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  #151  
Alt 26.09.2007, 14:42
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Gärtner Gärtner ist offline
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Standard AW: Verzweifelt, traurig und wütend

Liebe Estella,
mir scheint, Dein Vater ist auf dem Weg der Besserung.
Was sein Bein betrifft, da mach Dich mal jetzt nicht verrückt.
Er ist insgesamt mobiler, als ich es zu der Zeit nach der Operation war. Offensichtlich bekommt er ja wohl auch mehr Physiotherapie als ich sie bekam. Um mich hat sich da kaum jemand gekümmert.
Denke immer daran, dass es eine schwere Operation war. Da kann alles mögliche an Folgen bleiben, die sich nur sehr langsam bessern. Ich hatte über ein Jahr lang Probleme mit dem rechten Arm, konnte ihn nicht über Hüfthöhe heben. Erst nach der 2. Reha kam es wieder in Ordnung. Außerdem wurde mir bei der OP eine Rippe gebrochen und offensichtlich ein Nerv beschädigt. Bis heute muss ich deshalb gegen die Neuralgie noch Schmerzmittel mit unangenehmen Nebenwirkungen nehmen. Ich will weg davon, aber dann bekomme ich sofort wieder Schmerzen. Ich habe da noch keinen Weg dagegen gefunden. Es braucht bei dieser Operation eben viel Geduld. So wie bei einem Garten.
__________________
Es gibt zwei Arten, sein Leben zu leben: entweder so, als wäre nichts ein Wunder, oder so, als wäre alles ein Wunder. Ich glaube an Letzteres. (Einstein)
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  #152  
Alt 26.09.2007, 23:26
estella estella ist offline
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Standard AW: Verzweifelt, traurig und wütend

Ihr Lieben,

endlich gute Nachrichten! Heute meinte ein Arzt, dass die Werte viel besser geworden sind, dass die Entzündung zurückgeht und man die Drainagen zurück ziehen wird. Sie werden nicht schlagartig rausgezogen, sondern nur stückweise. Aber man hat Annahme zur Hoffnung, dass es anfängt zu verheilen. Ich drücke mich deshalb so vorsichtig aus, weil der Arzt uns klar machte, dass es am Montag bereits heissen kann, dass es noch nicht genug verheilt ist. Schauen wir mal...

Nun zur Fuss-Problematik. Es scheint vom Liegen zu kommen - man hat heute angefangen Test zu machen und dabei festgestellt, dass es wahrscheinlich von einem Nerv kommt. Genau hab ich es nicht verstanden. Aber eine Metastase schloss man so gut wie aus. Klar, auch das muss geprüft werden. (Die Ärzte fanden mich übrigens nicht hysterisch, als ich nachfrug, sondern meinten, dass man natürlich alles bedenken muss, aber man nicht davon ausgeht).

Mein Vater war trotzdem mies gelaunt. Er will endlich nach Hause, er will zu seiner Musik (er spielt Klavier), er will spanisches Fernsehen schauen, er will zu seinem Computer und in sein Bett.
Erst die Diätberarterin bei der wir waren, zauberte ein Lächeln auf seine Lippen. Sie hat uns erklärt wie viele Kalorien mein Vater am Tag braucht (2200) und worauf er alles achten muss. Über Mestrom haben wir auch geredet und sie meinte, dass man sich ruhig trauen darf, mehr auszuprobieren als das, was Mestrom empfiehlt. Aber befolgt man die Anweisungen Mestroms, macht man zumindest nichts falsch - im Gegenteil.

Sie schaute sich die Blutwerte meines Vaters an und meinte, dass sein Körper die Strapazen gut wegstecken würde und er erstaunlich fit sei - aber, dass der hohe Gewichtsverlust der letzten Monate, die OP, die Pankreatitis ihn das noch nicht spüren lassen würden. Sein Köper aber bereits Signale aussendet, dass er gefordert werden will: er soll sich viel bewegen, viel ausprobieren und bald würde er anfangen, sich besser zu fühlen.
Diese positive Dusche tat ihm SEHR gut. Als ich abends anrief, war er wieder besser gelaunt...hoffen wir, dass es Montag gute Nachrichten gibt!!!

