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  #1  
Alt 25.05.2017, 20:58
Sonne26 Sonne26 ist offline
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Unglücklich Es hört nie auf :(

Hallo an alle!

Im Sommer 2013 bekam meine Mama die Diagnose plattenepithelkarzinom in der Nasennebenhöhle. Das karzinom konnte durch eine Operation vollständig entfernt werden. Somit dachten wir, nochmal mit einem blauen Auge davon gekommen zu sein...dem war nicht so: im Oktober 2014 erhielten wir die Diagnose Gebärmutterhalskrebs mit lymphknotenbefall, wieder plattenepithelkarzinom! Es folgte eine radiochemotherapie, eine Total-op, und noch einer zusätzlichen Chemotherapie, die allerdings nicht vollständig verabreicht werden konnte, da es meiner Mama viel zu schlecht ging! Überhaupt ging es meiner Mama während der ganzen Therapien nicht gut. Sie hat wirklich alle Nebenwirkungen und auch Nachwirkungen der Chemotherapie verkraften müssen. Das alles aufzuführen würde den Rahmen dieses posts sprengen. Die darauffolgenden Kontrolltermine waren unauffällig. Sodass ich wirklich dachte: wir haben es geschafft!
Vor vier Wochen fing es bei meiner Mama mit schluckbeschwerden an. In kürzester Zeit konnte sie fast nichts mehr Essen. Neue Diagnose: geschwollene Lymphknoten an der speiseröhre und im bauchraum, es handelt sich um ein adenokarzinom. Wie kann das sein??? Ich verstehe die Welt nicht mehr. Es handelt sich ja dann um eine neuerkrankung und kein rezediv?! Meine Mama will keine Behandlung mehr. Auf der einen Seite versteh ich das, aber ich weiss nicht wie ich damit klar kommen soll.. ich bin am Boden zerstört...

Gruss Sonne
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  #2  
Alt 25.05.2017, 23:43
lotol lotol ist offline
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Standard AW: Es hört nie auf :(

Liebe Sonne26,

Zitat:
Wie kann das sein??? Ich verstehe die Welt nicht mehr. Es handelt sich ja dann um eine neuerkrankung und kein rezediv?! Meine Mama will keine Behandlung mehr. Auf der einen Seite versteh ich das, aber ich weiss nicht wie ich damit klar kommen soll.. ich bin am Boden zerstört...
Naja, die Welt versteht sowieso niemand mehr.

Was Krebserkrankungen anbelangt, dürften diese so ziemlich das Tückischste sein, was das ganze Arsenal an Krankheiten uns Menschen zu "bieten" vermag.
Besser gesagt, allen Lebewesen auf dieser Erde; denn Krebs kann bei allen Lebewesen auftreten.

Das ganze Behandlungs-Dilemma bei Krebs ist einerseits darin zu sehen, daß meistens die exakten Ursachen für ihn genau so unbekannt sind, wie andererseits die Erfolgs-Wahrscheinlichkeit einer Behandlung.

Glücklicherweise sind zwar Unmengen an statistischen Daten vorhanden, auf die unsere Ärzte "zurückgreifen" können, um eine "angemessene" Behandlung vornehmen zu können.

Im Endeffekt ist es aber m.E. reiner Dusel, einen Krebs überleben zu können.
Weil nämlich kein Mensch auf der ganzen Welt definitiv sagen kann, was genau in einem behandelten menschlichen (krebsigen) Körper geschieht.

Krebsig klammerte ich ganz bewußt.
Weil auch kein Mensch sagen kann, was in einem Körper geschieht, der (vorher) noch nicht von einem Krebs befallen war.

Ein qualitativer Unterschied zwischen (vorher krebsig) und noch nie krebsig befallen existiert aus meiner Sicht aus dominant zwei Gründen nicht:
1) jederzeit kann ein Krebs durch Kopierfehler bei der Zellen-Duplizierung entstehen, welche die Grundvoraussetzung dafür ist, daß Lebewesen überhaupt weiterhin leben können.
Solche Kopierfehler sind rein zufällig.
Die Wahrscheinlichkeit dafür erhöht sich jedoch mit zunehmendem Alter.

Leider wird diese Wahrscheinlichkeit 1 : 1 auf die "altersbedingte" Krebs-Wahrscheinlichkeit übertragen.
Was aus meiner Sicht aber nicht ganz korrekt ist.
Denn wenn dem so wäre, müßten so ziemlich alle alte Lebewesen zwangsläufig an Krebs erkranken.
Früher oder später.
Was jedoch nicht der Fall ist.

