Brauche Hilfe!!!

[Conny44]

Meine liebe Heike,

dass mich euer Schicksal unendlich berührt, brauche ich sicher nicht nochmal betonen. Möchte aber was zu Mikes Mutter schreiben:

Ich weiß nicht, inwieweit die Krankheit schon fortgeschritten ist und ob sie einen Betreuer (glaube es aber nach dem bereits Gelesenen nicht) hat?
Ich denke, ihr solltet euch darum schnellstmöglich kümmern, sofern kein anderer Angehöriger zur Verfügung steht. Denn die Pflege packt Mike nicht.

Jörgs Mutter war auch demenzkrank, hat den Tod seines Vaters auch nicht wirklich geschnallt. Er kümmerte sich (trotz seiner Krankheit) bis Ende 2006 um sie, was ihm absolut die letzten Kraftreserven raubte. Einen Betreuer zu organisieren war unumgänglich, ebenso die Unterbringung in einem Heim. Schlussendlich kam es soweit, dass sie ihn für ihre Tochter hielt, als eine von vier Kindern (obwohl sie nur Jörg hatte).

So doll, wie euch das weh tut, aber es scheint die einzige vernünftige Lösung zu sein. Diese Krankheit wird weiter fortschreiten, ohne dass ihr darauf Einfluss haben könnt. Ihr werdet die Mama langfristig nicht mehr allein lassen können.

Liebe Heike, lass dich drücken!

[Eddi]

Guten Morgen liebe Heike,

für die Mama von Mike hast Du ja schon die richtigen Kontakte gefunden
(Kurzzeitpflege, Heimunterbringung, Antragstellung Pflegestufe).

Beim Amtsgericht sollte für die Mama von Mike wohl ein gesetzlicher Betreuer beantragt werden, damit dieser alles organisieren und regeln kann.
Nach Deinen Schilderungen kann Mike´s Mama wahrscheinlich nicht alleine zu Hause bleiben.

Mit der Krankenkasse würde ich über ein Eilverfahren zur Unterbringung im Pflegeheim sprechen bzw. über den weiteren Werdegang insgesamt.
Sollte die Mama dort aufgenommen werden, sollte parallel und unmittelbar ein Antrag beim Sozialamt für Heimangelegenheiten gestellt werden.

Da alles nicht an einem Tag geht, würde ich versuchen, Mike´s Mama erst einmal in ein Krankenhaus zu verlegen, damit von den dortigen Sozialdiensten die vorg. Dinge eingeleitet werden können. Das würde Euch auch die Regelung der dringlichsten Angelegenheiten ersparen, zum anderen wäre Mike´s Mama versorgt. Ihr müsstet Euch um Prozedere und Organisation der ganzen Angelegenheiten nicht kümmern.
Schwierig dürfte es insgesamt werden, wenn Mike´s Mama zu Hause bleibt, wegen ihrer Versorgung und wegen der Organisation von allem notwendigen.

Sollte Mike´s Mama zu Hause bleiben, würde ich mit der Krankenkasse sprechen über ambulante Versorgungsdienste etc.
Auch dann wird ggf. ein Antrag beim Sozialamt erforderlich, damit alles finanziert werden kann zu Hause, falls keine Gelder oder Vermögen zur Verfügung stehen.

Soweit aus der Ferne - Wenn Du weitere Fragen hast, frage gerne, ich kann Dir gerne helfen!

Das Leiden ist groß genug, um die Organisation von Mike´s Versorgung müsstet ihr nur die ersten Schritte einleiten, anderes kann in berufliche Hände gegeben werden.

Ich denke an Mike und Dich,
Eddi

[Eddi]

Liebe Heike,

in meinem Schlusssatz meinte ich natürlich Mike´ Mama und deren Versorgung.
Zumindest vorübergehend erscheint eine Krankenhausunterbringung am sinnvollsten, um alles weitere einzuleiten, was auch immer.

Also dann, liebe Grüße, vertraue Dir weiter auf das Richtige
Eddi

[heike_mike]

Hallo,

jetzt hatte ich schon soviel geschrieben,da meinte mein Laptop neu durchzustraten.

Nun versuche ich es nochmal mi letzter Kraft,viel ist wirklich im Moment nicht mehr.

