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  #1  
Alt 05.09.2015, 14:59
Schnupfenhuhn Schnupfenhuhn ist offline
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Standard Meine Angst vor der Tumornachsorge und vor allem vor dem MRT

Hallo liebe Gleichgesinnte,

7 Monate nach der OP ist die Anfangseuphorie über meine Tumorfreiheit verflogen und es kommen auf einmal Ängste in mir hoch.

Ich habe das Glück, einen super Onkologen mit einem tollen Praxisteam gefunden zu haben, bei dem ich mich nicht fühle wie beim Arzt.

Trotzdem habe ich jetzt, ganz kurz vor meinem nächsten Termin, auf einmal so eine lähmende Angst vor der Tumornachsorge.

Ich bin seit einigen Wochen wieder so müde und zerbreche mir deswegen den Kopf darüber, ob ich einen Rückfall haben könnte.

Außerdem macht mich meine Angst vor dem MRT wahnsinnig. Ich habe Panik vor engen Räumen, Angst vor lauten Geräuschen und Asthma. Wenn ich in Panik gerate, werde ich orientierungslos und kann nicht nach Hilfe rufen. Die vom Arzt empfohlene Beruhigungstablette kann ich nicht nehmen, weil mir von Schluckmedikanenten schlecht wird, seitdem mir ein Stück vom Dünndarm entfernt wurde. Von Vollnarkosen wird mir noch schlechter.

Zwei Ärzte haben mir schon gesagt, dass meine Art von Tumor (GIST) in einem offenen MRT nicht bildlich dargestellt werden kann. Von regelmäßigen CTs in meinem jungen Alter raten mir alle Ärzte ab.

Das Ganze wird von schlechten Erfahrungen mit unfreundlichen Radiologen noch getoppt.

Meine Angehörigen sagen, ich solle mich nicht so anstellen, aber für mich ist es eine Katastrophe...

Das Tückische an GIST ist, dass der Tumor keine klaren oder überhaupt keine Symptome aufweist und überall im Bauchraum nachwachsen könnte, also nicht immer an der gleichen Stelle.

Es ist so schlimm, dass ich Angst habe, im MRT an einem Asthmaanfall zu ersticken. Ich weiß in meinem Fall nicht, was gefährlicher ist: Ein MRT oder kein MRT. Selbst wenn ich im Fernsehen sehe wie jemand in die Röhre geschoben wird, bleibt mir die Luft weg. Auch mit geschlossenen Augen spüre ich es wenn ich keinen Platz habe und der Krach kommt dann ja auch noch dazu. Außerdem dauert es ja nicht nur 5 Minuten...

Die Ärzte scheinen keine Zeit zu haben, ausreichend darüber mit mir zu sprechen.

Zurzeit bin ich wegen der Angst vor einem Rückfall und vor dem MRT wie gelähmt.

Übertreibe ich wirklich und stelle mich an oder kennt ihr das auch?

Ich freue mich wenn mich von euch jemand versteht!

Vielen Dank und viele liebe Grüße!

Schnupfenhuhn
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  #2  
Alt 05.09.2015, 15:22
Mia96 Mia96 ist offline
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Standard AW: Meine Angst vor der Tumornachsorge und vor allem vor dem MRT

Hallo Schnupfenhuhn,

ich selbst habe mich noch nie in so einer Situation befunden und kann deshalb auch nicht sagen, dass ich deine Ängste genau nachvollziehen kann oder nur zu gut weiß, wie du dich fühlst. Aber ich kann es mir sehr gut vorstellen, wie unfassbar groß deine Angst ist..
Hast du vielleicht schon einmal versucht mit einen Psychologen über deine Panik zu sprechen? Vielleicht hilft es dir?
Oder gibt es irgend etwas an das du denken kannsd, das dich beruhigt? Vielleicht kannst du dir vorstellen einfach in deinem Bett zu liegen, wenn du die Augen zumachst..
Ich würde gerne sagen, mach dir nicht so großen Druck und versuch einfach nicht an das schlimmste zu denken, aber ich glaube das ist viel leichter gesagt als getan.
Ich wünsche dir ganz viel Glück, dass nur positive Ergebnisse auf dich warten und du deine Angst überwinden kannst.
lg mia
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  #3  
Alt 05.09.2015, 15:57
Schnupfenhuhn Schnupfenhuhn ist offline
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Lächeln AW: Meine Angst vor der Tumornachsorge und vor allem vor dem MRT

Liebe Mia,

vielen Dank für deine schnelle Antwort!