Lieber Gärtner, danke, dass du mir so viel Mut machst!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Ich erzähle meinem Vater von dem, was du mir schreibst und dann hört er immer besonder aufmerksam zu, denn er weiß, dass du ebenfalls von Dr. Schumacher operiert wurdest und im Virchow lagst.

Liebe Manu, ich hoffe, dass es dir einigermaßen geht. Es ist so berührend, dass du so viel Anteilnahme zeigst, dabei kann ich mir vorstellen, dass es dir alles andere als gut geht. Sicher denkst du viel an die vergangenen Wochen und die wichtigen Momente, die du mit deinem Vater erlebt hast. Deswegen schicke ich dir besonders warme Grüße, auch deiner Mutter, der sicher auch schwer ums Herz ist.

Liebe Grüsse an alle anderen,

e
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  #153  
Alt 27.09.2007, 11:43
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PrinzessinAqua PrinzessinAqua ist offline
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Beitrag AW: Verzweifelt, traurig und wütend

Liebe Estella,
vielen Dank erstmal für deine lieben worte. Ja ich denke oft darüber nacht oder sagen wir mal, alle in unserm Haus. Also meine Mutter und mein Verlobter der übrigens auch aus Berlin kommt und ich daher auch ab und zu in Berlin bin. Nur mal am rande so erwähnt. Mir geht es nicht mehr so schlecht wie noch vor einer Woche, aber vom gut gehen ist noch ein weiter weg vor mir. gestern war nun mal der erste tag wo ich nciht geweint habe. Mal sehen wie es weiter geht.

Ich bin so froh zu lesen, das es doch tatsächlich ein nerv ist wie meine vermutung war. Zum glück keine Metas und endlich geht es bergauf. Ich freu mich risieg für euch. es ist so schön mal wieder was erfreuliches zu lesen, wo mich selber sehr bewegt.

Wie du gesagt hast obwohl man sich nie gesehen hat, steht man sich in dem Forum doch sehr nahe.

Ich drücke euch weiterhin die daumen das es nur noch berg auf geht.

Viele Grüße

Manu
__________________
Was man tief in seinem Herzen besitzt, kann man durch den Tod nicht verlieren. Für uns bleibst du unvergessen, in unseren Herzen lebst du weiter!!

Papa Geb: 20.08.1942 - Gest: 15.09.2007
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  #154  
Alt 27.09.2007, 12:41
Shivanarama Shivanarama ist offline
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Standard AW: Verzweifelt, traurig und wütend

Hallo Estella........................schön zu hören-, daß die Diätberaterin Deinen gestern etwas mißmutigen Dad aufmuntern konnte,- wie sehr man sich doch freut,- wenn wieder ein positiver Klang in den Stimmen unserer Lieben zu vernehmen ist.

Ich hoffe ganz doll für Euch,- daß sich da Nichts im Bein tut,- drücke alle Daumen,- und meine Katze alle Pfoten dazu.............hoffentlich legt sich das wieder.

Bin noch nicht zum Telefonieren gekommen,- da ich meinen Pap nun immer erst gegen 17/18.00 Uhr besuche,- ständig sage die irgentwelche Untersuchungen bei Ihm an,- für Vormittags,- wo er wegen Kontrastmittel und ähnlichem Nüchtern bleiben soll,- und wenn ich gegen 15.00 Uhr anrufe, um zu fragen wie's gelaufen ist,- höre ich ihn niedergeschlagen und total genervt: "Ach,- die haben mich bis jetzt noch nicht zu der oder der Untersuchung geholt,- mir ist schlecht vor Hunger,- ich bin sauer,- er fühlt sich "liegengelassen und vergessen"..................ich red ihm immer zu,- daß das nunmal der "Scheiß (sorry!) Krankenhausapparat ist" der einfach schlecht koordiniert ist,- wie oft hat man mich während meines halben Jahres Daueraufenthalt in Kliniken vergessen,- hätte ich nicht Abends mal nach einem "Frühstück" gefragt,- hätten die mir frühestens nächsten Morgen eines serviert.

