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  #16  
Alt 16.04.2011, 17:30
Christel61 Christel61 ist offline
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Standard AW: Lungenkrebs und 4 Hirnmetastasen

Hallo Lulu,
HalloJiska,

Ich weiß es auch nur so, dass Hirnmetastasen eientlich am Ende auftreten. Und dass die Bestrahlung nachhaltig sein kann wußte ich auch nicht. Ich denke, es ist dann nur eine kurze Hilfe und es kommt nach dieser kurzen Zeit oft heftig zurück. Aber ich hab yuch nicht viel Ahnung und eine Patientenverfügung ist sicherlich angeraten, denn ansonsten werden die Ärzte alleine entscheiden, und vielleicht nicht so, wie Deine Freundin es möchte.
Mein Mann hat seit heute extreme Knochenschmerzen. Ich bin froh, wenn wir endlich wissen, woran wir sind. Aber das wird noch zwei Wochendauern.

Lieb Grüße
Christel
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  #17  
Alt 16.04.2011, 20:26
Rheingoldcat Rheingoldcat ist offline
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Standard AW: Lungenkrebs und 4 Hirnmetastasen

Hallo Jiska,
Hallo Christel,

bei meinem Mann wurde am 27.02 zwei Tumore im Kopf festgestellt, man sagte und´s direkt das es sich hierbei um Metastasen handelt.
Entweder von Lungen oder Hauptkrebs.
Das Lungengenkarzimom ist sehr kein. Es wurden im ganzen Körper keine weiteren Metastasen gefunden zu Glück. Ich weiß es zwar nicht aber ich glaube nicht das die Metas im Kopf am ende kommen.
Er hat dann sehr schnell Bestrahlungen erhalten (10 Stück) das diese noch ca. 4Wochen nachwirken wird die Kontrolle erst am ende diesen Monats erfolgen. Mit der Chemo hat er erst diese Woche begonnen.
Die Bestrahlung hat er bis auch Müdigkeit sehr gut vertragen. Nur leider hat er eine Schwere Depression. Es ist so schade das er sich selbst so viel Lebensqualität nimmt.

Jiska,
Ich finde es sehr gut das deine Freundin das Leben noch in vollen Zügen genießen will, versuche Sie da u unterstützen, warum soll man bei der Erkrankung nicht noch das leben genießen.
Da ich selber an Krebs erkrankt bin und mich genau so wie deine Freundin verhalte kann ich es gut nach vollziehen.

Hallo Christel,

die Besthalung hat bei meinem Mann schon einiges bewirkt, er hat auf jeden Fall keinen Kampfanfall mehr erlitten. Somit sehe ich es Positiv. Nebenwirkungen sind bis jetzt nicht aufgetreten. Es wurde eine Punktgenaue Besteahlung durchgeführt.

Liebe Grüße
Rheingoldcat
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  #18  
Alt 17.04.2011, 17:13
Elisabethh.1900 Elisabethh.1900 ist offline
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Standard AW: Lungenkrebs und 4 Hirnmetastasen

Liebe Jiska!

Ich glaube, dass die betroffenen doch in ihrem Inneren wissen, wie es um sie steht, sie haben dafür ein feines Gespür. Vielleicht muss Deine Freundin auch diesen Schutzwall um sich herum aufbauen, damit sie mit der jetzigen Situation zurecht kommt? Eine andere Vermutung wäre, dass sie Medikamente bekommt, welche diese Stimmungen hervorrufen, oder es liegt an den Hirnmetastasen. Diese Abwehrhaltung ist auch ein gewisser Schutzmechanismus des Körpers.

Zitat:
Sie hat Kinder, nichts ist geklärt, die Familie ist auch im Emilyerdbeerland unterwegs und ich zermarttere mir meinen Kopf, wie man möglichst lang, möglichst viel bei guter Verfassung für meine Freundin an Zeit gewinnt.
Vielleicht ist sie zur Zeit noch garnicht in der Lage, sich mit dieser Problematik auseinander zu setzen? Ich glaube, dies ist ein schwieriger Punkt im Verlauf der Erkrankung.

Tschüß!

Elisabethh.1900
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  #19  
Alt 17.04.2011, 17:42
Alpenveilchen Alpenveilchen ist offline
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Standard AW: Lungenkrebs und 4 Hirnmetastasen

Liebe Jiska,

ich verstehe gut, dass Du Dich machtlos fühlst, wenn Deine Freundin sich nicht offen mit der Krankheit auseinandersetzt. Es ist jedoch wichtig, dass Du akzeptierst, dass sie mit ihrer Krankheit auf ihre Weise umgeht.

