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  #1  
Alt 29.09.2013, 21:19
Benutzerbild von Cori87
Cori87 Cori87 ist offline
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Standard Psyche

Hallo ihr lieben,
meine Diagnose hatte ich im Juli 2011, mit 24 Jahren. Ich war die ganze letzte Zeit stille Mitleserin und möchte jetzt einfach mal ein Thema aufgreifen und euch um eure Meinungen bitten: die Psyche.
Im Moment spielt mein Kopfkino total verrückt und mir geht es psychisch nicht wirklich gut. Ich habe panische Angst vor Metastasen, kaum zwickt es irgendwo spielt das Kopfkino total verrückt. Manchmal habe ich sogar Angst bis zum nächsten Jahr zu planen, wenn man sieht wie schnell alles gehen kann.
Mich zieht es auch ziemlich runter, dass in letzter Zeit viele junge Userinnen verstorben sind, mich hat es wie gesagt auch schon mit 24 erwischt.... Gibt es hier Userinnen mit jungem Erkrankungsalter die schon viele Jahre geschafft haben? Das beste wäre whrsl. nicht mehr hier zu lesen, was aber auch nicht ganz einfach ist...
Wem geht es ähnlich? Wie geht ihr damit um? Ich hoffe ich konnte es halbwegs klar rüberbringen...
Liebe Grüße,
Cori
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  #2  
Alt 29.09.2013, 23:07
Benutzerbild von mary-lara
mary-lara mary-lara ist offline
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Standard AW: Psyche

liebe cori

ich bin nun 33 jahre alt, und mit 29 an Brustkrebs erkrankt...ich bin sehr positiv denkend, und trotzde, kenne ich das mit dem kopfkino nur allzu gut, wie wahrscheinlich die meisten anderen hier auch...hatte gerade vor 2 Monaten auf ein MRI bestanden da ich häufiger schwindel hatte und ¨panische angst davor hatte dass ich nun doch noch Metastasen bekommen habe...ja war dann zum glück gar nichts:-)))aber ich habe auch gemerkt dass es mit der zeit immer ein wenig besser wird, aber ich denke die angst wird uns immer begleiten...

liebe grüsse

mary
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  #3  
Alt 30.09.2013, 08:36
Ilse Racek Ilse Racek ist offline
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Rotes Gesicht AW: Psyche

Hallo Cori


Deine Ängste verstehe ich sehr gut, gleichwohl bin ich kein so passendes Beispiel für Dich, weil ich "erst" mit knapp 60 erkrankt bin .....inzwischen bin ich eine relativ flotte 70Jährige

Zu Deiner Frage: Von den Frauen Deines Alters - die inzwischen eine lange "Überlebenszeit" und gute Lebensqualität haben - posten die Meisten hier nicht mehr, sondern sind sozusagen wieder in der so genannten Normalität angelangt

Ob Alt oder Jung, es bleiben in Foren wie diesem meist nur Betroffene "übrig", die entweder aus ihrem Erfahrungsschatz Ratschläge und/oder Trost geben wollen, oder die einfach in einem bestimmten Thread im positivsten Sinne hängen geblieben sind

@mary-lara

den Inhalt Deines Beitrags kann ich -trotz Altersunterschied - absolut bestätigen


__________________
Ilse

Geändert von Ilse Racek (30.09.2013 um 08:42 Uhr) Grund: vertippt
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  #4  
Alt 30.09.2013, 14:06
Aktenfee Aktenfee ist offline
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Standard AW: Psyche

Ich kann Dich gut verstehen, mir ging es anfangs auch so, aber...mal angenommen, ich werde nie mehr neu erkranken und stelle dann fest, dass ich mich eigentlich das ganze Leben umsonst gesorgt habe...dafür ist es doch zu kurz, oder?
Für mich habe ich beschlossen (klappt fast immer) Probleme erst dann zu betrachten, wenn sie da sind.

Dies mal als Gedankenanstoß.

Gruß Aktenfee - mit 51 erkrankt (OP, Chemo, Bestrahlung überstanden), jetzt fast 57 Jahre alt und pumperlgesund.
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  #5  
Alt 30.09.2013, 17:01
Ilse Racek Ilse Racek ist offline
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Standard AW: Psyche

@Aktenfee


Probleme erst zu betrachten wenn sie da sind, ist bestimmt keine schlechte Empfehlung....ob sie allerdings Jede/r so als Gedankenanstoß umsetzen kann, wage ich zu bezweifeln.

Es ist bestimmt nicht zuletzt eine Frage des Naturells und der persönlichen Umstände, wie man Problemen begegnet.