2) ist etwas schwieriger, weil es sowohl mit 1) zusammenhangt, als auch das wieder relativiert.
Das hängt mit unserem Immunsystem zusammen.
Weil ein intaktes Immunsystem bis zu einem gewissen Grad Kopierfehler kompensieren/reparieren kann.
Falsch kopierte Zellen werden als "Fremdkörper" erkannt und vernichtet.
Wird das Immunsystem "überfordert", bricht es regelrecht zusammen.
Und kann seine "Filter-Aufgabe" nicht mehr erfüllen.
Was i.d.R. Lymphdrüsenkrebs nach sich zieht.
Aus meiner Sicht die "angenehmste" Art von Krebs - sofern man davon überhaupt sprechen kann.

Kurzum:
Weder ein intaktes (noch nie mit einem Krebs konfrontiertes), noch ein durch eine Krebs-Behandlungs-Therapie "restauriertes" Immunsystem ist in der Lage,
"getarnte" Krebs-Zellen erkennen und diese auch vernichten zu können.

Und genau das ist das Tückische bei (getarnten) Krebs-Zellen:
Sie können sowohl bei (bisher) völlig Gesunden, als auch schon mal Ex-Krebskranken im Körper "umherschwirren".
Sich irgendwo "einnisten" und Wer-Weiß-Schon-Wann sich dort fressend vermehren.

Das sind "schlummernde" Krebs-Zellen.
Weder von unserem Immunsystem, noch von gängigen Kontroll-Instrumenten "erfaßbar".
Das müssen wir (derzeit) akzeptieren.
Und damit auch "leben können".


Zitat:
Meine Mama will keine Behandlung mehr.
Bitte Deine Mutter darum, daß sie Dir eine Vollmacht gibt, mit den Ärzten evtl. Behandlungsmöglichkeiten und ihren Status quo besprechen zu können.

Es geht dabei nicht darum, irgendetwas "verheimlichen" zu wollen.
Sondern viel mehr darum, daß ein Krebs-Betroffener bisweilen etwas nicht so ganz versteht, wie es gemeint ist.
Das Vertrauensverhältnis zwischen Dir und Deiner Mutter ist ein prinzipiell ganz anderes als das zwischen ihr und ihren Ärzten.

Du wirst dabei - was unbequem ist - auch Verantwortung übernehmen müssen.
Tu es aber dennoch!
Denn schließlich willst Du Deiner Mutter ja raten können, das Richtige zu tun.
Oder nicht?

Akzeptier dabei uneingeschränkt das, was sie zu tun gedenkt!
Gemeinsam könnt Ihr das vielleicht besser abwägen.
Aber letztlich hat nur Deine Mutter darüber zu entscheiden.

Und damit hast Du dann auch klarzukommen.

Du "am Boden zerstört"??
Kommt mir irgendwie komisch vor.
Frag mal Deine Mutter ob sie am Boden zerstört ist.
Vielleicht wirst Du Dich über ihre Antwort wundern.


Liebe Grüße
lotol
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1. Therapie (2016): 6 Zyklen R-CHOP (Standard) => CR
Nach ca. 3 Jahren Rezidiv

2. Therapie (2019/2020): 6 Zyklen Obinutuzumab + Bendamustin => CR
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3. Therapie (2021): Bestrahlung
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  #3  
Alt 26.05.2017, 07:36
hierfalsch hierfalsch ist offline
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Standard AW: Es hört nie auf :(

Hallo Sonne,

Ach, ich kann sooo gut verstehen, dass Du am Boden zerstört bist. Es ist aber auch so unfair, da hat sich Deine Mutter tapfer durchgekämpft und jetzt DAS...

Natürlich könnte man jetzt hier lange spekulieren, ob der Krebs von der Chemo kommt (die bekanntlich ungesund ist), vom Immunsystem (das bekanntlich unten ist) oder ob man der Pechvogel des Jahres ist, aber bringt es was????
Fakt: Deine Mutter hat (wieder) Krebs. Spekulationen über das warum und wieso ("Bin ich selber schuld? Hätte ich....") führen zu nichts!

Und ich kann sie verstehen. Denn es ist ja nun WIRKLICH scheußlich, nachdem sie SO tapfer gewesen ist!!! Ich weiß nicht recht, wie ich es sagen soll, meiner Meinung nach ist es bei Chemotherapie die Frage, wann man aufhören sollte.
Also, versteh mich richtig, ich hab die Chemo gemacht, hab sie besch*** vertragen und würde es unter den selben Umständen wieder tun! ABER, ich hab noch was anderes: Ich habe zugesehen, wie meine Mutter sich unter einer grauenvollen Chemo zu Tode gequält hat, weil sie glaubte kämpfen zu "müssen". Es war scheußlich und ich wünschte, sie hätte früher aufgehört...