Liebe Conny und lieber Eddi,
ich danke euch sehr für eure Antworten.

Diese Nacht war an Schlaf wie ihr euch denken könnt nicht zudenken.
Bis viertel vier habe ich noch im Internet nach Pflegeheimen gesucht dür Demnezkranke, mich über Demenz allgemein belesen und einfach gegooglet nach "Papa gestorben-Mama Demenz,was nun? "

Überall lief es im Endeffekt auf die Unterbringung in ein Heim aus.
Dies wird wohl unvermeintlich sein.
Gestern Abend habe ich auch nochmal mit Mike gesprochen und denke er ist mittlerweile auch soweit zu sehen das er sich auf sich konzentrieren muß und es leider nicht anders geht.
Heute kommt seine Nichte vorbei da wollen wir nochmal darüber sprechen,aber es wird sicher darauf hinaus laufen.
Auch deine Antwort liebe Conny hat mich in der Ansicht nochmal bestärkt,ich danke dir sehr dafür.

Was auch interessant war ist das mit dem gesetzlichen Betreuer. Wäre sicher eine Möglichkeit.
Werden am Montag die Dringlichkeit bei der Krankenkasse deutlich machen und ich hoffe jetzt einfach mal das sie uns da helfen.

Ich merke schon an welchem Limit ich laufe und meine Wut,Angst,Trauer und Enttauschung über die ganze Situation kann ich nicht in WOrte fassen.

Mike braucht Luft für sich. Dringend!!
Er hat seinen Papa verloren und das dies im Moment so in den Hintergrund tritt zerreisst mir das Herz.

Die geldlichen Sachen sind gleich das nächste Problem denn da ist nichts da.
Müssen wenn ich es die Nacht richtig gelesen habe auch die Fortzahlung der Rente für 3 Monate beantragen. Das sogenannte Sterbevierteljahr und die WItwenrente.
Alles zusammen mit ihrer Rente wäre dann der Rahmen für das Pflegeheim,der Rest muß sicher übers Sozialamt beantragt werden.

Wann , wie und wer da alles machen soll?
Da bleibt sicher nur die Möglichkeit solch einen Betreuers oder Sozialdienst??

Was mir auch grad sehr zu schaffen macht ist das ich am iMttwoch wieder zurück nach DD muß arbeiten und das aber für 10 Tage!! Gerade jetzt.
Auch das ich ja gerade in Chemnitz bin und Mike trotzdem abend allein mit seiner mama weil er dort schläft und ich bei ihm.
Dort ist keine Möglichkeit.

Es hat sich ein so tiefes Loch aufgetan. Irgendwie muß ich die Kraft finden um es zuzubuddeln.
Es muß und wird irgendwie weiter gehen.

Heute hat mein Bruder Geburtstag, es tut mir so leid das ich ihm nicht fröhlich gegenüber treten kann und mit ihm feiern kann.
Ich bin nur am weinen.
Haben heute Nacht kurz telefoniert,das muß reichen.
Habe ihm auch kurz von den Unterlagen erzählt, kopiere sie ihm-er möchte sie nun auch.
Mein Papa hab ich gestern gesagt das sein Sohn heut Geburtstag hat,da sagt er"ich versuche es nicht zu vergessen"
Mir fällt es nichts mehr ein.

Meine Oma mit der ich aber keinen Kontakt mehr habe eit dem Tod meiner Mama weil ich ja in ihren Augen da nur noch die Ersatzmutti für Thomas war hat einen Bauchdeckendurchbruch sagte mir Thomas heute Nacht.
Was das bedeutet weiß ich nicht, habe auch keine Kraft mich auch damit auseinander zu setzen.
Will ich auch nicht.
Aber es nagt trotzdem.

Es wird so kommt es mir langsam selbst vor auch unumgänglicg sein selbst zum Arzt zu gehen,Psychoonkel.
Ich kann einfach nicht mehr und muß doch für Mike stark sein.
Bis jezt ist er es,so tapfer. Wie lange hält er noch durch??

Ich fahre jetzt zu ihm bis heute Abend,hoffe etwas zu erreichen und den Tag zu überstehen.

Ich danke euch allen für eure Antworten.
Eddi und Connys werde ich Mike mal zeigen zur Unterstützung in der Entscheidung.

