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  #46  
Alt 23.06.2006, 12:17
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Petra_S Petra_S ist offline
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Standard AW: Annhemen, glauben, Kämpfen! Mein Weg...

Hallo alle zusammen,
heute möchte ich nichts zu dem Thema sagen, denke ich habe schon alles gesagt was mir wichtig war.

Habe nur eine Sache, die mich stutzig gemacht hat, kann mir einer sagen, was ich anders als ihr gemacht habe, so dass meine Beiträge die Schere mit dem "Ändern" hat und bei euch nicht?

Danke Petra
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  #47  
Alt 23.06.2006, 12:56
Thomas Thomas ist offline
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Standard AW: Annhemen, glauben, Kämpfen! Mein Weg...

Petra,
Deine eigenen Beiträge haben eine "Schere" d.h. dass nur Du sie ändern kannst und darfst.

Dagmar,
vielleicht habe ich Deinen Sohn falsch verstanden. Ich habe ihn so verstanden, dass er nur an sich selbst und das Leben (was auch immer darunter verstanden wird) glaubt, also nicht an Gott, Jesus. So hatte er es mehrmals geschrieben. Das würde für mich diametral dem christlichen Glauben widersprechen....aber ich denke nicht dass hier das richtige Forum für theologische Diskussionen ist. Übrigens glaube ich an Wunder und erlebe ja selbst sehr dankbar, dass ich immer noch sehr gut lebe, nur habe ich das nicht selbst durch meinen Glaube an mich selbst gemacht, sondern ich danke GOTT dafür.

Gruß
Thomas
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  #48  
Alt 23.06.2006, 19:09
dagmar dagmar ist offline
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Standard AW: Annhemen, glauben, Kämpfen! Mein Weg...

Hallo,
wie kann man nur so gründlich missverstanden werden?
Mein Sohn und auch ich glauben nicht an uns selbst, in dem Sinne, das es Gott nicht gibt, nur haben wir nicht die Vorstellung, von einem alten Opa.
Seine Erzählungen sind so gehalten, wie er sie damals mit fünfzehn Jahren erlebt und gefühlt hat. Ein Kind!
Er sah viele neben sich leiden und sterben, doch verzweifelte er nicht und
überliess sich seinen Ängsten, er setzte sich mit fünfzehn Jahren ernsthaft mit seiner Krankheit,derAngst und seinem Tod auseinander.Schon damals regelte er sein Leben (für alle eventualitäten) und machte sein Testament.
Ein Kind das über sich hinauswuchs und uns trotzdem Mut machte und Hoffnung schenkte. Glaubt mir, ihm wurde nichts geschenkt!
Er musste Schmerzen erleiden, er machte alle Phasen der Chemo durch,
darum weiss er wovon er spricht. Denkt ihr ein Kind hat weniger Ängste
und könnte nicht verzweifelter sein, wenn es von einem Tag auf den anderen erfährt sein Leben ( kaum begonnen) wird bald vorbei sein.?
Drei Tage, höchstens drei Wochen lautete die Diagnose der Ärzte.
Dies wurde mir Knallhart nach seiner OP gesagt.
Sie hätten soviel wie ein ganzer Kopf raus op. doch der Körper sei verseucht,
schwarz. Kein Organ mehr zu erkennen und wenn überhaupt müsste er noch 19 OPs über sich ergehen lassen, was heissen sollte, aus einem Lebensbejahenden Kind sollte ein körperliches Frack werden.
Das waren wohl keine sonderlich erfreulichen Nachrichten, sie konnten einem
Kind doch wohl die größte Angst einjagen, die er bis dato erfahren hatte, oder? Darum spreche ich von seinen geistigen Muskeln, wohlgemerkt von seinen! Es war ihm zu eigen und dies gillt eben nicht für jeden und alle!
Doch gab er nicht einfach auf indem er die hoffnung verliess und sich von der Angst hat gefangen nehmen lassen. Wieder, er war ein Kind!
Ich weiss nicht, wie ich damit umgehen würde trotz meines Glaubens ich besitze die Reife und Stärke meines Sohnes nicht.
Ich habe Schmerzen durchlitten mit den dazu gehörenden Ängsten und es war die Hölle,! Mein Sohn aber hat es durchlitten mit einem schier unerschütterlichen Mut und Glauben, er wusste später einfach er würde geheilt werden und daran glaubte er unerschütterlich.
Diese innere Gewissheit hat nicht jeder und muss daher sehen, wie er/sie mit der Krankheit und deren Auswirkungen fertig wird.
Diese war sein Weg, nur für ihn bestimmt, denoch darf er doch anderen Hoffnung machen, wenn er als betroffener sagt:
,,die Diagnose Krebs im Endstadium muss nicht unbedingt das Ende sein,
sonder auch dann besteht noch Hoffnung." Für viele war es sogar ein Anfang.
Nämlich sein Leben zu ändern, sich neu zu orientieren und sein bisheriges Leben zu überdenken.
Ein Kind hat seine Angst besiegt indem es den Glauben an das Leben
annahm und sei es noch so kurz.
Ich denke mal,dass hier einige,die ihn als Spinner oder gar Phantasten, Lügner abstempeln, damit gewaltig unrecht tun und verletzen eben durch ihre Worte mit denen sie ihn angreifen.
Doch gerade die an Krebs leiden müssten doch ganz genau wissen, was
diese Worte im Menschen bewirken können oder?
Nehmt seine Worte so hin wie sie gemeint sind und lest nicht etwas aus ihnen heraus was so nicht gemeint ist.
Er möchte Euch durch seine Worte und sein Erlebnis, Hoffnung, Mut undTrost schenken.
Könnt Ihr ein solches nicht einfach annehmen, ohne es kaputt zu diskutieren?
Das heisst nicht, Ihr sollt vorbehaltlos alles glauben was man Euch erzählt
jedoch die Möglichkeit dessen, das es Wahr ist in betracht ziehen.
Schließlich sagt Gott von sich mir ist nichts Unmöglich.

