Glioblastom IV

[mimi1980]

Jetzt ist es traurige Gewissheit ... Unsere Mum hat einen Glioblastom 4.Grades
Der Tumor befindet sich im Stammhirn bzw Mittelhirn und ist sehr verbreitet.
Vermutet wird dass sie diesen Tumor womöglich sogar schon mehrere Jahre hat, weil er sich massiv ins Gewebe gefressen hat ....
Operation ist nicht möglich. Ärzte beraten nun wg. Chemotherapie.
Wir hoffen dass wir nun noch etwas Zeit mit ihr verbringen können ....
Sind sehr verzweifelt und können das alles nicht fassen ....

[HeikesFreundin]

Hallo mimi ...

wie unsagbar traurig das alles

Ich kann Dir nicht wirklich etwas
schreiben, bin ohne Worte ...


Traurig und im Herzen bei euch
hoffe ich so so sehr, dass ihr noch etwas
Zeit habt - mehr Zeit, als wir sie hatten.


Mitfühlende Umarmung,
Angie

[Seehase1981]

Hallo Mimi,

es ist soo schlimm. Ich fühle mit dir. Hab es die letzten Wochen so wie du - allerdings im Schnelldurchlauf - durchgemacht.

Genieße jede Sekunde mit deiner Ma, die du jetzt noch hast. Keiner weiß, wie lange das sein wird. Und sei einfach für sie da, mehr können wir nicht tun. Aber es ist so wichtig für unsere Lieben.

Fühl dich gedrückt - ganz fest!


GLG von Seehase

[mimi1980]

Danke euch! Ich umarme euch auch
Es ist so schwer zu akzeptieren dass man nicht viel machen kann. Sie ist noch so jung (52) und können es nicht fassen dass sie nur mehr eine begrenzte zeit bei uns sein wird obwohl man ja nie weiß ob gesund oder nicht, wieviel zeit uns unter unseren lieben bleibt ... aber DAS ist grausam
Mich lässt auch der gedanke nicht los ob wir nicht noch einen Spezialisten aufsuchen sollen .... mein vater will ihr den weg den sie jetzt gegangen ist, nicht nochmal antun ....
Weiters stellt sich für mich auch noch die frage ob man um jeden preis eine chemo durchführen sollte, um ihr auch vieles zu ersparen, wenn eh keine heilung möglich ist ...

[Seehase1981]

Hallo Mimi,

da wir Menschen ja nunmal so sind, wie wir sind, klammern wir uns an jeden Strohhalm und bekanntlich stirbt die Hoffnung zuletzt. Und deswegen denke ich, dass deine Ma die Entscheidung über die Chemo treffen wird.
Meine Ma war ja auch unheilbar krank und wir standen vor der Entscheidung, die Chemo zur Verbesserung der Lebensqualität machen zu lassen oder nicht. Und meine Ma wollte die Chemo auf jeden Fall machen, denn den Sommer und ihren 70. Geb. im August wollte sie noch erleben. Naja, kam dann ja ganz schnell doch ganz anders

Eine Frage hab ich: was versprecht ihr euch von dem Aufsuchen eines Spezialisten? Seid ihr nicht schon in einer speziellen Klinik oder so? Es wird doch keine andere Diagnose dabei herauskommen... Oder wegen der Entscheidung zur Chemo?



LG von Seehase

[mimi1980]

Danke Seehase. Es tut mir auch für dich sehr leid
Ich möcht nicht sagen dass das Kh wo mum ist schlecht ist, sie geben bestimmt ihr bestes. Für mich wäre es wichtig zu wissen ob man wirklich nicht operieren kann. Bzw. Vielleicht gibt es einen Spezialisten der sichs zutrauen würde ....
Mama wurde heut ins KH gebracht weil sie nur mehr erbrochen hat .... im zuge dessen hatten wir heute endlich unser arztgespräch auf das wir schon so lange gewartet haben.
Ich verspreche mir jetzt nicht mehr von einer 2 . Meinung. Der tumor und das ödem sind großflächig. Sehr verwachsen und nicht einzuschätzen wie weit das wirklich ins gewebe reicht .... Operation würde nur noch mehr schaden anrichten. In 14 tagen beginnt die chemo und bestrahlung. Er hofft das wachstum zu verzögern. Da die Krankheit schon sehr fortgeschrittenen ist, ist er der Meinung dass man von wenigen Monaten ausgehen kann ....

