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  #1  
Alt 08.03.2012, 22:12
AnnaDorothea AnnaDorothea ist offline
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Beitrag Osteosarkom bei meiner Mama

bestimmt gibt es hier schon das ein oder andere thema, dass für mich ganz hilfreich wäre, aber irgendwie finde ich mich noch nicht zurecht. deswegen schreib ich jetzt hier einfach was neues. ich hoffe das ist ok...
also. ich bin 17, aber es geht um meine mama. sie hat seit etwa 9 jahren ein osteosarkom im linken knie, das schon in becken, hüfte und teile der wirbelsäule gestreut hat. anfangs war sie noch mit einer behandlung einverstanden, da die chemo aber keine wirkung zeigte, außer dass es ihr nur schlechter ging, lehnt sie jetzt alle weiteren behandlungen ab. mittlerweile sind auch noch lunge und gehirn betroffen. milde ausgedrückt; es ist echt doof. sie wäre auch so schon ein schwieriger mensch, aber jetzt ist es echt belastend. wahrscheinlich klingt das alles etwas gemein, aber ich weiß einfach nicht mehr weiter. sie sagt immer, sie würde sich über mehr hilfe/unterstützung freuen, aber letztendlich nimmt sie diese kaum einmal an. ich bin einfach gerade total überfordert und mein papa ist da aufgrund seiner eigenen gesundheitlichen probleme auch keine große hilfe. meine schwester ist vor einem jahr ausgezogen, da sie sich mit keinem unserer eltern mehr verstanden hat. ich würde meiner mama echt gerne helfen, aber ich weiß, dass es für sie kaum mehr hoffnung gibt. sie war schon bei so vielen ärzten und die meisten haben sich gewundert, dass sie überhaupt noch lebt. ich weiß einfach nicht mehr weiter. ja klar, sie hat bestimmt starke schmerzen und all das, aber ich will trotzdem nicht, dass sie stirbt. ist das egoistisch?

tut mir leid, dass das so lang geworden ist, ich schreibe immer zu viel. ich hoffe einfach, dass es hier irgendjemanden gibt, der mir ein paar tipps oder sonstwas geben kann, dass ein bisschen hilft. schonmal danke im voraus.
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  #2  
Alt 09.03.2012, 21:50
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Osteosarkom bei meiner Mama

Liebe AnnaDorothea,

tut mir schrecklich leid, dass deine Mama so krank ist und bereits seit 9 Jahren kämpft und hofft. Vielleicht hat sie diese ganze Zeit auch zermürbt, so dass sie jetzt so ablehnend auf dich wirkt. Da ich selbst Mutter bin, frage ich mich, wie ich mich fühlen würde, wenn ich Krebs hätte und die Ärzte mir sagten, es wäre seltsam, dass ich überhaupt noch da sei... 9 Jahre sind eine lange Zeit und es frisst unheimlich viel Kraft und Energie, die deiner Mutter vielleicht bisweilen jetzt fehlt. Auch für dich ist das eine ganz schwierige Situation.
Wahrscheinlich macht sich deine Mutter sehr, sehr viele Gedanken. Zum Beispiel,. was passiert, wenn es ihr noch schlechter gehen sollte. Auch womöglich, was passiert, wenn sie gehen muss. Ich glaube, das ist sehr belastend. Ich kenne deine Mutter ja nicht, aber du kennst sie um so besser. Was bereitet ihr eine Freude, womit kannst du ihr ein Lächeln ins Gesicht zaubern? Vielleicht, wenn du sie einfach mal in den Arm nimmst? Oder schreib ihr einen Brief, wie wichtig sie dir ist und eventuell kannst du ihr von schönen gemeinsamen Erinnerungen berichten? Dir fällt bestimmt etwas Schönes für sie ein! Und ich hoffe, dass ihr dann auch bewusst ist, dass du an ihrer Seite bist und für sie da bist. Und dass, obwohl du selbst jetzt in einem Alter bist, da das Leben nicht immer so einfach ist.
Zu der Krankheit deiner Mutter kann ich leider gar nichts sagen... Damit kenne ich mich nicht aus. Aber da findest du hier in dieser Gruppe bestimmt viele Menschen, die du fragen kannst.
Kann deine Mutter offen über ihre Krankheit sprechen? Und mit wem kann sie das tun? Wenn nicht, ist es jetzt vielleicht ganz hilfreich, wenn sich deine Mama professionelle Unterstützung sucht. Es gibt beispielsweise Psychotherapeuten mit der Spezialausbildung Psychoonkologie, d.h. sie haben sich auf psychische Folgen von Krebserkrankten spezialisiert und wissen um die Sorgen, Nöte und Gefühle, die man dann durchlebt. Das ist ja eine Ausnahmesituation und es könnte für deine Mutter gut sein, sich mit jemandem außerhalb eurer Familie auszutauschen, der den nötigen Abstand hat. Und wenn es dir schlecht geht, kannst du genauso Hilfe in Anspruch nehmen. Du brauchst einfach nur deinem Hausarzt sagen, dass es dir seelisch nicht gut geht und dich eure Familiensituation extrem belastet.
Ich wünsche dir weiterhin viel Kraft und finde es sehr, sehr schön, dass du für deine Mutter da bist und ihr beistehen möchtest.
Alles Liebe
Miriam
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Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

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Geändert von gitti2002 (09.03.2012 um 22:22 Uhr)
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  #3  
Alt 10.03.2012, 17:00
Mel_1 Mel_1 ist offline
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Standard AW: Osteosarkom bei meiner Mama