In diesem Sinne, Gottes reichen Segen und seine ganze Liebe wünsche ich Euch allen hier mit LG
Dagmar


Ps.
Mein Vater und auch mein Bruder verstarben nach langem leiden an Brust und Kopf Krebs, wir wissen also wovon wir sprechen.
__________________
so wurde uns geholfen
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  #49  
Alt 23.06.2006, 20:25
Benutzerbild von Birgit4
Birgit4 Birgit4 ist offline
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Standard AW: Annhemen, glauben, Kämpfen! Mein Weg...

Liebe Dagmar ,
ich kenne dieses Gefühl auch , nicht verstanden zu werde.
Als ich im Sep.2003 die Diagnose Krebs bekam, wußte ich ,ich werde es schaffen. ( Darmkrebs mit Lebermetastasen ) 2 große Operationen.
Der Arzt nahm meine Hand , und sagte mir wie schlimm es um mich stand.
Ich weiß nicht wie lange mir Gott noch an Zeit schenkt, aber eins könnt ihr mir glauben, ich habe bewußt gelebt.
Ich habe auch viel an Ängsten durchlebt, meine Tränen fanden kein Ende.!
Aber irgenwann habe ich diese Angst besiegt,ich möchte fröhlich Leben.
An keinem von uns wird dieser Kelch vorüberziehen, irgendwann wissen wir , warum wir in diesem Leben so viel lernen sollten.
Wir müssen es nur erkennen, und Liebe ,Hoffnung und Zuversicht in unsere Herzen lassen.
Ich weiß Gott ist" in "und" um" uns ,wir müssen in nur in unser Herz einlassen.
Und fest daran glauben ,dass Gott uns nie allein läßt.
Die Menschen die an Gott glauben ,haben es genauso schwer wie die Menschen die nicht an Gott glauben.
Nur wir sind glücklicher, denn wir fühlen uns in Gotte Hände geborgen und beschützt.

Und ich finde das der Glaube auch in dieses Forum gehört.
Und zwar für die Menschen ,die es wollen.
Aber wie du schon sagtes liebe Dagmar, Jesus wurde auch verfolgt,alles Gute auf Erden soll vernichtet werden.
Aber die" Liebe" wird immer bleiben, und ich stehe dazu.!!
Friede in unsere Herzen, dass wünsche ich mir.
Es gibt genug Krieg und Elend .
Seit lieb gegrüßt
von Birgit

GOTT IST "LIEBE", UND WER IN DER " LIEBE" BLEIBT , BLEIBT IN GOTT
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  #50  
Alt 27.06.2006, 10:05
shalom shalom ist offline
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Standard AW: Annehmen, glauben, Kämpfen! Mein Weg...

