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  #1  
Alt 17.01.2014, 05:01
MarcelKWH MarcelKWH ist offline
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Registriert seit: 17.01.2014
Beiträge: 1
Standard Was sind die Anzeichen für den nahenden Tod

Hallo liebe Leute,

bei meiner Mutter hat man im Oktober 2011 Lungenkrebs im Endstadium festgestellt. Ihr kompletter linker Lungenflügel war damals schon befallen, außerdem hat man mehrere Metastasen im Gehirn und im Becken festgestellt. Die Ärzte gaben ihr damals knapp 1 Jahr....

Da meine Mutter 6 Jahre lang eine Fernbeziehung geführt hat, und ihr Mann sie regelmäßig am Wochenende besucht hat, ist sie dann im Dezember 2012 von München nach Stuttgart gezogen um bei Ihm zu sein, dass er sie bis zum Ende pflegen kann.

Aber am 27.09.2013 ist ihr Mann unverhofft an einem Herzinfarkt verstorben. Sie war dort ganz alleine ohne Angehörige und Freunde.

Seit dem unverhofften Tod ihres Mannes lässt sie sich total gehen und fängt nun auch an ihr Wesen komplett zu verändern. Sie kann sich garnichtmehr konzentrieren, hört Stimmen in Ihrem Kopf die ihr einreden Sie solle das Fenster aufmachen und rausspringen oder eine Kerze anzünden im Schlafzimmer. Sie isst kaum noch was, hat keinen Geschmacksinn mehr, sieht nur noch sehr schlecht und sie ist einfach nur noch ein kleiner Haufen Elend. Sie hat blaue Flecken an Armen und Beinen, Wasser in den Beinen und trockene aufgerissene Hände. Das bei meiner Mutter zu sehen bricht mir das Herz.

Sie möchte bis zum Ende zu Hause bleiben und ich soll ihr dabei helfen aber ich habe riesige Angst. Heute hat sie mir erzählt, dass sie im Schlafzimmer stand und dachte sie sei in einem Bettenlager. Sie hat zweimal ihr gespartes versteckt, nicht mehr gefunden Polizei geholte und dann nochmal.

Obwohl sie Lungenkrebs hat, hat sie wieder angefangen zu rauchen und wenn sie kein feuer hat zundet sie ihre zigarette an der Herdplatte an, dabei ist gestern ein Untersetzer aus Korb angekokelt und sie war alleine.

Ich habe nicht die Möglichkeit sie 24 Std zu betreuen weil ich eine schwangere Frau und eine kleine Tochter habe. Ich weiss, dass es lebensgefährlich ist sie alleine zu hause zu lassen, auch wenn es nur für ein paar stunden am tag ist, aber ich bringe es nicht über das Herz sie gegen ihren Willen in ein Hospiz zu bringen.

Ich weiß einfach nicht mehr weiter!!! Ich wünsche mir nichts mehr, als dass meine Mum ihr ungeborenes Enkelkind in 5 Monaten noch einmal in den Arm nehmen kann...
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  #2  
Alt 17.01.2014, 08:00
Emmasmensch Emmasmensch ist offline
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Registriert seit: 19.12.2011
Ort: Sprockhövel
Beiträge: 215
Standard AW: Was sind die Anzeichen für den nahenden Tod

Hallo
Das hört sich meiner Meinung nach schon sehr gefährlich an. Ich denke du musst da auf jeden Fall etwas unternehmen. Frag doch mal nach ob es nicht eine 24 Std Pflege bei euch gibt. Eine Bekannte hat das für ihre Mutter und ist damit sehr zufrieden.
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  #3  
Alt 18.01.2014, 00:27
Blumenampel Blumenampel ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 16.08.2012
Beiträge: 13
Standard AW: Was sind die Anzeichen für den nahenden Tod

Hi

Das ist eine sehr schwierig Situation. Du solltest diese dringend mit ihrem Onkologen und ihr besprechen, um mit ihr entscheiden zu können. Der damals vorhergesagte baldige Tod scheint ja überholt. also was sind die Fakten, wo steht ihr?Ich denke sie hat keinen Sinn mehr im Leben und raucht deswegen. also, was gibt ihr Sinn? Und ist sie dann kognitiv wieder besser drauf oder haben sich die Metastasen verschlimmert, und sie ist deswergen so verändert?
Wohnt sie in Deiner Nähe?
Lasst Euch professionell beraten, evtl. vom Psychologen etc. und entscheidet dann!