Leider hat das CT vom Brustraum ergeben,- daß Punkte auf der Leber zu sehen sind,- sehr kleine...um die 0.5 mm groß,- und genau sind die noch nicht bestätigt,- den Port für die Chemo hat er seit vorgestern in der Brust,- aber noch immer keinen Befund der Biopsie aus dem Tumor der Kardia,- gemacht wurde die vor 8 Tagen,- ist das normal,- daß so was so lange dauert?

Ach Käse,- ich sollte in meinem eigenen Thema weiterjammern,- tut mir leid..........ich hoffe das Gespräch um 16.00 mit einem der Stationsärzte gibt heut ein wenig Aufschluß oder endlich mal Neuigkeiten,- von denen ich hoffe,- daß es nicht wieder nur schlechte sind,- aber was will man schon erwarten??

Ich grüße Euch alle,- und hoffe Ihr habt einen recht guten Tag vor Euch.

Schreibe dann unter meinem Titel: "Nun hat's auch meinen lieben Papa erwischt".............weiter um zu berichten.

Werd mich auch mit Verlegung beschäftigen,- evtl. gar nicht erst die Chemo im Benjamin-Franklin-Klinikum anfangen,- besser mal Dr. Schuhmacher anrufen,- ab Montag...wenn sein Urlaub vorbei ist,- und da schnellstmöglich nen Termin vereinbaren???
Unterlagen müssen die ihm doch faxen, oder für uns kopieren......damit ich sie ihm zur Einsicht und um ne "zweite Meinung" zu erhalten vorbeibringen kann???


Es grüßt bis dahin......................ganz lieb die Marion.
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  #155  
Alt 28.09.2007, 00:06
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Michaela68 Michaela68 ist offline
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Standard AW: Verzweifelt, traurig und wütend

Liebe Estella,

als ich gelesen habe, dass die werte Deines Vaters besser geworden sind, hat mich das sehr gefreut. Es ist schön, auch mal etwas positives zu lesen. Es ist schlimm, wieviel Qualen ein Mensch ertragen muß.

Ich drücke Euch ganz fest die Daumen, dass er bald wieder zuhause ist, dort wird er sicherlich wieder bessere Laune haben!

Da ich nicht weiss, was in den nächsten wochen auf uns zukommt und ich daher nicht oft am PC sitzen werde, drücke ich gaaaaaz fest die Daumen und denke an Euch, v.a. das die Entzündung des Pankreas schnell ausheilt. Aber bei der guten Pflege brauche ich mir bestimmt keine Sorgen machen.

So, jetzt muss ich noch arbeiten, arbeite von zuhause und kann das immer nur nachts machen, am Tage versuche ich, meine Eltern zu unterstützen.

Liebe Grüße
Michaela
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  #156  
Alt 29.09.2007, 11:44
estella estella ist offline
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Standard AW: Verzweifelt, traurig und wütend

Hallo ihr Lieben,

meinem Vater gehts besser, die Werte steigen nicht und der Arzt meinte, dass wenn am Montag alles weiterhin so gut bleibt er in ZWEI Wochen raus kann...ZWEI Wochen???? Mein Vater war recht gefrustet, denn er hatte sich Hoffnungen gemacht, am Mittwoch entlassen zu werden, aber eine schwere Pankreatitis ist nicht zu unterschätzen. Was, wenn Montag die Werte wieder enorm steigen? Dann bleibt der arme Kerl wohl noch einen Monat im Virchow, Puh!