Deine Freundin ist ja in ärztlicher Behandlung und die Ärzte tun sicherlich alles, um ihr zu helfen. Wenn Du Deine Freundin unterstützen möchtest, dann musst Du in ihrem Takt gehen und kannst nicht vorne wegrennen. Nach allem, was Du so beschreibst, scheint sie die Krankheit auf Abstand halten zu wollen. Es ist ihre Krankheit und ihre Wahl. Wenn es so einfach wäre, dass man nur die Ärmel hochzukrempeln bräuchte, um den Krebs zu besiegen, würde es dieses Forum nicht geben. Deswegen glaube ich nicht, dass Deine Freundin so viel verpasst, wenn sie die Krankheit mental weitgehend von sich abschüttelt. Es ist nicht gesagt, dass es ihr und ihrer Familie bessergeht, wenn allen klar ist, wie wenig Zeit sie statistisch noch hat.

Hier im Forum gibt es einige, gut informierte Betroffene, die z.B. bewusst keine Chemotherapie mitmachen möchten oder auch andere Behandlungen ablehnen. Jeder muss für sich entscheiden, wie er sein Leid mit der Krankheit so weit wie möglich reduziert. Diese Entscheidungsfreiheit ist ein persönliches Recht und Deine Freundin macht Gebrauch davon.

Es ist nicht immer die beste Hilfe, wenn man für einen anderen das tut, was man selbst in der Situation gerne hätte. Oft ist es wichtiger zuzuhören und wahrzunehmen, was der andere in seiner Situation gerne möchte und ihn/sie dabei zu unterstützen.

Lasse sie die Krankheit auf ihre Weise und in ihrem Takt angehen. Sei einfach ihre gute Freundin, die für sie da ist, wenn SIE Dich braucht.

Ganz liebe Grüsse
vom Alpenveilchen
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  #20  
Alt 17.04.2011, 19:34
Jiska Jiska ist offline
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Standard AW: Lungenkrebs und 4 Hirnmetastasen

Hallo zusammen,
Elisabeth danke. Alpenveilchen danke. Ich möchte ihr keineswegs meine Gefühlswelt und meine Vorstellungen aufzwängen. Das tue ich auch nicht. Ich bin besorgt und sehe um mich herum hilflose Menschen, wo einer alles schön redet, "das packen wir" (selbst Arzt) und der andere der "Schulterklopfer" verteilt, so einen Unfug kann man doch nicht von sich geben. Ich habe eben Angst, dass man meiner Freundin die Möglichkeit nimmt, alles zu klären. Sie hat 3 kleine Kinder, die versorgt werden wollen. Ich denke, dass sie diese Situation des "Drumherumredens" gut findet, da braucht sie sich mit dieser sch....Krebskrankheit nicht auseinandersetzen. Nur, wenn sie es wollte, könnte sie es auch nicht, weil die liebe Familie ja meint "das packen wir schon". Vorallem wir! Meine Freundin bekommt die Bestrahlung und die Chemo, nicht "wir"! Vielleicht kommt das Auseinandersetzen morgen nach der 1. Bestrahlung. Ich werde es erleben und ich werde für meine Freundin da sein. Die Klappe halten und alles machen, was sie wünscht. Dafür bin ich ihre Freundin.
liebe Grüße an alle
__________________
Jiska
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  #21  
Alt 17.04.2011, 21:25
Alpenveilchen Alpenveilchen ist offline
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Standard AW: Lungenkrebs und 4 Hirnmetastasen

Liebe Jiska,

wenn Du Dir insbesondere Sorgen um ihre Kinder machst und Du meinst, dass Deine Freundin wichtige Schritte für die Kinder vor lauter Verdrängung nicht in die Wege leitet, kannst Du Deine Freundin vielleicht einfach nochmal deutlich darauf hinweisen, dass sie eine lebensbedrohliche Krankheit hat und deswegen xyz (also das, was Du denkst) für die Kinder unternehmen sollte.

Dann hast Du zumindest das getan, was in Deiner Macht steht. Mehr kannst Du nicht tun. Es kann sein, dass es Deiner Freundin leichter fällt, alles für ihre Kinder zu regeln, als sich mit ihrer Krankheit auseinanderzusetzen. Auch gesunde Menschen schreiben ihr Testament, schliessen Lebensversicherungen ab oder was auch immer. Darüber kann man reden.

