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  #1  
Alt 10.11.2004, 09:14
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Standard Brauche Hilfe !!

Hallo !

Mein Mann hat seit 1 Jahr Zungenkrebs. Er hat bereits
Strahlen-und Chemotherapie hinter sich und war zur Reha.
Seit 1.11.04 arbeitet er wieder 8 Stunden - ihm geht es also
zur Zeit gut.
Nun sollte man meinen,dass es mir auch gut geht - aber das
Gegenteil ist der Fall.
Seitdem es meinem Mann besser geht, geht es mir schlecht.
Ich bin traurig,sehr empfindlich,aggressiv,habe an fast nichts mehr Freude,kann mich nicht mehr entspannen,schlafe schlecht,
bin immer müde,antriebslos,vergesse einiges,kann mich nicht
mehr so gut konzentrieren.
Ich halte diesen Zustand kaum noch aus-was ist bloss los
mit mir ?
Wer fühlt sich auch so?
So kenne ich mich gar nicht und das macht mir Angst !

Ich bin euch jetzt schon dankbar für eure Antworten !

Gruss von gabi
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  #2  
Alt 10.11.2004, 11:09
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Standard Brauche Hilfe !!

Liebe Gabi, ich vermute, du hast dich das ganze letzte Jahr massiv zusammengerissen, oder? Immer die Starke gewesen, immer optimistisch, Halt gebend?
Ich halte das, was du jetzt durchmachst, für eine Reaktion auf den Stress des letzten Jahres, irgendwann muß mal alles raus, dein Körper und deine Seele nehmen sich jetzt, wo bei deinem Mann Ruhe einkehrt, das Recht, sich schlecht zu fühlen. Du bist von allem erschöpft. Gibt es keine Selbsthilfegruppe bei euch? Wo man mal frei über alles reden kann? Sprich doch mal mit deinem Arzt darüber. Fürs Schlafen würde ich mal für einige Zeit auf ein pflanzliches Beruhigungsmittel ausweichen. Und überleg mal, was dir vor der Erkrankung deines Mannes Spaß gemacht hat. Fang damit wieder an, aber langsam, auch wenn du keine Lust hast, die kommt wieder. Gönn dir was, du brauchst es. Alles Gute Liebe Grüße, Beate D.
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  #3  
Alt 10.11.2004, 14:34
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Standard Brauche Hilfe !!

Hallo, du arme bist wahrscheinlich völlig ausgebrannt. Monatelang hast du dich und deine Bedürfnisse wahrscheinlich in den Hintergrund gestellt. Deine eigenen Probleme verdrängt nur um für deinen Mann dazusein und ihm Kraft zu geben. jetzt ist deine Kraft verbraucht...
Deinem Mann geht es besser, aber ohne dich hätte er das bestimmt nicht geschafft. Gönnt euch beiden doch mal einen Kurzurlaub, veilleicht mal zur Ost oder Nordsee. Oder mal du alleine mal einen Wellnesstag. Geh zum Friseur, zur Sonnenbank und kauf dir was schönes.Wünsche dir viel Glück
Liebe Grüße
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  #4  
Alt 10.11.2004, 18:55
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Liebe Gabi,
ich glaube das machen wir alle durch. In der ersten Zeit ist man immer unterwegs und läuft auf vollen Touren. Wenn dann die Ruhe einkehrt fällt man erstmal in ein tiefes Loch. Mir ging es da auch nicht besser (bei mir ist mein Vater betroffen). Ich habe mir dann einen Traum erfüllt und einen Kurzurlaub gemacht. Das tat mir wirklich gut. Wichtig ist auch, jemanden zum Reden zu haben. Ich hoffe, dass Du jemanden hast, der Dir zuhört.

Liebe Grüße
Marion
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  #5  
Alt 10.11.2004, 22:53
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Hallo gabi,
Beate, Schnucki und marion haben schon fast alles geschrieben, aber ich möchte Dir auch nochmal ans Herz legen, dass Du jetzt ein bißchen an Dich denkst. Mache das, was Dir Spaß macht. Sei faul, wenn Du zu nichts Lust hast, aber "versinke" nicht in "Unlust".Vielleicht können Entspannungsübungen oder Tai chi Dir helfen, eine innere Ruhe aufzubauen.-
Ich denke aber auch, dass es eine normale Reaktion auf den ganzen Streß der letzten Zeit ist. Ich kenne diese Phasen auch (meine Mutter ist betroffen),aber ich habe auch lernen müssen, dass ich mir eine kleine Auszeit nehmen muß, um neue Kraft schöpfen zu können.
Ich wünsche Dir und Deinem Mann alles erdenklich Gute.Komm´bald wieder auf die Beine.
Liebe Grüße
Cati
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  #6  
Alt 11.11.2004, 17:21
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Hallo, gabi

ich habe mich nach schweren Zeiten der Krebserkrankung meiner Mutter auch so gefühlt, hatte danach die selben Beschwerden, laut Arzt die klassischen Symptomen einer Depression.

Ich habe damals - viel zu spät und nur unter massivem Druck meiner Hausärztin - den Weg zu einer Therapeutin gefunden. Und allein der Umstand, daß ich mal über alles reden konnte, ganz und gar ohne auf die Gefühle der/des Zuhörers Rücksicht zu nehmen, hat mir sehr geholfen. Während und nach diesen Gesprächen wurde mir klar, daß ich vor lauter Anstrengung, stark zu sein und mich unter Kontrolle zu halten, gar nicht mehr gespürt habe, wie überfordert ich war, wie es in mir überhaupt aussah. Das sagen und spüren zu dürfen, hat mir sehr geholfen.

Ich wünsche Dir, daß Du einen Weg findest.
Alles Gute,
Barbara
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  #7  
Alt 12.11.2004, 03:32
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Ich kann Dich gut verstehen.Ich denke mal, jetzt ist eine schwere Last von Dir gefallen.Dein Mann kann wieder arbeiten und damit geht es ihm wieder besser.Du hast immer zu ihm gehalten,Deine Interessen in den Hintergrund gestellt, denn schließlich war da je jemand, der Deine Hilfe braucht.Und dieser jemand war Dein geliebter Mann.Du hattest vielleicht immer die Angst im Hintergrund, ihn zu verlieren und diese schwere Last wurde Dir jetzt genommen, weil er wieder arbeiten gahen kann. Das heißt für Dich:Erleichterung. Es geht ihm gut!!!Erst jetzt kannst Du auch wieder an Dich denken.Das hast Du vorher alles verdränt. Denn schließlich wolltwst Du Deinen Mann aufbauen und immer für ihn da sein.Da gab es für Dich nur eins:Krankheit besiegen!!!Super!!!
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