Per Zufall bin ich auf diesen Thread gestossen.

Wenn ich die Beiträge mal Revue passieren lasse, fallen mir als früher sehr religiös erzogenem und von ehemals sehr vielen Bibelworten umgebenem Menschen auf:

Die Beiträge der sich hier als gläubig bezeichnenden Menschen arbeiten sehr viel mit Bibelzitaten, mit einer ganz besonders eindringlichen Sprache und einem besonderen Wortschatz und mit vielen "Du musst" und "Wenn, dann" - Vermutungen und mit einem besonders spürbaren moralischen Anspruch an sich selbst (und vielleicht auch an andere).

Es erscheint mir so, als wenn man durch diese gewählte besondere Eindringlichkeit meint, man könne eine eindeutige kausale Beziehung herstellen zwischen Glauben, Krankheit und Heilung. Diese Glaubenshaltung wirkt auf mich verkrampft und zwingt geradezu zum Widerspruch, wie ja hier auch im Thread geschehen.

Wenn ich davon (für mich) ausgehe, daß mein Leben von einer höheren Warte begleitet wird, so kann ich das (inzwischen nun wieder) fröhlich tun, ohne dass ich an meinem Glauben gezweifelt habe, als meine Frau verstarb. Unser Glauben hat jedoch geholfen, das Unabänderliche anzunehmen. Die eigene Lebensorientierung und auch der neu zu definierende Lebenssinn wurde durch meinen eigenen Glauben eher gestärkt. Andere Menschen, die nicht glauben können, finden sicher einen für sie geeigneten anderen Weg, sich in ihrem Leben zurecht zu finden.

An meinem Verhalten, mich neu im Leben zurecht zu finden, musste ich allerdings hart arbeiten, denn ich bin der festen Überzeugung, Glauben ersetzt nicht nicht die tägliche Notwendigkeit, sich aktiv durch eigenes Handeln und Nachdenken neu zu bewähren. Eines ersetzt nicht das Andere, und durch den Glauben alleine tut sich auch nichts.

Mein Verständnis von Glauben ist inzwischen eher befreit, fröhlicher und mutiger als früher, da ich auch in für mich sehr stürmischen Zeiten erlebt habe, was es heißt: Mut zu haben zum Leben ,Mut zu haben zum Sterben, Mut zu haben zum Loslassen.

Liebe Grüße
Shalom
__________________
Es ist nicht genug zu wissen, man muß es auch anwenden.
Es ist nicht genug zu wollen, man muß es auch tun.


(Johann Wolfgang von Goethe)
"Wilhelm Meisters Wanderjahre", 3. Buch, 18. Kapitel
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  #51  
Alt 27.06.2006, 10:55
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Birgit4 Birgit4 ist offline
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Standard AW: Annhemen, glauben, Kämpfen! Mein Weg...

An meinem Verhalten, mich neu im Leben zurecht zu finden, musste ich allerdings hart arbeiten, denn ich bin der festen Überzeugung, Glauben ersetzt nicht nicht die tägliche Notwendigkeit, sich aktiv durch eigenes Handeln und Nachdenken neu zu bewähren. Eines ersetzt nicht das Andere, und durch den Glauben alleine tut sich auch nichts.

Mein Verständnis von Glauben ist inzwischen eher befreit, fröhlicher und mutiger als früher, da ich auch in für mich sehr stürmischen Zeiten erlebt habe, was es heißt: Mut zu haben zum Leben ,Mut zu haben zum Sterben, Mut zu haben zum Loslassen.

Zu deinem Zitat,hier von mir reinkopiert, siehe oben


Guten morgen lieber Shalom,
Ich finde mit dem was du schreibst ,hast du recht.Ich kann es leider für mich nicht in Worten fassen.
Wünsche dir von Herzen alles Liebe .
Liebe grüße
von Birgit

Geändert von Birgit4 (28.06.2006 um 10:59 Uhr)
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  #52  
Alt 27.06.2006, 23:38
Kira Kira ist offline
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Standard AW: Annhemen, glauben, Kämpfen! Mein Weg...

Hallo Erzengel,
ich habe deine Geschichte mit Interesse gelesen.Freut mich das du deine Krankheit tapfer besiegt hast.
An was glaubst du?
Lebst du deinen Glauben in einer Glaubensgemeinschaft aus?