Ja, ich habe schon daran gedacht, meine Psychologin einzuschalten. Das schaffe ich nur zeitlich nicht, weil ich ich ein kleines Kind habe, das ich dort nicht mit hinnehmen will.

Allerdings arbeite ich durch Achtsamkeitsmeditation an meinen Ängsten. Dabei geht es viel um Atemtechniken, die ich dort auch anwenden kann.

Außerdem bringst du mich gerade auf eine Idee: Ich traue mich auch nicht unters Bett, weil mir das auch zu eng ist. Vielleicht kann ich ja dadurch vorher üben Wenn ich mich unter mein Bett lege und mit Kopfhörer laute Musik höre, kann ich mich ja vielleicht daran gewöhnen.

Siehst du, es hilft doch, über seinen Schatten zu springen und seine Ängste zuzugeben.

Du hast mir schon sehr geholfen, weil du mich auf diese Idee gebracht hast.

Viele liebe Grüße

Schnupfenhuhn
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  #4  
Alt 05.09.2015, 16:03
Swabs Swabs ist offline
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Standard AW: Meine Angst vor der Tumornachsorge und vor allem vor dem MRT

Liebes Schnupfenhuhn
Sei zuerst mal ganz feste geknuddelt.
Ich kann Deine Angst nachvollziehen! Du bist bestimmt nicht die einzige, die vor diesen "Röhren" Angst hat. Ich bin jedes Mal nervös und unruhig wenn ich zum CT muss. Ich bin froh, kann ich ein CT haben und muss nicht ins MRT. So eine geschlossene Röhre würde mich erdrücken auch wenn ich keine Platzangst habe. Letztes Mal hab ich vor mich hingesummt und gebetet. Man darf meines Wissens auch jemanden mitnehmen, der mit Dir im Raum bleibt. Natürlich mögen die das im KH nicht, aber wenn Du denen sagst, Du kriegst sonst eine Angstattacke, sollte dies machbar sein. Ansonsten bleibt Dir nur ein metallfreies Kuscheltier, dass Du in den Händen hälst. Aber Du stellst eine wichtige Frage was ist schlimmer nicht zu wissen was los ist oder sich dem MRT stellen? Obwohl ich mich vor dem CT-Ergebnis fürchte, ist es mir wichtig zu wissen, ob alles in Ordnung ist oder ob eine neue Therapie nötig ist, darum lass ich die CT-Prozedur über mich ergehen.

Ich weiss nicht ob Dir mein Kommentar weiterhilft - Ich wünsche Dir auf jeden Fall viel Glück und dass auf dem MRT nichts "doofes" zu sehen ist.

Liebe Grüsse Swabs
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  #5  
Alt 05.09.2015, 16:32
Schnupfenhuhn Schnupfenhuhn ist offline
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Standard AW: Meine Angst vor der Tumornachsorge und vor allem vor dem MRT

Hallo Swabs,

doch, danke!!! Auf jeden Fall hilfst du mir!

Jemanden mitnehmen kann ich leider nicht, weil meine einzigen Angehörigen, die sich dafür wirklich eignen, in anderen Gesundheitsberufen arbeiten und deswegen nie frei haben.

Meine Hoffnung ist, dass mein Onkologe den richtigen Radiologen für mich kennt. Das hat er bei anderen Fachgebieten auch schon für mich getan.

Ich hoffe, dass mir jemand eine Kurznarkose anbietet. Das wäre für mich am besten.

Meinst du, man kann aus Angst vor der Nachsorge Symptome entwickeln? Ich glaube, dass mir genau das gerade passiert, bin aber noch nicht lange genug dabei um das zu wissen. Ich kann nämlich noch alles machen, was mit dem Tumor nicht ging. Das könnte ein Hinweis sein.

Mich trösten immer meine Heilsteine, aber die enthalten Metall. Sie wirken aber auch in der Handtasche oder im Raum. Ob mein Krankenhaus-Teddy von meiner besten Freundin Metall enthält, weiß ich leider nicht. Aber sie hat ihn mir geschenkt, weil sie aufgrund der Entfernung unserer Wohnorte nicht immer bei mir sein kann.

Vielen Dank für deine Hilfe!

Viele liebe Grüße

Alles Gute für dich!

