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  #1  
Alt 05.03.2014, 06:05
gast 57 gast 57 ist offline
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Standard Zeitpanik

Liebe Forumsmitglieder
Als Neubetroffener hätte ich an Alle eine dringende Frage, die mich z.Z. sehr beschäftigt.
Der Befund eines 5,5 cm Tumors an der linken Niere mittels ct ohne erkennbare Streuung in andere Organe wurde vorige Woche festgestellt.
Daraufhin hat mein Urologe alles weitere für einen Eingriff in einem Krankenhaus in die Wege geleitet.
Nun zu meinen Bedenken:
Der nächstmögliche op Termin wurde für den 9.4. festgesetzt. Und da Zeit für mich plötzlich eine neue Bedeutung bekam, würde es mich interessieren, ob meine Panik bezüglich der doch nicht kurzen Wartezeit bis zur op berechtigt ist.
Mein Arzt meinte zwar, dass dieser Tumor zu den langsam wachsenden zählt, aber wie ihr wahrscheinlich mitfühlen könnt, will man IHN doch so schnell wie möglich loswerden.
Vielen Dank im voraus.
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  #2  
Alt 05.03.2014, 10:59
Heino* Heino* ist offline
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Standard AW: Zeitpanik

Hallo lieber Gast,

herzlich willkommen bei uns, wie gut, dass Du so bald zu uns gekommen bist.
Dein Urologe hat insofern recht, dass der Nierenkrebs gewöhnlich recht langsam wächst, deshalb ist also keine Panik angesagt. Trotzdem scheint mir die Wartezeit mit mehr als einem Monat doch sehr ungewöhnlich. Ich schließe daraus, dass das gewählte Krankenhaus eine solche OP wohl nicht sehr oft durchführt. Ich würde Dir raten, eine Klinik zu suchen, die da mehr Erfahrung und bessere Termine hat. Ganz oben in diesem Teil des Forums gibt es Hinweise auf Kliniken und auch (ganz am Anfang) die Telefonnummer einer Selbsthilfe-Organisation, die Dir dabei helfen kann.
Der Nierenkrebs ist eine recht seltene Krebsart, deshalb findet man nicht auf Anhieb die Spezialisten, die sich damit auskennen, nutze also gerne dieses Angebot.

Beste Grüße, Heino.
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  #3  
Alt 06.03.2014, 11:48
gast 57 gast 57 ist offline
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Standard AW: Zeitpanik

Hallo Heino.
Vielen Dank für deine schnelle Antwort.
Ich lebe in einer größeren Stadt in Österreich, die eigentlich ein gut bestücktes Landeskrankenhaus mit viel Teilkompetenz in allen Bereichen aufweist. Auch auf dem Gebiet der Urologie.
Leider wird in unserem Land durch Einsparungsmaßnahmen die rasche und zügige Behandlung und notwendige Eingriffe immer mehr zu einer Zeitfrage.
Meine Bedenken sind eigentlich nur dahingehend, dass sich in diesem Zeitfenster viel Negatives in mir bezüglich Wachstum und Streuung abspielt. Aber wahrscheinlich bin ich z.Z. zu sehr chaotisch traumatisiert von diesem schrecklichen "Urteil".
Aber wie so bei fast allen "Neuen" mit so einer Diagnose gilt es, das psychische Chaos zuerst mal in den Griff zu bekommen. Und es ist bei Gott nicht einfach.
Vielen Dank und allen das Beste.
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  #4  
Alt 08.03.2014, 15:09
Diaboli Diaboli ist offline
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Standard AW: Zeitpanik

Hallo Gast,

ich habe von Befund bis zur OP genau einen Monaten warten müssen, und da gab es schon Unkenrufe, aber alles war gut, es hat sich nichts vergrößert oder sonst wie angesammelt.

Mir geht es nach der OP, jetzt drei Monate her, ganz gut, und habe nächste Woche Montag und Dienstag meine erste Nachsorge. Ich gehe auch davon aus, dass die in Ordnung sein wird.

Viel Glück und Gelassenheit.
Mach Dich bitte nicht verrückt, ja so ganz im geheimen darf man einen Plan B haben aber erst mal gilt: Bange machen gilt nicht
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  #5  
Alt 09.03.2014, 17:21
gast 57 gast 57 ist offline
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Standard AW: Zeitpanik

