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Alt 02.12.2007, 17:50
Petra2007 Petra2007 ist offline
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Registriert seit: 02.12.2007
Ort: Hessen
Beiträge: 1
Standard Was kann ich tun???

Hallo zusammen,

ich bin neu hier im Forum und weiß gerade nicht so recht wo ich anfangen soll. Ich stelle mich am besten erst einmal kurz vor: Mein Name ist Petra, komme aus Hessen und bin 38 Jahre.
Im vergangenen Jahr wurde bei meiner Schwiegermutter die Diagnose Brustkrebs gestellt.
Nach einigen Untersuchungen haben die Ärzte ihr gesagt das der Krebs nicht gestreut habe, sie kam ins Krankenhaus und es wurde eine Gewebeprobe aus der Brust entnommen. Nach einer Woche teilten die Ärzte ihr dann mit, das sie den Tumor aus der Brust entfernen müssen. Es folgte also die 2. OP und die Knoten wurde entfernt, wieder eine Woche später kam die Nachricht das die Brust entfernt werden müsse, es folgt also die 3. OP und die Brust wurde entfernt.
Meine Schwiegermutter machte die Ärzte wiederholt darauf aufmerksam das sie 2 Knoten am Hals hätte, doch irgenwie kümmerte sich niemand darum. Ihr wurde gesagt das die Knoten am Hals nicht entfernt werden könnten da sie zu nah an der Hauptschlagader lägen und dies wenn, nur von einem HNO Arzt vorgenommen werden könnte. Keiner machte anstalten einen HNO einzuschalten, bis die Ärzte auf die ewigen Forderungen meiner Schwiegermutter eingegangen sind und ein entsprechender Arzt geholt wurde. Dieser fackelte nicht lang, die Knoten und gleichzeitigen noch ein paar Lymphknoten wurden entfernt.
Nach fast 6 Wochen durfte meine Schwiegermutter dann das Krankenhaus verlassen, mit den Nerven so ziemlich am Ende, was Sie aber versuchte zu überspielen. In der gesamten Zeit des Krankehausaufenthaltes hatte meine Schwägerin immer wieder versucht mit einem Arzt zu reden, was aber irgendwie nie möglich war!
Nach 2 Wochen begann dann die Chemo, auch hier hatten wir (mein Mann und ich) kein sonderlich gutes Gefühl, da wieder der Kontakt zwischen Ärzten und Angehörigen nicht Zustande kam.
Meine Schwiegermutter sagte es sei alles in Ordnung, bis zu dem Tag an dem der Arzt die Vene nicht fand um die Chemo anzuschließen und das ganze Zeug ihr in das Gewebe lief. Ihre Hand wurde sofort blau/rot und es bildete sich eine Schwellung so groß wie ein Tennisball, die Therapie musste abgebrochen werden und konnte erst nach drei Wochen wieder fortgesetzt werden.
Ich glaube in diesem Moment fing ihre Schutzmauer an zu zerbrechen und ihre Ängste kamen immer häufiger zum Voschein und ihr stand ja auch noch die Bestrahlung bevor, die bekam sie dann von April bis Juni.