Schnupfenhuhn

Geändert von Schnupfenhuhn (05.09.2015 um 16:38 Uhr)
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  #6  
Alt 05.09.2015, 17:03
Benutzerbild von waldi5o
waldi5o waldi5o ist offline
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Standard AW: Meine Angst vor der Tumornachsorge und vor allem vor dem MRT

Liebes Schnupfenhuhn,
ich kann auch nicht ins MRT. Ich habe Platzangst. Aber ich sage das immer vorher, dann bekomme ich was zur Beruhigung. Meist schlaf ich sogar ein und werde wach, wenn ich rausgefahren werde.
Allerdings mußt Du Dich hinbringen lassen. Denn selber Auto fahren hinterher geht nicht.
Liebe Grüße
Waltraud
__________________
09/07 Plattenepithelcarzinom rechtes Stimmband pT2 cN0 G1 (Laserresektion)
10/07 Adenocarzinom rechter Lungenunterlappen pT2 pN2 pR0 pM0 G2 IIIA
12/12 Knochenmetastasen
Behandlung mit Tarceva und X-Geva
seit 2017 Stillstand - Therapiepause
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  #7  
Alt 05.09.2015, 17:12
Mia96 Mia96 ist offline
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Standard AW: Meine Angst vor der Tumornachsorge und vor allem vor dem MRT

Es freut mich sehr dir weitergeholfen zu haben! ) das mit dem Bett solltest du wirklich ausprobieren
Drück dir die Daumen, dass eine der vielen Ideen hier dir die Angst etwas nehmen kann!
Liebe Grüße
Mia
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  #8  
Alt 23.09.2015, 11:15
Schnupfenhuhn Schnupfenhuhn ist offline
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Standard Das Gefühl, keine Kraft mehr zu haben - ist das normal?

Hallo ihr Lieben,

wer mich kennt, weiß, dass ich meine Diagnose noch nicht so lange habe.

Ich war fast 2 Jahre lebensbedrohlich krank ohne Diagnose und wäre an dem Tumor mehrmals fast verblutet, ohne zu wissen, dass ich einen Tumor habe. Nebenher war ich auch noch schwanger....

Jetzt ist die OP ein gutes halbes Jahr her und es besteht der Verdacht auf einen Rückfall. Ich habe Angst, dass ich das nicht überstehe, weil ich für weitere OPs und Krankenhausaufenthalte keine Kraft mehr habe. Durrch schlechte Erfahrungen habe ich auch das Vertrauen zu Krankenhauspersonal verloren und ich kann den Gedanken nicht ertragen, ein halbes Jahr nach der schweren OP nochmal die Schmerzen, nochmal die Bewegungseinschränkung, noch eine Narbe... Dabei habe ich mich von den Strapazen der letzten Krebserkrankung noch gar nicht erholt und ich habe das Gefühl, dass es mich überrollt.

Leider spüre ich sogar eine starke Ablehnung gegen Krankenhäuser und OPs. Sogar so stark dass ich momentan nicht einmal einwilligen würde. Einerseits fühle ich mich meinem Kind gegenüber unendlich schuldig deswegen, andererseits kann ich einfach nicht mehr, weil ich auch vor der OP so oft ins Krankenhaus musste. Ich frage mich, wofür ich eigentlich seit 2 Jahren kämpfe wenn ein halbes Jahr nach der rettenden OP schon der erste Verdacht auf einen Rückfall besteht. ...

Ich verstehe die Welt nicht mehr, weil es nicht meine Art ist, aufzugeben. Deswegen wollte ich euch fragen, ob ihr auch manchmal am liebsten aufgeben würdet, ob euch auch manchmal die Kraft ausgeht...

Vielen Dank euch!.

Viele liebe Grüße

Schnupfenhuhn
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  #9  
Alt 23.09.2015, 14:54
Florentine82 Florentine82 ist offline
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Standard AW: Das Gefühl, keine Kraft mehr zu haben - ist das normal?

Hallo liebes Schnupfenhuhn,

mir geht es da ähnlich.... Ich bin 2009 das erste Mal an Leukämie erkrankt, 2014 das zweite Mal. Allein das zu verkraften, war nicht leicht.

Im Januar 2015 hatte ich dann schließlich eine Stammzelltransplantation und kämpfe mich seitdem ins Leben zurück. Auch wenn ich mit einem riesen Optimismus an alles herangegangen bin und eigentlich ein sonniges Gemüt habe, hat mich die Therapie echt an meine Grenzen geführt und viel Kraft geraubt. Manchmal lag ich einfach stundenlang auf dem Sofa und war nicht in der Lage irgendwas zu tun.

Nun hatte ich mich endlich ein bißchen berappelt und nun kam der nächste Schlag: "Verdacht auf Gebärmutterhalskrebs"! Auch wenn bisher nur der Verdacht besteht, hat mich das nun vollends meine letzten Kräfte gekostet. Das Warten auf die Ergebnisse macht mich fertig. Ich entwickle auch zusehends eine Abneigung gegen Krankenhäuser und Ärzte. Ich verbinde ja nur noch Schlechtes damit und will schon zu gar keinen Ärzten mehr gehen. Jeder Kontrolltermin in der Ambulanz macht mich fertig.