Als ich im Januar 05 an Krebs erkrankte habe ich mir gedacht ,ich fange an, so zu leben als ob es mein letzter Tag wäre .
Es schneite an diesem Tag, es war ein schmudeliger Tag der Matsch lag auf den Strassen.Ich aber mit meinem Op.Termin in der Tasche freute ich mich über diese Schneeflocken .Es könnten ja meine Letzten sein.

So zog die Zeit ins Land .Ich freute mich über den Frühling .
Die Tulpen und Narzissen fingen an zu blühen und die ersten Sonnenstrahlen taten mir gut.
Die Rosen fingen an zu blühen .
Das Laub fiel von den Bäumen.
Der Winter kam und brachte uns die Schneeflocken und den Schnee.
Nun ist wider Rosenzeit und ich lebe, dafür bin ich dankbar
Mein Körper ist zur Zeit Krebsfrei doch die Angst bleibt.
Jede Nachuntersuchung wird zur Qual .

Mir gelingt oft nicht positiv zu denken .Aber ich lebe.

Dein Schutzengel soll dich weiter so beschützen wie bis her

Kira
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  #53  
Alt 28.06.2006, 11:12
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Birgit4 Birgit4 ist offline
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Standard AW: Annhemen, glauben, Kämpfen! Mein Weg...

Morgen liebe Kira, hallo ihr alle !!
habe jetzt im Sep, meinen dritten Geburtstag.
(Darmkrebs mit Lebermetastasen 48)
Und weiß du was ???......ich stehe im Garten und denke....man ist das schön.
Egal , jeden Tag sehe ich etwas schönes und bin so dankbar.
Aber die andere Seite ist dann auch ....die Vorsorge...Bibbertage... Schrecklich.
Diese Angst, dieses nicht vergessen können, dieser schei..... Krebs.
Ich denke manchmal , dass ich schon ganz gut Abstand von meiner Krankheit habe .
Aber wenn ich darüber spreche....ist es so als wäre es gestern gewesen.
Mir laufen die Tränen, im Sep.sehe ich alles wie ein Film in mir ablaufen.....
Aber ich freue mich über jede Sekunde in meinem Leben.
Ist das normal ???
Sei lieb geknuddelt
gruß von Birgit
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  #54  
Alt 28.06.2006, 17:38
Erzengel Erzengel ist offline
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Standard AW: Annhemen, glauben, Kämpfen! Mein Weg...

Hallo Kira,

nein, ich lebe meinen Glauben in keiner Glaubensgemeinschaft aus. Ich habe als jugendlicher und später als junger erwachsener in einer freien evang. Gemeinde Kindergottesdienste mitorganisiert und war Teil einer christlichen Jugendgruppe. Danach war ich eine längere Zeit im CVJM, irgendwo waren jedoch immer zu viele Eckpunkte die mich gestört haben. Ich will mir niemals vorwerfen müssen, nur zu glauben, um daraus einen Vorteil herbei zu führen. Wir sind als freie Menschen geboren und werden so auch sterben, nur denke ich, das man sich entscheiden muss, wie man die Zeit dazwischen verbringt.

Wir haben, warum auch immer, diese wunderbare Gelegenheit, auf diesem wunderschönen Planeten wandeln zu dürfen. Ich bin dankbar für dieses Geschenk und für alle Erfahrungen, die man dabei sammeln kann. Dankbar, für alle Menschen, denen man begegnet.Vor allem aber dankbar, für die Gabe lieben zu können.

Deine Einstellung zum Leben finde ich klasse, denn so ähnlich sehe ich es auch. Ich genieße jeden Geruch, jede Farbe, jeden Input den ich kriege. Man nimmt einfach viel mehr von seiner Umwelt war, Prioritäten verschieben sich und das Leben gewinnt an Qualität.
Das mit der Angst bekommst du sicherlich auch noch in den Griff und irgendwann wirst du Sie ganz at akta legen können.

Alles Liebe an euch alle!
__________________
Niemals aufgeben, kämpfen bis zum Schluß
Positiv durchs Leben, Glauben gibt dir Kraft!
Und welcher Ort euch nicht aufnehmen und wo man euch nicht anhören wird, von dort geht hinaus und schüttelt den Staub ab, der unter euren Füßen ist, ihnen zum Zeugnis.
(Markus 6, 7-13)
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  #55  
Alt 07.07.2006, 09:40
shalom shalom ist offline
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Standard AW: Annehmen, glauben, kämpfen! Mein Weg...

