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Alt 05.12.2009, 22:27
Dani007 Dani007 ist offline
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Standard MM - mein Sohn (9 Monate) könnte seine Mami verlieren

Liebe Fories!

Ich bin 26 Jahre alt (stolze Mutter eines wunderschönen Sohnes) und habe erst am Donnerstag erfahren, dass das Muttermal welches entfernt wurde ein Malignes Melanom TD 1,7 Level III war.

Ich stand unter Schock und muss ehrlich zugeben, dass ich was die Hautärztin danach noch mit ihrem nett gemeinten Hundeblick sagte, nicht mehr mitbekommen habe.
Ich weiß nur dass ein Nachschnitt gemacht werden muss und sie sprach von Interferon, alles andere wird sich dann bei den Untersuchungen im Krankenhaus zeigen, LK, ect.
Ich weiß es ist noch zu früh um genaueres zu sagen, allerdings möchte ich mir gern ein paar Sachen von der Seele schreiben, denn es schießt einem automatisch so viel durch den Kopf.

Ich hatte seltsamerweise als ich es erfuhr keine Angst um mich (normalerweise bin ich schon ein rechter Angsthase und generell wehleidig und meine Krankenhausangst allein wäre schon Grund zur Panik gewesen), doch ich dachte nur an meinen langjährigen Lebensgefähren und vor allem an meinen erst 9 Monate alten Sohn.

Gerade in diesem Alter sind die Kleinen ja total auf ihre Mami fixiert (Fremdelphase, ect.) und er hängt so sehr an mir, dass er wenn wir wo sind sofort zu weinen beginnt wenn ich nur kurz den Raum verlasse (um aufs WC zu gehen), selbst wenn eh sein Papa ihn hält und versucht zu trösten.

Ich bin auch das was man als wahre Glettenmutter bezeichnen könnte, denn ich schaffe es einfach nicht ihn mal für ein paar Stunden abzugeben, obwohl meine Eltern und auch die von meinem Schatz geradezu darauf paßen würden.

Ich liebe dieses kleine wunderbare Menschlein soooo sehr, dass ich es nicht aushalte von ihm getrennt zu sein und es gibt nichts schöneres als etwas als kleine Familie zu unternehmen oder einfach nur das zusammensein zu genießen.

Obwohl es kein Wunschkind war, (denn ich sollte aufgrund zweier Bandscheibenvorfälle in der Halswirbesäule so schnell wie möglich operiert werden, da die Ärzte meinten ich könnte sonst links gelähmt werden - tja kurz darauf erfuhr ich dass ich schwanger bin und natürlich war da erstmal nichts mit OP, stattdessen wurde ich in Frühkarenz geschickt und es stand fest dass ich nur mit einem Kaiserschnitt entbinden kann, alles andere war den Ärzten zu gefährlich) gab es seit seiner Geburt nichts wichtigeres und schöneres mehr im Leben, ich bin voll und ganz in meiner Mutterrolle aufgegangen.
Ich genieße es mit dem Mann meines Lebens nun einen so süßen kleinen Sohnemann zu haben.

Der Gedanke daran, dass mein Sohn seine Mami verlieren könnte, treibt mir Tränen in die Augen, ich könnte schreien vor Wut über diese Ungerechtigkeit mir zuerst so einen wundervollen Schatz zu schicken/schenken und dann diese Diagnose und die Angst ihn nach so kurzer Zeit wieder zu verlieren bzw. er mich.
Ich habe nun alles was sich ein Mensch in seinem Leben nur wünschen kann und dann sowas...

Mein Freund leidet ebenfalls sehr unter der Angst mich zu verlieren. Wir waren uns doch sicher als altes glückliches Ehepaar im Park herumzuspazieren und uns gegenseitig von unseren Enkelkindern vorzuschwärmen...

Schon immer malte ich mir aus was ich bei meinen Kindern mal alles "anders" machen will und wie ich mein Kind im Leben begleiten und unterstützen möchte, ich will mir das einfach nicht nehmen lassen. (Laufen und sprechen lernen, Kindergartenzeit, erster Schultag, Führerscheinprüfung, ect.)
Ich dachte ich würde meinen Sohn in ein paar Jahren mal beim Fußball schlagen und mit ihm so vieles erleben und machen.
Auch hatten wir unsere Pläne für die Zukunft (ev. ein zweites Kind) doch nun wurde an nur einem einzigen Tag alles in Frage gestellt und nichts ist wie vorher...
Mit einem Schlag ist alles was mich zuvor noch geärgert oder mir Sorgen bereitet hat sowas von gleichgültig geworden.