Hallo,

man muß akzeptieren, wenn der Mensch der so voller Krebs steckt, einfach nicht mehr mag. Man sollte aber schon versuchen, mit der Mutter über das weitere Vorgehen zu sprechen.
Irgendwann wird der Tag kommen, wo man darüber nachdenken sollte, ob ein Hospizplatz das Beste wäre.
Dass Deine Mama so schwierig ist, sollte Dich nicht abschrecken, für sie da zu sein.
Elisabeth Kübler-Ross beschrieb so Phasen des Sterbens in einen Buch sehr gut.
Wenn man realisiert hat, dass man keine Möglichkeiten mehr hat, gegen den Krebs anzugehen kommt eine Wut und die lassen solch Menschen gerne an andere aus...auch an Familienmitglieder.
Kein Wunder, da die Familie ja weiterleben darf und der Patient schlicht auch Angst hat, wie das Sterben sein wird.
Horch einfach mal in Dich rein, wie Du persönlich mit so einer Erkrankung und diesen langen Kampf klarkommen würdest.
Sie wird bald wieder "normaler" sein, lass sie nicht hängen, auch wenn sie jetzt nicht nett ist.
Sie braucht Euch alle...und wenn es nur das gemeinsame Schweigen und Ertragen ist.
Viel Kraft
Liebe Grüße
Mel
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  #4  
Alt 18.03.2012, 09:35
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Osteosarkom bei meiner Mama

Liebe Anna,

lange nichts von dir gelesen! Wie geht es deiner Mutter und wie geht es DIR? Ich würde mich echt freuen, wieder etwas von dir zu hören!!! Als Mama mache ich mir ein wenig Sorgen!

Ich hoffe sehr, dass ihr euch ein wenig angenähert habt und deine Mama nun weiß, wie nahe du ihr bist und dass sie sich dann auch dir gegenüber öffnen kann, so dass die Krankheit für euch beide leichter zu ertragen ist. Hast du jemandem, bei dem du alle deine Sorgen ablegen kannst? Das ist auch für dich sehr, sehr wichtig!

Alles Liebe
Miriam
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  #5  
Alt 15.04.2012, 18:49
AnnaDorothea AnnaDorothea ist offline
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Beiträge: 4
Standard AW: Osteosarkom bei meiner Mama

Meine Mama ist in der Nacht zum Ostermontag gestorben. Sie fehlt mir.
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  #6  
Alt 15.04.2012, 20:53
Elisabethh.1900 Elisabethh.1900 ist offline
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Beiträge: 2.242
Standard AW: Osteosarkom bei meiner Mama

Liebe AnnaDorothea,

ich erlaube mir, Dich still zu umarmen und wünsche Dir für die kommende Zeit ganz viel Kraft!

In stiller Trauer!

Elisabethh.
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  #7  
Alt 15.04.2012, 20:55
sjarissa sjarissa ist offline
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Beiträge: 130
Standard AW: Osteosarkom bei meiner Mama

Liebe AnnaDorothea,

mein tiefstes Mitgefühl gilt dir und deiner Familie. Paß gut auf dich auf.

Sjarissa
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Der Tod ist der Grenzstein des Lebens, aber nicht der Liebe.

Guido * 25.12.1953 + 03.01.2012
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  #8  
Alt 15.04.2012, 21:06
AnnaDorothea AnnaDorothea ist offline
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Registriert seit: 08.03.2012
Beiträge: 4
Standard AW: Osteosarkom bei meiner Mama

Danke für Eure lieben Worte!
Meine Mama hatte sich so sehr gewünscht, noch ein schönes Osterfest mit uns zu haben, das hat sie auch geschafft, denn eigentlich war es bis dahin für uns alle ein schöner Tag. Sie fehlt mir sehr, aber letztendlich hatte sie sich ja lange genug mit Schmerzen rumschlagen müssen, wenigstens die hat sie jetzt hoffentlich nicht mehr!
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  #9  
Alt 15.04.2012, 21:19
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Mirilena Mirilena ist offline
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Beiträge: 1.519
Standard AW: Osteosarkom bei meiner Mama

Meine liebe Anna,

ich habe dir ja schon eine private Nachricht geschickt! Aber ich wollte dir nur hier noch wissen lassen, dass deine Mama nun keine Schmerzen mehr hat und niemals mehr welche haben wird. Auf ihrem Weg zum Licht ist sie wieder gesund und heil. Und ich bin mir auch sicher, dass sie dich das wird wissen lassen auf ihre ganz eigene Weise. Vielleicht schickt sie dir ein kleines Zeichen. Es kann ein Sonnenstrahl sein, der dein Gesicht wärmt oder ein Vogel, der nur für dich singt. Du wirst es wissen, wenn das passiert! Ich glaube zumindest ganz fest daran und ich glaube, dass unsere Lieben nun wieder ein Teil des Ganzen sind. Sie haben uns nicht verlassen, nur können wir sie nicht mehr sehen, berühren, sie können uns nicht mit ihrer Stimme hörbar antworten...

Du bist ein ganz besonderes Mädchen und ich denke, dass es deiner Mama verdammt schwer gefallen ist, dass sie so früh von dir gehen musste. Ich glaube, dass sie dich jetzt als dein Schutzengel begleiten wird. Sie hält ihre Hand über dich und wird weiterhin Anteil an deinem Leben haben.

Ich drücke dich und wünsche dir eine gute Nacht,
Miriam
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Stichworte
mama, osteosarkom


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