Von der Seele schreiben!!

[mario1]

Liebe Gaby!

Leider kann ich dir da gar nicht helfen, da ich nicht im Chat bin, tut mir leid!


Grosses Danke für das Gedicht es hat mir die Tränen in die augen getrieben!


Kissi an alle!

[mario1]

An Tante Briele!


Ich hoffe du bist gut angekommen!!!!

Umarm dich!
Mario

[Briele]

Lieber Mario,

Danke für Deine Nachfrage, ja, ich bin gut angekommen. Werner geht es nicht so toll. Er hat Gott sei Dank keine schlimmen Schmerzen, fühlt sich aber nicht gut.
Nun ist es (fast natürlich) so, daß jedes Unbehagen, jedes Zwicken, wenn es auch von der Art ist wie man es von früher kannte, anders gedeutet wird.

Heute habe ich ihn zu einer Untersuchung begleitet. Es waren lange Wartezeiten. Ich hab das Buch mitgenommen, das mir Alina empfohlen hat "Geborgen im Leben" von Kübler-Ross, sie hat es mir direkt ans Herz gelegt. An und für sich kann ich nie gut lesen wenn ich in einem Wartezimmer lese, aber als es so arg lange dauerte hab ich es doch getan.
Manches weiß man, ein bißchen im Unterbewußtsein, aber es ist gut wenn man es dann so klipp und klar liest, es dringt dann fester ins Bewußtsein ein.

Ich wußte schon, daß nichts von Dauer ist was wir glauben zu besitzen. Seien es Güter, Fähigkeiten, liebe Menschen. Darüber zu lesen hat mir gut getan.

Hattest Du schon Dein erstes Gespräch bei der Psychologin?
Ich hoffe Ihr könnt gut miteinander.
Ein Bussi an Dich und natürlich auch eines an Dani

Eure Tante Briele


LIEBE GABY

ich hab jetzt noch einmal im chat nachgesehen, wie das ist. Wenn bei Dir unter der Smilie-zeile nicht noch eine Zeile kommt wo unter anderem "logout" steht, dann ist etwas falsch.
Wenn Du niemanden hast den Du direkt fragen kannst, wär es vielleicht eine Idee Deine Frage im Forum zu stellen (ich glaube letzte Zeile im Forumsangebot)

Liebe Grüße
Briele

[gitti2002]

Hallo Gaby,

wenn du im Chat die unterste Befehlsleiste nicht sehen kannst, dann hilft meist dies:

Fahre mit dem Mauspfeil in die unterste linke Ecke, bis daraus ein schwarzer Pfeil der nach oben und unten zeigt wird. Linke Maustaste gedrückt halten und vorsichtig und langsam nach oben schieben.
Falls es nicht klappt versuchen wir es zusammen wenn du im Chat bist.

Du kannst natürlich auch anders aus dem Chat gehen, tippe dazu einfach /exit und dann auf senden. Wenn du nur oben rechts auf das X klickst und die Seite damit schließt, bleibst du weiterhin eingelogt und andere Nutzer sprechen dich dann vergeblich an.

Liebe Grüße,
Gitti

[Gaby44]

Hallo Mario,
ich wollte dir die Tränen nicht in die Augen treiben.Ich wollte dir damit nur andeuten, daß egal wo du bist, deine Mama immer in deinem Herzen ist.
Warst du schon bei der Psychologin?Wie wirkt sie auf dich?Ich hoffe du kommst gut mit ihr hin.



Ich knuddel dich
Gaby

[Daniela1]

Ein ganz liebes Hallo an euch alle!

Möchte euch einfach alle nur ganz lieb Grüßen.
Bin in Gedanken immer bei euch.

Ich umarme euch
Dani

[mario1]

Hallo an all meine Tanten!

Ich hoffe, dass bei euch alles in bester Ordnung ist!

Liebe Briele, du weist ja selbst das es sehr gut ist, das Werner keine Schmerzen hat, dass muss nicht sein!
Ach, diese Untersuchungen, wie sehr mir der Tag noch im Kopf ist, an dem wir in diese Spezialklinik gefahren sind, brauch ich dir nicht zu sagen! Die lange Wartezeit und diese Angst die Mama damals in den Augen hatte, seh ich noch genau vor mir, so als ob es gestern gewessen wäre!
Ich hab auch einige Bücher von E. Kübler Ross gelesen, ich fand sie auch sehr gut, aber auch etwas Theoretisch, da jeder Mensch ein individium ist und daher auch alles anders erlebt! Ich hoffe du verstehst was ich meine!
Das erstgespräch hatte ich noch nicht!