Hallo Diaboli.
Vielen Dank für deine aufmunternden Worte. Es ist nun mal so, dass man durch den 1.en Schock so ziemlich alles in Betracht zieht. Und darunter fällt nun auch der worst case.
Wie sind denn eure Erfahrungen so nach der OP:..Schmerzen...Energie...Müdigkeit? Wann kehren die Lebensgeister wieder?
Viele grüße an alle.
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  #6  
Alt 09.03.2014, 17:43
Diaboli Diaboli ist offline
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Ich kann natürlich nur für mich sprechen, aber die OP war ok, hatte einen Schmerzkatheder somit keine Schmerzen und habe mich gut gefühlt und war 5 Tage später zu Hause. Auch da kaum Schmerzen. Ich empfand mich als faul und träge, aber sonst ging es mir gut.
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  #7  
Alt 10.03.2014, 10:48
zaberl zaberl ist offline
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Standard AW: Zeitpanik

Ich kann mich Diaboli nur anschließen. Mein Tumor war 7 cm groß, ab ca. 4 cm wird üblicherweise die gesamte Niere entfernt. Ich war 5 Tage im AKH Wien, hatte 3 Löchlein und einen 6 cm langen Schnitt im Bauch aber keinerlei Schmerzen oder sonstige Beschwerden. Auch das Entfernen der Klammern war kaum zu spüren. Also was die OP betrifft besteht kein Grund zur Angst oder gar Panik.
Hans
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  #8  
Alt 10.03.2014, 15:02
gast 57 gast 57 ist offline
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Standard AW: Zeitpanik

Danke Diaboli, Hans für eure Erfahrungsberichte.
Ich denke auch, dass der Eingriff das kleinere Übel der Geschichte ist.
Die Belastung, die bleibt, ist sicherlich der Verlauf der ständigen Kontrollen und die Angst des Wiederaufkeimens.
Dabei muß ich sagen, trotz relativ noch kurzen Verlaufs seit der Entdeckung des Tumors hat sich in meinem Geiste schon wahnsinnig viel abgespielt.
Erstmal war da der große Schock, der einem jede Kraft und Energie absaugt.. nur mehr Leere und Chaos im Kopf. Aber mit jedem neuen Tag ordnen sich Gedanken und Gefühle, um halbwegs wieder in ein Gleichgewicht zu kommen. Die Wut und das Unverständnis verlieren immer mehr an Bedeutung und man bastelt an neuen Lebenskonzepten...wobei man draufkommt, wie wichtig die kleinen Dinge des Lebens sind und alles Endlich ist.
Ich hoffe zutiefst, dass eure (unsere) zukünftigen Kontrolluntersuchungen stets gute Ergebnisse bringen.
Herzliche Grüße an alle.
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  #9  
Alt 10.03.2014, 17:42
Diaboli Diaboli ist offline
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Standard AW: Zeitpanik

Hallo Zeitpanik,

das kennen wir alle, aber irgendwann wird es ein wenig normaler. Wenn er dann raus ist, dann kommt so nach und nach immer mehr Normalität, wobei ich nicht leugnen kann, dass ein gewisses Restunwohlsein bleiben wird. Aber bei mir ist das so gering, dass ich es wirklich nur äußerst selten spüre. Ich habe ja heute und morgen meine ersten Nachsorgen und nö, keine komischen Gedanken, keine Unruhe, ich bin ziemlich sicher, da ist nix. Irgendwann, vielleicht oder villeicht auch nicht. Und ich dachte nicht, dass ich mal wieder so denken kann.

Die Gelassenheit wünsche ich Dir auch.
Diaboli
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  #10  
Alt 26.03.2014, 13:47
satra satra ist offline
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Standard AW: Zeitpanik

Hallo,

in dem Moment wo ich erfahren hab, das ich ein Tumor haben, hatte ich das dringende Bedürfniss das der "Fremdkörper" raus muss. Ich musste 1 Woche warte und das waren keine netten Tage. ich hab natürlich nur noch daran gedacht. Ich kann den Wunsch nach einer schnellen OP verstehen und würde einfach auch nachharken

Ich haben einen ca 20 cm langen Flankenschnitt (Niere wurde auch entfernt), auch ich hatte einen Schmerzkatether und hatte eigentlich keine Schmerzen. Leider hatte ich eine Lungenentzündung und dadurch Husten. Der Schmerz beim Husten war nicht so angenehm. Klar war ich am Anfang schlapp aber es wurde von Tag zu Tag besser. ich war durch die Lungenentzündung 13 Tage im KH. Nach Absetzen der Schmerzmitteln habe ich nur die Folgen der Nervenverletzungen gemerkt (unangenehm)
Nach 3 Wochen hab ich wieder gearbeitet (Büro) und jetzt 3 Wochen danach treib ich auch schon wieder gemässigt Sport

Meine Erfahrung jetzt: wenn es "nur" der Tumor ist und man die OP gut wegsteckt, ist man relativ schnell mit dem Thema durch. Trotzdem bleibt das man sich köpfmässig mit dem Thema beschäftigen muss.

