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  #1  
Alt 05.06.2013, 00:03
Mirabell Mirabell ist offline
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Standard Wir sind am Ende

Hallo ihr Lieben,
Ich habe mich nun auch mal überwunden hier reinzuschreiben. Erstmal ein bisschen was zu meiner/unserer allgemeinen Situation. Ich bin 20
Jahre und studiere. Ich lebe zusammen mit meiner Mutti und meinem Stiefpapa in einem Haus. Auch meine Grossletern leben hier. Wir haben alle eine eigene Wohnung Mein Opa leidet seit 30 Jahren an einer COPD (Blählunge), die nun im Endstadium ist. Er läuft schlecht und braucht viel Pflege. Früher hat sich immer meine Oma um ihn gekümmert und das hat auch alles wunderbar funktioniert. Nun zum weiteren:
Seit einigen Monaten hatte meine Oma immer Schmerzen im Rücken und bekam auch etwas schlechter Luft. Im März kam dann die Diagnose... Nicht-kleinzelliher Lungetumor (Adenorkarzinom) (kleine Lungenmetastasen im rechten Lungenflügel und Tumor ca. 4 cm im linken Lungenflügel) mit Metastasen im 1.&2.€3. BWK im 1. LWK und auch am Becken. Es kommt wohl von der Bestrahlung die sie damals wegen ihrem Brustkrebs belommen hat (70er)Sie hatte nun Bestrahlung für die BWK die sie auch gut vertragen hat. Im Juni hat sie Termin zur Kontrolle (Klopf auf Holz).
Sie bekommt eine Chemo mit Carboplatin, die sie am
anfang ganz gut vertragen hat, aber mittlerweile auch nicht mehr so doll. Nächste woche hat sie die letzte Chemo und dann wird kontrolliert ( Klopf noch mehr auf Holz)... Wir wissen, dass die Pleura auch schon befallen ist, denn sie hat öfters mal einen Pleuraerguss, bekommt schlecht Luft, bekommt dann Angst und Schnappatmung. Wobei (klopf auch hier auf holz) die Frequenz abnimmt ( also der erguss nicht mehr so oft ist). Jetzt war sie letzte Woche im krankenhaus, weil sie sehr schlecht aussah und kein essen drinbehalten hat. Dort hat sie Infusionen bekommen (reichlich viele) und Antibiotikum weil irgendein Bakterium-.- (anscheinend laut hausärztin irgendein RESISTENTER Krankenhauskeim!) ich könnt kotzen! Meine arme, geliebte Omi hat nun seit Tagen total die Wassereinlagerungen im Bauch und in den Beinen? Woher kommt das? Die Wassertabletten die sie belommt helfen nur bedingt-.- ich massiere ihr immer schon die Beine und die Füße ganz leicht... Und dazu kommt noch, dass mein Opa ein total gastiger Knarzkopf ist. Ein richtiger Pascha. Mama und ich müssten am besten 24/7 zuhause sein... Er macht meine Oma immer fertig, sodass die teilweise schon FROH ist wenn sie im Krankenhaus ist. Ich weiss nicht wie lange meine Omi noch hat Bei der Diagnose habe ich die Ärztin mal vorsichtig gefragt und die meinte, sie ist stark und kann wenn sie kämpft joch 3-4 Jahre leben. Aber so wie es momentan um sie steht... Ich kann es mir nicht vorstellen. Ich habe noch nie ein Familienmitglied verloren wie wird das sein... Ich sehe sie jeden Tag und dann auf einmal nicht mehr Die Situation ist für mich total belastend und ich bin überfordert. Meine Freunde wissen nicht mehr wie sie mich aufmuntern sollen. Es gibt aber auch keine positive Nachricht mal für meine Omi. Welche Erfahrungen habt ihr? Wie soll man mit sowas umgehen? Ich kann kaum schlafen oder essen, weine ständig und bin unkonzentriert. Ich versuche stark zu sein für sie, aber sie sieht zunehmend schlechter aus und ich habe eine Scheixx Angst ich weiss nicht mehr weiter

Geändert von Anhe (06.06.2013 um 09:55 Uhr) Grund: Nettiquette
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  #2  
Alt 05.06.2013, 22:54
Mirabell Mirabell ist offline
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Standard AW: Wir sind am Ende

Kann mir niemand weiterhelfen?!
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  #3  
Alt 06.06.2013, 08:25
Mirabell Mirabell ist offline
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Standard AW: Wir sind am Ende

