alles falsch?

habe gestern leider etwas ins forum gepostet, was wohl fehl am platze war. jetzt wird unterstellt, ich "geile" mich am sterben auf - leute, muss das AUCH NOCH sein. wenn der titel lautet "wie kommt der tod?" ist es doch nicht so furchtbar absurd -ohne details zu beschreiben- dass die vier menschen, die ich letztes jahr begleitete, so unterschiedlich gingen und ich (mich und andere) lediglich fragte, ob es am "annehmen" liegen könnte - alle hatten die gleiche diagnose. ach ich weiss nicht, vielleicht wills eben niemand hören. oder lesen. was auch immer, am besten ists, ich halte die klappe und versuche weiter, niemanden auf den wecker zu gehen.

Hallo Lissi,

Du hast viel mitgemacht im letzten Jahr, ich habe Dein Posting gelesen. Es tut mir sehr leid, was Du erleben musstest und ich kann Dein Bedürfnis, darüber reden zu wollen, gut verstehen. Nimm den Leuten in dem anderen Forum ihre Reaktion nicht zu übel, denn wer selbst betroffen ist, reagiert auf solche Themen verständlicherweise sehr empfindlich. Ich bin sicher, dass Du hier Leute findest, mit denen Du Dich austauschen kannst und die Dich verstehen, weil sie ähnliches durchgemacht haben. Ich hab hier ein paar liebe Menschen kennengelernt und gemerkt, dass mir das "drüber reden" sehr bei meiner Trauer geholfen hat.
Zu Deiner Frage, ob es am annehmen liegt...tja, dass kann ich Dir nicht sagen. Die Vermutung liegt sicher nahe, aber es hat sicher auch was mit der einzelnen Verfassung der Menschen zu tun, über die Du erzählt hast. Und jeder Mensch hat natürlich auch eine eigene Einstellung zum Tod. Und ich denke selbst die ändert sich ständig.

Na ja, ich wollte Dir eigentlich auch nur sagen, dass Du hier willkommen bist.

Lieben Gruss
Alex

Hallo Lissi,

wo genau hast du den gepostet? Ich würde es gern lesen. Meine Mutter starb 2002 und ich denke auch noch viel über ihr Sterben nach.

Liebe Grüße

Tanja

hallo alex, hallo tanja
danke für eure worte. tanja, ich habe wohl an der falschen stelle gepostet - alex, danke für den trost, deine netten worte.
tanja, ich habe unter der rubrik "wie kommt der tod" etwas geschrieben. vor lauter schreck über die rückmeldung habe ich den link "unter "favoriten" gelöscht. mir war leider nicht klar, wie quer das ankommen könnte. nichts liegt mir ferner, als mich daran "aufzugei...". habe mich wohl von dem titel hinreissen lassen - oder dachte, das passt dahin??? ach weiss auch nicht, am besten halte ich einfach wie gehabt meine klappe. ist eben schwer, manchmal.
tanja - dir alles liebe, recht viel gutes im alltag. einen ausgleich gibt es nie - darum spare ich mir die *kpfhoch*worthülsen.
alex, danke für dein "willkommen" - habe nach der reaktion doch sehr an mit ge/verzweifelt, aber eine nacht durchweinen ist auch nicht falsch...
herzliche grüße an euch beide
lissi

hallo lissi,

auch mir tut es leid was du alles durchgemacht hast. was ich nicht so schön fand, das einem unterstellt wird das man sich am tod aufg..len würde. ich finde das dies auch sehr unangebracht ist. du wolltest wohl nur antwort geben auf die überschrift des forums...ich denke das du nichts falsch gemacht hast.
klar kann ich die betroffenen verstehen das sie nicht darüber reden wollen, schließlich kämpfen sie gegen den krebs an, und wollen nicht daran erinnert werden, man soll den menschen ja mut und kraft geben.
mein papa ist selber letztes jahr an lungenkrebs gestorben und er hatte nicht das glück einfach einzuschlafen...
ich weiß das du hier richtig bist, auch von mir ein "willkommen".
hier sind nette leute mit denen du über alles reden kannst...
also ,laß den kopf nicht hängen.