Ich trage seit gestern eine Halskrause, denn ich wachte um 5.30 auf und konnte mich vor Schmerzen nicht bewegen. Von meinem Nacken aus breitete sich ein stechender Schmerz aus, den ich als Hexenschuss bezeichnete, was aber wohl falsch ist,da man einen Hexenschuss nur am Rücken kriegen kann. Natürlich war ich alleine Zuhause, denn Adrian ist dienstlich unterwegs. 5.30 und keine Möglichkeit sich zu bewegen vor Schmerzen mit einem kleinen sehr aktiven Jungen als Sohn, der IMMER um 6.00 nach mir schreit und in mein Bett will - ich fühlte mich ohnmächtig und mußte weinen, weil ich nicht wußte, was ich tun sollte. Kinder sind ja sehr schlau. Pablo wachte später als sonst auf und er verstand, als ich ihm sagte, dass ich Schmerzen hätte und mich kaum bewegen kann und dass er Ausnahmsweise alleine aus seinem Bett krabbeln soll, um zu mir zu kommen. Das tat mein Süßer auch und bis 7.00 bleib er für seine Verhältnisse sehr still neben mir im Bett. Irgendwie schaffte ich es unter Tränen und Schreien aufzustehen (der Kleine war ganz verschreckt...) und rief Lourdes, Pablos Kinderfrau an.
Ohne Lourdes wäre ich eh aufgeschmissen!! Sie ist tagsüber, wenn ich arbeite bei ihm und er liebt sie über alles. Wenn Adrian arbeitet, dann geht das über Monate Tag und Nacht - dann bin ich ganz alleine und deswegen war uns früh klar, dass wir Hilfe brauchen. Erst recht al sklar wurde, dass Pablo eien spezielle Behandlung wg der Klumpfüsse braucht. Er hat ja über 1, 1/2 Jahre jeden Tag vier mal Physiotherapie machen müssen.
Pablo und Lourdes kennen sich, seitdem er drei Wochen alt ist. Er hat von ihr Tanzen gelernt und viele andere Dinge mehr. Sie hat drei Jungen, der Jüngste ist 13 und alle drei sind so wohlerzogene,nette Kinder. Ich wünsche mir, dass Pablo auch einmal so wird...Mein Vater ist mit ihr befreundet - sie ist mehr als eine Kinderfrau, denn man kennt die Sorgen und Nöte voneinander sehr gut. Jedenfalls kam Lourdes. Um 8.30 saß ich in einem Taxi (Ich habe keinen Führerschein) und heulte vor Schmerzen. Der Orthopäde gab mir dagegen eine Spritze und beteuerte, dass ich eine Halskrause tragen müssse, um die Nerven zu beruhigen. Genau hat er mir nicht erklärt, was es ist, aber er meinte, dass ich unter enormer Anspannung stehen müsse...da fing ich erneutan zu heulen, diesmal nicht wg der Schmerzen, sondern weil ich all die letzten Wochen nicht weinen konnte. Er udn die beiden Schwetern waren völlig verschreckt, wie Pablo. Ich schluchzte,dass mein Vater Krebs hat. Und er weiderholte: "Oh, Sie haben Krebs?!" Und ich: "Nein, mein Vater!".
Es floss aus mir raus, ohne dass ich aufhören konnte. Ich erzählte von der Op udn von meinem kleinen Sohn und von meiner Angst und davon, dass ich gerade alleien bin, weil mein Mann auf Dienstreise ist. Es war merkwürdig, denn ich kannte diesen Mann nicht, da er ist der Orthopäde von Lourdes ist. Er war mir noch nicht einmal besonders sympatisch -dennoch: ich saß weinend auf seinem Sessel und konnte nicht aufhören zu reden. Als die Spritze iher Wirkung zeigte, stand ich mühsam auf udn wurde von einer Schwester hinausbegleitet. Die Halskrause bekam ich noch in der Praxis um udn so kam es, dass mich die Leute anstarrten. Kein Wunder: völlig verquollen, mit Halskrause und seltsam angezogen,denn ich hatte wahllos etwas zusammengestellt. Sagen wir mal so: einen Schönheitswettbewerb hätte ich gestern um 11.oo nicht gewonnen...

