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  #1  
Alt 05.06.2014, 01:24
Bobooo Bobooo ist offline
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Registriert seit: 05.06.2014
Beiträge: 1
Standard Nierentumor entfernt - Aufschlüsselung - Nachsorge

Hallo liebe Leute,

ich bin 30 Jahre alt und mir wurde vor einem Monat ein Nierentumor entfernt.
Es war ein Zufallsbefund, ich hatte keine Beschwerden... bzw. keine Beschwerden, die mit diesem Tumor in Verbindung gebracht werden konnten.

Es ist alles gut verlaufen- alles wurde entfernt! Der mikroskopische Befund ergab, dass der Tumor bösartig war.

Folgende "Klassifizierung" konnte festgestellt werden:

pT1a pNX MX R0 L0 V0 Grad 2

Ich habe nun versucht, diese Bezeichnung selber zu entschlüsseln und bitte um Berichtigung:

pT1a bedeutet, dass der Tumor rel. klein war <2cm

pNX und MX bedeuten, dass über Lymphknoten und Metastasen keine Aussage gemacht werden kann

r0 bedeutet, dass der Tumor vollständig entfernt wurde (im Guten)

v0 bedeutet, dass die Venen nicht betroffen sind

L0 bedeutet, dass die Lymphknoten nicht betroffen sind

Und genau hier liegt mein Problem.... Warum heißt es zum einen pnX - also über Lymphknoten kann keine Aussage gemacht werden. Und zum anderen wird dies doch mit der Ziffer L0 widerlegt (= Lymphknoten nicht betroffen).

Kann mir dies jemand erklären?

Sehe ich das richtig, dass mein Tumor noch zu den harmlosesten zählte?

Mit welchen Nachsorge- Untersuchungen muss ich rechnen bzw. was sollte gemacht werden? Was kann ich verlangen?

Welche Untersuchungen sind notwendig, um die Gewissheit zu haben, dass keine weiteren Organe betroffen sind?

Besten Dank im Voraus!

Mfg Tom
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  #2  
Alt 05.06.2014, 01:27
gilda2007 gilda2007 ist offline
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Registriert seit: 04.09.2007
Beiträge: 1.912
Standard AW: Nierentumor entfernt - Aufschlüsselung - Nachsorge

L0 bezieht sich nicht auf die Lymphknoten sondern auf die Lymphbahnen.
__________________
lg
gilda
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  #3  
Alt 05.06.2014, 10:51
Dottie Dottie ist offline
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Beiträge: 76
Standard AW: Nierentumor entfernt - Aufschlüsselung - Nachsorge

Hallo Tom,

herzlich willkommen und tut mir leid, dass es dich auch erwischt hat.

Dein Befund sieht doch ganz gut aus! Meiner war ähnlich, nur der Tumor etwas größer (pT1b). Ich weiß nicht, wie die Nachsorge/Ausbreitungsdiagnostik standardmäßig aussieht, aber ich kann dir sagen, wie es bei mir ist.

Ich hatte nach der OP eine Knochenszintigraphie, um zu schauen, ob Knochenmetastasen vorhanden sind. Außerdem noch ein Kopf-MRT und das Lungen-CT kommt noch. Meine erste Nachsorge wird in zwei Wochen, also drei Monate nach der OP sein (CT Abdomen, Thorax und Schädel (aufgrund des MRT-Befunds), evtl. Ultraschall, Blutuntersuchung).

Mein Arzt hat mich gebeten, mich auch gut über die Krankheit zu informieren und meine Untersuchungswünsche mit ihm zu besprechen. Wenn ich eine bestimmte Untersuchung (z.B. das Lungen-CT) möchte, dann soll ich ihm das sagen und wenn er es auch für sinnvoll hält, dann gibt er mir die Überweisung.

Für die erste Zeit (2 oder 3 Jahre?) soll ich alle drei Monate zur Untersuchung. Ich denke, dass dann jedes Mal ein CT gemacht wird. Nach dieser Zeit werden die Intervalle größer.

Wichtig ist, dass du dich bei deinem Arzt gut aufgehoben fühlst und er deine Wünsche auch akzeptiert. Wenn du dich nicht gut fühlst, dann such dir einen anderen.

Wie geht's dir sonst so? Verheilt die Wunde gut? Warst du zur AHB?

Viele Grüße
Dottie
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  #4  
Alt 05.06.2014, 14:22
Benutzerbild von Rudolf
Rudolf Rudolf ist offline
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Beiträge: 1.751
Standard AW: Nierentumor entfernt - Aufschlüsselung - Nachsorge

Hallo Tom,

willkommen im Club der Hoffnungsvollen!