Ich mache mir nur noch Sorgen, wie meine zwei Lieblinge allein zurecht kommen sollen, ob sie aus unserer großen und teuren Wohnung ausziehen müssen, weil es finanziell nicht mehr geht. Wie mein Freund das allein mit unserem Kleinen schaffen soll, denn unser Nuckelzwerg ist oft sehr anstrengend.
Er ist ein total aktives kleines Zwergerl, ein echtes 24 Stunden Baby, denn schlafen besonders durchschlafen ist ein Fremdwort für ihn, ebenso das kurz allein beschäftigen (spielen) und das geht oft sehr an sie Substanz.

Meine Eltern haben mir schon eine große Last abgenommen, da sie mir diese alternative Therapie zahlen werden, denn das ist nicht gerade günstig.
Doch ich finde keine Erfahrungsberichte diesbezüglich (nur durch Mundpropaganda, allerdings nur positives im Bezug auf Leukämie) und bin verunsichert. Vielleicht kennt das jemand von euch?
http://www.ifibet.at/index.php?page=...=1&i=999462739

Da sind auch noch meine Mama, mein Papa, meine um 2 Jahre jüngere Schwester, mein kleiner Bruder, die Mama meines Freundes, sein Schwester, sein Dad und die anderen Menschen die mir ebenfalls am Herzen liegen.
Mitunter auch eine sehr liebe Freundin die ihre Mutter damals als Schulkind an Krebs verloren hat.
Ich ertrage den Gedanken nicht dass sie sich Sorgen machen und wegen mir leiden müssen.

Puh dann leite ich bereits seit Jahren einen privaten Tierschutzverein für Katzen, habe selber auch immer wieder Pflegekatzen in unserem liebevoll eingerichten Katzenzimmer, die ich aufpäpple und ihnen liebevolle Fixplätze suche.
Wir haben einige Mitglieder und jedes Jahr retten wir über 250 Katzen die sonst getötet werden würden (erschlagen, ertränkt, erschossen, vergiftet, ect.). Ich mache das ehrenamtlich, doch es ist sehr viel zu tun und natürlich auch mit Stress verbunden. Allein schon wenn das Telefon läutet und Notfallfellchen sofort weggeholt werden müssen, ect.
Selbst wenn ich andere bitte das zu übernehmen muss ich immer koordinieren und schauen wer in der Nähe wohnt und diesen dann anrufen, alles ausmachen, ect.
Nun überlege ich den Verein aufzugeben (obwohl es mir das Herz brechen würde), oder ist gerade das ein Zeichen dass ich nicht kämpfe und gebe ich damit mehr auf als "nur" das? Wäre dies schon ein Zeichen, dass ich nachgebe und nicht genug um das kämpfe was mir wichtig ist? Oder würde dieser (oft auch positive Stress) mich erst recht schwächen?

Sorry etwas lang geworden, bitte verzeiht mir dass es auch etwas wirr ist, doch die Gedanken überschlagen sich zur Zeit...

Ich würde gern jeden einzelnen Menschen den ich ganz besonders gern hab einen eigenen nur für ihn bestimmten Abschiedsbrief schreiben, so lange es mir noch so gut geht. Meinen Sohn würde ich gern mehrere Briefe schreiben die er an seinen Geburtstagen erhalten soll, wenn er es schon versteht.
Was haltet ihr davon?

Habt ihr noch andere Ideen was ich machen könnte um es den Hinterbliebenen leichter zu machen? Mir schwirrt soviel durch den Kopf... Lebensversicherung, Muki, ect.

Ich möchte damit auch nicht sagen, dass ich nicht bereit wäre zu kämpfen, bei Gott das werde ich. Ich weiß auch dass man positiv denken soll und das sehr entscheidend ist, doch nun gehts mir noch gut und daher möchte ich auch das "wenns nicht gut ausgeht" in Betracht ziehen und einige Dinge noch machen/planen/vorbereiten ,quasi für den Fall der Fälle.

Geändert von Dani007 (05.12.2009 um 22:51 Uhr)
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