Ich habe daher großen Respekt vor der Entscheidung keine Chemo mehr machen zu wollen. Chemo ist nicht immer das richtige und die Ärzte die, "Wird allgemein recht gut vertragen" säuseln sind nicht diejenigen, die sich über's Klo hängen. (Ja, dagegen gibt es Medikamente. Und ja, wenn man die intravenös gibt, bleiben sie drin. Aber besch*** fühlt man sich trotzdem. Und wenn man die ganze Zeit im Krankenhaus am Tropf liegt um eine Chemo zu ertragen ist das NICHT das, was ICH mir unter "Zeit gewonnen" vorstelle...)

Abgesehen davon, dass (SELBSTVERSTÄNDLICH!!!!!) jede Entscheidung Deiner Mutter zu akzeptieren ist, denke ich auch, dass es eine Frage wert wäre mal zu schauen, was man tun könnte und was das bedeuten würde. (Könnte zB. eine Bestrahlung etwas bewirken? Würde eine OP Sinn machen? Gibt es etwas, was GUT vertragen wird? usw...) Dann entscheidet man sehenden Auges, welchen Preis man wofür zahlt bzw nicht-zahlt, statt irgendwann "Hätte ich doch nur" zu sagen...

Ach, es ist scheußlich... Ich wünsche Dir Kraft und gute Nerven...
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  #4  
Alt 26.05.2017, 11:27
Sonne26 Sonne26 ist offline
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Standard AW: Es hört nie auf :(

Vielen Dank für eure Antworten.

Es stimmt, eigentlich ist es egal woher die Neuerkrankung kommt und aus welchem Grund sie bei meiner Mama auftaucht. Fakt ist: es ist Krebs und die Chance auf Heilung ist vorbei. Eine op kommt nicht in frage, genauso wenig eine Bestrahlung da es wohl zuviele lymphknoten sind. Damit gibt es nicht mehr viele Möglichkeiten. Der behandelnde Arzt hat eine Chemotherapie in tablettenform vorgeschlagen. Aber leider habe ich den Namen vergessen 😢 Die Nebenwirkungen sind allerdings wieder so vielfältig dass mir schon beim lesen schlecht wird.

Natürlich ist meine Mama auch am Boden zerstört. Das schlimme ist dass ich einfach nichts dagegen tun kann. Es gibt einfach nichts zu sagen was es ihr in irgendeiner Form erträglicher machen würde. Das einzige was ich für Sie tun kann ist da sein... und das bin ich auch... seit Beginn der Erkrankung Tag für Tag. Wir haben ein sehr inniges Verhältnis, es vergeht kaum ein Tag wo ich sie nicht besuche... sie ist doch erst 61... ich weiß einfach nicht wie ich die kommende Zeit verkraften soll.

Habt ihr eigentlich auch das Gefühl mit kaum jemandem darüber reden zu können? Ich fühle mich sehr unverstanden... das ist wohl auch der Grund warum ich mich in diesem Forum angemeldet habe.
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  #5  
Alt 26.05.2017, 14:44
hierfalsch hierfalsch ist offline
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Standard AW: Es hört nie auf :(

Hallo Sonne,

ja, ich habe auch das Gefühl, dass viel Menschen nicht gerne hören, was "unsereins" so zu sagen hat. Es macht sie traurig und macht ihnen Angst. Das ist ihr gutes Recht, keine Frage!!!!! Aber WIR - sind bereits traurig und haben bereits Angst und sollen dann noch den Mund halten??? Dafür ist dies Forum gut. Hier darf man auch mal Angst haben und traurig sein!!!

Was ich sagen möchte: Du schreibst "Das einzige, was ich für sie tun kann", als sei es nichts weiter. Ich erinnere mich gut an die Erkrankung meiner Mutter und an dieses "Nichts tun können" Gefühl. Und ich war sehr erstaunt, als ich selbst erkrankte und dieses "Nichts" von der anderen Seite sah. Denn es veränderte ALLES und hat mir alles bedeutet.

Falls Du Lust hast es zu lesen, ist hier ein Bericht, wie sich dieses "Nichts" für mich angefühlt hat...

https://www.eulenseite.com/2017/02/2...er%C3%A4ndert/

Du machst das sehr gut, bleib dran!!!
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  #6  
Alt 27.05.2017, 14:35
lotol lotol ist offline
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Standard AW: Es hört nie auf :(

Liebe Sonne26,

Zitat:
Es stimmt, eigentlich ist es egal woher die Neuerkrankung kommt und aus welchem Grund sie bei meiner Mama auftaucht. Fakt ist: es ist Krebs und die Chance auf Heilung ist vorbei.
Ja, es ist müßig, über die Ursachen der Neuerkrankung nachzudenken, weil das gar nichts nützt.
Worüber Du aber nachdenken könntest - am besten zusammen mit Deiner Mutter - sind Handlungs-Alternativen.

