Hilfe für meine Bekannte - München Grosshadern - Krebs-Kompass-Forum seit 1997

kurt_wanjiku · #1 02.08.2005, 23:49

Hallo,

ich schreibe diesen Text für meine (ausländische) Bekannte(34J), da sie mit der deutschen Schrift nicht sonderlich klar kommt.

Meine Bekannte hat bereits vor über drei Monaten einen Knoten in Ihrer Brust entdeckt. Aufgrund der Umstände(keine Krankenversicherung, kein Geld, kein Vertrauen in arabische Ärzte, eigene Dummheit)hat es bis vor zwei Wochen gedauert, dass sie die Diagnose Brustkrebs erhalten hat.
Im Eilverfahren ist sie jetzt wieder nach München zurück(nach 4 Jahren im Ausland) um eine vernünftige Behandlung zu erhalten.
Da sie nur ihre Schwester in München hat, versuche ich auf diesem Weg auch einige Informationen zu erhalten.

In ihrem Report(der stammt noch aus dem Ausland)steht etwas von ductal invasiven Karzinom mit einer Größe von 5cm und leicht geschwollenen Lymphknoten.

Sie hat gestern in München-Grosshadern eine Mammographie, EKG(?) und eine Untersuchung der Lunge(Röntgen?) erhalten.

Jetzt soll am nächsten Mittwoch 10.08 eine MRT folgen.

Es ergeben sich natürlich eine Menge Fragen und vielleicht könnt ihr ja helfen.

1. Ist sie in Grosshadern gut aufgehoben oder würdet ihr unbedingt eine andere Münchner Klinik empfehlen?

2. Sind 10 Tage bis zur MRT normal? Laut Ärzte dauert es sogar bis zu drei Wochen, bis ein Termin frei ist. Aber 10 Tage erscheinen wie eine Ewigkeit.

3. Ich habe jetzt hier von den Sentinel-Lymphknoten gelesen, aber dieses Verfahren wird wohl noch nicht überall angewendet. Mir scheint dieses Verfahren als ein absolutes "Muß" bei Brustkrebs. Soll man darauf bestehen wenn die Ärzte das nicht vorhaben.
4. Ich habe hier auch gelesen, dass man nach Möglichkeit an Studien teilnehmen soll, da dadurch eine bessere Behandlung zu erwarten ist. Kann mir dazu jemand etwas näheres erklären
5. Da sie ein (deutsches) Kind hat, ergeben sich hier auch noch weitere Probleme mit der Betreuung. Welche Organisation könnte denn hier weiterhelfen?

Ich weiß das ist wirklich ein langer Text, aber ich hoffe dass ihr dennoch einige Tipps geben könnt.
Der Krebs ist schon schlimm genug, aber so plötzlich aus seinem Umfeld gerissen zu werden und Freunde,Arbeit,Wohnung zurücklassen zu müssen ohne zu wissen wie es hier weitergeht ist eigentlich psychisch kaum zu verarbeiten.

Vielen Dank für eure Mühe

Martina Gundrum · #2 04.08.2005, 11:59

Hallo Kurt,

wenn deine Bekannte in der Klinik behandelt bzw. OP hat. So gibt es dort einen Sozialdienst an den man sich auch wenden kann.

Ansonsten kann man sich auf der Gemeinde des jeweiligen Ortes infomieren über Kinderangebote oder soziale Einrichtungen informieren.

Auch die Kirchen bieten oftmals Gruppen an zur Unterstützung! Vielleicht kennen diese auch private Eltern oder Familien oder Mütter,welch in diesem Fall unterstützend helfen können.

Ich weiß nicht wie alt die Kinder sind??

Wünsch alles gute deiner Bekannten und Dir auch viel Kraft für Dich,die brauchst Du,um das ganze mit Ihr zu bewältigen.

Mit freundlichem Gruß Martina

#3 04.08.2005, 14:19

Hallo Kurt,

in Grosshadern seid ihr mit Sicherheit gut aufgehoben, es ist ein großenes Universitäts-Klinikum und auf dem neuesten Stand.

Ob eine Sentinel-OP möglich ist, entscheiden die ÄRzte, wenn der Verdacht auf Befall der Lymphknoten besteht, vielleicht eher nicht, dann geht man sicher lieber auf Nummer sicher und entfernt mehrere Lymphknoten.

Zur Kinderbetreuung habe ich keine Erfahrung, aber Sozialdienst oder Kirchen sind sicher ein Ansprechpartner. Habt Ihr keine Bekannten oder so, die auch Kinder haben und einspringen könnten? Du schreibst, sie hat eine SChwester in München, kann die nicht das oder die Kinder betreuen?

Alles Liebe
Goldmaus

kurt_wanjiku · #4 05.08.2005, 13:52

Hallo Martina, hallo Goldmaus!

Danke auch an euch beide.
Sie hat jetzt einen Termin am Dienstag bei der erwähnten Beratungsstelle in Grosshadern.

Ihre Schwester kann mit Sicherheit im Notfall einspringen, aber als Berufstätige bleibt halt unter der Woche wenig Zeit.
Für meine Bekannte ist es ein absoluter Neuanfang. Wohnung weg, Job weg, Freunde weg. Für das Kind(9J) muss ja auch eine Schule gefunden werden. Und da es die letzten 5 Jahre nur englisch gesprochen hat muss es wohl eine internationale Schule sein, da so gut wie keine Deutschkenntnisse mehr vorhanden sind.

Alles Gute und Kopf hoch.

Gruß
kurt