Lourdes bleib bis 18.00, eien Stunde später kam Angel, der mit Pablo spielte, während ich kochte und irgendwie konnte ich ihn ins Bett bringen. Angel hat einen deutschen Sprach-Freund gefunden, mit dem er Deutsch spricht und der andere antwortet auf Spanisch. Der Freund ist so alt wie mein Onkel und heißt Lutz. Gemeinsam machen sie Ausflüge und gestern erzählte mir Angel völlig begeistert vom Wannsee, vom Max Liebermann Haus und von der Pfaueninsel. Mein Onkel ist ein großer Berlinfan und Lutz scheint ein umtriebiger Mann zu sein, mit dem er sich prima versteht. Babylonisch! Ich hab natürlich immer noch Schmezen, aber die kann man aushalten. Bewegen kann ich mich mittelerweile auch etwas besser. Lourdes ist heute für ein paar Stunden hier, wir werden gemeinsam mit Angel essen. Abends kommt Adrian endlich zurück.

Man muss wirklich auf sich aufpassen. Ich mache keinen Sport mehr, mein Leben kreist ausschließlich um meine Familie und meine Arbeit - wenn ich mal Kleidung für mich einkaufen gehe, dann habe ich sofort ein schlechtes Gewissen, dass ich etwas Zeit ganz alleine für mich nehme.
Im März hatte ich einen Zusammenbruch und kam in die Charité, weil ich so viel gearbeitet hatte und meine Ärztin schimpfte mit mir und befahl zwei Wochen absolute Ruhe. Im April kam der Befund meines Vaters und seither gehts rund...
Ich kann nicht anders als in Gedankem immer bei meinem Vater zu sein,aber ich werde ein mal die Woche Sport machen müssen, denn mein Sohn ist gestern wirklich erschrocken. Kurz bevor Lourdes kam und ich weinend auf dem Bett saß, nahm der kleine Mann mich in den Arm und sagte auf Spanisch" Ich lieb dich sehr, sehr , sehr...", zum ersten mal hat er das gesagt. Er ist zu klein, um mich zu trösten, das ist nicht die "Aufgabe" eines 1 1/2 Jährigen.
So, hab viel geschrieben.

Alles Liebe,
e
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  #157  
Alt 29.09.2007, 11:57
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PrinzessinAqua PrinzessinAqua ist offline
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Beitrag AW: Verzweifelt, traurig und wütend

Liebe Estella,
das ist ja nicht so schön das du eine halskrause tragen mußt. Ich mußte auch mal eine Tragen wo ich einen schweren Bandscheibenvorfall hatte + Scleudertrauma. Ich habe das ding verflucht weil ich es ca. 4 wochen tragen mußte.

Aber nun mal zu deinem Papa es ist ganz normal das die Angst in dir sitzt, aber ich freue mich das nun doch alles mal positiv verläuft und es endlich mal von nachhause gehen geredet wird. Ich denke mal die 2 wochen werden wie im Flug vergehen. Deine gedancken das die sich alle um deine Familie drehen finde ich doch auch sehr normal, den mir geht es nicht anders, auch jetzt nach dem Tod von meinem Papa nicht. Jede Minute denke ich nach, gestern habe ich die Krankenakte und da schöne Foto von meinem dad bekommen. Ehrlich gesagt ich war geschockt was da alles drin stand. Aber das gehört nicht hier her, den das ist dein Thread und deine Geschichte.

Es ist super das du eine so liebe Kinderfrau hast, wer weiß vll treffen wir uns ja mal wenn ich mit meinem Verlobten seine Eltern in Berlin besuche. Allerdings wann das sein wird kann ich nicht sagen. Weil nun doch alles aus der Bahn läuft.

Ich wünsche dir und deiner gesamten Familie viel kraft und alles gute. Aber besonders wünsche ich dir eine Gute Beserung und das es dir bald wieder gut geht.

