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  #1  
Alt 12.02.2006, 23:36
bkrull bkrull ist offline
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Standard Bestrahlung vs. Chemo bei Seminom CS I

Tja klassische Frage beim Seminom im Stadium I. Was nun tun.
Die Ärzte empfeheln eine "vorbeugende" Bestrahlung, angeblich recht wenig, um eine größtmögliche Heilung sicherzustellen.
Nun habe ich aber beim surfen verschiedentlich gelesen, daß eine "Mini" Chemo aus eine Zyklus etwas geringere Nebenwirkungen, sowie noch geringere Rezidivquoten haben sollen. Wer hat da Erfahrungen und kann mir eventl. jemand was zu der Verträglichkeit der Bestrahlung verraten, halt persönliche Erfahrungen....

Vielen Dank
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  #2  
Alt 13.02.2006, 09:39
Benutzerbild von RausU
RausU RausU ist offline
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Beiträge: 8
Standard AW: Bestrahlung vs. Chemo bei Seminom CS I

Lies doch mal meinen Bericht!
http://www.krebs-kompass.org/Forum/s...d.html?t=12659
__________________
Diagnose 01.03.2005
OP links 03.03.2005 (kein Implantat)
4cm 100% Seminom St. I
2 x Carboplatin Chemo 15.04.2005 - 20.05.2005
Nachsorge - 19.03.2006 Blut, Uro Check - ALLES SAUBER
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  #3  
Alt 13.02.2006, 22:18
PantaRei PantaRei ist offline
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Beiträge: 470
Standard AW: Bestrahlung vs. Chemo bei Seminom CS I

Hallo,

ich hatte auch Stadium I, Seminom und habe Bestrahlung bekommen.

Kann sagen, dass die Bestrahlung einen schon einige Wochen bis Monate schlapp macht, auch wenn ich mit 20 Gy eine sehr kleine Dosis bekommen habe (im Vgl. zu anderen Tumoren). Trotzdem konnte ich drei Tage nach der letzten Sitzung (der Mo. nach dem Fr.) wieder arbeiten gehen. Wirklich schlimme Nebenwirkungen hatte ich nicht. D.h. bisschen Übelkeit am Anfang der 10 Tage - wobei die weniger waren als ein ordentlicher Kater. Dann habe ich begonnen, morgens mit meiner Tochter raus zu gehen. Frische Luft war anscheinend gut und die Übelkeit war weg.

Es gibt eine ganz neue Studie von einem Arzt aus England (link s. u.). Dort bekamen Patienten nur einmal eine Dosis Chemotherapie. Hatte diese Nachricht sinnigerweise gelesen, in den Tagen als ich regelmäßig zur Bestrahlung gewackelt bin. Keine Ahnung, ob das schon eine anerkannte Therapie ist. Außerdem hinken solche Studien vielleicht auch deshalb, weil die technische Entwicklung bei der Strahlentherapie sehr rasant ist.

Ich stelle mir die Bestrahlung so vor, dass sie eher lokal wirkt, d.h. in der Region, wo ein Rezidiv am wahrscheinlichsten auftritt. Das fand ich sympathisch. Chemo dagegen wirkt eher "systemisch" und fliesst durch den gesamten Körper. Das fand ich dagegen unheimlicher.

Vielleicht spielt auch ne Rolle, ob Du ein gutes Krankenhaus in der Nähe hast. Die haben dann vielleicht bessere Geräte, was bei der Strahlentherapie eine gewisse Rolle spielen kann. Auf der anderen Seite ist jeden Tag dort hin zu marschieren nicht besonders erbaulich. Die Gespräche im Wartezimmer sind ein Greul und man sieht gerade in der Strahlentherapie ganz schön heftige Fälle - das kann einen ordentlich runterziehen.

Einen interessanten Artikel über Strahlentherapie fand ich
http://www.heise.de/tr/artikel/print/55231
Die Maschinen, die die haben, sind schon beeindruckend.

Ich wünsche Dir viel Glück und eine gute Entscheidung; ich beneide Dich nicht darum. Ich wurde übrigens gar nicht über die Alternativen aufgeklärt. Dort wo ich war, war klar, dass ne Strahlentherapie folgt - eigentlich komisch.

Viele Grüße

PantaRei


Die Studie aus England:
http://professional.cancerconsultant....aspx?id=34638

Geändert von PantaRei (13.02.2006 um 22:24 Uhr)
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  #4  
Alt 14.02.2006, 11:31
der-Holgi der-Holgi ist offline
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Beiträge: 1
Standard AW: Bestrahlung vs. Chemo bei Seminom CS I

Hallo,

ich hatte ein Stadium I, Seminom und habe Bestrahlung bekommen.

Es waren 10 Bestrahlungen, habe diese auf den Bauch sowie Seiten und Rücken bekommen. Hatte zwar in der ersten Woche das Gefühl etwas Schlapp zu sein, das war aber wohl nur so ne Kopf sache. In der zweiten Woche hatte ich die sache besser im Griff, nach der Letzten Bestrahlung habe ich keine Probleme mehr. Ausser meinen Bauchnabel der war etwas gereitzt.
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  #5  
Alt 10.03.2006, 21:51
bkrull bkrull ist offline
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Beiträge: 61
Standard AW: Bestrahlung vs. Chemo bei Seminom CS I

Hallo
Erstmal vielen Dank für die Hinweise, habe ich alle fleissig durchgearbeitet,
aber dennoch ein akutes leidiges Thema, wenn man sich als Laie entscheiden soll.