Klar scheint zu sein, daß keine Chance auf Heilung mehr besteht.
Wie also am besten weitermachen?

Zitat:
Der behandelnde Arzt hat eine Chemotherapie in tablettenform vorgeschlagen. Aber leider habe ich den Namen vergessen �� Die Nebenwirkungen sind allerdings wieder so vielfältig dass mir schon beim lesen schlecht wird.
Die Beschreibung von (möglichen) Nebenwirkungen hat keinerlei Aussagekraft ob oder in welchem Umfang sie auch tatsächlich auftreten werden.

Wie es aussieht, will Deine Mutter sich eher nicht noch einmal einer weiteren Behandlung unterziehen.
Ist ein Standpunkt, den ein Krebskranker für sich in Anspruch nehmen kann und darf, weil es ja schließlich um sein Leben bzw. Sterben geht.

Das beinhaltet aber zweifellos auch, daß sich der Kranke dem weiterhin fressenden Krebs "ausliefert", bis der ihn schließlich "aufgefressen" hat.
Unter den zwangsläufigen Begleitumständen, die damit einhergehen.

Andererseits schlägt der behandelnde Arzt eine Tabletten-Chemo vor.
Auch wenn Du noch so sehr "am Boden zerstört" bist, solltest Du m.E. bemüht sein, zu klären, warum der Arzt das vorschlägt.
Immerhin kennt er ja den Zustand Deiner Mutter bestens.
Warum also befürwortet er die Tabletten-Chemo?

Zitat:
Natürlich ist meine Mama auch am Boden zerstört. Das schlimme ist dass ich einfach nichts dagegen tun kann. Es gibt einfach nichts zu sagen was es ihr in irgendeiner Form erträglicher machen würde. Das einzige was ich für Sie tun kann ist da sein... und das bin ich auch... seit Beginn der Erkrankung Tag für Tag. Wir haben ein sehr inniges Verhältnis, es vergeht kaum ein Tag wo ich sie nicht besuche... sie ist doch erst 61... ich weiß einfach nicht wie ich die kommende Zeit verkraften soll.
Denke, Du kannst schon etwas dagegen tun.
Denn für Deine Mutter da zu sein, bedeutet auch, etwas für sie tun zu können, wozu sie nicht mehr in der Lage ist bzw. sein wird.
Dazu gehört auch, ihr Kraft zu geben, die sie zunehmend verlassen wird, weil der Krebs sie mehr und mehr schwächen wird.
Und auch, ihr evtl. Zweifel zu nehmen, ob ihre Entscheidung, gar nichts mehr gegen den Krebs zu tun, wirklich die richtige ist/war.

Versteh bitte in diesem Sinn den Klärungsbedarf, der aus meiner Sicht besteht, was die Tabletten-Chemo anbelangt.
Hinterfrag(t), warum die noch in Erwägung gezogen wird.

Jederzeit "absetzbar" ist so eine Chemo bei Unverträglichkeit wohl schon.
Wie jede andere Therapie auch.
Es kann also nur darum gehen, was sie Günstiges für Deine Mutter bewirken könnte.
Was genau das ist oder sein könnte, kann nur der Arzt erklären.
Das könnt ihr dann gemeinsam abwägen.
Dominant natürlich Deine Mutter.

Du wirst ihr auch darin beistehen müssen, das Richtige zu tun bzw. getan zu haben.
Konsequent zu handeln fällt leichter, wenn keine Zweifel bestehen, das Richtige zu tun.

Viel Kraft Euch beiden.


Liebe Grüße
lotol
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3. Therapie (2021): Bestrahlung
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  #7  
Alt 27.05.2017, 17:33
hierfalsch hierfalsch ist offline
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Zitat:
Zitat von lotol Beitrag anzeigen
Es kann also nur darum gehen, was sie Günstiges für Deine Mutter bewirken könnte.l

Da bin ich gegenteiliger Meinung. Denn die Nebenwirkungen einer Chemo verschwinden ja nicht wie von Zauberhand, weil man sie absetzt. Eine Chemo schwächt den Körper (und oft auch den Geist). Und wenn man feststellt, dass die Verträglichkeit schlecht ist, dann HAT man ja bereits Lebensqualität und Kraft aufgegeben um das zu versuchen. Ob man die wieder gewinnt? (Wir hatten hier schon Gegenbeispiele...)

Nein, ich glaube so einfach ist das nicht.