Ich find's klasse, dass Du Dich pumperlxund fühlst, aber das können halt - realistisch betrachtet - leider nicht alle Krebserkrankten und vielleicht massiv Therapierten von sich behaupten.


__________________
Ilse

Geändert von Ilse Racek (30.09.2013 um 17:03 Uhr) Grund: vertippt
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  #6  
Alt 30.09.2013, 17:27
Katzenmama6 Katzenmama6 ist offline
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Standard AW: Psyche

Liebe Cori,

Zitat von Aktenfee:
Zitat:
aber...mal angenommen, ich werde nie mehr neu erkranken und stelle dann fest, dass ich mich eigentlich das ganze Leben umsonst gesorgt habe...dafür ist es doch zu kurz, oder?
wie Aktenfee, kann auch ich mit der überstandenen Erkrankung umgehen.

Jedoch kann ich deine Ängste gut nachvollziehen, denn ich denke es ist ein Unterschied, ob man an dem Mistkerl in so jungen Jahren wie du oder später, ich war 56, erkrankt.
Hast du schon einmal überlegt, die Hilfe eines Psychoonkologen in Anspruch zu nehmen. Oft hilft es mit solchen Gesprächen mehr Abstand zu gewinnen.

Ich wünsche dir alles, alles Gute .
Katzenmama6
__________________
Optimismus ist die Fähigkeit,
den blauen Himmel hinter düsteren Wolken zu ahnen.
(Madeleine Robinson)
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  #7  
Alt 30.09.2013, 19:24
Benutzerbild von violala
violala violala ist offline
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Standard AW: Psyche

Huhu cori,

Ich bin dieses jahr erkrankt, mit 23. Klar du wolltest Sowas jetzt bestimmt nicht hören, aber mich interessiert genau diese Frage auch!

Ich denke, die positiven Sachen werden hier nunmal nicht beschrieben, es geht denen ja gut hast du vielleicht mal in Erwähnung gezogen, mit einem Psychologen zu sprechen? Mir hat das geholfen, es ist als wäre ein Stein vom Herzen gefallen! Das wird glaube ich auch bezahlt von der Kasse (möchte jetzt nichts falsches erzählen!)

Ich wünsche dir starke nerven und einen schönen Abend
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Das Ziel ist in Sicht
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  #8  
Alt 30.09.2013, 19:33
Anny2104 Anny2104 ist offline
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Rotes Gesicht AW: Psyche

Hallo Cori,

das mit der Psyche ist genau das Problem, was fast jeder hat der an Krebs erkrankt. Ich bin 36 Jahre jung. Und das auch sehr junge Menschen an Krebs sterben ist schon sehr traurig und macht mir persönlich extrem viel Angst.

Jetzt kommt aber das: Aber: man darf nicht alles zu sehr auf sich beziehen.
Mit einer Psychologin habe ich im KH gesprochen ja, und es tat mir gut, obwohl ich sehr positiv bin . Es spricht nichts dagegen eine längere Psychologische Behandlung in Anspruch zu nehmen.

Ganz liebe Grüße Andrea
__________________
Never give up, it's such a wonderful life

Geändert von gitti2002 (30.09.2013 um 19:42 Uhr) Grund: PN
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  #9  
Alt 01.10.2013, 10:50
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sina. sina. ist offline
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Hallo Zusammen,

ich bin zwar nicht an BK erkrankt, hatte aber aufgrund der BRCA1-Mutation im Juli meine prophylaktische Mastektomie mit Silikonaufbau. Nach der Diagnose war auch ich erst ziemlich unter Schock, da meine Cousine bereits mit 27 durch BK gestorben ist.

Seit der Diagnose bin ich bei einer Psychotherapeutin in "Behandlung". Mit Psycho-Onkologen konnte ich nicht viel anfangen, da diese in den Gesprächen immer nur auf das Thema Krebs eingegangen sind.
Meine Therapeutin hat sich eigentlich auf Verhaltenstherapie spezialisiert und hilft mir mit kleinen Tipps und Tricks, wie ich im Alltag negative Gedanken vertreiben kann.

Man muss sich nicht direkt in Tiefenpsychologie-Therapie begeben... ich denke, einfache Gespräche mit einer kompetenten und objektiven Person helfen häufig schon weiter. Zusätzlich hat mir meine Therapeutin auch mit Ohr-Akkupunktur geholfen.