Viele Grüße
Manu
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Papa Geb: 20.08.1942 - Gest: 15.09.2007
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  #158  
Alt 30.09.2007, 23:59
estella estella ist offline
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Standard AW: Verzweifelt, traurig und wütend

Hallo ihr Lieben,

wenngleich spät, schreibe ich, weil es endlich gute Nachrichten aus dem Krankenzimmer meines Vaters gibt. Als ich ihn heute Abend besuchen kam, dachte ich zunächst, dass man ihn Drogen untergemischt hat, denn er war so aufgekratzt wie seit Wochen nicht mehr. Ein Monat ist er schon im Virchow - heute war er ganz der Alte. Seine Haut war braungebrannt, weil er auf der Mittelalle der Klinik Spazieren gegangen war, seine Augen waren klar und lebendig, er redete ohne Unterlass und war voller Pläne, für die Zeit nach seiner Entlassung. Von Angst vor der Chemo, keine Spur. Er trug ein Shirt auf dem "REVOLUCION" zu lesen war. So sah er auch aus: wie ein junger Revoluzzer, der die Welt verändern will. Mein Vater...Nachdem ich mir sicher war, dass keine Drogen im Spiel waren, frug ich, ob es irgendwelche neuen Krankenschwestern gäbe. Natürlich war mein zweiter Verdacht, dass er einen Flirt auf Station 19 angefangen hat. Aber auch da, Fehlanzeige. Nein, es geht ihm einfach besser!!!

Ich hatte den ganzen Tag traurig Zuhause verbracht. Der Tod von Michaelas Vater, so kurz nach dem Ableben von Manus Vater, hatte mir schwer zugesetzt. Ich mußte an das, was Michaela geschrieben hat denken und daran, dass Manu und sie in den letzten Wochen so viel Power in die Begleitung und Pflege ihrer Väter gesteckt haben. Es wird heute einigen so wie mir gegangen sein.
Jedenfalls war meine Traurigkeit kurzfristig verflogen, als ich bei meinem Vater war. Ich freue mich für ihn! Ich freue mich für uns, denn ich kann mir kaum vorstellen, dass die Werte der Pankreas wieder deutlich schlechter werden.

Jetzt, da dieser Tag fast vorüber ist, denke ich erneut an Michaela und ihre Mutter...und an den Verlust, den sie erlitten haben.

Bevor ich mich verabschiede: liebe Manu - thread heißt ja Faden und den kann man ja bekanntlich nicht alleine spinnen. Es stört mich kein bißchen, wenn andere auf "meinem" thread über ihre Belange schreiben. Im Gegenteil, es ist ein Zeichenvon Vertrautheit. Ich kann mir vorstellen, wie dich das Lesen der Akte getroffen hat. Vieles ist sicher wieder hochgekommen - gut, der Abschied von deinem Vater ist ja sehr frisch...Du meldest dich einfach rechtzeitig, bevor du nach Berlin kommst und dann trinken wir ein "Käffchen", wie man hier gerne sagt.

Allen anderen: gute Nacht!
estella
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  #159  
Alt 01.10.2007, 11:11
ulla46 ulla46 ist offline
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Standard AW: Verzweifelt, traurig und wütend

Liebe Estella,
es tut so gut, wieder etwas Positives zu lesen! Ich kann mir deinen Vater so richtig vorstellen, wie er da rumwirbelt. Er hat also seine Lebensfeude nicht verloren und das ist das allerwichtigste!
Weiterhin bergauf
Ulla
__________________
SPK 2005, ED T4, Nx, Mx, G2. Chemo und anschl. Chemoradiatio bis Ende 2005. Seitdem ohne Befund.
www.mein-krebs.de
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  #160  
Alt 01.10.2007, 12:26
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PrinzessinAqua PrinzessinAqua ist offline
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Blinzeln AW: Verzweifelt, traurig und wütend

Liebe Estella,
als ich nun dein Beitrag gelesen habe konnte ich zum ersten mal wieder richtig strahlen, den ich freu mich risieg für euch. Habe die letzten tage so oft an euch gedacht und immer zu meinem Papa in Gedancken gesagt, mach das es bergauf geht, nicht das noch jemand so traurig wird.