Man muss wählen, Chemo probieren oder nicht - und man muss mit der Entscheidung leben. Sowas wie "ausprobieren und sonst halt anders machen" sehe ich bei Chemotherapie nicht. Eine Tablette die drin ist - ist drin.
Die Ärzte schlagen nach meiner Erfahrung Chemotherapien vor, bis sie empfehlen einen Hospizplatz zu suchen. Manchmal sogar länger. Was sollen sie auch sonst tun? Ja, es KÖNNTE noch helfen. KÖNNTE noch Zeit verschaffen. Wann diese Zeit "gewonnen" und was "nicht hinnehmbar" ist, entscheidet nicht der Arzt. DAS entscheidet der Patient. Das der Arzt nicht "Sterben Sie doch lieber" sagen kann ist klar. Daraus zu schließen, dass die Chemo geboten ist? Nein.

Meine Meinung.
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  #8  
Alt 28.05.2017, 00:40
lotol lotol ist offline
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Standard AW: Es hört nie auf :(

Hallo,

Zitat:
Zitat von hierfalsch
Da bin ich gegenteiliger Meinung. Denn die Nebenwirkungen einer Chemo verschwinden ja nicht wie von Zauberhand, weil man sie absetzt. Eine Chemo schwächt den Körper (und oft auch den Geist). Und wenn man feststellt, dass die Verträglichkeit schlecht ist, dann HAT man ja bereits Lebensqualität und Kraft aufgegeben um das zu versuchen. Ob man die wieder gewinnt? (Wir hatten hier schon Gegenbeispiele...)
Deine Meinung soll Dir unbenommen sein.

Ich denke, ein Arzt schlägt eine Chemo nur dann vor, wenn er:
1) sich (einigermaßen) sicher ist, daß diese (noch) sinnvoll ist - also etwas Günstiges für den Patient erbringen kann, sowie
2) sich ebenfalls sicher ist, daß er die Chemo seinem Patient auch noch "zumuten" kann, ohne dessen Zustand dadurch zu verschlechtern.

Ärzte können sich in der Beurteilung von Sachverhalten genau so irren, wie das auch Patienten tun können.
Allerdings kontrollieren sie lückenlos die Wirkung einer Chemozufuhr.

Das wirst Du wohl genau so erlebt haben, wie auch ich:
Die Ärzte lassen sich dabei auf überhaupt nichts ein.
Im Zweifelsfall erfolgt sofortige Unterbrechung einer Chemo.

Ob ein Gang einer erneuten Tabletten-Chemo einen Patient "zugrunde richten" könnte, kann ich nicht beurteilen.
Weil ich nur eine einzige Chemotherapie "durchmachte".
Die mich zwar körperlich schwächte, aber geistig keineswegs.

Sicher gibt es Beispiele, bei denen eine nochmalige Chemo auch nichts mehr half.
Meinst Du nicht, daß es auch Beispiele gibt, wo eine Chemo doch noch etwas Günstiges bewirken konnte?

Um mehr ging es mir an sich nicht.
Genauer gesagt, um die Abwägung "von Risiken und Nebenwirkungen".

Zitat:
Zitat von hierfalsch
Man muss wählen, Chemo probieren oder nicht - und man muss mit der Entscheidung leben.
Ja, sicher. Was denn sonst?
Um eine adäquate Entscheidung treffen zu können, nützt es aber doch nichts, von vornherein zu sagen:
Mache keine Chemo mehr.

Klar, auch das kann man tun.
M.E. ist es aber besser, diese Entscheidung erst dann zu treffen, wenn man sich die Begründung des Arztes anhörte, eine erneute Chemo durchzuführen.
Oder genauer gesagt, was er sich davon verspricht.

Ob man die Chemo dann auch macht oder nicht, steht auf einem ganz anderen Blatt.
Aber die Entscheidungsgrundlage ist dabei eine ganz andere als die, von vornherein zu sagen:
Mache keine Chemo mehr.

Frag Dich doch bitte mal selbst ernsthaft, wie Du das als ebenfalls von einem Krebs schon mal Betroffener handhaben würdest?
Würdest Du eine Sekunde zögern, Dich erneut einer Chemotherapie zu unterziehen??

Ich würde jedenfalls keine Sekunde zögern, weil ich die phänomenale Wirkung einer Chemo erlebte.
Selbst wenn sie nur geringfügig mein Leben verlängern könnte, würde ich mich wieder einer unterziehen.

Schon allein deshalb, um alles versucht zu haben, einen Krebs entweder plattzumachen oder zumindest seine "Fresserei" in mir
(zeitlich) so lange zu verzögern, bis ich ihm selbst in allerletzter Konsequenz seine "Nahrungs-Grundlage" entziehe.

Zitat:
Zitat von hierfalsch
Sowas wie "ausprobieren und sonst halt anders machen" sehe ich bei Chemotherapie nicht. Eine Tablette die drin ist - ist drin.
Warum siehst Du das nicht?
Glaubst Du im Ernst, ein Arzt wüßte nicht, welche Nebenwirkungen Chemo-Tabletten-Zufuhr haben könnte?