Liebe Gaby, es ist doch okay, es tut gut weinen zu können und ich verstecke auch meine Tränen nicht, es ist mir egal und am liebsten würde ich meine Tränen der ganzen Welt zeigen, damit sie weis wie traurig ich bin und damit sie erkennt wie schlecht es mir geht!

Liebe Dani, ich drück dich auch mal ganz lieb von hier aus!

Ah, jetzt ist mir noch was eingefallen! Mein Bruder bekommt jetzt eine andere Wohnung, es ist sicher gut wenn er von Mamas Wohnung raus kommt, aber in mir macht sich da schon ein wenig wehmut breit! Das ist für mich auch so ein Platz wo ich mich Mama sehr nahe fühle und wo es mir gut geht und jetzt sollen wir die hergeben das wo Mama ihre letzten Tage verbrachte! Ein Stück mehr hergeben von ihr??!! Aber ich weis, es ist sehr wichtig für Stefan!

Ich drücke euch alle ganz ganz lieb!
Euer Mario

[mario1]

Hallo ihr Lieben!


Poh, heute ist wieder so ein Tag, an dem ich nicht weiter weis!
Ich dachte echt es wird besser und mir ging es auch nicht so schlecht, doch heute ist alles wieder nur schei...!!! Mir tut wieder mal jeder Gedanke an Mama so unheimlich weh, ich spühre wie mein Herz in tausend fetzen in mir liegt und ich weis wieder nicht mit welchem ich anfangen soll um es wieder heil zu bekommen! Sie fehlt mir so und ich weis einfach nicht mehr weiter! Ich möchte doch einfach nur ihre Hand spühren, ihr lachen sehn und hören sie bei mir haben!

Euer Mario

[Gaby44]

Hallo Mario,
ich knuddel dich einfach mal so um dich zu stärken.




Gaby

[Alina]

Liebe Dani, Lieber Mario !

Briele hat mich in meiner akuten Trauer begleitet und mich auch immer wieder "vorgewarnt", dass auch der Trauerprozess ein Auf und Ab ist, zwei Schritte vor, dann wieder einer zurück. Es hat mir geholfen, mit diesen "Schmerz-Rückfällen" zu rechnen, weil sie mich dann nicht so aus der Fassung brachten. Ich versuche dann immer, mich zurück zu ziehen und "still" zu halten, bis der ärgsten Schmerz wieder gegangen ist.
So geht´s dir nun wohl auch und Trost gibt es in diesen Situationen kaum, wenn einem die Endgültigkeit des Abschiedes ( in diesem Leben )bewusst wird.
Mir hilft mein ( kirchenloser )Glaube, dass es nach dem Tod weitergeht, dass wir uns wiedersehen.Wie denkst du darüber ?

Ich glaube, wir alle müssen uns eher darauf einstellen, dass das Vermissen und die Sehnsucht nach unseren verstorbenen Mamas mit dem Herbst, dem Winter wieder zunehmen werden. In der dunkleren Zeit wird´s halt nochmal mehr bewusster, dass wir alle Heimat verloren haben.

Mario, Dani, das, was mir immer wieder hilft ist die Erleichterung zu wissen, dass nun kein Schmerz, kein Erschrecken, kein Krebs mehr unsere Mamas erreichen und quälen kann. Und ich wende mich dann dem Gedanken zu, dass Mama mir genug Liebe gegeben hat, um weiterleben zu können mit dem Bestreben, das so gut als möglich zu tun.
Das hat eure Mama sicher auch getan.

Lieber Mario, morgen ist wieder ein neuer Tag !
Dani, ganz liebe Grüße an dich !

Eure Alina

[mario1]

Liebe Alina,
Liebe Gaby

Zuerst mal ein Danke an dich liebe Gaby!!

@ Alina

Ja, heute ist ein neuer Tag, es ist kalt und es regnet! Es geht mir nicht anders, in mir ist es kalt, leer, einsam, traurig, ängslich,......!
War gerade bei Mama, hab mir ihr gesprochen und ich weis das es ihr gut geht, dass sie nun nicht mehr leiden muss, nicht mehr kämpfen und traurig sein muss! Das ist ein kleiner trost, jedoch die sehnsucht nach ihr nimmt mir das nicht! Ich versuche eine wenig glücklich zu sein, da ich genau weis Mama würde das wollen, jedoch schaffe ich das nicht wirklich, ein kleines erlebnis das mich an Mama erinnert, ist ein grosser rückschlag, der mich nicht einen sondern zehn Schritte zurück wirft! Ich bin so unendlich traurig, dass ich meine Mama nicht mehr begleiten hab dürfen, ich hätte das so gerne gemacht, natürlich meine ich eine schöne Zeit, ohne Angst und Krankheit!

