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  #1  
Alt 29.12.2006, 16:19
Ele50 Ele50 ist offline
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Standard 14jähriger Sohn

Hallo,
ich habe Brustkrebs und OP und Bestrahlungen vor mir. Mein Sohn ist 14, weigert sich aber mit mir darüber zu sprechen. Er meint, dann würde alles noch schlimmer. Was kann ich machen.
Außerdem kann man auch mit einem 14jährigen noch anschließend gemeinsam zur Reha fahren (dann ist er schon fast 15).
Ach so das wichtigste habe ich fast vergessen, bin allein erziehend und habe auch durch den Vater keine Unterstützung.

Gruß
Ele
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  #2  
Alt 29.12.2006, 17:49
skrolan2 skrolan2 ist offline
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Standard AW: 14jähriger Sohn

hallo ele,

was hältst du von der idee mit der krebs-dartscheibe von lili0104 im brustkrebsthread? vielleicht könnte dein sohn sich damit sozusagen wortlos mit dem thema auseinandersetzen?

wünsche dir viel glück,
die skrolan
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  #3  
Alt 30.12.2006, 01:54
Ele50 Ele50 ist offline
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Beiträge: 69
Standard AW: 14jähriger Sohn

Hallo Skrolan,
ja an so was ähnliches habe ich auch gedacht. Wir haben eine Dartscheibe, die aber irgendwo in der Garage schlummert. Die werde ich mal aufstöbern und ihm in sein Zimmer hängen. Da kann er das vielleicht anwenden, ohne dass ich ihm dabei zusehe, weil er jetzt sowieso in einem Alter ist, wo er sich ziermlich zurückzieht.

Ele
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  #4  
Alt 30.12.2006, 13:45
Anke66 Anke66 ist offline
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Standard AW: 14jähriger Sohn

Liebe Ele!

Mein großer Sohn ist auch 14 Jahre alt. Obwohl ich von Anfang an offen mit ihm gesprochen habe, gab es dennoch Missverständnisse. Dinge, die für mich selbstverständlich waren, wusste er nicht. Er dachte z. B., dass ich, wenn ich Brustkrebs habe, auf jeden Fall in absehbarer Zeit sterben muss.

Er war zwar auch in der Phase, in der er sich von mir zurückzieht, aber das ist durch meine Diagnose irgendwie unterbrochen worden. Das ist sicherlich auch nicht gut, aber ich bin da mit unserem Hausarzt, der auch Psychologe ist, in Kontakt.

Ich weiß natürlich, dass man einen 14-jährigen zu nichts zwingen kann, aber versuche einfach, mit ihm gut im Kontakt zu bleiben und juble ihm wichtige Infos unauffällig unter. Vielleicht ist das Thema auch noch zu frisch und er muss es erst für sich einsortieren.

Dass Dein Sohn nicht mit zur Reha kann, ist wirklich ein Problem. Hast Du Nachbarn, Freunde oder Bekannte, die sich in dieser Zeit ein wenig kümmern? Gut wäre vielleicht auch, die Reha ganz in der Nähe Deines Heimatortes zu machen.

Ich wünsche Dir alles Gute,
Anke
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  #5  
Alt 30.12.2006, 18:38
sanne2 sanne2 ist offline
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Beiträge: 1.096
Standard AW: 14jähriger Sohn

Hallo Ele,
auch mein Sohn war zur Zeit der Krebserkrankung meines Mannes 14 Jahre und meine Tochter 16 Jahre alt. Leider hatten wir zu dem Zeitpunkt sehr wenig über die Erkrankung ihres Vaters gesprochen, da eigentlich jeder mit seinen eigenen Gefühlen und Gedanken beschäftigt war, zumal auch meine Mutter in der Zeit an Krebs erkrankte.
Meine Kinder waren leider ziemlich allein mit ihren Ängsten!
Als sich die erste Aufregung und Panik legte, haben meine Kinder und ich sehr häufig über diese Zeit gesprochen, vielmehr habe ich dieses Thema öfter angesprochen. Meine Kinder gingen irgendwann sehr offen mit diesem Thema um. Als ich meinem Sohn sagte, wie stolz ich auf ihn war, wie gut er diese Situation gemeistert hatte, kamen ihm die Tränen.
Vielleicht braucht Dein Sohn einfach etwas Zeit um das alles zu verarbeiten. Irgendwann findest Du den richtigen Zeitpunkt um an ihn heranzukommen!
Ich wünsche Dir Gesundheit und alles Gute für die Zukunft!
Liebe Grüße!
Sanne
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  #6  
Alt 31.12.2006, 14:03
Ele50 Ele50 ist offline
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Beiträge: 69
Standard AW: 14jähriger Sohn

Vielen Dank für Eure Antworten,
gestern hat man Sohn mich von sich aus angesprochen und Fragen gestellt. Das hat mich unheimlich erleichtert. Er hat dann zwar das Gespräch auch von sich wieder abgebrochen, aber jetzt bin ich etwas optimistischer und bin davon überzeugt, dass wir darüber sprechen können, wenn ich die OP hinter mir und genaue Befunde habe.
Ele
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  #7  
Alt 31.12.2006, 20:27
Anke66 Anke66 ist offline
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Ort: Oberschwaben
Beiträge: 495
Standard AW: 14jähriger Sohn

Liebe Ele,

das klingt doch schon mal großartig. Ich freu' mich für Dich.