Er sieht ein potentielles Mittel darin, evtl. noch etwas "retten" zu können.
Oder gehst Du davon aus, daß Ärzte ihre Patienten "zerstören" wollen?

Zitat:
Zitat von hierfalsch
Die Ärzte schlagen nach meiner Erfahrung Chemotherapien vor, bis sie empfehlen einen Hospizplatz zu suchen.
Was den Umkehrschluß erlaubt, daß sie bei Empfehlung einer Chemo noch positive Ergebnisse erwarten.
Anderenfalls würden sie nämlich empfehlen, gar nichts mehr zu tun.
Was deckungsgleich mit der Aussage wäre:
Mache keine Chemo mehr.

Zitat:
Zitat von hierfalsch
Was sollen sie auch sonst tun? Ja, es KÖNNTE noch helfen. KÖNNTE noch Zeit verschaffen. Wann diese Zeit "gewonnen" und was "nicht hinnehmbar" ist, entscheidet nicht der Arzt. DAS entscheidet der Patient. Das der Arzt nicht "Sterben Sie doch lieber" sagen kann ist klar. Daraus zu schließen, dass die Chemo geboten ist? Nein.
Ja, sicher - Ärzte können nichts weiter tun, als Chancen aufzuzeigen.
Ihr Dilemma ist, daß sie dabei keinerlei "Erfolgs-Garantie" geben können.

Und das Dilemma Krebs-Betroffener ist, die richtige Wahl zu treffen.
Auch ggf. entgegen den Empfehlungen von Ärzten.

Es geht dabei m.E. nicht darum, ob etwas "geboten" ist oder nicht.
Sondern letztlich darum, ob Laien Spezialisten und deren Rat vertrauen oder nicht.

In der "normalen" Technik ist das alles relativ einfach:
Weil so gut wie alles mathematisch berechenbar und stichhaltig "nachweisbar" ist.
D.h. es ist mathematisch "absicherbar", was zu erwarten ist.
Mit entspr. Sicherheits-Zuschlägen (SF) kann man auch durchaus etwas nahezu "todsicher" auslegen.
So, daß nach menschlichem Ermessen absolut nichts Unerwünschtes "passieren" kann.

Ganz im Gegensatz dazu sieht es aber in der Medizin-Technik aus.
V.a. auch bei Krebs-Behandlungen.
Ist alles reiner Dusel.
Absolut nichts berechen- oder vorhersagbar.
Wie sollte das auch jemals möglich sein?

Denke, dessen müssen wir uns immer bewußt sein.
Ich selbst bin auch nicht ganz frei davon, generalisieren zu wollen.
Was jedoch angesichts dessen, daß es um Menschen - also höchst unterschiedliche Individuen geht - per se grundfalsch ist.
Denn da kann man überhaupt nichts "über einen Kamm scheren".


@ Sonne26:
Du kannst hier über alles reden, was Dich so "umtreibt".
Und wirst sicher auch Verständnis dafür finden können.

Wäg bitte Antworten genau so ab, wie die Empfehlungen des Arztes, der Deine Mutter "über die Runden bringen" will.
Denn er dürfte am besten wissen, was Deiner Mutter noch zuträglich sein könnte.

Anderenfalls würde er das nämlich nicht empfehlen.
Sondern Deine Mutter dem Unausweichlichen überlassen:
Dahinsiechen unter "Krebszerfressung", bis sie unter massiver Morphium-Zufuhr weniger oder eher mehr "bewußtseins-benebelt" stirbt.
So einfach ist das.

Und sei Dir bitte auch vollkommen im Klaren darüber, daß unsere Ärzte "janusköpfig" handeln.
Sterbehilfe zu leisten, ist ja in der BRD ein "Tabu-Thema".

Tatsächlich ist es jedoch so, daß unsere Ärzte dann, wenn "sie mit ihren Mitteln beendet sind" genau das tun.
Sie verabreichen dann Morphium, damit ein Patient "leichter" sterben kann.
Denk bitte darüber mal nach.
Und besprich das bitte auch mit Deiner Mutter.
Was ja kein Problem bei der von Dir gen. "innigen Verbindung" sein dürfte.

Sicher ist es nur ihre Wahl, wessen sie sich "auszusetzen" zu gedenkt.

Ich weiß es wirklich nicht, ob das nur eine Wahl zwischen "Pest und Cholera" ist.

Versuch aber bitte dennoch, sie darin zu "bestärken", daß ihre Wahl nach rein rationaler Abwägung die richtige ist.
Das rate ich Dir deshalb, weil Du höchstwahrscheinlich die Wahl Deiner Mutter überleben wirst.