Liebe Alina, ich bein ein kleiner realist, dass heisst das ich nur das glaube was ich sehe, aber in mir ist jedoch eine Hoffnung, das ich meine Mama eines Tages wiedersehen werde und erwische ich mich dabei, das ich hoffe das es nicht zu lange dauert!


Ich drücke euch
Mario

[Briele]

Lieber Mario,

Deine letzten Einträge klingen todtraurig und wenn ich schreibe „todtraurig“, dann mein ich das auch. Es gibt ja viele Arten von Traurigkeiten, doch diese Art versteht man erst wenn man sie erlebt.

Wär ich in Deiner Nähe, bei Dir, dann würde ich Dich fest umarmen, vielleicht würde ich Dir vorschlagen, dass wir einen langen Spaziergang machen und ich würde Dich bitten über Brigitte zu erzählen. Vielleicht könnten wir dann zu Dani gehen und wenn ich Deine Nichte hochhebe, sie an mich drücke, dann wüsste ich, auch in ihr ist ein Teil von Brigitte.

Nun kann ich Dir nur auf diese Art eine Umarmung schicken.

Auf meinem Trauerweg hat es ein paar Erfahrungen gegeben, die so etwas wie eine kleine Erleuchtung waren. Ich weiß nicht mehr wie viel Zeit nach Mamas Tod vergangen war, aber irgendwann wurde mir klar, dass auch in meiner Trauer nichts bleibt wie es ist. Es gab Stunden, dann Tage, später wurden Wochen daraus, da dachte ich, jetzt geht es besser. Das, was ich so ersehnte, überwog in meinen Gefühlen: ich war voll Dankbarkeit meine feine Mama gehabt zu haben, voll Glück über unsere Liebe und ich konnte diese Dankbarkeit sogar ausdehnen und froh sein, dass sie nun ohne Schmerzen, dass sie in Sicherheit ist.
Und dann, aus irgendeiner Ecke kam etwas und es war alles wie am ersten Tag.
Ach Mario, ich kann Dir nicht sagen wie oft ich das erlebte und ich weiß wie verzagt ich wurde.

Aber es gab dann den Tag X, an diesem Tag begriff ich, was so einfach zu begreifen war. Heute ist heute und Morgen ist morgen. Wenn mich heute etwas zurückwirft, ich kaum ein und aus weiß vor Schmerz und Sehnsucht, so bleibt das nicht so für immer. Das kann schon morgen anders sein. Und umgekehrt genauso. Wenn man das weiß, wenn man das verinnerlicht hat, dann fühlt man sich nicht mehr so ausgeliefert.

Ich weiß nicht ob Du mit diesen Erfahrungen von mir etwas anfangen kannst. Vielleicht ist es noch zu früh.

Und dann gab es noch eine Überlegung. Ich fand meinen Zustand trostlos, schmerzhaft, kaum zum Aushalten. Aber es war auch eine sehr sehr schwere Zeit gewesen als Mama krank war. Ihr Leid, das Gefühl der Ohnmacht sie nicht retten zu können, die Sorgen, der Kummer, die Angst, all das war auch schrecklich gewesen. Nun war sie gerettet. Jetzt ging es nur mehr um meinen Kummer.

Ich hab Dir ja schon einmal geschrieben, dass meine Mama vor ihrem Tod zu mir sagte, dass sie mich immer lieb hat, dass sich daran nie etwas ändern wird, das immer so bleibt und ich mir das merken soll. Das ist bei allen Leuten so die sich lieben, Mario. Es dauert seine Zeit bis man mit dieser wahnsinnigen Sehnsucht umgehen kann und langsam versteht man, dass man ja weiterhin die Beziehung hat, die Liebe, es ist alles da, nur anders.

Sag, wann hast Du Deinen Termin für das Gespräch mit dem Psychologen? Wenn das arg lang dauert, vielleicht gibt es eine Möglichkeit über die Hospizbewegung? Die machen doch auch Trauerbegleitung?

Hab Dich gern, Mario und Dich auch, liebe Dani!
Ich wünsch Euch gute Tage
Eure Tante Briele

[mario1]

Liebste Tante Briele!

Deine Worte, tun immer so wahsinnig gut, du verstehst wovon ich spreche, sei es auch nicht so direkt ausgedrückt, aber du weisst ganz genau worum es mir geht, dass war schon nach meinem ersten eintrag hier!
Ich kann dir gar nicht sagen und ausdrücken wie sehr mir deine Worte hier immer gut tun! Sie sind tröstlich und sie lösen immer in mir einen schwall der Tränen aus der zuerst nicht enden möchte und dann aufeinmal hört das auf, ich schaue Mamas Foto an, schicke ihr einen Kuss und dann geht es mir auch besser!