Drück euch.
Traurige Grüße Heike

P.S. Sorry für das wirre schreiben,fällt wirklich schwer,aber ich kann nicht sagen wie dankbar ich für dieses Forum bin,egal um was es geht-man ist nicht allein.

DANKE

[chrisi0211]

Liebe Heike!

Ich finde den Vorschlag die Mama von Mike erstmal in ein Krankenhaus zu geben wirklich sinnvoll, sie kann nicht alleine bleiben!!! Ein demenzkranker Mensch benötigt rund um die Uhr jemanden und das könnt Ihr nicht machen!!!
Bin mir auch sicher, dass dann ein Pflegeplatz schnell gefunden wird, darum kümmert sich dann das Krankenhaus - liebe Heike, so schwer es auch ist, es hat nichts mit "Abschieben" zu tun, Mike und Du, Ihr tut doch alles und Mike benötigt seine Kraft für sich!!! Es ist für einen gesunden Menschen schon eine sehr kraftraubende Aufgabe einen demenzkranken Menschen zu pflegen, geschweige denn, wenn man selber zu kämpfen hat .
Heike redet mit dem Krankenhaus, dort sind sie Euch sicher auch behilflich, was weiter gemacht werden muß und teilweise werden Euch sicher da bürokratische Dinge abgenommen - Ihr habt ohnehin genug mit dem Tod seines Vaters zu tun...

Und, lege Dich mal hin, nimm nötigenfalls was zur Beruhigung und versuche etwas Ruhe zu finden, es nützt niemanden was, wenn Du jetzt zusammenklappst. Vielleicht kannst Du etwas Urlaub bekommen oder Deinen Dienst mit einer Kollegin tauschen, so dass Du eben später ihren übernimmst mal für ein paar Tage? (Nötigenfalls gibts auch noch "Krankenstand") Heike, übernimm Dich nicht, Du bist Mike´s Anker und Fels in der Brandung, er braucht Dich jetzt soooo dringend... Ich muß ehrlich sagen, ich bin sicher nicht diejenige, die sich vor Arbeit "drückt" und in Krankenstand geht, aber Du bist doch momentan selber psychisch fertig und das rechtfertigt allemal einen Krankenstand! Du bist auch "nur ein Mensch", bitte achte auf Dich und auf Mike!!! (Arbeiten kannste noch Dein Leben lang und das ist eine echte Ausnahmesituation) - das wäre mal zumindest ein Anfang um das riesengroße Loch "zuzubuddeln" - ich drück´Dich mal ganz fest .

Mach Dir wegen dem Geburtstag Deines Bruders keine Gedanken, er versteht das doch!!! Von meinem Bruder die Verabschiedung war einen Tag vorm Geburtstag meines Mannes und am Geburtstag meines Schwagers - dass beide Geburtstage für dieses Jahr "ausfielen" war selbstverständlich...

Und natürlich für Deine Oma alles Gute!!!

Schick Dir ein großes Kraftpaket!!!
Elke

[stellina]

meine liebe heike,
mir bleibt nur, dir alle kraft der welt zu wünschen, daß du das alles durchstehst. alles läßt sich regeln, immer in kleinen schritten der reihe nach, das wichtigste zuerst. glaub mir, es geht, du schaffst das - und mike auch. ihr kommt auch wieder in ruhigere gewässer. ein psycho-doc wäre ganz bestimmt sehr gut für dich. du mußt dich auch mal fallen lassen können in solchen zeiten.
ganz feste umarmung, tina.

[Ylva]

heike,ich weiss nicht was ich schreiben soll..wieviel kann man ertragen? Kann man tragen? Kann mich den ganzen lieben vorschreibern nur anschliessen und nehme dich feste in den arm

[Petzi 59]

Liebe Heike,
dass es mir unendlich leid für euch tut, brauche ich nicht zu sagen.

Versuche jetzt einfach nicht in Panik zu verfallen , sondern wirklich Eins nach dem Anderen abzuarbeiten.
Ich denke Conny und Eddi haben dir da einen guten Leitfaden vorgegeben.
Macht euch eine Liste, das haben wir auch gemacht.