Und Dich davon "freihalten" solltest, irgendetwas unterlassen zu haben, das Dich im Nachhinein daran zweifeln läßt, das Dir Mögliche zum Besten Deiner Mutter getan zu haben.
So einfach ist auch das.


Liebe Grüße
lotol
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3. Therapie (2021): Bestrahlung
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  #9  
Alt 28.05.2017, 14:42
Safra Safra ist offline
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Hallo,

es liegt mir nicht, ellenlange Texte zu schreiben oder zu lesen. Vielleicht wiederhole ich was.

Fakt ist: Onkologen werden dazu neigen, eine Chemotherapie vorzuschlagen. Auch wenn die das Leben nur um paar Wochen verlängern kann und der Patient im Prinzip austherapiert ist. Darüber gibt es auch Untersuchungen. Ich kann Sonnes Mutter ganz gut verstehen.

Ich habe es schon paarmal hier angeboten und mache es hiermit wieder:
Ich habe mir mal einen Text über eine amerikanische Studie zum Thema Palliativmedizin und Chemo heruntergeladen, leider zu groß, um sie hier einzustellen. Wer Interesse hat, kann sie anfordern , idem er mir privat seine E-Mailadresse schickt (über Private Nachricht). Garantiert keine Mißbrauch!

Nun ist die Mutter sicher noch nicht austherapiert, aber die vorhergegangenen Therpien werden sie schon ordentlich geschlaucht haben. Man sollte so einen Wunsch schon akzeptieren, wenn es nicht nur eine Augenblicksreaktion ist.
Es haben hier schon einige geschrieben, die auch erst gesagt haben,dass man doch kämpfen muss und ähnliches, und denen es hinterher Leid tat.

SAfra
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  #10  
Alt 02.06.2017, 09:11
Sonne26 Sonne26 ist offline
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Hallo ihr lieben,

Vielen Dank für eure Antworten.

Ich bin was die Chemotherapie betrifft auch geteilter Meinung. Auf der einen Seite ist es womöglich die letzte Chance die meine Mama hat, auf der anderen Seite ist die Frage zu welchem Preis 😢 Mag sein das sie ohne ihre letzte chemo jetzt nicht mehr da wäre aber wir haben auch sehr sehr viel gelitten...
Ihr behandelnder Arzt hat jetzt eine metronomische Chemotherapie vorgeschlagen sowie die Hyperthermie (die meine Mama auch schon seit Jahren zusätzlich macht). Überraschenderweise hat sie dieser Chemotherapie zugestimmt. Wobei man sagen muss dass sie zu diesem Arzt auch ein sehr großes Vertrauen hat und er der einzige ist der ihr die Angst vor der Zukunft ein wenig nehmen konnte. Hat den schon mal jemand Erfahrung mit dieser Therapie gemacht? Ich wäre einfach froh sie wäre nicht immer so schlapp und hätte nicht so viele Schmerzen... dass sie einfach noch ein bisschen das Leben genießen könnte... sie so zu sehen macht mich sehr sehr traurig
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  #11  
Alt 02.06.2017, 14:12
lotol lotol ist offline
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Liebe Sonne26,

Zitat:
Ich bin was die Chemotherapie betrifft auch geteilter Meinung. Auf der einen Seite ist es womöglich die letzte Chance die meine Mama hat, auf der anderen Seite ist die Frage zu welchem Preis
Chemotherapien sind natürlich immer mit Abwägungen verbunden.

Die einerseits von den Ärzten getroffen werden (was sinnvoll evtl. noch gemacht werden kann), und andererseits aber letztlich vom Patient entschieden werden müssen (ob ja oder nein).

Was geteilte Meinungen anbelangt, sagte meine Onkologin mal einem ihrer Patienten:
Daß Sie von einer Chemo nicht jünger oder hübscher werden ist klar.
Aber gesünder können Sie werden.
Dazu müssen aber auch Sie das wollen.

Das mit dem "gesünder" ist natürlich arg relativ und hängt vom Einzelfall ab.
Es kann auch darin bestehen, daß es lebensverlängernd, evtl. auch nur noch kurzfristig, ist.

Zitat:
Überraschenderweise hat sie dieser Chemotherapie zugestimmt.
Das überrascht mich nicht, weil es eine vernünftige Entscheidung ist.

Deiner Mutter und Euch wünsche ich, daß sich der erhoffte Erfolg auch einstellt.