Viele liebe Grüsse
vom Alpenveilchen
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  #22  
Alt 20.04.2011, 08:30
Lulu79 Lulu79 ist offline
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Standard AW: Lungenkrebs und 4 Hirnmetastasen

liebe jiska,

wie geht es deiner freundin?

schönen tag und lg
lulu
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  #23  
Alt 20.04.2011, 11:07
Alpenveilchen Alpenveilchen ist offline
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Standard AW: Lungenkrebs und 4 Hirnmetastasen

Liebe Jiska,

ich bin keine Ärztin o.ä. und weiss daher auch nicht mehr als Du, was die Aussichten betrifft. Natürlich hat man das Gefühl dass der Krebs noch weiter weg ist bei weniger Metastasen als bei mehreren, da sie nach einander auftauchen und ungern wieder verschwinden.

Was die Situation mit den Kindern betrifft, scheint ja vor allem das Problem zu sein, was mit dem Kind aus erster Ehe/Partnerschaft besteht. Du nennst, dass es unsicher ist, ob der Vater sich überhaupt für das Kind interessiert. Als unsicher sehe ich auch, ob das Kind sich für den Vater interessiert... Es ist immer ein schwerer Schlag für ein Kind aus seiner gewohnten Umgebung gerissen zu werden. Wenn die Mutter stirbt, ist das schlimm genug. Wenn man zusätzlich noch seine ganze Familie verliert, weil man zu einem unbekannten Vater ziehen muss, wäre das noch schlimmer. Daher wäre es schon besser, wenn Deine Freundin die Zeit nutzen würde, um z.B. ihren neuen Mann das Kind adoptieren zu lassen. Das würde die Situation für das Kind sehr erleichtern, zumindest unter der Voraussetzung, dass der neue Mann das Kind liebt und annehmen will und dass sich das Kind bei ihm wohlfühlt.

Aus Sorge um dieses Kind finde ich es völllig richtig, dass Du versuchst, mit Deiner Freundin ein Gespräch zu bekommen. Aber sprich nicht mit ihr über ihre Krankheit, wenn sie das nich möchte. Es kann ja auch sein, dass sie nicht mit Dir allein sein will schon aus Angst, dass Du wieder anfängst von ihrer Krankheit zu sprechen.

Ganz liebe Grüsse
vom Alpenveilchen
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  #24  
Alt 21.04.2011, 09:32
Lulu79 Lulu79 ist offline
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Standard AW: Lungenkrebs und 4 Hirnmetastasen

liebe jiska,

weiss denn ihr ex-mann überhaupt schon wie es um die mutter seines sohnes steht?
ich kann mir gut vorstellen dass deine freundin immer noch nicht erkannt hat in welcher lage sie sich befindet.
die 1.chemo und die ersten bestrahlungen merkt man nicht unbedingt. vielleicht erkennt sie den ernst der lage erst wenn sie merkt dass in ihrem körper etwas vor sich geht.
oder sie braucht einfach noch zeit?!
man kann in einen menschen nicht hineinsehen... mehr als für sie da zu sein (und das bist du ja) kannst du momentan nicht tun.

als die diagnose bei meinem vater bekannt wurde, hat eine meiner schwestern ihm sofort mit einer patientenverfügung konfrontiert - was auch richtig ist.
aber für meinen vater war das viel zu früh.
mittlerweile hat er eine aber das hat über 2 monate gedauert.
grund:
er hatte angst dass die ärzte im notfall nicht genügend für ihn tun wenn er unterschreibt.
für einen gesunden menschen vielleicht nicht immer nachvollziehbar aber für ihn war es seine größte angst.
wobei die ärzte uns auch sagten dass sehr viel mit der familie entschieden wird, wenn der patient nicht mehr selbst dazu in der lage ist. daher ist es vordergründig wichtig, dass ihre familie weiss was deine freundin im ernstfall möchte und sie in ihrem sinne entscheiden können.

trotz allem ein schönes osterfest.
lg lulu
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  #25  
Alt 21.04.2011, 20:05
der_weg der_weg ist offline
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Standard AW: Lungenkrebs und 4 Hirnmetastasen

Hallo Jiska,
ich schreibe normalerweise zwar nicht im Lungenkrebsforum, aber habe diesen Thread verfolgt und möchte dazu nun doch etwas sagen.