Danke für deine aufmunternden Worte. Ja ich bin bei allen Ärztegsprächen dabei, weil ich die einzige in der Familie bin, die mit diesem Ärztechinesisch etwas anfangen kann und Mama sich meistens nicht alles merken kann.
Meine Oma sagt auch manchmal ganz offen, dass sie nicht mehr will, wenn es ihr wegen der Chemo so schlecht geht dann versuche ich sie aufzumuntern und ihr zu erklären, dass die Chemo Schuld ist. Es ist wirklich schwierig.
Momentan geht es ihr allerdings sehr sehr gut, weil ihr Bruder zu Besuch ist und sie ihn nicht oft sieht. Sie saß gestern gaaaaanz lange im Garten in der Sonne und das hat ihr wohl auch gut getan. War wirklich schön zu sehen...

Danke für deine lieben Worte. Es ist wirklich schwer. Ich hoffe es wird wieder besser mit ihr
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  #4  
Alt 06.06.2013, 11:22
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Nicole13 Nicole13 ist offline
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Standard AW: Wir sind am Ende

hallo mirabell!

für dich ist noch alles ganz frisch, in ein paar tagen oder wochen siehst du die ganze sache auch anders. das machen hier alle durch. wir sind jetzt schon 9 wochen "dabei". am anfang war ich auch total geschockt, habe viel geweint, wußte einfach nicht mehr weiter. die ganze situation überfordert einen auch.
aber es legt sich etwas, glaube mir. wenn sich erstmal alles soweit eingespielt hat, dann denkt man auch nicht ständig an diese schreckliche krankheit.

zu dem wasser im bauch und in den beinen: das gleiche problem hat mein freund auch. bei ihm ist es so, dass der tumor wasser produziert. fachbegriff hierfür heißt: aszites. kannst du mal im internet gucken.
mein freund hat einen richtigen wasserbauch, dadurch fällt ihm das laufen schwer, essen geht kaum, weil er dieses ständige völlegefühl hat. wenn wieder zu viel wasser im bauch ist, drückt es auch auf die lunge, sodass er schlechter luft bekommt und häufig husten muß.
ihm wird in regelmäßigen abständen der bauch punktiert. dabei laufen mind. 4,5 liter wasser raus. kann man sich immer kaum vorstellen, ist aber leider so.
jetzt hoffen die ärzte, dass aufgrund der chemo die wasserproduktion gehemmt wird. ich hoffe es inständig.... er bekommt momentan seine 4. chemo. mal schauen.

halt die ohren steif. es ist eine harte zeit, aber man schafft sehr viel, wenn man es möchte....

liebe grüße
nicole
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  #5  
Alt 06.06.2013, 11:43
Mirabell Mirabell ist offline
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Standard AW: Wir sind am Ende

Wir wissen es jetzt seit März und haben es leider noch nicht verkraftet. Das is einfach zu schockierend

Hmmm das mit dem Wasser macht mir jetzt etwas Angst. Punktiert wurde es noch nicht, aber sie hat es erst seit letzter Woche und kriegt ihre voraussichtlih letzte Chemo nächste Woche... Klingt dann ja fast so, als ob es nicht richtig angeschlagen hätte... Das wäre sowas von Schade, wenn sie sich so quält und das nicht mal hilft
Ich bin mich gläubig, aber ich bete inständig zu irgendeiner höheren Instanz meine Oma noch ein bisschen bei uns zu lassen


Liee Nicole, vielen dank für deine Antwort. Ich drücke dir und deinem Freund die Daumen, dass es bald wieder bergauf geht...
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  #6  
Alt 07.06.2013, 09:19
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Nicole13 Nicole13 ist offline
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Standard AW: Wir sind am Ende

hallo mirabell!

also uns hat die ärztin gesagt, dass das wasser im bauch und in den beinen grundsätzlich nicht schlimm ist. es ist halt nur für einen selber unangenehm, weil man ja keinen appetit hat und mit dicken beinen laufen, naja.... kann man sich ja vorstellen. aber keine panik. okay. wenn die deiner oma noch nichts von dieser punktierung gesagt haben, dann hat sie wahrscheinlich noch nicht soviel wasser im bauch. diese punktierung wird immer erst gemacht, wenn es dem betroffenen zuviel wird und er sich dadurch schlecht fühlt. bei der punktierung kann es immer zu entzündungen kommen, daher wird sie weitestgehend vermieden, da eine entzündung zur folge hätte, das wohlmöglich die chemo nicht durchgeführt werden kann. wenn die ärzte also bis dato noch nichts gesagt haben und deine oma keine probleme mit dem wasser hat, dann wartet erstmal ab.
bei uns wird jetzt wohl nach der 4. chemo mal geguckt,wie sie angeschlagen hat. die blutwerte sind immer gut gewesen bisher, also hoffen wir auch, dass sie was bewirkt hat. uns wurde gesagt, man kann erst zwischen der 4. und 6. chemo was feststellen. mal abwarten.
natürlich wäre es schade, wenn sich nichts verändert hat. aber wenn ich meinen freund so sehe, wie er vor allem ausgesehen hat und jetzt, denke ich, es geht. und er hat die chemos immer recht gut verkraftet, obwohl er schlechte leberwerte und blutwerte am anfang hatte. ich bin da ganz zuversichtlich.
wie hat deine oma denn ihre chemos bekommen? mein freund bekommt alle 14 tage eine 24 stunden infusion. muß dann für 3 tage ins krankenhaus, weil vorher meistens wasser abgelassen werden muß.

