Pankreaskarzinom + Tochtergeschwulst

[christi]

Hallo !
Mein Bruder (55) hat als Primärtumor Bauchspeicheldrüsenkrebs, welcher lt. den Ärzten nicht so schlimm wäre, da er nur 3 cm groß ist und auch operierbar wäre. Nur hat im Unterkiefer ein Tochtergeschwulst, welches schon 10 cm groß ist und nicht mehr operierbar ist. Mein Bruder wohnt leider sehr weit von mir entfernt und gibt mir leider sehr wenig Informationen dazu. Beim letzten CT ist folgendes herausgekommen : 10 cm Tumor Ursprung vom linken Unterkieferast. Linker Unterkiefer destruiert, ebenso dorsole Anteile d. lateralen Unterkiefers. In der Tiefe reicht Tumor in den Sinus maxillaris ein, Tumor reicht bis zur Mittelllinie, v.a. im Bereich d. Fossa pterygopalatina. Dorsal besitzt der Tumor Nahebezug z. Gehörgang und medial zum Cavum nasi u. Pharynx. Cranial Tumor bis Region d. Fossa temporalis.
Weiters sind Rundherde i. Bereich d. unteren Lingulasegements und ein weiterer subpleural u. lateral i. Bereich d. apikalen Unterlappensegments. Der Rundherd i. Bereich d. Lingula hat einen Durchmesser von 9 mm, i. Bereich d. apikalen Unterlappensegments 7 mm. Lungenmediastinum ohne Veränderung.
Segment IV d. Leber eine 1,9 cm zystische Läsion.
Paraaortal i. Höhe d. Milzhilus 6 mm haltende Lymphknoten, d. aufgrund ihrer Zahl auffallend sind.

Da der Krebs im Kiefer schon weit fortgeschritten ist, ist dieser lt.Ärzten nicht operierbar, da man die ganze linke Gesichtshälfte wegoperieren müßte, und der Bauchspeicheldrüsenkrebs könnte operiert werden, aber die Ärzte sagen, bei so einer Operation würde der Kieferkrebs \"explodieren\". Er hat bis jetzt Bestrahlungen bekommen, die man aber wieder abgesetzt hat, da er im Mund stark geblutet hat. Nun hat er 5 Chemos bekommen, und zwar Gemzar und Oxiliplatin, welche aber nicht geholfen haben und der Krebs im Kiefer größer wurde. Am Mittwoch bekommt er nun eine neue Chemo, welche, weiß er noch nicht. Können Sie mir bitte ein wenig weiterhelfen und Ihre Meinung dazu geben. Oder vielleicht andere Therapiemöglichkeiten. Vielen lieben Dank.
Christi

[Neo Plasms]

Liebe(r) Christi!

Die Aussage der behandelnden Ärzte Ihres Bruders, ein primäres Pankreaskarzinom sei "nicht so schlimm", klingt zunächst hanebüchen.

Setzt man dann jedoch die bereits weit fortgeschrittene Tumorerkrankung des Kiefers hierzu ins „Verhältnis“ und die sich hieraus möglicherweise ergebenden Folgen, so ist die Aussage wiederum zu relativieren!

Nach dem aktuellen Stand von Wissenschaft und Forschung findet dem Grunde nach eine Operation eines Pankreaskarzinoms bei Fernmetastasen nicht statt.

Angesichts der äußersten Komplexität der Erkrankung Ihres Bruders und der extrem seltenen Kombination eines Pankreaskarzinoms mit einem Mandibulakarzinom, ist eine große und versierte Universitätsklinik dringend angeraten.

Und wie immer empfehle ich die Universitätsklinik Heidelberg:

Universität Heidelberg
1.
Chirurgische Klinik
Im Neuenheimer Feld 110
69120 Heidelberg
Tel. 06221 / 56 6202
Fax: 06221/ 56 5450
2. Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie Im Neuenheimer Feld 400 69120 Heidelberg Tel. 06221- 56 73 01
Fax 06221- 56 43 75

Vielleicht können Ihnen bzw. Ihrem Bruder die Heidelberger helfen!
Alles Gute
Mike

[christi]

Hallo Mike !
Danke erstmals für die Antwort. Ich hab vergessen zu erwähnen, daß wir aus Österreich kommen. Mein Bruder ist in der Wiener Universitätsklinik (AKH) in Behandlung. Der Arzt in der Kieferabteilung hat meinem Bruder gesagt, daß eine Operation deshalb nicht geht, weil eben der Krebs zu weit fortgeschritten ist und man das halbe Gesicht wegschneiden müßte und andererseits würde er eine solche Operation nicht überleben, weil es der Körper nicht aushalten würde. Mein Bruder hoffte sehr auf die Chemo, damit der Krebs im Gesicht kleiner wird. Aber leider zeigte diese Chemo (Gemzar und Oxiliplatin) überhaupt keine Wirkung. Wir können nur noch hoffen, daß eine neue Chemo (welche heute beginnt) Wirkung zeigt. Welche Chemo dies ist, weiß ich noch nicht, werde es aber wahrscheinlich heute Abend erfahren.
Gibt es vielleicht noch andere Möglichkeiten oder Therapien oder alternative Heilmethoden ?
LG
Christi

[Ingeborg Bahr]

Es tut mir so leid, daß Dein Bruder diesen Krebs hat und die Diagnose so deprimierend ist.
Ich weiß nicht, mit welchem Zeitrahmen Ihr rechnet, aber vielleicht ist Euch das Buch: Volker zur Linden – Krebs – Impuls für neues Leben oder Bernie Siegel: Mit der Seele heilen (gibt’s zur Zeit bei uns nicht mehr im Buchhandel – anitquarisch?) eine Hilfe – auch zum Bewältigen der schlimmenTage.
Hast Du schon mal auf der Seite der „biologischen Krebsabwehr“ geschaut?
Wichtig ist ganz viel Liebe und Zuneigung auch zeigen! Grüße Ingeborg