Nun geht es ja sehr gut bergauf und das freut mich wircklich sehr, den ihr müßt euch auch mal wieder entspannen können.

Ich hoffe dir und deinem nacken geht es auch wieder etwas besser??
Ich hatte heute morgen mit mama sämtliche Behördengänge zum machen, das ist wircklich alles sehr hart und nervend. Aber da muß ich durch.

Ja wenn wir mal wieder in Berlin sind können wir uns sehr gerne treffen, würde mich risieg drüber freuen.

Wünsche euch weiter hin alles gute und freue mich über die Positven nachrichten.

Viele Grüße

Manu
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Papa Geb: 20.08.1942 - Gest: 15.09.2007
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  #161  
Alt 07.10.2007, 10:25
estella estella ist offline
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Standard AW: Verzweifelt, traurig und wütend

Hallo ihr Lieben,

jetzt heißt es Daumendrücken!!!! Denn wenn am Montag die Bauchspeicheldrüse dicht ist, kann mein Vater am Dienstag nach Hause.

Freitag passierte ein Panne: die Drainage kam ganz von alleine raus. Drei Tage zu früh, denn auch wenn sie nicht mehr permanent umpült wurde, sondern nur noch drei mal am Tag eine "Wasserspritze" in die Drainage bekam, so war doch bis Montag vorgesehen, dass die Bauchspeicheldrüse behandelt wird. Als die Darinage rauskam, behandelte man die Wunde und seither ist mein Vater unter Beobachtung. Nicht nur unter ärztlicher, denn ich beobachte mal wieder alle seine Bewegungen, seine Hautfarbe, seine Leistungsfähigkeit - mit dem Anstieg der Enzyme veränderte sich das alles und jetzt hoffe ich, dass diese blöde Fistel endlich zu ist und mein Vater nach 5 Wochen raus kann.

Morgen wird eine Sonographie gemacht und dann wird entschieden....

Schaun wir mal,
e
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  #162  
Alt 07.10.2007, 11:34
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PrinzessinAqua PrinzessinAqua ist offline
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Beitrag AW: Verzweifelt, traurig und wütend

Liebe Estella,
das sind ja endlich mal sehr gute Nachrichten von eurer Seite. Ich denke morgen ganz fest an euch und drücke die Daumen das alles gut geht.


Viele Grüße
Manu
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Papa Geb: 20.08.1942 - Gest: 15.09.2007
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  #163  
Alt 07.10.2007, 15:17
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Michaela68 Michaela68 ist offline
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Standard AW: Verzweifelt, traurig und wütend

Liebe Estella,

ich habe mich richtig gefreut, dass es Deinem Vater endlich besser geht. Es ist schön, auch mal etwas erfreuliches zu lesen. Hoffentlich kommt er dann auch bald aus dem Krankenhaus, damit er endlich in seiner vertrauten Umgebung ist.

Mit dem Gedanken bin ich bei Euch und sobald Dienstag (Beerdigung) vorbei ist, möchte ich meine Kraft und Energie virtuell an die jenigen geben, die es brauchen.

Dir und Deiner Familie wünsche ich einen schönen Sonntag und Deinem Vater liebe Grüße.

Es grüßt ganz herzlich
Michaela
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  #164  
Alt 07.10.2007, 21:07
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_Viola_ _Viola_ ist offline
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Standard AW: Verzweifelt, traurig und wütend

Liebe Estella,

das sind ja mal gute Nachrichten. Ich freue mich sehr für Euch und hoffe, dass Dein Vater am Dienstag, wieder in Eurer Runde, zu Hause sitzen wird. Ich drücke ganz fest die Daumen.

Dass Du Deinen Vater genau beobachtest, kann ich sehr gut nachvollziehen. Mir ging es auch so. Mein Vater musste gar nichts sagen, ich wusste auch so, wie es ihm geht. Oft hat er darüber gelacht, wenn ich ihn besorgt angesehen habe. Dann sagte er oft: "Man Kleine mir geht es gut, brauchst dir keine Sorgen machen.". Manchmal wollte er mich aber auch nur beruhigen.