Und dass, wo ich auch immer eine Kämpfernatur war. Ich versteh mich auch grad nicht. Anstatt zu sagen "das wird schon alles", denke ich nur "ich will einfach nicht mehr".

Ich weiß, dass ich am Ende doch nicht aufgebe, aber manchmal überrollt mich die Kraftlosigkeit.

Ich wünsche dir alles erdenklich Gute!
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  #10  
Alt 23.09.2015, 21:38
Schnupfenhuhn Schnupfenhuhn ist offline
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Standard AW: Meine Angst vor der Tumornachsorge und vor allem vor dem MRT

Liebe Florentine,

es tut mir so leid, dass schonwieder keine Ruhe hast! Da denkt man ja wirklich "das muss doch irgendwann endlich mal besser werden".

Ich verstehe dich, dass du manchmal nichts mehr machen kannst. Es hört sich wirklich sehr anstrengend an.

Der Unterschied bei mir ist, dass ich so lange nicht wusste, welche Krankheit ich habe. Ironischerweise sagten meine Freunde und meine Familie oft: "Zum Glück hast du kein Krebs!" oder: "Sei froh, dass du kein Krebs hast". Inzwischen haben sie sich bei mir dafür entschuldigt. GIST ist selten und es ist mir nicht so ganz klar, ob das wirklich Krebs ist oder nicht. Ähnlich ist es aber schon, mit den Tumoren, vielleicht Metastasen, OPs, Nachuntersuchungen... Ich werde also von Krebspatienten am besten verstanden.

Ich drücke dir ganz fest die Daumen, dass sich der neueste Verdacht nicht bestätigt!

Leider kann ich dich nicht trösten, aber ich habe eine Handvoll Ärzte gefunden, zu denen ich Vertrauen habe, und meine Oma hat ihren Gebärmutterkrebs wunderbar überstanden und lebt ohne Beschwerden und wurde davon geheilt.

Es ist toll, dass du ein optimistischer Mensch bist! Ich bin da leider nicht so gut, aber ich habe dafür meinrn britischen Inselhumor.

Ich wünsche dir alles erdenklich Gute!

Halt die Ohren steif!

Schnupfenhuhn
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  #11  
Alt 24.09.2015, 21:39
Mathias974 Mathias974 ist offline
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Standard AW: Meine Angst vor der Tumornachsorge und vor allem vor dem MRT

Hallo Schnupfenhuhn,

die Angst vor Nachsorgeuntersuchungen habe ich 2 Jahre später auch noch, ich denke auch, dass diese noch lange bleiben werden.
Kann gut nachvollziehen was da in einen vorgeht und es gibt schönere Sachen.
Auch hatte ich Phasen wo ich am liebsten aufgegeben hätte, schon alleine wegen den Prognosen und Statistiken.
Jetzt ca. 2 Jahre nach Chemo bin ich auf einen guten Weg, kämpfe mich zurück ins Leben und sehe meiner Angst ins Auge.
Gerade die Panikattacken und ähnliches begegne ich mittlerweile nach den Bielefelder Modell von Luise Reddemann, dauert ein wenig bis man sich drauf einlassen kann, aber es hilft ungemein.
Wenn deine Angst vorm MRT zu schlimm ist, dann lasse dir was vorher geben, dann klappt das auch besser.


Wünsche Dir alles Gute
Mathias
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  #12  
Alt 24.09.2015, 22:56
Schnupfenhuhn Schnupfenhuhn ist offline
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Standard AW: Meine Angst vor der Tumornachsorge und vor allem vor dem MRT

Lieber Matthias,

vielen Dank für deine aufbauenden Worte!

Ich lasse mir beim MRT dann wirklich ein Beruhigungsmittel geben und mein Mann fährt mich hin.

Die Angst vor der Nachsorge fing bei mir jetzt erst an. Vorher freute ich mich nur über meine Tumorfreiheit. Ausgerechnet jetzt besteht der Verdacht auf einen Rückfall.

Von anderen bekomme ich oft den gut gemeinten Trost, dass sie ja schließlich auch Angst vor der Krebsvorsorge haben. Das kommt von Menschen, die noch nie Krebs hatten. Mich stören solche Bemerkungen, weil das ein Vergleich zwischen Äpfeln und Birnen ist. Eine ganz normale Krebsvorsorge ist nicht das Gleiche wie die Krebsnachsorge, aber das weißt du ja zu gut.

Deswegen bin ich so froh, hier zu sein. Hier werde ich verstanden.