Alles Gute
Blume
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  #4  
Alt 18.01.2014, 10:49
Triangel Triangel ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 03.12.2012
Beiträge: 136
Standard AW: Was sind die Anzeichen für den nahenden Tod

Hallo Marcel,

es tut mir sehr leid, dass Ihr nun in so einem Dilemma seid.

Es ist natürlich überhaupt nicht schön, jemanden gegen seinen Willen von Zuhause wegbringen zu müssen.
Das ist bitter und verringert ja die Chancen, dass derjenige sich dann in seinem neuen "Zuhause" wohlfühlen wird.

Auf der anderen Seite ist es schon beängstigend, was deine Mutter so alles anstellt und das man sie eigentlich überhaupt gar nicht mehr alleine zuhause lassen kann.

Du schreibst von einem Hospiz... also, z.B. das Hospiz, in dem meine Mutter ist, das ist von der Räumlichkeiten ein sehr schönes Haus, sehr nette und liebevolle Mitarbeiter... vielleicht hat deine Mutter eine bestimmte Vorstellung von einem Hospiz, welches sie davor zurückschrecken lässt... wenn man ein freundliches und gutes Hospiz aussucht und es ihr einfach mal zeigt, manchmal gibt es ein Cafe dort, das man besuchen könnte, oder ein Gespräch mit der Leitung führen... also deiner Mutter vielleicht einfach mal die "Berührungsängste" nehmen, vielleicht wäre sie dann einer Hospizaufnahme gegenüber aufgeschlossener?

Ich wünsche dir viel Kraft,
viele Grüße
Triangel
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  #5  
Alt 18.01.2014, 19:34
Sonnenschein78 Sonnenschein78 ist offline
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Registriert seit: 13.07.2011
Ort: Niedersachsen
Beiträge: 54
Standard AW: Was sind die Anzeichen für den nahenden Tod

Hallo Marcel,
Gegen ihren Willen ins Hospiz geht nicht.Hat sie eine Patientenverfugung oder Vorsorgevollmacht? Könnt ihr beides vielleicht noch abschließen? Meine Ma war dazu bereit, auch beim Aufgabenkreis "Entscheidung über Unterbringung in Einrichtung" hätte ich demnach tätig werden können, wenn Sie sebst nicht entscheidungsfähig gewesen wäre.Problem: deine Ma hat zwar Krebs mit einhergehender Wesenveränderung (die Stimmen können auch eine psychotische Reaktion oder Psychose an sich sein, muss nicht auf Metas hinweisen), ABER sie ist entscheidungsfähig...ich empfehle Dir, dass Du
A) Kontakt zum Hospiz aufnimmst und Dich beraten lässt
B) behandelnden Arzt oder Hausarzt informierst
C) dich beim zuständigen Amtsgericht über eine gesetzliche Betreuung beraten lässt.
Anz ehrlich: eine Entscheidung über den Kopf hinweg will niemand treffen. Vor Sorge nicht schlafen können will aber auch niemand.

Auf der anderen Seite kann ich deine Ma verstehen. Habs grad nicht aufm Schirm:ist es unheilbar? Nun hat sie auch noch ihren Anker verloren...zum Rauchen kann ich (bei Unheilbarkeit) nur sagen: lasst sie! Die Bude anzünden dadurch geht aber nicht. Hier ist die Grenze:Eigengefährung ok, nicht aber Fremdgefährung (im Mietshaus zb).
Beim örtlichen Hospiz kannst Du Dich beraten lassen, wie es ihr möglich gemacht werden kann, zu Hause zu leben.
Wenn du weitere Infos zur gesetzlichen Betreuung möchtest, google einfach dazu oder melde dich gern.
Ein gesetzlicher Betreuer handelt im Sinne Deiner Mutter, wägt Wünsche vs Gefahren ab und entscheidet dann. Er unterliegt der Rechenschaft gegenüber dem Amtsgericht-somit wird er keine willkürlichen Entscheidungen treffen.
Ales Liebe, Henrike
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Stichworte
lungenkrebs, metastasen, organversagen, tod


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