Dein Vater ist bestimmt ganz stolz auf Dich, dass Du Dich so rührend um ihn kümmerst. Alles Gute für ihn und ich wünsche Euch von ganzem Herzen, dass Ihr ihn bald wieder bei Euch habt.

Liebe Grüße
Viola
__________________
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  #165  
Alt 08.10.2007, 23:12
estella estella ist offline
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Standard AW: Verzweifelt, traurig und wütend

Hallo ihr lieben Daumendrücker,

ja ja ja ja ja , mein Vater ist heute nach 6 Wochen entlassen worden !!!!!!!!!

Ich kam zu spät, um ihn vom Virchow abzuholen, dafür ging ich mit meinem Sohn zu ihm nach Hause. Wir wohnen nur 10 Minuten von einander entfernt, was für berliner Verhältnisse ein ziemlicher Luxus ist. Als er die Türe seiner Wohnung öffnete, konnte ich es kaum fassen! Da stand er und lachte uns an. Dünn ist mein Vater geworden, seine Hose schlabbert, das Hemd schlottert...diese Woche noch sollte er sich neue Kleidung kaufen, denn er wird nie wieder dick werden...aber eigentlich sieht er recht gut aus. Er zeigte mir ein paar Gymnastik Übungen gegen Rückenschmerzen und kitzelte meinen Sohn durch.
Dann kam mein Onkel, der mittelrweile zum absoluten Lieblingmenschen Pablos avanciert ist. "Angel! Angel! Angel!" kreischte er vergnüglich. Woraufhin mein Onkel zu tanzen anfing - so ganz ohne Musik. Mein Vater meinte derweil, dass mein Onkel seine Pflanzen zerstört hätte. Mein Vater liebt nicht nur klassische Musik, sondern auch Zimmerpflanzen. Sein Herz gehört einer hoch wachsenden Scheußlichkeit, mit großen fleischigen Blättern, die gelblich-grün sind. Einer Pfanze, die wirklich nichts liebliches hat, dafür aber sofort bis zur Zimmerdecke wächst. Aber so ist das mit der Liebe: man kann es nicht erklären. In den Augen meines Vaters sind diese Ungeheuer wunderschön. Sie stehen in großen Kübeln im ganzen Wohnzimmer rum und versperren den Weg. Diese Pflanzen und andere hübschere Grüngewächse hatte mein Onkel zunächst gar nicht gegossen, dann in Wasser ertränkt...alle anderen Zimmerpflanzen waren heute nur noch traurige Stängel. Die Lieblinge meines Vaters hingegen standen wie eh und je fett im Zimmer. Unkraut vergeht wirklich nicht...
Man spürte, wie glücklich mein Vater ist. Er erzählte, dass er gleich eine "tortilla" machen wird, ein Ei-Omlett, dass in Olivenöl gemacht wird.
Mit dem Essen hat er weniger Probleme als gedacht - oder er erzählt uns nichts davon. Überhaupt: wenn man ihm glauben kann, dann hat er kaum Schmerzen gehabt. Anfangs wg der Schmerz-Pumpe und danach, als er auf Station 19 lag, hat er sich nie beschwert. Was die Chemo angeht: er kann kaum abwarten, dass diese beginnt. Er hat überhaupt keine Angst vor den Nebenwirkungen, sondern er verbindet mit der Chemotherapie einen weiteren Schritt in Richtung Heilung. Mal sehen wie es weitergeht. Morgen werde ich bei Dr. Thuss anrufen, um die nächsten Schritte zu besprechen.

Dank an alle, die so treu geschrieben haben...das war sehr nett und sehr hilfreich. Gerade diejenigen, die kürzlich einen lieben Menschen verloren haben und trotzdem schreiben: muchas gracias!

Bis bald,

estella
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