lieben gruß
tina

Hallo Lissi

ja, es mag das falsche Forum gewesen sein. Nach der Überschrift in dem Thread hätte ich allerdings auch solchen Inhalt erwartet, wie Du ihn beschrieben hast. Ich selber bin betroffen von Brustkrebs, habe aber leider auch viele Familienmitglieder an Brustkrebs, aber auch anderen Krebsarten verloren. Mir selber ist es sogar ein Bedürfnis über meine Gedanken reden zu können - über meine Wünsche, wie ich es mir für mich vorstelle. Auch, um unter Umständen früh genug ein paar Vorkehrungen zu treffen. Das einzige was ich weiß - und was ich mich auch erst vor 2 Wochen getraut habe zu offen sagen ist, das ich mir nicht vorstellen kann - hier zu Hause ganz alleine zu sein an dem Tag, aber eben auch nicht an irgendwelchen Geräten im Krankenhaus. Noch ist es kein Thema und ich hoffe, das es auch noch lange so sein wird. Aber ich hatte innerhalb von 2 Jahren meine Ersterkrankung und 2 Rezidiverkrankung, davon hat mich die zweite Rezidiverkrankung förmlich umgeschmissen.
Aber auch insoweit wieder stark gemacht, das ich offen darüber sprechen kann. Ohne das Gefühl zu haben, das ich mich aufgegeben habe. Denn wenn ich mir jetzt Gedanken darüber machen darf, kann doch die Umsetzung des ganzen auch noch 10 Jahre später erfolgen. Oder noch viel später. Nur, wenn ich nichts sage - und ich lebe alleine, dann kann es zu spät sein für irgendwelche Wünsche nach dem "Wie"... Mag sich schräg anhören. Aber auch ich habe die unterschiedlichen Kämpfe meiner Familienmitglieder und einer sehr, sehr guten Freundin miterlebt. Und wenn ich etwas selber dazu beitragen kann, um so leicht wie möglich meine Reise ins Regenbogenland ( meine Vorstellung für den Ort, wo die Reise hingehen wird) anzutreten, würde ich das gerne in Angriff nehmen. Ich bin auch erst 47 Jahre alt und denke nicht daran, jetzt aufzugeben. Aber diese Krankheit hat leider seine Tücken. Man weiß nie, wie es weitergeht - oder eben nicht.

Ich habe einen Bruder, dem es genauso gut tut mit mir darüber zu reden. Das macht das ganze natürlich etwas leichter.

Hier in diesem Forum hast Du sicherlich Austauschpartner. Auch wenn es das Hinterbliebenen-forum ist, lesen und schreiben auch Betroffene hier. Sicherlich aus dem selben Grund wie ich oder eben andere, die diese Krankheit auch aus den verschieden Seiten als Betroffene, Angehörige oder eben Hinterbliebene kennen.


Ich wünsche dir, das Dir das Schreiben gut tut. Man kann zwar nie vergessen, aber mit dem erlebten "leben" lernen.
Und as ist als angehörige auch sehr wichtig zu wissen.

Jeder hat sein eigenes Leben - und sollte dies auch versuchen umzusetzen.

alles Gute
elisabeth

Hallo Elisabeth,

ich kann dir einfach nur in allem beipflichten was Du geschrieben hast, besser kann man es nicht ausdrücken. Und ich würde mir wünschen, dass einige der verständnislosen und teils boshaften Verurteiler im Thread im LK Forum dies hier auch einmal lesen würden. Leider werden dort Menschen wie Du, die sich mit ihrem Lebensende oder dem ihrer Angehörigen auseinandersetzen wollen und denen diese Auseinandersetzung hilft und keineswegs bedeutet, dass man sich aufgibt, gar keine Hoffnung mehr hat, sehr unfreundlich und ungerecht behandelt.

Lieben Gruß und alles Gute,

Annette