Deine Befürchtungen sind zwar gerechtfertigt angesichts der Erkrankung, aber sie befindet sich noch ganz am Anfang, also kurz nach Diagnose.... Es ist noch nicht einmal richtig los gegangen mit der Behandlung.... Sie wird mit hoher Wahrscheinlichkeit auch daran sterben, aber SO schnell, dass sie das alles hier und heute regeln muss, nun auch wieder nicht.

Ich habe durchs Studium (Medizin) einige Erfahrungen mit Patienten mit dieser Erkrankung und auch in der Familie Betroffene gehabt... Man sieht das von außen immer alles so klar und rational, aber selbst ich kann nicht sicher sagen ob ich auch so wäre wenn es mich selbst beträfe, oder ob ich da nicht völlig anders reagieren würde.

So eine Diagnose, da wird einem von jetzt auf gleich der Boden unter den Füßen weggezogen.... Das muss man erstmal verkraften... Und für einige ist Verdrängung eben erstmal der einzige Weg überhaupt damit klar zu kommen. Das ist gar nicht mal so selten.
Eigentlich haben die allermeisten Patienten, die ich so erlebt habe, von einer Behandlung zur nächsten gelebt und lange gedacht es geht immer irgendwie weiter. Dieses sich aktiv mit dem eigenen Tod auseinandersetzen, das kommt bei den meisten erst wenn es sich wirklich anbahnt und nicht am Anfang bei Diagnose. Bei einigen kommt es auch gar nicht, das stimmt.... Aber wenn sie das am Anfang komplett verdrängt denn heisst das nicht dass sie in einem halben Jahr immer noch so ist.... Es geht ihr jetzt ja wahrscheinlich auch noch relativ gut.... Vielleicht kommt das erst allmählich wenn es ihr im Laufe der Behandlung schlechter geht.... Das muss doch erstmal sacken.

Ich kann mir bei den aller wenigsten Menschen vorstellen, dass die da komplett kühl und realistisch bleiben und bei Diagnose schon mal anfangen zu planen was wird wenn sie nicht mehr sind. Ich weiss nichtmal ob ich es tun würde. Man kann da noch so viel Erfahrung mit Betroffenen habe, wie man bei sich selbst denken und handeln würde, das steht auf einem völlg anderen Blatt.

Ich weiss es ist schwer angesichts der Sorgen, die du dir machst, aber sei doch einfach als Freundin für sie da.... Wenn sie lachen will denn lache mit ihr und wenn sie weinen will denn weine mit ihr.
Denn wenn Du jetzt versuchst krampfhaft sie auf das Thema Tod zu bringen, denn macht sie vielleicht ganz dicht Dir gegenüber und redet auch später nicht mehr mit Dir da drüber.

Wenn die Behandlung so anschlägt wie im Durchschnitt zu erwarten wäre, denn hat sie noch mindestens ein halbes Jahr Zeit, wenn nicht länger.... Und in der Zeit kann sich noch viel ändern ihrem Umgang mit der Erkrankung.
Es bringt nur nich viel sie zum jetzigen ZP zu überfordern.
Das ist zwar lebenslimitierend, aber sie wird höchstwahrscheinlich nicht morgen tot sein.


Elisabeth Kübler-Ross (Sterbeforscherin) wird Dir ja sicher ein Begriff sein.... Und sie hat an tausenden Patienten beobachtet, dass der Prozess der Auseinandersetzung mit einer zum Tode führenden Erkrankung mit "Nicht wahr haben wollen" beginnt, und sich das Denken und Handeln der Person im Laufe der Erkrankung wandelt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Elisabeth_Kübler-Ross

Es macht nicht natürlich nicht jeder exakt diese 5 Phasen durch, aber was ich damit sagen will ist dass die Reaktion Deiner Freundin angesichts dieser schweren Diagnose im Rahmen des "Normalen" liegt.
Es wäre emotional im Moment zu viel verlangt, schon Pläne zu machen was mit ihre Familie nach ihr passiert. Ich denke (hoffe) sie wird das zu gegebener Zeit tun und sicher wirst Du sie dann auch unterstützen können. Nur im Moment muss sie das selbet erstmal verarbeiten.

Ich hoffe ich konnte Dir mit dem Post ein wenig weiter helfen.