Selbst sehr religiös erzogen, habe ich es doch lernen müssen, Vieles hinterfragen zu müssen.

Religion kann es erleichtern schwierige Wegstrecken im Leben besser zu bewältigen und zu ertragen. Eine ganz große Rolle spielen wir aber auch selbst mit unseren Einstellungen, Haltungen, Taten, unseren Gefühlen, unserem Verstand. Hier gibt es unendlich viele Möglichkeiten, wie wir uns selbst im Weg stehen können oder auch nicht. Wir können die Hände in den Schoß legen und alles ertragen, wir können aber auch aktiv und verantwortlich etwas tun. Das schließt eine religiöse Haltung ja gar nicht aus. Nur gibt es weder im religiösen Glauben noch durch Psychologie eindeutige kausale Abhängigkeiten: "Weil ich dies und das getan habe, muss das und jenes die Konsequenz sein oder haben"; das gilt auch für das religiöse Beten oder ein psychologisches Imaginationstraining.

Nachdenkenswert sind religiöse oder auch psychologische Betrachtungsweisen von Krankheit, Heilungsmechanismen bzw. Konflikten und deren Auflösungen jedoch allemal, das kritische Hinterfragen der eigenen Haltung sollte aber dabei ein steter Begleiter sein.

Krankheit und Konflikte muß man nicht in Demut ertragen, ich darf und (sollte) vielleicht auch AKTIV damit umgehen lernen.

Während der Frühphase der Krankheit meiner Frau (siehe der Thread im Krebskompass: "Gemeinsame/einsame Wege bei Krankheit" im Hinterbliebenenforum) spielte die sogenannte "positive Psychologie" von Dr. O.C. Simonton (USA) für sie eine wichtige seelisch aufbauende Rolle. Wir konnten diesen "frühen Vater" der Psychoonkologie sogar während einer Vortragsreise in Europa in Stuttgart selbst erleben.

Für Kranke wie Gesunde kann die von O.C. Simonton angeregte Betrachtung nützlich sein, wie wir mit unseren Gefühlen (z.B. auch mit Konflikten und Trauer) umgehen.

Psychoonkologie kann helfen, die stürmischen Umwälzungen der Gefühle durch z.B. eine Krebserkrankung zu hinterfragen, die "positive Pychologie" selbst bietet aber aus sich heraus keine Garantie für die Heilung von Krankheiten oder für eine Konfliktlösung.

Liebe Grüsse
Shalom

ZITATANFANG

Sie und Ihre Gefühle

"Wir werden nicht aus der Fassung gebracht durch die Dinge (Umstände), sondern die Art, wie wir sie wahrnehmen."

Dieses Statement verdeutlicht eindrucksvoll, wie unser Gefühlsleben arbeitet.

Ein genauerer Blick zeigt, das es (das Gefühlsleben) sich wie ein ABC buchstabieren läßt.

Das ABC der Emotionen wird gebildet aus

A. dem gefühlsanregenden (auslösenden) Ereignis und Ihrer eigenen Wahrnehmung dieses Ereignisses (d.h. was Sie sehen, hören, körperlich fühlen...),

B. Ihren eigenen aufrichtigen (sich selbst gegenüber echten und ehrlichen) Gedanken über Ihre Wahrnehmungen (d.h. nur denjenigen Gedanken, denen Sie auch glauben),

C. Ihren emotionalen Empfindungen, d.h. die Reaktion auf Ihre Empfindungen ( "C" ist dabei stets dienlich für "B" )

Es ist wichtig herauszufinden, ob Ihre Gedanken/Einstellungen und die daraus resultierenden Gefühle gesundheitsfördernd oder krankmachend sind. Um das herauszufinden, sollten Sie die folgenden Fragen
aufrichtig beantworten:

1. Sind Ihre Gedanken/Einstellungen durch Tatsachen begründbar ?

2. Helfen Ihnen Ihre Gedanken/Einstellungen Ihr Leben und Ihre Gesundheit zu schützen ?

3. Helfen Ihnen Ihre Gedanken/Einstellungen Ihre kurz- und langfristigen Ziele zu erreichen ?

4. Helfen Ihnen Ihre Gedanken/Einstellungen die unerfreulichsten Konflikte zu vermeiden ?

5. Helfen Ihnen Ihre Gedanken/Einstellungen sich so zu fühlen, wie Sie sich fühlen möchten ?

Falls Sie drei oder mehr Fragen mit NEIN beantwortet haben, sollten Sie Ihre Gedanken/Einstellungen ändern, denn sie machen krank.