Dir auch weiterhin alles Gute!

Schnupfenhuhn
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  #13  
Alt 22.10.2015, 13:56
Schnupfenhuhn Schnupfenhuhn ist offline
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Standard Fühlt ihr euch auch manchmal wegen eurer Krankheit ausgenutzt?

Hallo allerseits,

da ich generell oft das Gras wachsen höre (seit meiner Krebserkrankung noch mehr), weiß ich nicht, ob ich mir das nur einbilde, dass manche Leute meine Krankheit zu ihrem Vorteil nutzen.

Ich befürchte fast, dass da tatsächlich etwas dran ist, kann es allerdings nicht nachvollziehen, dass es tatsächlich Menschen gibt, die zu so etwas fähig sind.

Eine Kollegin versucht seit meinem ersten Tag auf der Krebsstation, mich aus der Firma herauszumobben, nimmt mir meine ganze Arbeit weg und verpfeift mich beim Chef für Dinge, die ich nicht verbrochen habe. Der Chef glaubt ihr und weigert sich, sich meine Version anzuhören. Wenn ich versuche, das Thema anzusprechen, wiegt sie sich erfolgreich, aber unberechtigterweise, in Unschuld. Es fällt echt auf, dass es seit meinem Krankenhausaufenthalt so ist. Vorher war alles 5 Jahre lang friedlich.

Meine Krankenkasse will mich loswerden indem sie ständig versucht, meine Beiträge in die Höhe zu treiben, was sie vorher nie getan hat.

Zusätzlich kamen ab sofort nach der OP mehrere Leute aus sämtlichen Löchern gekrochen und versuchten, mir irgendetwas gegen den Krebs zu verkaufen - mit sehr unschönen Methoden. Sie drohten mir mit einem Rückfall wenn ich nicht auf sie höre und wollten mich sogar davon abhalten, zu meinem Onkologen zu gehen. Ich glaube ihnen nicht und ich habe nicht auf sie gehört.

Auch wenn es mir immer gelingt, mir selber treu zu bleiben, fühle ich mich von diesen Menschen so verletzt. Ich verstehe auch nicht, wie jemand anfangen kann, mir als engagierte krebskranke Mutter meinen Job wegzunehmen oder sogar mit meinem Leben zu spielen um an meinem Krebs Geld zu verdienen. Ich fühle mich mit meiner Krankheit ausgenutzt.

Geht es euch auch so? Was macht ihr um den Schmerz dieser Verletzung durch andere Leute auszuhalten?

Ich danke euch und bitte euch, euch auch immer selber treu zu bleiben!

Viele liebe Grüße

Schnupfenhuhn
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  #14  
Alt 31.10.2015, 12:57
Florentine82 Florentine82 ist offline
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Standard AW: Meine Angst vor der Tumornachsorge und vor allem vor dem MRT

Hallo liebes Schnupfenhuhn,

es tut mir leid, dass du so was erfahren musst. Ich kann selbst gar nicht so viel dazu sagen. Ich bin ja gerade noch in der Phase, wo ich meinen Wiedereinstieg ins Berufsleben plane, und erfahre bisher enorm viel Unterstützung und Zuspruch. Wie es dann am Ende wirklich umgesetzt wird, wird man sehen, aber ich bin erstmal optimistisch. Auch sonst bin ich zum Glück von irgendwelchen Scharlatanen verschont geblieben, die mir Heilmittelchen oder sonstwas andrehen wollten.

Ich glaube, ich würde einfach nochmal allen Mut zusammen nehmen und die Kollegin ansprechen, dass sie doch bitte direkt mit dir spricht bevor sie zum Chef geht. Ein letzter Versuch ist es wert.... Gleichzeitig würde ich auch nochmal den Chef in einer ruhigen Minute sprechen (am besten wenn gerade kein Vorwurf in der Luft liegt) und ihm die Sicht der Dinge erklären. Und parallel würde ich mich vorsorglich nach einem neuen Job umsehen oder zumindest schonmal Augen und Ohren offen halten. Wer weiß, vielleicht ist ein Neustart woanders am Ende gar nicht so schlecht. Tja, aber warum es überhaupt solche Leute gibt, die so was tun, werde ich wohl nie verstehen. Ich käme niemals auf die Idee, den Leuten das Leben so schwer zu machen.

Ansonsten denk dran, dass nichts so wichtig ist wie die Gesundheit im Leben. Versuch den Ärger im Büro zu lassen und die Zeit mit deiner Familie zu genießen. Kein Job ist den Ärger wert!

Toi, toi, toi und liebe Grüße
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