Geändert von satra (28.03.2014 um 07:12 Uhr)
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  #11  
Alt 27.03.2014, 16:05
gast 57 gast 57 ist offline
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Standard AW: Zeitpanik

Hallo an alle!
Danke, satra, für deinen Erfahrungsbericht. Das kann ich mir vorstellen, dass Husten in diesem Fall eine unangenehme Sache ist. Wow...ein 20 cm Schnitt..warum keine Laparoskopie?
Tja...jetzt wart ich noch immer, aber mittlerweile hat sich mein Kopf schon einigermaßen beruhigt und es hat sich sehr viel in punkto Bewältigung getan..keine Ängste mehr, sondern eine Art intensiveres Leben mit wesentlich mehr Aufmerksamkeit auf kleine und schöne Dinge (ist ja nicht schwer im schönen Frühling).
Auch habe ich mir angewöhnt, nicht zu weit in die Zukunft zu denken, sondern mehr in Etappen.. und dieses ist erst mal die OP.
Viele Grüße...bis next.
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  #12  
Alt 28.03.2014, 07:13
satra satra ist offline
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Standard AW: Zeitpanik

bei mir stand das nie zur Diskussion, die Ärzte sagten sie kommen nur so an an den Tumor

ich wünsch dir für deine OP alles Gute!!!
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  #13  
Alt 28.03.2014, 23:45
TarasDad TarasDad ist offline
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Standard AW: Zeitpanik

bei mir wurde vor zwei jahren auch ein gut 20-22cm flankenschnitt gemacht
bei mir war es eine teilresektion.
auf meine frage "warum?" wurde mir gesagt, das die die niere retten wollen, und dazu müssten die halt GENAU sehen wo die was wegschneiden, und das sehen die halt mit der niere auf der bauchdecke liegend besser, als über die kamera in der bauchhöhle
wenn die von vornherein wüssten, das die niere entfernt werden müsste, würden die das laparoskopisch machen, nach dem motto:
aufschneiden, tüte rein, vene & aterie abklemmen, harnleiter abklemmen, niere aus dem becken lösen, in tüte stecken und rausholen, fertig
ich hatte glück, hab ne schöne subcutan naht bekommen die völlig problemlos verheilt ist, wurde nach fünf tagen entlassen und weitere vier wochen später war ich wieder arbeiten
jetzt geh ich alle drei monate zur sono/urin/blut kontrolle und alle 6 monate zum abdomen MRT und lunge röntgen
...
Thomas

p.s.:
war "nur" ein 4,5cm grosser/kleiner T1b Tumor grading 2, lymphe unauffällig, keine metastasen gefunden... kann natürlich trotzdem noch ne menge ärger machen, aber mir wurden die besten prognosen mit auf den weg gegeben
glauben wir den ärzten mal

Geändert von TarasDad (28.03.2014 um 23:54 Uhr)
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  #14  
Alt 29.03.2014, 07:44
gast 57 gast 57 ist offline
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Standard AW: Zeitpanik

Danke Euch für die Kommentare.
Man lernt immer ein wenig mehr dazu. Nachwievor unklar ist für mich die Ursache und Entstehung dieses Tumors. Und kein Arzt kann darauf eine Erklärung liefern. Natürlich sind da erst mal die klassischen Ursachen (Rauchen, Psyche, Genetik) angeführt. Ich hätte aber wirklich zu gerne gewußt, was mein Beitrag an der ganzen Sache ist. Und ich glaube, dass diese Kenntnisse für den weiteren Verlauf in Zukunft gar nicht so unwichtig sind.
Ich weiß, es gibt für so viele Dinge keine Antworten, aber mein Naturell ist es halt, über Alles möglichst genau Bescheid zu wissen. Und dies gilt im besonderen bei solch gravierenden Dingen.
Ich bin der Meinung, dass die weitere Entwicklung nach der OP (ob und wann neue Herde auftauchen) sehr viel mit der psychischen Verarbeitung der Krankheit zu tun hat. Und somit hätte man wenigstens ein klein wenig Einfluss auf die Zukunft. Bin nicht so ganz überzeugt von der Metastasentheorie, denn sonst müßte eigentlich jede Bluttransfusion ein lebensgefährlicher Akt sein. Ob an meiner Theorie was dran ist, weiß ich nicht. Aber es gibt mir zumindest ein klein wenig Hoffnung.

Das Beste an Alle!
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  #15  
Alt 30.03.2014, 13:24
Diaboli Diaboli ist offline
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Standard AW: Zeitpanik

Ich geb Dir uneingeschränkt Recht!

Mir geht es ja ziemlich gut, was mir zu schaffen macht ist einfach Schwäche. Ich habe so gar keine Kondition und bin so faul geworden, und habe leider immer häufiger Atemnot. Jetzt ab er genug von OT.

Sorry Zeitpanik, wollte Deinen Thread nicht schreddern.

Diaboli
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