Da der Strahlen Onkologe unbedingt ein Kontroll CT abwarten wollte, um das staging bzgl. eines "grenzwertig" vergrößerten Lymphknotens unter 1 cm zu prüfen, hatte ich etwas Zeit mich mit der Carboplatin Chemo auseinanderzusetzen. Der CT Befund war heute sozusagen i.O. also immer noch Stadium 1.....

Leider bin ich da immer noch nicht 100% schlau bzgl. der Chemo, habe dabei aber ein deutlich besseres Gefühl bei meiner jetzigen Informationslage:

Von der Bestrahlung hält mich im wesentlichen ab, das meine linke Niere wohl auf mind. 30% Vol. dauerhaft defekt sein wird und Mikrometastasen bei Seminomen auch über die Blutbahn wandern können...die werden bei der Bestrahlung nicht erfasst.
Grundsätzlich ist von der defekten Niere erstmal nix zu spüren und die Bestrahlung ein annerkantes, heilendes Verfahren und für onkologische Verhältnisse "milde".

Dagegen darf bei der Carboplatin Chemo, die auch die Blutbahnen schafft, eine bestimmte Micro Metastasenlast nicht überschritten werden, um erfolgreich zu sein. Nach dem jetzigen staging Stand dürfte dieses Risiko bei mir auch nicht bestehen.
Weiterhin werden wohl Rezidive hauptsächlich im Bereich der machbaren Bestrahlung, wenn überhaupt, beobachtet.

Die Niere bleibt erstmal heile, die akuttoxischen Wirkungen sind geringer und die spättoxischen kann man dagegen bei Carboplatin wohl noch nicht definieren.
Bei der Radatio sind es angeblich u.a. pro Lebensjahrzehnt 1% mehr Risiko zur Induktion von Zweitkrebsen.....wenn man das so statistisch erfassen kann/möchte. Grundsätzlich ist die Bestrahlung am Körperstamm, sei sie noch so gering wohl doch auch für uns junge Menschen nicht ganz Nebenwirkungsfrei.

Ich gewinne den Eindruck, mit Carboplatin eine Waffe gegen das Seminom mehr! zu haben, wenn man die 2 Zyklen Variante wählt.
Sprich die Niere kann ich bei nem Rezidiv immernoch grillen lassen und die anderen, stärkeren Chemos bei größeren Rezidiven oder Lungenmetastasen sind nicht ausgeschlossen.
Meine Infos beruhen auf sehr unterschiedlichen Arztmeinungen (5 Ärzte+4Meinungen) und letztendlich auf einen Artikel aus "Der Urologe" 11/2004, A.Heidenreich über "Therapieoptionen des Seminoms im klinischen Stadium I-IIA/B"

Abwarten und beobachten traue ich mich nicht, da meine Lungen infolge spontan Pneu und dicker OP vor einem Jahr etwas empfindlich sind, um es milde zu sagen. Außerdem hab ich einfach Angst nicht alles Sinnvolle gegen den Krebs zu machen.
Tja, die Frage der besten Balance der Optionen...soll keiner mit ja oder nein beantworten. Mich interessieren einfach weitere Argumente.

Zur Frage, wer hat weitere eventl. aktuellere Infos oder Erfahrungen zu 2x Carboplatin bei Seminom Stadium I ??
Was spricht deutlich dagegen, außer das es noch nicht ein seit 30ig Jahren annerkanntes Verfahren ist ?

Danke
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  #6  
Alt 28.12.2007, 03:06
.floyD .floyD ist offline
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Registriert seit: 20.12.2007
Beiträge: 8
Standard AW: Bestrahlung vs. Chemo bei Seminom CS I

hallo, bkrull.

Ich habe 3 Zyklen PEB bekommen, den dritten Zyklus allerdings mit Carboplatin, statt des Cisplatins.

Bei mir lag es allerdings daran, dass ich schon ziemliche Schmerzen in meinen Fingerkuppen hatte nach dem zweiten Zyklus und die Ärzte nicht mit dem Schließen des einen Tors ein zweites aufmachen wollten: nämlich komplette Taubheit meiner Fingerkuppen (im Alter von 23 vielleicht auch noch ein Stück unpraktischer ...).

Ein sehr engagierter Doc hat sich wohl ein paar Stunden damit beschäftigt, warum man nicht noch mit Carboplatin nachschießen soll. Es gab eine Studie der Uni Nürnberg (ich hoffe, ich erinnere mich noch an alles richtig), bei der Patienten mit Carboplatin behandelt wurden.

Diese Studie besagt wohl, dass Patienten mit rel. wenig Metastasen völlig unbedenklich mit Carbo- statt Cisplatin behandelt werden können. Die Studie rät, das allerdings "nur" zu machen, wenn weniger als 20 Metastasen ind er Lunge vorhanden sind. Für mich eine hohe Zahl.

Was ich mir dann laienhaft zusammenspinne ist einfach, dass Carboplatin bei wenigen Micrometastasen genauso "gut" ist, wie Cisplatin. Darüberhinaus eben verträglicher.

Ich bin dem Doc dankbar für das langsam wiederkehrende Gefühl in meinen Fingerkuppen - über was für Kleinigkeiten man sich doch freuen kann

Edit: tut mir leid, dass ich einen so altes Topic ausgekramt habe -- ist mir nicht gleich aufgefallen, vielleicht hilft es ja anderen.

Geändert von .floyD (28.12.2007 um 03:10 Uhr)
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