Ich "beneide" dich darum, dass dir deine Mutter das noch hat sagen können, wie sehr ich mir das gewünscht hätte, dass sie mir das auch noch sagt und das ich ihr das auch noch sagen hätte können brauche ich wohl nicht zu erzählen! Aber ich sehe auch ein, dass sich Mutti dazu entschlossen hat, dass nicht mehr zu ermöglichen, obwohl ich mir sicher bin sie hätte es gerne gemacht, aber sie hätte dann nicht gehn können! Ich hätte sie so gerne auf ihrem letzten weg begleitet, ihr meine Hand gegeben, ihr gezeigt Mama ich bin da du bist nicht alleine, ich hätte ihr so gerne auch diesen liebesbeweis erbracht! Aber was nicht ist, ist nicht und damit muss ich nun Leben! Ein Leben ohne Mami ist so schwer vorzustellen, sie hat mir oft nur in die Augen gesehen und wusste immer, ja immer, wie es mir geht! Das sind eben Mütter!
Die Liebe, die sie uns gegeben hat, wird, da bin ich mir sicher, mein ganzes Leben reichen! Ich hab noch Mamas Kappe, die sie sich gekauft hat nach der Gehirn OP, sie ist nicht gewaschen, das kann ich einfach nicht, eine Tasche steht noch in meiner Küche auf einem Stuhl, diese darf niemand anfassen und schon gar nicht wegstellen! Ich weis das hört sich verrückt an, aber für mich ist das immer ein Stück mehr hergeben von Mama! Auch die Bettwäsche die sie die letzten Tage hatte, liegt noch immer in meinem Schlafzimmer, ich schlafe natürlich in meiner eigenen!

Ach, wie schön das wäre, mit dir spazieren zu gehen, einen Waldweg entlang, der Sonne entgegen, den Geruch des Waldes zu riechen, die Vögel zu hören, vielleicht kreuzt ja ein Reh unseren Weg und dabei von Mama erzählen! Echt ein schöner Gedanke!

Ja, die Zeit der Krankheit war auch ganz und gar nicht leicht! Es ist jetzt ein Teil der Sorge weggefallen, jedoch ist der schmerz grösser! Ich hoffe du verstehst was ich meine! Mami braucht sich nun keine Sorgen machen das ist gut! Sie hätte echt ein Leben ohne Sorgen verdient gehabt!

Nun läuft im hintergrund wieder Mamas lieblings Musik! Dani und ich können fast jeden Text auswendig und Dani war auch mit Mama 2x auf einem Konzert!
Ich bin mir sicher, das Mama an diesen Tagen immer sehr aufgeregt war und sich sehr darauf gefreut hat! Ja Mama hat auch mal lachen können und sie kann jetzt für immer lachen!

Ich drücke dich
Dein Mario

Hoffe bei dir und deinem Mann ist alles in Ordnung!!!!

[mario1]

Hab noch etwas gefunden!!!!

Das ist einfach für alle!


Der Vater kehrte von der Beräbniszeremonie zurück.
Sein siebenjähriger Sohn stand mit weit offenen Augen am Fenster,
das goldene Amulett am Hals.
Er war zu jung,
um mit seinen Gedanken ins reine zu kommen.
Der Vater nahm ihn in die Arme und der Knabe fragte:
"Wo ist Mutter?"
>Im Himmel< antwortete der Vater und wies nach oben.
Der Knabe erhob die Augen zum Himmel
und starrte lange in das Schweigen.
Sein verstörter Geist sandte eine Frage in die Nacht:
"Wo ist der Himmel?"
Keine Antwort kam.
Und die Sterne waren wie brennende Tränen dieser Nacht ohne Antwort.

[Isa1]

Lieber Mario, liebe Dani,

ich hab es ja schon einmal gesagt: ich könnte nichts schreiben, das annähernd so hilfreich ist wie das, was Alina und Briele sagen.
Dennoch denke ich an euch und schau jeden Tag hier rein.

Für heute ein Gedicht, es ist von Friedrich Rückert. Er musste innerhalb von zwei Monaten zwei Kinder hergeben.

Klage

So weit nun hab ichs schon gebracht
Mit meinem Schmerz bei Tag und Nacht,
Daß ich dich lieber weiß begraben,
Als sollt ich nie gehabt dich haben.

Doch daß ich nicht, wär mirs verliehen,
Dich wieder möcht hernieder ziehen
Mit meinem Schmerz bei Tag und Nacht,
Soweit hab ichs noch nicht gebracht.


Die Trauer ist ein Prozess, der seine eigenen Gesetzmässigkeiten hat. Man hat wenig Einfluss darauf. Ich weiß, das habe ich schon einmal geschrieben.

Auch von mir eine Umarmung

Isa