie entscheiden.

Der PSA-Wert kann auch durch eine gutartige Vergrößerung der Prostata und/oder durch eine Prostataentzündung erhöht sein. Aber nicht in dem Maße!

Herzliche Grüße

Hansjörg Burger
Selbsthilfegruppe Prostatakrebs Rhein-Neckar e.V.

[Venusberg]

Lieber Hans-Jörg,

vielen Dank für die Auskunft. Das Warten, bis die Herzärzte das go für das weiteren Vorgehen geben, ist das schlimmste.

Würdest Du eine Uni-Klinik für die weitere Behandlung favorisieren. Im Moment ist er ja noch in einer Herzklinik in einem kleineren Ort, die ein allg. Krankenhaus vor Ort haben.

Ich bin ja der Meinung, das Uni-Kliniken was Forschung und Behandlung von Krebs angeht, die besten sind - oder liege ich hier falsch.

L.G.
Venusberg

[Hansjörg Burger]

Hallo,

wahrscheinlich können die Ärzte im Augenblick Deinen Vater nicht biopsieren, weil der vermutlich Blutverdünnende Mittel wie Makumar bekommt.

Diese sind vor der Biopsie abzusetzen.

Jetzt muss erst einmal das Ergebnis der Biopsie abgewartet werden.

Die würde ich TRUS-gesteuert an einer urologischen Klinik vornehmen lassen.

Uniklinikine sind meistens gut; insbesondere für die Einholung einer Zweitmeinung.

Jetzt nicht vor Ungeduld verzweifeln, beim Prostatakrebs läuft so schnell nichts davon, weil er normalerweise langsam wächst, inbesondere beim älteren Menschen.

Im Übrigen dürfte er, wenn Dein Vater überhautp PK hat, schon Jahrzehnte in seinem Körper sein, so daß es auf ein paar Wochen nicht darauf ankommt.

Alles Gute!

Hansjörg Burger