Liebe Grüße
lotol
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  #12  
Alt 10.10.2017, 20:53
Sonne26 Sonne26 ist offline
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Das war es dann. 5 Monate später liegt sie mit Wasser im Bauch im Krankenhaus und die Ärzte können nichts mehr für sie tun. Ich bin am Boden zerstört und weiß nicht wie es weiter gehen soll. Wie ich das verkraften soll... Ich bin zudem
im dritten Monat schwanger, es war alles andere als geplant, aber jetzt dachte ich es muss so sein, meine Mama soll noch ihren Enkel/Enkelin kennen lernen... und jetzt innerhalb von einer Woche ging es so berg ab dass wir die Welt nicht mehr verstanden haben... ich hab Angst daran kaputt zu gehen... ich weiß nichts und niemand kann mir helfen oder mir einen Rat geben... aber es tat gut das alles mal los zu werden...
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  #13  
Alt 11.10.2017, 08:05
Sonnenschein30 Sonnenschein30 ist offline
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Liebe Sonne, diese Zeit ist eine ganz schlimme und schwierige Zeit.

Mir hilft in diesen Situationen nur der Gedanke, dass das Leiden bald ein Ende hat. Natürlich möchte man noch ganz viel Zeit mit seinem Liebsten verbringen, aber noch viel mehr möchte man, dass diese Person keine Schmerzen und Qualen mehr durchstehen muss.

Du wirst daran nicht zerbrechen! Dein Leben wird weitergehen, auch wenn es sich verändert. Freust du dich über deine Schwangerschaft? Vielleicht ist dies auch ein Zeichen, eine Form von Schicksal. Etwas was dir weiterhelfen soll.

Bleib stark!
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  #14  
Alt 11.10.2017, 08:47
Silversurfer12 Silversurfer12 ist offline
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Beiträge: 5
Standard AW: Es hört nie auf :(

Liebe Sonne,

das ist wirklich keine einfache Zeit, aber genieße noch soviel Zeit wie möglich mit Deiner Mama. Mit etwas Abstand wirst Du Dich immer mehr an die schönen Momente dieser Zeit erinnern, da sie so intensiv sind wie selten zuvor.
Mir geht es jedenfalls so. Meine Frau ist im Mai, 11 Monate nach der Diagnose eines Gallengangkarzinoms und großem Kampf verstorben. Was es etwas vergleichbar macht mit Deiner Situation - ich habe zwei Kinder (6 Jahre), die alleine natürlich hilflos sind. So wird es mit Deinem Kind sein, und das braucht dann die Mama. Deshalb wirst Du nicht daran zerbrechen, auch wenn Du das momentan verständlicherweise noch nicht so siehst.

Ich wünsche Dir und Deiner Familie alles erdenklich Liebe und Gute und viel Kraft für die nächste Zeit. Vielleicht ist es wie Sonnenschein30 schreibt ein Zeichen mit der Schwangerschaft.
Das Leben findet mit den Lebenden statt und nicht mit den Toten - so hat mir mal eine Bekannte auf dem Sterbebett gesagt - da ist was dran.
Und irgendwann versteht man diesen Satz dann auch.

Alles Gute Euch.
Liebe Grüsse
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  #15  
Alt 13.10.2017, 20:45
Sonne26 Sonne26 ist offline
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Registriert seit: 23.10.2014
Beiträge: 8
Standard AW: Es hört nie auf :(

Ich danke euch für eure lieben Antworten.

Sie hat es geschafft. Gestern Mittag hat sie in meinem Beisein aufgehört zu atmen. Ich bin dankbar dass ich bis zum Schluss bei ihr sein konnte und sie keinen Todeskampf durch stehen musste...sie hat die letzten Jahre wirklich genug gekämpft. Immer wieder zwischen hoffen und bangen, neuen Rückschlägen mit denen wir versuchen mussten um zu gehen. Es ist wirklich nicht in Worte zu fassen was meine Mama alles über sich hat ergehen lassen müssen. Sie war so tapfer und so bewundernswert. Obwohl es ihr so schlecht ging hatte sie immer nur sorgen um mich und meinen Papa...
Ich hoffe dass auch mein Papa nicht daran zerbrechen wird. Er hat sie die letzten Jahre so um sorgt, hat sich um alles gekümmert, war teilweise Krankenpfleger, am Ende konnte er sogar den Port von meiner Mama anschließen. Was er alles geleistet hat... ich kann das garnicht begreifen... ich kann meine Mama nie mehr anrufen... kann sie nie mehr in den Armen nehmen... ich weiß nicht wie ich das aushalten soll...

Ich freue mich über meine Schwangerschaft auch wenn sie nicht geplant war. Aber ich habe es als Schicksal gesehen dass meine Mama dass einfach noch miterleben soll... umso trauriger bin ich dass jetzt alles anders gekommen ist. Ich weiß auch nicht ob mit der Schwangerschaft jetzt alles gut geht...immerhin habe ich mich die letzte Woche in einem absoluten Ausnahmezustand befunden...

Das Leben ist einach so unfair.
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