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Alt 16.03.2011, 19:37
salut salut ist offline
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Idee Anerkennung alternativer Arzneimittel - Luecke schliessen?

Hallo,

ich moechte hier eine "politische" Frage ansprechen. Es wird ein langes Posting sein, aber lest das bitte doch durch! Ich denke, es ist eine wichtige Frage.

Es gibt viele "alternative" Krebsheilmittel, die vielversprechende Ergebnisse in verchiedenen Studien gezeigt haben, aber (noch) nicht in der Schulmedizin Anwendung finden. Viele hier kennen bestimmt solche Stoffe, die oft als "Nahrungsergaenzungsmittel" verkauft werden. Es sind pflanzliche Stoffe (z.B. Curcumin, Sulforaphan, Resveratrol, ...), oder halb-syntetische (z.B. FWGE, AHCC, ...). Bei solchen Stoffen gab es schon eine Menge Studien im Reagenzglas und mit Maeusen, manchmal kleine Patientenstudien, auch in Kombination mit anerkannten Chemotherapeutika, anscheinend mit guten Ergebnissen. Trotzdem werden diese Stoffe nicht von der europaeischen EMA oder der amerikanischen FDA als Arzneimittel anerkannt. Der Grund ist bekannt: Es fehlen grosse, multizentrische, randomisierte, doppelt-verblindete Phase-III Studien, die den Nutzen eindeutig belegen. Nun, warum fehlen diese Studien?

Aus Diskussionen im Netz scheint die Finanzierung das groesste Problem zu sein. Solche Studien sind sehr teuer und werden meistens von grossen Pharmakonzernen finanziert, die durch Patente ihre Nutzungsrechte an neuen Stoffen sichern. Aber bei solchen schon bekannten Stoffen kann man kein sicheres Patent erwerben. Das gleiche betrifft auch einige altbekannte Medikamente fuer andere Krankheiten, deren Nutzen bei Krebs erst spaeter entdeckt wurde (z.B. DCA).

Es scheint also eine Luecke im System zu sein. Die Grundlagenforschung und kleine Pilot-Studien werden von den Unis und Forschungszentren gefuehrt und hauptsaechlich mit oeffentlichen Geldern finanziert (zum Teil noch mit Spenden und privaten Stiftungsgeldern). Die praktische Anwendung soll durch private Firmen realisiert werden. Aber wenn kein Patent vorhanden ist, gibt es kein Interesse ihrerseits, oder? Wer soll diese Luecke schliessen?

Es waere interessant, Eure Meinung zu hoeren. Gibt es hier im Forum Experten auf diesem Gebiet? Wenn ich Recht habe, sollte man nicht etwas unternehmen, das zum politischen Thema machen? Vielleicht sollte man oeffentlich finanzierte Mechanismen dafuer schaffen? Oder versuchen, private Stiftungen dafuer anzuwerben? Oder beides?

Ich weiss, das man durch diese schreckliche Krankheit, als Betroffener oder als Angehoeriger, oft erschoepft wird, und die ganze Kraft auf die Bewaeltigung der eigenen Situation braucht. Es bleibt meist nicht viel davon uebrig fuer andere Dinge, insbesondere fuer die Politik. Aber es bringt mich zur Verzweifelung, wenn man Monat fuer Monat, Jahr fuer Jahr, von den tollen viel versprechenden Studien liest, aber nichts davon kommt zur Anwendung.
 

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