Ich schicke euch alle Kraftpakete die hier rumliegen und einen Engel, der auf euch Acht gibt.
Ich umarme dich
Petra

[Desi]

Ach mein Gott Heike, was muss ich da lesen?
mensch das tut mir so unendlich leid.
Als wenn ihr noch nicht genug an der Backe habt.
Mein Gott.
Aber ich denke auch das eine Unterbringung in einem Pflegeheim das beste für deine Schwiegermutter ist.
Da braucht ihr auch kein schlechtes Gewissen haben, sie wird da rund um die Uhr betreut.
Alleine zuhause ist denke ich mal in dem fortgeschrittenen Stadium der Demenz nicht mehr machbar.
Ich kenn das von unseren Pats, die kommen auf unglaubliche Ideen.
Vergessen den Herd auszumachen usw.
Und Mike braucht jetzt die ganze Kraft für sich, denke mal er leidet schon stark dran das er seinen Vater so plötzlich verloren hat.
Dann ist es gut, wenn er seine Mutter gut untergebracht weiss, und kann sich dann besser auf sich konzentrieren.
Ich schicke euch ein riesen Kraftpaket, das könnt ihr gebrauchen.
Und wegen dem gesetzlichen Betreuer informiert euch mal, das ist ne gute Sache, die regeln alles, vor allem auch das fiannzielle.

[heike_mike]

Hallo ihr lieben,
ich danke euch allen wirklich von ganzen Herzen.

Wir waren jetzt ein Stück spazieren.
Hier um die ecke ist ein heim der AWO.
Bin mal rein.
Die Leiterin war zwar nicht da aber eine ganz nette andere Frau.
Habe ihr unsere Situation geschildert.
Sollen morgen früh nochmal kommen,soweit sie es aber beurteilen konnte sind sogar Zimmer frei.
Auch ist dort die Kurzzeitpflege möglich auf die es auch ihrer Meinung nach hinauslaufen wird.

Auf was für Ideen Demenzkranke Menschen kommen bekomme ich hier so langsam mit.
Heute hat sie ihre Schuhe angezogen und weil der Senkel zu lang war nahm sie die Scherre und schnitt ihn ab.
Wenn es nicht alles so traurig wäre könnte man schon wieder lachen.
Dann wieder sagt sie aber zu Mike,der hat wohl keine Schuhe? Da fragt er wer und sie sagt Mike.
Er sagt,das bin ich und da sagt sie,na der der tod ist.

Das ist alles sehr hart. Aber es zeigt auch Mike das es wirklich anders nicht geht.

Sarah sagte heute,ich hatte Angst das Opa aufersteht!
Wie Jesus!
Haben sie grad in der Schule.
Es fällt sehr schwer Antworten für sie zu finden.
Haben aber Bilder vom Opa rausgesucht.
Will sie mitnehmen.
Habe auch gesagt sie kann immer mit Opa reden,er sieht und hört sie immernoch.
Und das er jetzt ein Stern am Himmel ist und sie bei schönem Wetter schauen kann nach dem hellsten Stern. Wenn sie ihn sieht,dann winkt er ihr zu.
Vorhin sagte sie ich freu mich auf heute Abend,da kann ich gucken und mit ihm reden.

Es gibt soviele traurige Momente.
Mike ist auch total traurig.
Und muß doch noch stark bleiben für Mama.

Es geht immer weiter nicht wahr?

Ich danke euch für den Zuspruch und die Tipps.
Auch den PN'S.

Traurige Grüße

[Sadie]

Liebe Heike,

gestern aus dem Urlaub zurück, führte mich mein (fast erster) Weg hierher zu dir. Ich hab sehr oft an dich/euch gedacht und gehofft, dass es euch gut geht. ich freue mich wirklich sehr, dass ihr ein paar schöne und sonnige Tage verlebt habt und es Mike soweit gut ging.

Geschockt haben mich dann aber deine letzten Einträge. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Euch bleibt aber auch nichts erspart. Es ist wirklich nicht fair. Ich nehm dich mal in den Arm, wenn ich darf.

Ich wünsch dir sehr, dass ihr eine für alle zufriedenstellende Lösung findet. KH finde ich eine gute Alternative für deine Schwiegermutter. Bürde dir bitte nicht mehr auf, als du leisten kannst. Ich wünsch euch ganz viel Kraft für die nächsten Tage.