Eine Haltung zu ändern ist kein einfaches Unterfangen. Es bedarf harter Arbeit und Übung !

SCHLUSSSATZ:

Um sich besser zu FÜHLEN, ist es notwendig, besser zu DENKEN.


ZITATENDE


(aus www.simonton.ch bzw. aus seinen Büchern)
__________________
Es ist nicht genug zu wissen, man muß es auch anwenden.
Es ist nicht genug zu wollen, man muß es auch tun.


(Johann Wolfgang von Goethe)
"Wilhelm Meisters Wanderjahre", 3. Buch, 18. Kapitel
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  #56  
Alt 08.11.2006, 23:57
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salome salome ist offline
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Beiträge: 1
Daumen runter AW: Annhemen, glauben, Kämpfen! Mein Weg...

Ich bin nur zufällig auf diese Seite gestossen, weil ich mich für einen Freund informieren wollte, bzw. selbst auch etwas gesucht hab. Und da ist mir dieser Beitrag untergekommen. Also, ich war echt hingerissen von dieser Geschichte, ganz ehrlich. Das klang ja ziemlich toll. Ein wenig Bauchschmerzen bekam ich allerdings, als ich zu der Stelle kam, wo der Engel am Bett auftauchte. Aber dann dachte ich mir: ja, gut, warum nicht. Kann Delirium oder Phantasie gewesen sein. Wenn jemand an Engel glauben will, bitte. Von mir aus gerne. Gibt Menschen, die beten Geld oder Alkohol an. So lange mir keiner das aufdrängen will kann er seine Kraft aus dem Glauben ziehen, wo er möchte.
Aber ganz ehrlich....So wirklich ging das komische Gefühl im Bauch nicht weg. Ich habs immer wieder gelesen. Und irgendwann.....
Sorry, das folgende hab ich aus dem Orginal-Posting (dem allerersten) von "Erzengel" herauskopiert, Zitat:
So wurde dann 6h an mir rumgedoktert und befallene Teile von Magen, Endarm, Darm usw. entfernt.

Meine Eltern waren schon eine Zeit zu besuch, als ich einen starken Drang verspürte, das WC zu besuchen. Ich stand also auf und ging zur Toilette, um meinen Darm zu leeren .


So. UND DAS WILL ICH MAL SEHEN, wie Du ohne Enddarm deinen Darm entleeren willst. *grinssss* Sorry, aber.....da wär ich gern dabei gewesen.
Nun ja, vielleicht hat Dir deine Erinnerung einen Streich gespielt (mit 15 ist man ja noch nicht ganz so interessiert an den ganzen Dingen (wers glaubt)) oder sonstwas. Ist mir auch wirklich wurscht.

Ich hab keine Ahnung, aber sowas find ich ein klein wenig daneben. Mit den (Mit-)Gefühlen von anderen Menschen zu spielen, vor allem von kranken oder ehemals kranken oder Angehörigen von kranken Menschen.... Da sind auch die Bibelsprüche in Deinem Zitat nur noch Hohn und Spott.

Ganz ehrlich: nichts gegen Deine allgemeinen Aussagen, von wegen nie aufgeben, das Leben als wertvoll betrachten (ja, find ich super: anstatt das Glas als halbleer zu betrachten lieber dankbar für das sein, was man hat-wirklich, find ich richtig, wichtig und prima sowas auch weiterzugeben) - aber nicht auf der Basis einer solchen Geschichte. Das macht das ganze nämlich unglaubwürdig.
Und welchen Zweck Du damit befolgen solltest, hattest Du mal als Gegenfrage gestellt. Ja, würde mich auch interessieren.

Salome
__________________
Die Menschen urteilen insgesamt mehr nach den Augen als nach dem Gefühl, denn sehen können viele, fühlen aber wenige. Jeder sieht, was du scheinst, wenige fühlen, was du bist.
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