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  #1  
Alt 10.01.2009, 20:58
littlelily littlelily ist offline
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Registriert seit: 06.01.2009
Ort: Am Fuß der Baumberge / Münsterland
Beiträge: 3
Standard Meine Mama, der Krebs und das Sterben - Teil II

Es ist noch gar nicht lange her, da hab ich hier unsere Geschichte aufgeschrieben...erst ein paar Tage... und jetzt...jetzt hab ich hier den zweiten und letzten Teil - "the end"...

Am frühen Donnerstagmorgen um kurz vor eins erreichte mich die SMS meines Papas "Mama hat es geschafft.." Mittwoch war der einzige Tag ihres Krankenhausaufenthalts, an dem ich nicht da war... mein Mann musste wieder arbeiten, ich war ziemlich erkältet und die Straßenverhältnisse waren mehr als schlecht..Kein Problem, meinte Papa, es ist eh alles beim Alten, tut sich nix bei Mama, bleib zu Hause, wir sehen uns morgen... Haben wir auch, leider zu Hause, und leider ohne Mama..

Ganz friedlich ist sie nach einem doch noch heftigen Kampf am Mittwochabend eingeschlafen. Man hatte sich noch mal umgelagert, das mochte sie nie und war ganz unruhig, hatte wieder schleim im Hals und musste abgesaugt werden, um nicht zu ersticken... und sie kämpfte und kämpfte und kämpfte...bis Papa nicht mehr konnte und sich hinlegen musste...und wieder wach wurde, weils neben ihm so ruhig war ... Mama tat noch drei ruhige flache Atemzüge und ging...

Papa ist ganz gefasst, tröstet uns Kinder wo er nur kann... Aber der Schmerz ist so gewaltig. Ich hab ihr gesagt, sie könne gehen, ich käme klar - aber das war doch gelogen! Mein kleiner Neffe, gut 2 Jahre alt, schlussfolgerte richtig "Oma Engel!"... Ja! Oma Engel.... wie wahr!! Aber ich brauch sie doch hier bei mir!
Jede Faser des Hauses zuhause riecht nach ihr, das Gefühl, dass sie jeden Moment durch die Tür kommt, ist massiv...und die Gewissheit, dass das nicht passieren wird, lässt die Tränen fließen und den Kloss im Bauch immer größer werden.
Ich wollte, sie hätte mich noch einmal in den Arm genommen! Einmal mit der GEwissheit, dass das das letzte Mal wäre! Einmal damit umgehen können! Einmal begreifen können! Stattdessen....nur Leere! Keine Umarmung! Nur eine Frau im Sarg, die so friedlich ausschaut aber nichts mehr von meiner Mama an sich hat!

Viele von euch wissen wahrscheinlich, wie ich mich fühle! Es ist auch nicht zu beschreiben! ich möchte nur meine Mama zurück!!!

"Und wenn Du des Nachts in den Himmel schaust, ist es Dir als lachten alle Sterne, weil ich auf einem von ihnen wohne, weil ich auf einem von ihnen lache, und wenn Du Dich getröstet hast, wirst Du froh sein mich gekannt zu haben......Du allein wirst Sterne haben, die lachen können"

Aber wenn ich in den Himmel schaue, dann kann ich nur weinen....

Das war meine Geschichte! Jetzt ist sie komplett! Leider viel zu früh!

Danke Mama!!!



________________________________

Du wärst gern noch geblieben!
Kein Tod ist so stark, dich uns ganz zu nehmen!
*14.12.1937
+ 08.01.2009
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  #2  
Alt 10.01.2009, 21:36
Benutzerbild von stellina
stellina stellina ist offline
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Registriert seit: 10.02.2008
Ort: münchen
Beiträge: 2.999
Standard AW: Meine Mama, der Krebs und das Sterben - Teil II

liebe, traurige, littlelily,
es tut mir sehr leid, daß deine mama gestorben ist. sie hat aber auch ausgelitten. immer wird sie bei dir, um dich sein. so furchtbar es für die ist, die zurückbleiben, so erlösend ist es für die leidenden.
ich wünsche dir ganz viel kraft für die kommende zeit der trauer, ich drück dich, alles liebe, tina.
__________________
Du kannst nie tiefer fallen, als nur in Gottes Hand,
die er zum Heil uns allen barmherzig ausgespannt.

Mein geliebter Hase: 14.10.1923 - 28.04.2009
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  #3  
Alt 11.01.2009, 11:30
Tina28 Tina28 ist offline
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Registriert seit: 25.03.2008
Beiträge: 37
Standard AW: Meine Mama, der Krebs und das Sterben - Teil II

Liebe littlelily,
laß Deine Trauer heraus. Ich kann Dich verstehen. Meine Mutti hat am 21.9.2008 ihre Augen für immer geschlossen. Ich habe versucht eine richtige Balance zwischen Trauer, Liebe, Egoismus - zu finden. Meiner Mutti ist es viele Jahr nicht gut gegangen, das letzte Jahr sogar besch..... Ich war immer für sie da. Immer wenn man mich gefragt hat, wie geht es Dir, so habe diese Antwort vom Befinden meiner Mutti abhängig gemacht. Ging es ihr gut, ging es mir gut. Ging es ihr schlecht, ging es mir schlecht. Ich habe versucht mit dieser Einstellung auch nach ihrem Tod weiterzuleben. Jetzt geht es ihr gut, warum sollte es mir dann schlecht gehen. Es hat auch meistens so geklappt. Natürlich gibt es auch jetzt nach fast 3,5 Monaten Tage, wo ich sehr, sehr traurig bin. Aber, eigentlich bin ich großteils nur dankbar, dass meine Mutti meine Mutti war. Vielleicht kann ich Dir mit meiner Art der Trauerbeweltigung helfen; laß die Trauer zu, aber halte sie nicht fest. Ich wünsche Dir viel Kraft für die nächsten Tage, alles Liebe
Tina
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  #4  
Alt 11.01.2009, 23:16
ladymoonlight ladymoonlight ist offline
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Registriert seit: 12.11.2008
Ort: Bitburg
Beiträge: 29
Standard AW: Meine Mama, der Krebs und das Sterben - Teil II

Liebe littlelily

es tut mir sehr leid das deine Mutter gestorben ist. Ich wünsche dir die nötige Kraft die du brauchst um mit diesem Schmerz fertig zu werden.
Denke daran das es ihr nun besser geht und nicht mehr leiden muß. Immer wird sie bei dir sein und dir immer zu hören.

Liebe Grüße

Bettina
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