Lieben Gruß
Sophie
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  #26  
Alt 23.04.2011, 15:38
der_weg der_weg ist offline
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Standard AW: Lungenkrebs und 4 Hirnmetastasen

Liebe Jiska,

wenn Du Kübler-Ross noch nicht kennst, denn lies das vielleicht mal bei Wikipedia durch. Sie hat auch Bücher geschrieben. Vielleicht hilft das ja ein wenig im Umgang mit ihr.

Es ist gar nicht mal so selten, dass Patienten in den Gesprächen mit dem Arzt über die Schwere der Erkrankung nur einen Teil davon aufnehmen können.
Die schalten denn einfach ab und man wird als Arzt denn manchmal Dinge gefragt, die man schon dreimal erklärt hat. Das ist wichtig zu wissen, weil es nicht so ist dass die Pat. mit Absicht nicht zuhören wollen, sondern das ist so ein psychischer Schutzmechanismus.

Da kann man wenig machen, außer da sein und zur gegebenen Zeit reagieren wenn derjenige das Thema anspricht. Vielleicht im Laufe der Zeit es in größeren Abständen immer mal versuchen und gucken ob sie reden will und es ihr anbieten, damit sie falls ja, denn kommen kann.

Wie lange so eine Phase dauert ist eine gute Frage... Das ist von Person zu Person sehr unterschiedlich.
Würde erstmal die ersten 1-2 Chemozyklen und vielleicht die Kontrolle abwarten und gucken ob sich was ändert und denn vielleicht sie nochmal ansprechen.

Bei ihr kommt noch hinzu dass sie anscheinend in relativ schwierigen Familienverhältnissen lebt und Du denn vielleicht tatsächlich die nächste "Angehörige" bist. Von ihrer Familie scheint ja nur die Schwester noch da zu sein. Man könnte versuchen so eine Vereinbarung zu machen, dass die Ärzte wenn etwas ist, denn Dich kontaktieren. Du könntest mal die Ärzte fragen ob man das in einem gemeinsamen Gespräch (Du, sie , Arzt) regeln könnte. Dazu muss sie denn was unterschreiben, weil das ja auch um Entbindung von der Schweigepflicht Dir gegenüber, usw. geht.

Machen die Hirnmetastasen denn im Augenblick irgendwelche Probleme ?
Die Bestrahlung dient ja dazu sie zu verkleinern, also dadurch wird das denn eher besser als schlechter.... Dh durch die Nebenwirkungen vielleicht erstmal sogar schlechter aber danach denn wahrscheinlich besser.
Kommt durchaus vor dass die Dinger durch die Bestrahlung erstmal ganz verschwinden.... Die kommen denn zwar meistens irgendwann wieder, aber erstmal hat man denn ein wenig Zeit gewonnen. Sonst würde man das ja auch gar nicht machen,
Erfahrungsgemäß sind die Patienten auch unter Chemo und Bestrahlung noch sehr lange klar bei Verstand.... Also durch die Behandlung allein wird sie sicher nicht unzurechnungsfähig werden..... Es gibt zwar Chemotherapeutika, die ein Psychose als Nebenwirkung haben, aber die setzt man beim Lungenkrebs nicht ein.
Hirnmetastasen können zwar auch das Wesen verändern, aber nicht wenn sie "nur" im Kleinhirn sind.... Die Areale, die die "Persönlichkeit" ausmachen befinden sich im Großhirn.

Dass mit Kanonen geschossen wird ist bei Krebs "normal".... Auch bei kleineren Befunden, die noch heilungsfähig sind, schiesst man mit Kanonen... Die leichtere Behandlunsvariante (leichte Chemo usw) wählt man erst wenn es nurnoch darum geht den Ist-Zustand noch eine Weile zu erhalten und denjenigen seine letzte Lebenszeit möglichst wenig zu belasten.
Also wenn die so starke Geschosse auffahren, denn ist das eher ein Zeichen dass sie noch was besser machen wollen.

Wenn das denn - was zu erwarten wäre - alles kleiner wird, denn wird das für sie natürlioch erstmal eine Bestätigung sein dass das heilbar ist.... Aber denn hat sie ja schon ein paar Erfahrungen mehr mit einer Zeit, wo nicht alles so läuft und ist denn vielleicht zugänglicher für Gespräche.
Erfahrungsgemäß läuft das in den meisten Fällen so, dass die behandlung erstmal gut anschlägt, der Krebs kleiner wird oder verschwindet, die Leute denn erstmal eine Weile Ruhe haben und dass es dann irgendwann wieder kommt, bzw. größer wird, und es erst denn richtig problematisch wird.... Natürlich kann es in dem Fall anders sein, dh sie spricht vielleicht auf die Chemo nicht an oder so.... Aber man sollte erstmal davon ausgehen, dass es so läuft wie zu erwarten ist und man sie in diese krankheitsfreie Phase noch rein bekommt.