N bezieht sich auf die benachbarten Lymphknoten. Wenn der Chirurg keine verdächtigen LK aus der Nachbarschaft der Niere an das histol. Labor schickt, weil keine da sind, kann der Pathologe auch keine Aussage treffen, also kann er nur ein x schreiben.
Hätte der Pathologe z.B. 2 verdächtige Lymphknoten erhalten, in beiden aber keine Krebszellen gefunden, hätte er geschrieben: pN0 (0/2).

L bezieht sich auf weiter entfernte Lymphknoten bzw. das ganze Lymphsystem. Wie das beurteilt werden kann, ist mir allerdings ein Rätsel. Man müßte ein MRT oder sonstiges machen, auf dem alle Lymphbahnen inkl. -knoten zu sehen sind, also von Kopfhaut bis Fußsohle.

Über M können keine Aussagen gemacht werden, solange nicht alle diesbezüglichen Untersuchungen gemacht worden sind.
Aber auch bei M0 würde ich nicht sagen 'es sind keine da', sondern 'man sieht keine'.

Mit T1a hast du eine Tumorgröße gewählt, bei der der Tumor mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit noch keine Gelegenheit hatte, Metastasen zu bilden.
Aber völlig ausschließen kann man diese Absiedlungen leider nicht. Deshalb sind die Kontrollen leider nötig.
Du darfst es lässig angehen.

Alles Gute,
Rudolf
__________________
Ich habe Krebs - aber ich bin gesund!
(Nieren-Op. Nov. 2000, Mistel seit Sept. 2001, anfangs >15 Lungenmetastasen, seit 2003 noch eine, seit 2006 ruhend, 2018 operativ entfernt)

Ich kämpfe nicht gegen den Krebs, sondern für das Leben.
Nein, ich kämpfe nicht, ich lebe!
Mein Krebs ist nicht mein Feind, er ist Teil meines Körpers. Ich will ihn verstehen.
Angst ist Gift für den Körper . . . . . und noch mehr für die Seele.
Entscheiden Sie sich für das Leben, sagte eine Psychologin . . .

Geändert von Rudolf (05.06.2014 um 14:29 Uhr)
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  #5  
Alt 05.06.2014, 14:42
gast 57 gast 57 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 05.03.2014
Beiträge: 35
Standard AW: Nierentumor entfernt - Aufschlüsselung - Nachsorge

Hallo Tom
auch von mir ein herzliches Hallo.
Hatte vor knapp 2 Monaten meine OP. Pt1b wars bei mir..so ca 6 cm in der Größe. Totalentfernung.
Mein Chirurg meinte bei meiner Entlassung, in 6 Monaten die 1e Nachkontrolle...Ultraschall der re. Niere u. Lungenröntgen.
Gut...nachdem ich hier im Forum viel intensivere Nachsorge wahrnehme, frage ich mich, ob hier in Österreich andere Kriterien oder Erkenntnisse dieses Themas vorherrschen.
Auch mein kürzlich besuchter Urologe war derselben Meinung des Chirurgen betreffend der Nachsorge.
Vielleicht sind doch die genaue Histologie und anderes Drumherum ausschlaggebend für den weiteren Verlauf. Und ich vertraue ganz einfach den 2 Fachleuten.
Aber du hast wirklich ganz ganz gute Aussichten für die Zukunft. Wichtig ist immer, dass die Psyche nicht den "Selbstzerstörungsmechanismus" in Gang setzt.
Alles Gute für Dich!
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  #6  
Alt 06.06.2014, 00:21
Jan64 Jan64 ist offline
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Registriert seit: 07.01.2011
Ort: Odenwald
Beiträge: 853
Standard AW: Nierentumor entfernt - Aufschlüsselung - Nachsorge

Hallo Tom,

willkommen hier im Forum.

Eins voraus, so kleine Tumoren metastieren ganz selten, in der Regel ist es hier mit der Entfernung getan. Kontrollen bitte trotzdem einhalten.

Es gibt (noch) keine bindenden Leitlinien für das Nierenzellkarzinom in denen die Nachsorge genau geregelt ist. Es wird je nach Risiko kontrolliert. Die Ärzte haben da viel Spielraum.

Welche Sorte von Nierentumor (klarzellig?) hattest du, ich frage wegen deines jugendlichen Alters, es gibt verschiedene?

Die Klassifikation hat dir Rudolf schon auseinander dividiert. Was nicht untersucht wurde kann man auch nicht beurteilen, deshalb die X.
Für einen gesicherten Nachweis der Metastasenfreiheit gibt es nur die Schnittbildgebung: MRT oder CT Oberbach und kleines Becken, CT Lunge und gegebenenfalls MRT vom Kopf. Knochenszintigrafie macht man immer weniger, weil die Knochenmetasasen des Nierenkrebses damit aufgrund ihrer Eigenschaften schlecht nachzuweisen sind. Allerdings sind Knochenmetastasen auch auf den MRT und CT zu sehen, zumindest in dem Bereich der jeweiligen Aufnahmen.

Gruß Jan
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