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Alt 26.11.2007, 17:20
Benutzerbild von Anhe
Anhe Anhe ist offline
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Registriert seit: 10.02.2006
Ort: Mainhattan
Beiträge: 943
Standard AW: Demut als Betroffener

Hallo "Glückspilz",

falls es Dich beruhigt - nein, Du bist nicht alleine mit Deinen Nebenkriegsschauplätzen. Wenn man sich durch die Foren liest, wenn man Kontakt zu anderen Betroffenen hat, erkennt man immer wieder, daß die Erkrankung nicht die einzige Not ist. Viele kämpfen nicht nur um ihr Leben, sondern auch um's Überleben. Urplötzlich ist nichts mehr so, wie es mal war. Betrag X, den man monatlich zur Verfügung hatte, wird ersetzt durch Krankengeld, welches natürlich nicht in der gleichen Gehaltshöhe gezahlt wird. Fällt man aus dem Krankengeldbezug heraus, bleibt einigen die Rente, die nochmals deutlich unter dem Krankengeldbezug liegt oder gar HarztIV. Plötzlich ist die Wohnung zu teuer, das Auto nicht mehr haltbar und der Kauf einer Winterjacke wird fast zum Roulettespiel, da man nicht weiß, was noch dazwischen kommt und ob das Geld nicht 2 Wochen später fehlt.

Selbstverständlich ist man glücklich darüber, den Weg der Gesundung zu beschreiten, auch wenn er steinig ist. Gleichermaßen tut aber auch jeder Schritt weh, da man sich das Schuhwerk dafür nicht leisten kann.

Job's werden oftmals in dieser Zeit gekündigt oder man bekommt signalisiert, daß man nicht mehr erwünscht ist. Zu sozialen Verlusten (der Bekanntenkreis schrumpft) kommt einfach oft die reine Existenzangst hinzu und viele Fragen....z.B. wie reagiert mein Arbeitgeber, wenn ich irgendwann wieder anklopfe....bin ich in einem neuen Job so belastbar, dass ich ihn meistere, bekomme ich überhaupt einen neuen Job mit meiner Vorgeschichte oder aufgrund meines Alters.....

Ich kann Deine Zweifel und Deine Ängste verstehen...und es hat auch nichts damit zu tun, daß man auf hohem Niveau "jammert". Durch eine Krebserkrankung gerät das Lebensfundament aus den Fugen - wenn man dann nicht die Mittel hat, eine "Erstsanierung" durchzuführen, leidet man nicht nur körperlich, sondern auch seelisch.

Was die Arztauswahl angeht - ich selbst hatte das große Glück und durfte mir einen Arzt in der Klinikonkologie aussuchen, zu dem ich Vertrauen hatte und wo auch die Kommunikationsebene stimmte.

Beste Grüße,
Anhe
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