Sadie, die gern Schöneres von dir gelesen hätte

[sanne2]

Hallo Heike,
schon lange bin ich stille Mitleserin bei Euch und es ist schlimm, was Ihr nun schon wieder bewältigen müsst!
Die AWO ist, denke ich mal, die richtige Anlaufstelle. Dort kann man Euch weiter helfen.
Kein Krankenhaus wird Deine Schwiegermutter aufnehmen, weil sie ein Versorgungsproblem ist. Klingt sehr hart, ist aber so!
Ideal wäre tatsächlich erst einmal die Kurzzeitpflege, die für insgesamt 4Wochen pro Jahr gewährleistet wird. Die Pflegekasse übernimmt die Aufwendungen von bis zu 1470 Euro.
Die Kurzzeitpflege wird auf Antrag bei der Pflegekasse genehmigt, wenn der Antragssteller schon seit mindestens einem Jahr einer Pflegestufe zugeordnet ist, ansonsten die Pflegestufe umgehend bei der Pflegekasse beantragen.
Des Weiteren würde ich mir für Deine Schwiegermutter überlegen, eine gesetzliche Betreuung, für die das Vormundschaftsgericht (Amtsgericht) zuständig ist, einzurichten. Das wäre mein ganz persönlicher Vorschlag.

Das Bestattungsinstitut, dass Ihr für Deinen Schwiegervater aufsuchen werdet, wird Euch bezüglich der noch zustehenden Rente beraten, jedenfalls war es bei uns so.
Es tut mir leid, dass ich hier so sachlich schreibe, aber ich denke mit ein paar Informationen ist Euch ganz gut gedient.
Ich kann mir gut vorstellen, was nun alles in Eurem Kopf herumschwirrt und man kann keinen klaren Gedanken fassen, kommt doch zu keinem Ergebnis, da man sich Gedanklich im Kreise dreht.
Lasst Euch von der AWO beraten, dass ist ein sehr guter Schritt.
Liebe Heike, Dir und Deinem Mike, natürlich auch Eurer Tochter, wünsche ich, dass mal irgendwann etwas Ruhe in Euer Leben einkehrt.
Ich könnte noch mehr schreiben, glaube aber, dass dieser lange Text erst einmal reicht!
Herzliche Grüße
Sanne

[annika1977]

Liebe Heike,

mir fehlen die Worte.
Soviel müßt ihr ertragen.

Mein aufrichtiges Beileid!
Ich wünsche Euch für die kommende Zeit ganz viel Kraft und Unterstützung.

[Morgana]

Liebe Heike,
sehr geschockt habe ich gelesen, was nun passiert ist.
Zunächst einmal mein herzliches Beileid zum Tod Deines Schwiegervaters.
So, wie Du es beschreibst...denke ich, dass Deine Schwiegermutter in ihrer Demenz sehr wohl verstanden hat, dass "er" gestorben ist; die Demenz hat immer auch ein "Mäntelchen", wo Dinge, die sehr schwierig und sehr eindringlich sind...eben verdrängt werden...In ihrer Demenz sucht sie, vielleicht wie ein kleines Kind danach...was da passiert ist? Ach, ich denke, sie weiß schon...dass ihr Mann gestorben ist. Sie hat keine Schuld, dass sie die Situation "so" eingeschätzt hat!
Auf jeden Fall kann sie nicht allein bleiben. Nein, auch Mike kann das nicht leisten! Es gab ja auch hier schon Ratschläge, wohin ihr euch wenden könnt.