ich drücke euch die daumen,dass deine oma alles recht gut verkraftet.

und du sieh zu, dass du mal etwas auf andere gedanken kommst. mach mal was mit deinen freunden. auch wenn es schwer fällt. aber du mußt auch mal an dich denken....

liebe grüße
nicole
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  #7  
Alt 10.06.2013, 17:41
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Malde Malde ist offline
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Standard AW: Wir sind am Ende

Hallo Mirabell,
zum ersten muss ich Dir sagen, dass es eine gute Idee war Dich hier anzumelden und zu posten!! Ich bin auch erst seit vorgestern angemeldet. Ich kann dir gut nachfühlen- meine Partnerin (33 jahren) hat nach erfolgreicher Chemo gegen Brustkrebs, leider nun Knochen- und Lebermetastasen bekommen. Es wird nun nur noch pallativ behandelt und ich bin froh um jeden Tag (guten) den wir gemeinsam haben. Aber wenn sie vor Schmerzen weint, dann zereisst es mich. Ich fühle mich dann so hilflos. Ich bin Krankenpfleger und arbeite im Knast. Auch dort nicht ständig auszuticken fällt mir schwer. Ich denke du hast einen guten Schritt getan und dich mit anderen auszutauschen. Ich denke das Schicksal das wir alle tragen, macht uns auch zu einer Art Familie.

Liebe Grüße und viel Kraft

Markus
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  #8  
Alt 13.06.2013, 15:52
Mirabell Mirabell ist offline
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Beiträge: 9
Standard AW: Wir sind am Ende

Vielen Dank für eure ganze positive Resonanz. Ich habe mit ihrer Onkologin über Stammzellentherapie gesprochen und sie sagt, dass es für sie leider nicht helfen wird dienstag war wieder Chemo. Ihr gehts momentan aber gut. Sie lacht viel. Das ist echt schön. Heute hatte sie eine Untersuchung der Knochenmetas. Leider habe ich den Befund noch nicht. Aber sobald ich etwas weiss gebe ich bescheid.
Irgendwie ist es so schwer einzuschätzen, wie lange sie noch hat. Manchmal sieht sie danach aus, als ob sie jeden Momet geht und manchmal denke ich sie hat doch gar keine Krankheit.
Das Wasser ist schon langsam zurükgegangen. Es kam wohl von der Infusion. Allerdings hat sie wohl nochmal Bluttransfusionen bekommen, damit sie die Chemo besser verträgt. Was das bringen soll? Oo

Danke auch für die Antwort bezüglich meiner Verlustangst. Ich hab einfach so schiss, ich hab mich letztes Jahr von meinem Ex Freund getrennt und wir waren 3 Jahre zusammen un ich lag 2 Monate nur im Bett und hab geheult. Ist das vergleichbar?
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  #9  
Alt 14.06.2013, 09:11
SusanneC SusanneC ist offline
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Beiträge: 22
Standard AW: Wir sind am Ende

Hallo Mirabell,

es könnte sein, dass von der Chemo der Hb-Wert (Hämoglobin, roter Blutfarbstoff, transportiert Sauerstoff) Deiner Mama sinkt. Damit würde sie zunächst müde, wenn er zu weit absinkt, dann kann das lebensbedrohlich werden, da dann der Sauerstofftransport im Blut nicht mehr gewährleistet wird. Hier geben Ärzte dann z.B. Bluttransfusionen, der Wert steigt wieder und alles "ist gut". Das muss jetzt im Fall Deiner Mama nicht so sein, wäre aber bei einer Chemo absolut nichts ungewöhnliches und nicht unbedingt ein Grund zur Sorge.

Liebe Grüße,
Susanne
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Stichworte
angst, lungenfellkrebs, verlust


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