Es hat sich viel verändert, ihr Humor hat sich in Sarkasmus gewandelt, ihre Ängste versucht sie zu verbergen, schiebt immer wieder das Leid andere vor ihr eigenes.
Ich hatte die vergangen Monate das Gefühl sie nimmt das alles auf die leichte Schulter oder ist sie mit der Situation überfordert?
Ihr Mann scheint sich ganz und gar nicht damit beschäftigen zu wollen, als Beispiel: er nimmt keine Rücksicht und qualmt ihr zuhause gnadenlos die Bude voll. Mein Mann hat ihm schon des öfteren darum gebeten, doch bitte raus zu gehen wenn er raucht, aber das lässt ihn kalt. Zu Weihnachten haben wir sie zum Essen eingeladen, als der Stiefvater meines Mannes erfuhr das bei uns nicht mehr geraucht wird, gab er uns zu verstehen das er dann noch nicht wüsste ob er zu uns kommt.
Nun noch das Telefonat von heute Morgen, was mich nun langsam aus der Bahn wirft und ich nicht weiß was ich machen soll, ich aber weiß das ich was machen muss.
Nach dem Telefonat bat mich mein Mann ihm zu erklären was Metastasen seien. Ich war ein wenig verwirrt und fragte ihn wie das jetzt mit dem Telefonat zusammenhänge.
Seine Mutter war wegen ihrer Rückenschmerzen beim Orthopäden und hat den Arztbericht gelesen in dem von Metastasen die Rede ist und ihr Orthopäde habe ihr wortwörtlich wie folgt auf ihre Frage was sie habe geantwortet: "Sie haben doch gelesen was hier steht, ihr Rücken ist voll mit Metastasen" *großesSchweigen*
Der Arzt hat nur nicht berücksichtigt das sie gar nicht weiß was Metastasen sind! Wo ist denn hier die Betreuung????
Was soll ich nun tun, soll ich ihr erklären was Metastasen sind oder soll ich dies den Medizinern überlassen? Ich weiß nicht was ich anrichte wenn ich ihr das erkläre? Ich bin nun auch am überlegen ob es nicht besser wäre, sie zu den nächsten Arztbesuchen zu begleiten. Soll ich mit ihrem Mann über sein Verhalten (wegen des rauchens) reden? Kann mir jemand einen Rat geben, denn ich weiß nicht mehr wie ich mich verhalten soll!
In meiner Überlegung habe ich auch einen Arztwechsel mit einbezogen, da ich die Betreuung in der Vergangenheit nicht für optimal halte. Ich mache mir sehr große Sorgen um sie und um den Rest der Familie.

Viele Grüße
Petra
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  #2  
Alt 03.12.2007, 08:39
Elli Elli ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 21.06.2005
Ort: Düren
Beiträge: 1.329
Standard AW: Was kann ich tun???

Hallo Petra,

dein Bericht hört sich ja ganz schlimm an.

Habe selber Brustkrebs mit Metas,und es geht mir trotz allem gut.
Ich möchte Dir ganz dringend empfehlen,alle Unterlagen anzufordern (stehen Euch zu) und dann eine Zweitmeinung einzuholen.
Ich wurde damals auch zweimal operiert. Erst brusterhaltend ,als dann der endgültige Befund vorlag,wurde die gesamte Brust entfernt.Ausserdem folgte ein Knochensintigramm um Metastasen in den Knochen auszuschließen.Bei einem Oberbauchsono wurden Metastasen in der Leber,und bei Lungeröntgen Metas in der Lunge ausgeschlossen.Ich bekam damals Chemo und Bestrahlungen.Seit 2003 habe ich nun Knochenmetas,die sofort behandelt wurden,und seit 2006 kamen Lebermetas dazu. Die wurden auch sofort behandelt. Es geht mir trotzallem sehr gut.
Deine Schwiegermutter sollte auf einen Port bestehen,da die Venen unter einer Chemo immer sehr leiden und sich die Infusionen sowie die Blutabnahme
sich mit der Zeit immer schwieriger gestalten.
Ich bin der Meinung,Ihr soltet noch mals dass Gespräch mit den Ärzten suchen und Euch alle Fragen aufschreiben und dann die Antworten gleich dahinter.Z.B. wäre es interessant zu wissen welche Chemo Deine Schwiegermutter bekommt und was gegen die Knochenmetas unternommen wird.Ich habe einen sehr guten niedergelassenen Onkologen,der inzwischen meine gesamte Nachsorge koodiniert.D.h. alle drei Monate das komplette Programm: Blutabnahme und Sono. Einmal im Jahr Knochensintigramm (evtl. auch noch öfters,wenn ich Beschwerden habe) usw.
Ich weiß leider nicht wo Du wohnst,aber ich würde mich an ein Brustzentrum wenden und dort auf jedenfall eine Zweitmeinung einholen.
ausserdem würde ich den Beitrag nochmals in Brustkrebsforum schreiben,da Du dort viele Frauen findest,die Dir mit Sicherheit weiterhelfen können.

Wegen den Knochemetas mach dich verrückt. Man kann diese mit Bestrahlungen und Biphosphonatinfusionen ganz gut in Schach halten.Auf jedenfall würde ich Deine Schwiegermutter beim nächsten Arztbesuch begleiten. Denn als Patient,zumal wenn man schon etwas älter ist,ist man mit der Situation überfordert. Ich habe meinen Mann damals auch immer mitgenommen. Denn vier Ohren hören mehr wie zwei.

Ich wünsche Euch allen,alles Gute.

Libee Grüsse
Elli
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