[mimi1980]

Meine mama ist heute von uns gegangen .... es ist unfassbar ....

[Tschulie]

Liebe Mimi,

das ging leider sehr schnell
Mein aufrichtiges Beileid!

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft für die kommende Zeit!


Ganz liebe Grüße
Tschulie

[HeikesFreundin]

... es tut mir aufrichtig leid ...
ich habe mir so für euch gewünscht, ihr hättet noch Zeit.


Mit Dir sehr sehr traurig,
Angie

[Seehase1981]

Liebe Mimi1980,

mir tut es so so leid für dich: auch von mir mein wirklich herzliches Beileid.

Deine Ma ist genau vier Wochen nach meiner Ma auf die Andere Seite gegangen. *heul*

Es ist so schrecklich... Tut so weh... Ich fühle mit dir.

Scheiß KrebsMonster.

Fühl dich ganz doll gedrückt

Ganz viel Kraft für die nächste Zeit !

Seehase

[mimi1980]

Danke Tschulie, Danke Angie

Ja es ging wirklich so furchtbar schnell.
Freitag vor einer Woche kam sie nach einer wunderschönen Woche zuhause, wieder ins Krankenhaus. Sie begann zu erbrechen, konnte keinen Schluck Wasser mehr behalten. Nach Rücksprache mit dem KH wurde sie wieder auf die Neurochirurgie gebracht. Es wurde entschieden dass sie sie dort behalten um sie zu beobachten, "vorsichtshalber" ...
Sie bekam ein Medikament um den Brechreiz zu unterdrücken, Infusionen und es wurde ein Kontroll-CT gemacht.
An diesem Tag hatten wir als Familie auch unsere Befundbesprechung zur Biopsie bzw. Glioblastom.
Auf die Frage nach der Lebenserwartung bekamen wir die Antwort dass nach dem massiven Befund man mit einer Prognose von nur ein paar Monaten rechnen musste. Allerdings möchte man sie in 14 Tage mit Strahlen und Chemo behandeln. Mehr war nicht möglich. Auch wenn sich unsere Mum nicht mehr mitteilen konnte, waren wir sicher dass sie alles verstand. Ich glaube dass sich da meine Mama dazu entschieden hatte, diesen Weg nicht zu gehen.
Samstag ging es ihr schon sehr schlecht. Sie konnte nicht mehr selbständig essen, und man musste sie zum trinken animieren ... An diesem Tag hatte sie das erste mal auch schon Schluckstörungen. Es dauerte irrsinnig lang bis sie schlucken konnte.
Außerdem war sie sehr unruhig, müde und sprach seit dem Tag nicht mehr. Ein leichtes deuten war manchmal noch möglich. Sie hat sich an unsere Hände geklammert, schloss immer wieder die Augen, aber nur kurz, dann vergewisserte sie sich wieder ob eh noch alle da waren ... ich glaube sie hatte Angst. An diesem Tag spürte ich dass ich sie heute möglicherweise das letzte Mal sehen würde, der Abschied war sehr schwer aber auch sehr bewusst, worüber ich sehr froh bin.
Ich sah sie an diesem Tag wirklich das letzte Mal
Ich bekam eine Grippe und beschloss sie nicht zu besuchen weil ich sie nicht anstecken wollte ...
Am Sonntag ging es ihr etwas besser, sie konnte sogar alleine essen ...
Montag konnte man ihr ihre Erschöpfung schon sehr ansehen. An diesem Tag hatte ich das Gefühl sie würde es nicht mehr lange schaffen
Dienstag morgen ging dann alles ganz schnell. Auf meinen Papa hat sie noch gewartet ... sie hörte plötzlich auf zu atmen
Mama wurde wiederbelebt, das Herz schlug für eine kurze Zeit noch ganz leicht, aber man konnte sie nicht retten.
Ich bin davon überzeugt dass sie die Entscheidung für sich getroffen hat zu gehen.
Sie wollte kein Pflegefall sein, schon gar keine Chemo und Bestrahlung, sie wusste sie war unheilbar krank.

Ich glaube sie hat als Mutter entschieden und sich aus Liebe verabschiedet

[HeikesFreundin]

Ja, das glaube ich auch - nach Deiner Beschreibung
klingt es ganz so.

Wie es Dir geht, muss ich wohl nicht fragen,
würde es aber trotzdem gerne wissen.

Fühl Dich fest gedrückt,
Angie