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  #1  
Alt 04.01.2009, 22:55
Jen84 Jen84 ist offline
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Registriert seit: 04.01.2009
Beiträge: 4
Standard Mein Papa

Hallo,
seit mehreren Tagen habe ich hier eure Beiträge gelesen und mich nun auch angemeldet.
Seit Mitte Dezember wissen wir, dass mein Papa Lungenkrebs hat.
Er hat auch Metasphasen in der Leber.
Morgen beginnt die Chemotherapie und wir alle haben Angst. Ich habe mir jetzt im Internet zwei "blaue Ratgeber" ausgedruckt. Auch wenn mir die ganzen Informationen nur mehr Angst machen- ich muss und möchte wissen, was jetzt auf uns zukommt... Ich hoffe so sehr, dass mein Papa die Chemo so gut es geht übersteht. Der Gedanke, dass er starke Schmerzen haben wird, macht mir so Angst.

Tut mir leid, dass ich so durcheinander schreibe, ihr seid ja allei in ähnlichen Situationen... Meine Schwester und ich waren bei meinen Eltern, haben versucht meinen Papa positive "Laune" zu schenken, haben auch zusammen lachen können. Meiner Mama ging es heute aber gar nicht gut. Sie war mit den NErven total am Ende, meinte ihr wäre absolut nicht zum Lachen zumute.

In einem Moment bin ich sehr zuversichtlich. Der Arzt meinte zu meinem Vater es bestünde 50:50 Chance, den Krebs total zu besiegen, aber auf jeden fall würde man dafür sorgen können, dass er lange damit leben könne. Im nächsten Moment kommen mir einfach nur die Tränen. Hat man ihm das nur gesagt, damit er ruhiger ist? Dürfen Ärzte Patienen so etwas "vorlügen"?
Vielen Dank fürs Lesen, es tut so gut, dass mal offen zu schreiben...
LG Jen
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  #2  
Alt 05.01.2009, 09:17
SIMO SIMO ist offline
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Registriert seit: 05.01.2009
Beiträge: 3
Standard AW: Mein Papa

Hallo Jen!

Ich kann nach empfinden wie du dich grad fühlst,bei meiner Mama wurde vor 6 Jahren jetzt im Januar auch Lungenkrebs fest gestellt und es war wie ein schlag ins Gesicht für uns, weil wir mit allem gerechnet hatten bloss nicht mit dieser Nachricht.
Ihr Tumor war damals ca. 5cm groß, was schon ziemlich groß ist, sie wurde in die Ruhrland Klinik nach Essen geschickt,weil sie dort auf Lungenerkrankungen spezialiesiert sind. Sie musste viele untersuchungen mit machen, bis erst entschieden wurden ist, was genau gemacht werden sollte.
Die Ärzte entschiedten sich für eine Chemo, weil der Tumor inoperabel war. Wir hatten große angst um unsere Mama, nicht nur davor das sie vllt sterben müsste,sondern auch ob sie die Chemo gut vertragen würde,ob sie schmerzen haben würde,all diese fragen gingen uns durch den Kopf.
Mitte ende Januar bekam sie dann ihre 1. Chemo in der Uni Klinik Essen,ich will hier erwähnen das diese Klinik wirklich sehr gut ist,sie haben dort ein Tumor Zentrum.
Meine Mama hat die 1. Chemo sehr gut vertragen, insgesamt bekam sie damals 9 Chemo´s jeden Montag.
Ab und zu hatte sie tage,wo sie nur im Bett liegen wollte,aber ansonsten hat sie diese gut vertragen. Sie verlor glaub ich nach der 3. Chemo schon ihre Haare und sie entschied sich ihre Haare ab zu rasieren, natürlich verlor sie da auch tränen,aber nach einiger zeit fand sie es gar nicht mehr so schlimm.
Zu den Chemo´s bekam meine Mama auch noch eine Strahlentherapie,die dazu führen sollte den Tumor ein zu kapseln.
Sie lag eine lange zeit im KH, für Chemo u. Strahlentherapie. Ihre haut war von den Straheln verbrannt.
Nach den Therapien, hat ihr arzt uns dann mit geteilt,dass der Tumor ein gekapselt ist und alles sehr gut aussieht,wir waren überglücklich.
Ca. 1 1/2 jahre später wurde uns dann mit geteilt das die kapsel wieder auf ist und sie wieder eine Chemo haben muss, wir haben gedacht das ist nur ein böser traum,aber das war es leider nicht. Diesmal aber bekam sie keine normale Chemo sondern eine Chemo in tabletten form, aber die war nur in einer Studie zu bekommen,meine Mama macht es mit, bei dieser Therapie gab es viele nebenwirkungen,die meine Mama auch merkte,aber ihr war es egal. Die Therapie verlief sehr gut, wir bekammen nur positive nachrichten. Der Tumor war stabil,er nicht gewachsen aber auch nicht kleiner geworden.
I-wann rief dann der arzt an und meinte das der Tumor gewachsen sei,aber der Arzt wollte trotzdem die Chemo fortsetzen in dieser zeit waren es viele Hochs und viele tiefs,aber meine Mama hat ganz tapfer weiter gekämpft. In der Studie waren 1000 Menschen und meine Mama die letzte die noch drin war, es war wie ein wunder für uns, die letzte gute nachricht bekammen wir dann im Dezember 2007, ihr tumor ist um fast 30 % kleiner geworden. Wir haben gedacht jetzt kann es nur noch berg auf gehen, aber da haben wir falsch gedacht. Am 7. Februar 2008, rief der arzt abends bei uns zuhause an und teilte uns mit das der Tumor sich wieder vergrößert hat und sie wieder eine Chemo machen muss. Es hat mir das herz aus der Brust gerissen, ich wollte es nicht glauben. Meine Mama bekam wieder 9 Chemo´s, bei dieser verlor sie aber keine Haare, ihr ging es aber nicht gut bei dieser Chemo, ihr wat oft schlecht und schwindelig. Im Mai bekam sie dann ihre letzte und sie war erfolgreich. Wir fuhren in Urlaub,alles war super. Im August dann hat meine Mama wieder ihre untersuchung gehabt und was war der Tumor ist wieder gewachsen. Und erneut bekam sie eine Chemo,diese war aber diesmal sehr aggresiv,sie verlor schon nach der 1. ihre haare,aber das war ihr egal. Insgesamt sollten es 9 sein jede 3. woche, aber nach der 4. wurde sie schon wieder abgebrochen, weil sie nicht anschlägte und der Tumor weiter gewachsen ist. Diese zeit war sehr hart und schwer für uns alle. Der arzt meinte sie würde jetzt eine neue Chemo therapie bekommen,aber wo er nicht versprechen könnte ob sie anschlägt,aber er wird alles ausprobieren um ihr zu helfen. Seid September ist der Gesundheits zustand bei meiner Mama sehr gesunken, heute liegt sie im KH,weil sie kaum Luft bekommt. Wir hoffen sehr das alles gut ausgehen wird. Aber wir glauben fest dran, weil meine Mama eine sehr starke Frau ist, die Leben will egal wie ,sie will Leben. Ich halte mich an den Glauben fest,weil meine Mama es mir versprochen hat zu kämpfen.
Ich erzähle dir dies alles um dir zu zeigen das in dieser schweren Zeit viele Hochs geben kann,aber genau so viele Tiefs, aber solange dein Papa den Willen hat zum Kämpfen wird alles gut gehen, ihr müsst nur als Familie zusammen halten und euch gegenseitig stärken,egal wie Schmerzhaft und Hart es werden wird, es werden auch wieder bessere zeiten kommen.
Damals war ich 15 jahre alt,heute bin ich 21 jahre und auch wenn es blöd klingen mag, aber ich konnte auch gute dinge aus dieser zeit mit nehmen, es hat mich stärker in meiner Person gemacht und hab gelernt was man alles schätzen sollte und nicht nur als selbstverständlich sehen soll.