Liebe Grüße an alle.
Sina.
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  #10  
Alt 02.10.2013, 08:22
Ilse Racek Ilse Racek ist offline
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@Sina

mir haben als Betroffene Gespräche mit MitStreiterinnen sehr geholfen

__________________
Ilse
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  #11  
Alt 02.10.2013, 09:19
suske52 suske52 ist offline
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Liebe Cori87

Ich bin überzeugt, dass alle Krebs betroffenen ähnlich fühlen. Mein Onkologe hat bei meiner ersten Diagnose 2007 gesagt, "es wird nie mehr werden wie es vorher war". Und es stimmt. Ich hatte die ersten 3 Jahre auch ziemlich daran zu knabbern, hatte Angst bei jedem weh-wehchen. Aber mit den Jahren wurde die Angst weniger, der Krebs geriet in den Hintergrund, verschwand irgendwo im Hinterkopf. Leider bekam ich nach 5 Jahre ein Rezidiv mit anschließenden Mastecktomie, jetzt anderthalb Jahre her und mir geht es gut. Auch psychisch.

Jede wird seine Krankheit auf ihre eigene Art verarbeiten, ich persönlich schaue den Feind gerne im Gesicht. Will wissen, recherchiere und mache mich vertraut mit evt. Schreckensszenarien. Da ich im Gesundheitswesen arbeite ist mir das nicht fremd und kann das gelesene dann auch teils objektiv betrachten. Auch eine Selbsthilfegruppe hat mir gut getan. Zu sehen und hören dass es viele andere Frauen gibt die schon 10-20 Jahren dabei sind und ein gutes und erfülltes Leben führen war für mich sehr hilfreich. Achtsamkeitstraining ist auch noch eine gute Sache. Hier lernt man wieder um sich zu sehen und Dinge im Leben bewusst wahrzunehmen. Man merkt, dass es noch andere Sachen gibt als Krebs.
Auch bin ich älter wie du aber ich weiss nicht ob das Alter echt viel Unterschied macht. Wahrscheinlich wirst auch du mit der Zeit Vertrauen in deinem Körper bekommen.
Ich wünsche dir alles Gute und geniesse das Leben.

Suske
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  #12  
Alt 18.10.2013, 22:00
Benutzerbild von Kimmy07
Kimmy07 Kimmy07 ist offline
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Liebe Cori,
Ich verstehe Dich ganz gut. Bei mir ist es nun 6,5 Jahre her und "meine" 5-Jahresprognose lag bei 80%, die 10-Jahre bei 35%.
Während der Chemo hat mir dieses Forum sehr geholfen, danach hat es mich zunehmend "runtergezogen", ich habe gemerkt dass ich zu sehr bei der Erkrankung hängenbleibe anstatt nach vorn zu schauen. Heute schaue ich nur noch selten rein, lese ein bisschen quer um nach bekannten Namen zu schauen. Auch ich denke bei jedem wehwehchen an Metastasen, je mehr Zeit verstreicht, desto mehr da ja meine statistische Überlebenswahrscheinlichkeit sinkt :-)
Meine Chemomitstreiterinnen, die ich hier fand und mit denen ich bis heute mindestens 1x pro Jahr gemailt oder sms geschickt habe, sind alle bis auf eine verstorben oder an Rezidiven erkrankt. Das macht es umso schwerer. Ich möchte jedoch keine Therapie machen um mich wieder mit dem Thema Krebs auseinanderzusetzen. Ich lenke mich lieber ab und geniesse die Zeit mit meinem Sohn und meiner Familie.
Wünsche Dir alles Gute,
K.
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  #13  
Alt 18.10.2013, 22:31
gilda2007 gilda2007 ist offline
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Standard AW: Psyche

Ich weiß auch nie so genau, ob mir dieses Forum nun gut tut oder nicht. Ich machte zwar zur gleichen Zeit wie Kimmy Chemo, kam aber erst danach in den KK. Das mit dem Kopfkino kommt und geht, wobei es im 2. Jahr nach der Chemo am schlimmsten war. Und ich habe das Glück, dass mein Leben viel schöner ist als vor der Erkrankung: Ich habe geheiratet, mich selbständig gemacht und reise viel. Und vielleicht ist dass der Weg: Die schönen Seiten des Lebens immer wieder suchen und genießen, damit man sich nicht den Vorwurf machen muss, es nicht ausgekostet zu haben.
__________________
lg
gilda
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  #14  
Alt 22.10.2013, 09:03
silverlining silverlining ist offline
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Standard AW: Psyche

Oben wurde gesagt: nichts ist mehr wie bisher....
Hab vor Kurzem auch so einen Spruch gelesen, der aber mehr ermutigt:
Das Leben ist jetzt anders, aber nicht unbedingt schlechter....
Denn was wir geben müssen ist Angst und Sorgen und Kampf, was wir bekommen ist ein Leben voller Intensität und Mitgefühl.
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