Deine Gefühle, dass Mike nun um seinen Vater trauern muß, kann ich sehr gut verstehen. Mein Schwiegervater fiel 2005 mit 3. (schweren) Schlaganfall vom Fahrrad; wurde von einem zufällig vorbei fahrenden RTW aufgesammelt...
(Meine Schwiegermutter schlief bereits 2003 mit Herzversagen ein...)
Sein Zustand war so, dass er auf gar keinen Fall alleine zu Hause hätte überleben können. Also suchten wir einen Pflegeheimplatz. Wir beide waren ja volzeitig berufstätig.
....Schwiegervaters Demenz schritt unbarmherzig vorran. Weihnachten 2006 erkannte er uns nur nach längerem Nachdenken... Das war...ganz furchtbar belastend...weil mein Mann da seit 3 Monaten seine Diagnose hatte, von der wir Schwiegervater nichts (mehr) erzählt haben; unser 6 monatiger Kater dann wegen einer Immunerkrankung am 25.12.06 eingeschläfert werden mußte...weil ICH mich am ENDE fühlte...
Also...Schwiegervater starb dann nach mehreren Krankenhausaufenthalten: Fieber, Lungenentzündung; Treppensturtz selbst verschuldet....2007.
2007 war für meinen Mann das intensive Chemo-Jahr. Er hat viel gelitten, hat geweint, weil es seinem Vater so schlecht ging. Jaaa...das alles war für mich kaum zu bewältigen....War ich doch ganz fest an der Seite meines Mannes im Kampf gegen das "Mistding" in seinem Bauch und auch schmerzlich betroffen vom Leiden meines Schwiegervaters, den ich sehr gern hatte. Es zuckte mich gewaltig, wenn er seinen Sohn mit "Franz-Josef - schön, dass Du da bist! begrüsste (war sein verstorbener Bruder). Dann nach einigen "Hinweisen" freute er sich, das WIR da waren.
Heike...ich fühle mit Dir
Erinnert habe ich mich...an das:
Letzten Herbst ist eine Nachbarin; Alter: Mitte 70 auf dem Balkon an Herzinfarkt gestorben.
Gemerkt...wurde es auf tragische Weise: Am frühen Abend hat ihre Mutter (fast 100 Jahre alt; schwer dement) an die Wand zu den Nachbarn geklopft und gerufen: "Ich habe Hunger. Ich habe Hunger...". Die Nachbarn gingen dann in die Wohnung...und fanden...
Eine entfernte Verwandte reiste dann an um bei der sehr alten Frau zu bleiben.
5 Tage später mit Hilfe des Sozialdienstes konnte sie in ein Pflegeheim übernommen werden.

Was kann ich Dir noch sagen?

Ich drück Dich und wünsche Dir und Mike, dass ihr das gemeinsam verarbeiten könnt und, was ich ganz prima finde, Sarah einbeziehen konntet.

Ich denke, Dein Schwiegervater hat alles getan um seine Frau zu Hause zu versorgen. Es ist so tragisch, wenn der "Versorger" dann "ausfällt"....

LG
Morgana
P.S.: Oh...mein Schwiegervater fühlte sich irgendwann durch die PEG so beeinträchtigt, dass er einen Mitbewohner höflich um eine Schere bat...
Das Ergebnis war eine knapp über dem Bauch abgeschnittene PEG, deren Neu-Einrichtung wegen seiner Herzschwäche nur unter erheblichen Problemen möglich gewesen wäre...Das Heim wollte seine Hobbies fördern (Malen, Schnitzen...) Buntstifte gab es , aber...mit Messer konnte er nicht...sicher umgehen - er hat...an einem Wochenende die Nachtwache mit einem Küchenmesser angegriffen DEMENZ....

[chrisi0211]

Liebe Heike!

Ja, es geht immer (irgendwie) weiter... Ja, ich weiß, wie schwer es ist mit demenzkranken Menschen und gleichzeitig oft witzig, wenn´s eben nicht so traurig wär´. Meine liebe Schwägerin pflegt grad ihren demenzkranken Schwiegervater - er leidet unter Speiseröhrenkrebs und daher weiß ich, dass man sie eigentlich keine Sekunde alleine lassen kann. Wenn sie weg muß, springe ich ein, es ist ja nicht weit...

Heike, so sehr traurig das alles jetzt ist, besonders hart für Mike, Ihr werdet auch das packen - Ihr seid so ein tolles Paar. Für Kinder ist der Tod einfach unbegreiflich, tun wir Erwachsene uns damit schon sooo schwer, Kinder denken einfach anders, ich finde es total lieb, dass Du ihr das so mit den Sternen erklärt hast .

Ach, ich wünsche Euch mal für Morgen, dass das mit dem Pflegeplatz auf Anhieb klappt und ich hoffe, dass Ihr heute mal etwas Ruhe findet und vielleicht auch etwas Schlaf.

Gute Nacht
Elke