Ich wünsche dir und deiner Familie viel kraft & gesundheit.

Lg Simo
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  #3  
Alt 05.01.2009, 10:57
Jen84 Jen84 ist offline
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Registriert seit: 04.01.2009
Beiträge: 4
Standard AW: Mein Papa

Liebe Simo,
danke für deine Worte! Deine Mama klingt sehr stark und ich wünsche ihr, dir, deine ganzen Familie alles, alles Liebe!!!
Mein Papa ist jetzt schon im Krankenhaus und wartet darauf, dass die Behandlung losgeht. Wir werden ihn dann am Nachmittag besuchen.
LG
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  #4  
Alt 06.01.2009, 01:13
SIMO SIMO ist offline
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Registriert seit: 05.01.2009
Beiträge: 3
Standard AW: Mein Papa

Hallo!!

NIchts zu danken, gern geschehen.
Darf ich fragen in welchem Krankenhaus dein Papa liegt?

Lg
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  #5  
Alt 09.01.2009, 16:53
Jen84 Jen84 ist offline
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Registriert seit: 04.01.2009
Beiträge: 4
Standard AW: Mein Papa

@ Simo: Wir wohnen in Bayern.

Hallo an alle,
mein Papa hat jetzt seine erste Chemo hinter sich und es geht ihm überraschend gut. Was mir jetzt aber Sorgen macht: Ich habe immer gelesen, dass man zusätzlich zur Chemo immer Strahlentherapie machen würde. Jetzt wurde ihm aber gesagt, dass Chemo ausreichen würde.
Weil er Metastasen in der Leber und in den Lymphdrüsen hat ist er im Stadium IV. Hoffnung auf komplette Heilung besteht damit nicht, aber die Ärzte sagen ihm immer wieder, dass "man das in den Griff bekommen wird". Ich hab immer Angst, dass man ihm nicht so ganz die Wahrheit sagen will, um ihn nicht zu demotivieren. Andererseits, müssten ihm die Ärzte nicht die Wahrheit sagen??

Bin heute irgendwie total down- dabei gehts ihm ja gut und kein Arzt der Welt kann sagen, wielange jemand zu leben hat. Vielleicht kann mir jemand sagen, was das mit "nur Chemo" zu bedeuten hat.
Danke schonmal! Liebe Grüße Jen
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  #6  
Alt 10.01.2009, 04:55
SIMO SIMO ist offline
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Registriert seit: 05.01.2009
Beiträge: 3
Standard AW: Mein Papa

Hi!!

Es wird nicht immer Chemo und Strahlentherapie gemacht. Ärzte machen oft nur die Chemo weil die Strahlentherapie nicht besonders gut für denn körper ist,die strahlen können die gezielten körper regionen stark verbrennen. Und wenn die ärzte sagen,dass die Chemo reicht,dann kannst du ihnen mit beruhigten gewissen auch glauben. Falls i-was nicht bei deinem Papa stimmen sollte, haben sie die pflicht euch es zu sagen, da brauchst du wirklich keine angst zu haben,dass sie euch was verheimlichen.

Lg Simo
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