Lieben Gruß
Sophie
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  #27  
Alt 11.05.2011, 08:43
Lulu79 Lulu79 ist offline
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Standard AW: Lungenkrebs und 4 Hirnmetastasen

liebe jiska,

dass deine freundin alles vergisst ist völlig normal und eine nebenwirkung der bestrahlung.
das kurzzeitgedächtnis wird leider einfach in mitleidenschaft gezogen.
war bei meinem vater nichts anders.
das wird nach der strahlentherapie aber wieder besser.

ich hoffe ich konnte dich mit der info etwas beruhigen.

lg
lulu
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  #28  
Alt 11.05.2011, 09:43
der_weg der_weg ist offline
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Standard AW: Lungenkrebs und 4 Hirnmetastasen

Als Außenstehender ist es immer schwer bis unmöglich sich wirklich in einen Erkrankten hinein zu versetzen.... ich glaube etwas anderes als dass sie gesund wird verkraftet ihre Psyche im Moment gar nicht.... Es ist für uns Nichtbetroffene wahrscheinlich kaum vorzustellen wie es sich anfühlt in so jungen Jahren von heute auf morgen auf einmal quasi dem Tod geweiht zu sein..... Vielleicht ist es auch gut dass sie Hoffnung hat.... Wenn sie in Depressionen verfiele wäre ihren Kindern auch nicht geholfen.... Und so rational und direkt mit dem eigenen Tod umzugehen, dass man mit einem total klaren Kopf kurz nach Diagnose erstmal alles regelt, das schaffen wahrscheinlich die wenigsten...

Ich denke (hoffe!) dass die Entwicklung und die Zeit das mit sich bringen werden dass sie irgendwann bereit ist sich damit auseinanderzusetzen was aus ihren Kindern wird.

Wie gesagt, wenn es gut läuft kann dieser Zustand auch noch eine Weile anhalten und sie hat noch ein Jahr oder vielleicht mehr. das kann noch viel passieren.

Lieben Gruß
Sophie
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  #29  
Alt 11.05.2011, 17:12
Jiska Jiska ist offline
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Standard AW: Lungenkrebs und 4 Hirnmetastasen

Liebe Sophie,

danke für Deine lieben Worte.

Ich wünsche es ihr so sehr.

Werde weiter berichten.

Liebe Grüße an Alle.
__________________
Jiska
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  #30  
Alt 12.05.2011, 20:47
Sternchen12 Sternchen12 ist offline
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Standard AW: Lungenkrebs und 4 Hirnmetastasen

Hallo Jiska,

mein Papa hat auch Lungenkrebs mit Hirnmetas und er hatte erst Bestrahlung und nun Chemo.

Seit der Chemo schmeckt er auch nix mehr, dann in der dritten Chemofreien Woche schmeckt er wieder etwas, aber sobald er dann wieder die lange Infusion hatte schmeckt er wieder nix, scheint also normal zu sein.

Das rumkommandieren ist auch normal, die Ärzte sagten: Während einer Chemo verändert sich ein Mensch ...das wir uns nicht erschrecken, es kann sein dass er "aggressiver" wird - und es stimmt, er war immer ein sehr ruhiger Mensch mit einem sonnigen Gemüt, nix ließ ihn aus der Haut fahren - und nun während der Chemo pampt er meine Mama desöfteren mal an,und sei es nur wegen einer Kleinigkeit.

Das sind wohl alles Nebenwirkungen der Chemo.

Ich wünsche dir und deiner Freundin alles alles Gute und werde eure Geschichte weiterverfolgen
__________________
~Nach Sternen muss man greifen, soweit sind sie nicht entfernt...~

Mein lieber Papa:

Lungenkrebs (Plattenepithelkarzinom) mit 3 Hirnmetastasen und Metastasen im Darmbein

- ED des Lungenkrebses (Plattenep.): 22.01.2011

Gestorben am 09.08.2011

~Begrenzt ist das Leben, doch unerschöpflich die Liebe~
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