Viele liebe Grüße
Anke
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  #8  
Alt 02.01.2007, 18:38
Benutzerbild von hope38
hope38 hope38 ist offline
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Ort: norddeutschland
Beiträge: 2.082
Standard AW: 14jähriger Sohn

liebe ele!
auch ich habe krebs (darm) und habe kinder im alter zwischen 15 und 2 jahren. es ist eine harte zeit, gerade für eine mama mit ihren ganzen gedanken und gefühlen (für papas natürlich auch).
mein großer ist also noch 15 (wird bald 16) und spricht mit mir von sich aus selten über die krankheit. was er ziemlich bald wissen wollte, war, ob er auch daran erkranken wird. ich erzähle ihm auch oft so nebenbei über therapien etc etwas, so daß er ganz gut informiert ist. ich habe von anfang an mit allen kindern kindgerecht über die erkrankung gesprochen. gerade am wochenende hatten wir die situation, in der wir im auto saßen und mein 4jähriger sohn von hinten fragte "mama, ist dein tumor eigentlich ein gutartiger oder ein bösartiger?" es schnürte mir die kehle zu, denn ein kleiner junge sollte sich über alles mögliche gedanken machen, nur nicht über tumore! aber das kommt natürlich daher, weil ich offen darüber spreche, auch wenn es manchmal schwer ist.
ich würde deinen sohn nicht drängen, er kommt von allein, so wie er es jetzt getan hat. und nun hat er erstmal genug infos und kommt dann wieder, wenn er bedarf hat.

liebe grüße,
hope
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  #9  
Alt 02.01.2007, 20:15
Moonlady Moonlady ist offline
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Registriert seit: 13.05.2006
Ort: Großraum Karlsruhe
Beiträge: 493
Standard AW: 14jähriger Sohn

Hallo Ele,

der Sohn meines Lebensgefährten, der bei uns im Haushalt lebt, ist 15 Jahre alt. Auch er spricht mit mir kaum über meine Krankheit. So wie Hope es auch tut, habe ich während der Ersterkrankung immer mal wieder über meine Therapien und deren Wirkungsweise erzählt, damit "unser" Sohn auch informiert ist.

Nachdem ein MRT jetzt Anfang November ergeben hatte, dass wohl ein Rezidiv meines Brustkrebses aufgetreten ist, kam von unserem Sohn mir gegenüber außer einer anscheinend kurzen Betroffenheit keine weitere Reaktion mehr.

Wie sehr ihn das Thema allerdings beschäftigt, habe ich an Sylvester erfahren - von einer Nachbarin, die ich selbst nur vom Sehen kenne, mit der unser Sohn aber durch ihre Töchter mehr Kontakt hat. Sie sagte mir, dass unser Sohn sich wegen meiner Erkrankung große Sorgen um mich machen würde. Da war ich echt erst mal sprachlos!

Wahrscheinlich sind Jungs in dem Alter 14 / 15 / 16 so (bei Mädchen habe ich keine Ahnung), dass sie sich viele Gedanken um "uns" machen, aber nicht den Mut finden, ihre Sorgen offen auszusprechen, vielleicht auch, um uns nicht noch zusätzlich zu belasten ...

Und irgendwann bricht es dann aus ihnen heraus, so wie bei Dir, als Dein Sohn Dich letzlich doch angesprochen hat - oder wie bei mir, als er die Sorge um mich gegenüber der Nachbarin geäußert hat. Ich denke wir sollten Geduld mit unseren Jungs haben und ganz genau hinschauen und hinhören, um ihre "leisen Signale" nicht zu übersehen oder zu überhören.

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft für alles, was vor Dir liegt und sende Dir liebe Grüße

Barbara
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  #10  
Alt 10.01.2007, 11:22
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Fortuna62 Fortuna62 ist offline
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Ort: BW-Horb am Neckar
Beiträge: 52
Standard AW: 14jähriger Sohn

Hallo Ele ,

Ja ja die Söhne.
Mir ging es ähnlich wie Dir. Mein Sohn ist 17 und hat erst mal völlig abgeblockt.
Dass ich wirklich schlimm krank werden könnte, wollte er erst mal überhaupt nicht wahr haben und wollte auch nicht darüber sprechen. Aber ich wusste, dass er sich Gedanken gemacht hat und auch immer noch tut.
Mit meiner Tochter konnte ich offen sprechen und schon Kontoverfügungen machen u.s.w. falls - nur falls er Ernstfall eintreten würde. (was hoffentlich noch in ganz weiter Ferne liegt). Sie ist allerdings schon 20 und in der Ausbildung.
Habe mit Deinem Sohn Geduld und zeige Verständnis.
Ich selbst war mit 14 Jahren Vollwaise, da meine Eltern beide schwer krank waren (Schlaganfall und Herzinfarkt). Aber während der Krankheit und dem Tod wollte ich auch nichts sehen - das kann man sich als Kind oder Heranwachsender überhaupt nicht vorstellen, das gibt es einfach nicht....

Ab und zu mal was nebenbei loslassen und ruhig auch zugeben dass man nicht vollkommen ist und Angst hat... das hilft.
Gruß
Fortuna62
__________________
Vergangenheit ist Geschichte,
Zukunft ist Geheimnis, aber jeder Augenblick ist ein Geschenk!
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